Brettspiel Testbericht vom 03.07.2009 - von Jörg

Keltis - Neue Wege neue Ziele




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
40 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Das Spiel Keltis wurde 2008 zum Spiel des Jahres gewählt. Ab diesem Moment begann im Bereich Marketing eine weitere heiße Phase, denn man wollte natürlich nicht nur das Spiel des Jahres (quasi ein Selbstläufer) verkaufen, sondern auch weiter Keltis verwandte Produkte an den Mann bzw. an die Frau bringen. Es folgten PC-Spiele, Mingbringspiele und Kartenspiele zum Thema Keltis. Und natürlich darf auch eine Erweiterung mit dem Namen„Neue Wege, neue Ziele“ nicht fehlen. Das ärgert viele Spieler, die sich fragen, ob man das überhaupt alles braucht? Ja, sagen wohl die meisten, die pro Jahr 1-2 Spieler (darunter natürlich das Spiel des Jahres) kaufen und schon alleine aufgrund der ähnlichen Grafik auf die Erweiterung aufmerksam werden. Alleine die vielen Diskussionen über die Notwendigkeit eines verwandten Spiels oder einer Erweiterung machen die ganze Sache interessant, so dass auch wir dieser Erweiterung offen entgegen sehen. Was diese Erweiterung taugt erfahrt ihr in diesem Bericht!

Ziel des Spiels:
Mit einem neuen Spielplan und ein paar weiteren Änderungen versuchen die Spieler so viele Punkte wie möglich zu erreichen! Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt!

Spielaufbau:
Selten kommt eine Erweiterung ohne das Grundspiel aus. Hier ist dies auch der Fall, denn es werden die Karten, die Spielfiguren und großen Kleeblätter benötigt. (Den Spielplan und die Wegekärtchen benötigt man allerdings nicht!)

Der neue Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und es wird für Kenner des Spiels bereits einiges deutlich: Das Vorrücken der Spielfiguren wird durch unterschiedliche Farben erschwert (ggf. erleichtert) und die Wunschsteine rücken noch stärker in den Vordergrund. Durchgehende Steinpfade wie im Grundspiel gibt es mit dem neuen Plan nicht! Die Wege verzweigen sich und führen in andere Richtungen. Sobald sich (das kennt man ja noch vom Grundspiel) fünf beliebige Spielfiguren auf beliebigen Feldern im Zielbereich befinden ist das Spiel „sofort“ zu Ende. Bei den 22 Wegeplättchen gibt es
>5 Kleeblätter
>5 Wunschsteine (in fünf unterschiedlichen Farben)
>7 Punkteplättchen
>5 Kartenablageplättchen die vor Spielbeginn verdeckt gemischt und auf die Steinfelder mit grauen Punkten gelegt werden. Vor Spielbeginn werden die Plättchen aufgedeckt. Desweiteren gibt es 25 Wunschsteinplättchen die nach ihrer Farbe (5 Plättchen pro Farbe) sortiert und auf die fünf Steinfelder (jeweilige Farbe) gestapelt werden. Genau wie im Grundspiel erhält jeder acht Karten auf die Hand. Zu Zweit werden vor Spielbeginn 30 Karten des Stapels zurück in die Spielschachtel gelegt.

Spielablauf:
Wir wollen jetzt nicht die kompletten Abläufe von Keltis wiederholen. Somit wollen wir nur einige Hinweise geben: >Um auf ein Jokerfeld (neutral) vorzurücken spielt man eine Karte mit beliebiger Farbe aus. >Hat ein Spieler das Endfeld erreicht (Wert 10) können KEINE weiteren Karten dieser angegebenen Farbe für eine beliebige Figur eingesetzt werden. Soweit die wichtigsten Infos zum Spielplan! Bei den Wegeplättchen bleiben die Plättchen mit hellgrünem Hintergrund liegen. Nur Plättchen mit orangefarbenen Hintergrund (Wunschsteine) nimmt sich der Spieler. Es gibt Plättchen mit
>Punktewert, deren Wert der Spieler sofort auf der Wertungsleiste vorrückt
>Kleeblatt, so dass ein Spieler sofort eine weitere beliebige Figur (natürlich nur die eigene) vorrücken darf
>einer abgebildeten Karte und der Spieler „darf“ eine seiner Karten auf den Ablagestapel der jeweiligen Farbe werfen um eine weitere Karte nachzuziehen
>Wunschsteinen, die der Spieler nimmt und bei der Wertung eine besondere Rolle spielen Wie üblich zieht der Spieler nach einem Zug Karten nach, so dass er immer acht Karten auf der Hand hält.

Hierzu gibt es ein ausführliches Beispiel in der Anleitung. Da wir zum Spielende bereits Hinweise gegeben haben gehen wir gleich zur Wertung über, die in der Erweiterung etwas anders verläuft. Natürlich gibt es auch hier Punkte für die Figuren auf den einzelnen Feldern. (Je nach Feld auch Minuspunkte.) Bei den Wunschsteinen erhalten die Spieler für die Anzahl an verschiedenfarbigen Steinen Punkte gemäß Wertungstabelle. Zusätzlich bekommen die Spieler für je drei oder mehr gleichfarbige Steine 10 Punkte! Auch hier gibt es ein kurzes einfaches Beispiel. Der Spieler, der am Ende am weitesten vorne steht gewinnt!

Strategie:

Als Keltis-Spieler muss man sich doch etwas umstellen, denn hier ist mehr Flexibilität gefordert. Plötzlich werden alle Kartenfarben interessant und man kann sich nie recht entscheiden welchen Weg man auf dem Spielplan einschlägt. Viele anfänglich niedrige oder hohe Karten sorgen sicherlich für Entspannung, doch irgendwann wird man auch gezwungen, Karten die einem nicht weiterhelfen, abzulegen. Einige Spieler betrachten diesen Zug als verschenkt, andere dagegen für ausgesprochen sinnvoll, sofern nicht ein anderer Mitspieler diese Kartenfarbe (und den Wert) dringend benötigt. Die Wunschsteinplättchen gewinnen zusätzlich an Attraktivität, denn es gibt für unterschiedlich und mehrfach im Besitz befindliche Steine „viele“ Punkte! Zu lange sollte man sich allerdings nicht mit dem Zielbereich befassen und überlegen wo man am besten hinfährt. Glaubt man an die den sicheren Sieg muss man versuchen, so schnell wie möglich mit der fünften Figur in diesen Bereich zu rücken um das Spiel zu beenden.

Interaktion:

In die Quere kommt man sich auf dem Spielplan nie, denn auch mehrere Spieler können auf einem Feld sitzen. Mit den Karten ist dies allerdings was anderes, hier finden sich jedoch keine Unterschiede zum Grundspiel. Die Spieler schauen nicht nur auf ihre Auslage sondern auch auf die Möglichkeiten der Mitspieler. Ungern legt man eine Karte in die Auslage, die einem anderen Spieler weitere Chancen eröffnen. Lieber behält man die Karte auf der Hand und sucht sich eine andere Möglichkeit, um seine Spielfiguren in Richtung Zielbereich zu treiben. Dabei geht man konzentriert ans Werk und lässt sich nicht von Sprüchen der Mitspieler („Leg doch mal eine Karte in die Auslage!“) beeinflussen.

Glück:

Bereits im Grundspiel haben wir einen sehr hohen Glücksfaktor vergeben und mit dem neuen Plan fällt dieser mit Sicherheit nicht geringer aus. Mithilfe des Plans hat man anfangs das Bedürfnis, sich aus dem Chaos der verschiedenfarbigen Felder zu befreien um an die Spitze zu gelangen, doch auch hier sind die Karten die entscheidenden Faktoren, damit dies am Ende auch gelingt.

Packungsinhalt:

Es wäre sicherlich zu schön gewesen, wenn in der Erweiterung auch die Karten und Spiefiguren gelegen hätten. So muss man das Grundspiel besitzen um sich an eine Partie zu wagen. Dabei ist die Grafik dem Grundspiel angepasst was für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Das Material ist von der gleicher guter Qualität und in der Anleitung hat man in zwei Seiten (inklusive Beispiele) sich nur auf das Wesentliche beschränkt! Gut so! Das (absichtlich) fehlende Material wurde allerdings auch im Preis berücksichtigt, denn für ca. 10 EUR gibt es die Erweiterung bereits zu kaufen.

Spaß:

Ungläubig blickten nicht nur wir, sondern auch unsere Mitspieler auf den Plan. Als Keltis-Kenner fallen einem sofort die Unterschiede auf und man fragt sich schon: „War das alles!“ Doch was erwartet man mehr, als einen neuen Plan mit kleinen Feinheiten? Mehr Karten, mehr Farben? Das wäre sicherlich zuviel des Gutengewes en und mit einem Alternativplan lässt es sich auch gut spielen. Allerdings ist dieser glücks- und farbbetonte Weg etwas holprig und viele, wie auch wir, begeben uns lieber mit dem Grundplan auf den Weg in den Zielbereich. Hübsch anzuschauen ist dieser neue Pfad sicherlich, doch die Spannung hält dabei nicht das Niveau des Grundspiels, indem man sich nicht nur an den Karten des Mitspielers sondern auch an seinen Spielfiguren (wo steht eine Figur, welche Kartenauslage ist dort noch möglich) orientieren konnte.

Jörgs Meinung:

„Neue Wege, neue Ziele“! So heißt die Erweiterung von Keltis, die insgesamt nur durch den neuen Spielplan für Furore sorgt. Hier werden die Pfade zum Ziel mit unterschiedlichen Farben gepflastert und die Wunschsteinplättchen spielen bei der Wertung eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Wer Keltis mag und regelmäßig zu einer Partie neigt macht sich sicherlich Gedanken, ob sich der Kauf der Erweiterung lohnt. Der Preis ist dabei wohl die geringste Hürde.
Für mehr Spannung sorgt die Erweiterung allerdings nicht, außer dass sich sehr schnell alle Farben in der Auslage der Spieler wieder finden!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
4 von 10
Strategien gibt es jetzt mehr als genug, diese zu nutzen ist stark von der Kartenhand abhängig!
INTERAKTION
2 von 10
Nur mit der Kartenauslage der Mitspieler kollidiert man etwas!
GLÜCK
8 von 10
Hoher Glücksfaktor, der mit dem neuen Plan das Level hält!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Passt sich dem Grundspiel an!
SPAß
5 von 10
Ein neuer Spielplan, der je nach Spiellaune durch den Grundplan ersetzt wird!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Ein neuer Spielplan rückt in den Vordergrund dieser Erweiterung! Für mehr Spannung sorgt er allerdings nicht!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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