Brettspiel Testbericht vom 25.03.2013 - von Jörg

Snowdonia




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012

Anzahl der Spieler:
1 bis 5 Spieler

Spielzeit:
30 - 90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Snowdonia ist eine beliebte Touristenattraktion im Norden von Wales und dabei leitet sich der Name vom höchsten Berg, dem Snowdon ab. Der dazugehörige Nationalpark ist mehr als 2.000 km² groß und die Menschen vor Ort  bewirtschaften das Land, welches überwiegend aus Bergen besteht. Welche Aufgabe die Spieler hier übernehmen und inwieweit der Spaßfaktor in Bezug auf die Spieleranzahl zur Geltung kommt, verraten wir euch im Folgenden.

Ziel des Spiels:

Die Spieler übernehmen die Rolle von Unternehmer, die beim Bau der Snowdon Mountain Railway mithelfen. Dabei muss der Weg von Geröll befreit, Gleise gelegt und Stationen gebaut werden. Der Fortschritt hängt allerdings noch vom Wetter ab, so dass die Spieler ihre Arbeiter clever platzieren müssen, um daraus den größten Profit zu erwirtschaften.

Spielaufbau:

Der Aufbau ist auf einer Doppelseite der Anleitung hinterlegt. Bildlich wird dies sehr schön dargestellt, wie man die Stations- und Gleiskarten um den Spielplan herum auslegt. Der Aufbau bietet dabei zwei Varianten aufgrund der Vorder- und Rückseiten der Stationen. Abhängig von der Spieleranzahl werden die Aktionskarten, die Auftragskarten (Vorderseite bestimmt das Wetter, Rückseite zeigt einen Auftrag) und die Loks zur späteren Unterstützung der Unternehmer platziert.
Entsprechend des aktuellen Wetters wird die Arbeitstempoleiste angepasst und an nebligen Tagen ist kein Ausbau möglich. Jeder Spieler bekommt seine Figuren und Besitzmarker, wobei ein Arbeiter sich immer im Pub befindet und in späteren Runden jeweils bezahlt werden muss, um diesen zusätzlich zu nutzen. Zum Schluss wird noch das Baumaterial auf dem Lagerplatz und im Beutel vorbereitet und dann kann das Spiel beginnen.

Spielablauf:

Zuerst einmal kann jeder Spieler einen zusätzlichen Arbeiter vom Pub anheuern. Hierfür benötigt er eine Lok und als Bezahlung einen Kohlestein. Da dies am Spielanfang nicht möglich ist, kann man diesen Punkt erst einmal überspringen.
Beginnend beim Startspieler und dann reihum wird immer ein Arbeiter auf einem Aktionsfeld eingesetzt, bis am Ende die Auswertung beginnend mit Aktionsfeld A erfolgt

Auf einigen Feldern können mehrere Arbeiter Platz finden. Hierbei muss man bei der Abrechnung die Reihenfolge (ab 1, dann 2, etc.) beachten, so dass sich nicht jeder Spieler auf Startposition 1 eines Feldes platziert.

Folgende Aktionsfelder stehen zur Verfügung:

A: Lagerplatz
Der Arbeiter kann sich hier bis zu drei Klötzchen in seinen Vorrat nehmen.

B: Räumarbeit
Abhängig vom Wetter und dem angezeigten Arbeitstempo wird Geröll abgeräumt und in den eigenen Vorrat gelegt. Es wird dabei immer entlang des Weges abgegraben.

C: Werkstatt
Hier kann das Material im Vorrat des Spielers mit anderen Materialien (insbesondere Stahl) getauscht werden. Das Tauschmaterial, außer Stahl, entnimmt man dem Beutel.

D: Gleise legen
Auch hier spielt das Wetter eine Rolle und natürlich muss das Gleis bereits von Geröll befreit sein. Die Karte wird dann einfach umgedreht und der Spieler legt einen Besitzmarker darauf.

E: Bauen
Sind Gleiskarten, die zu Stationen führen von Geröll befreit, kann dort auch gebaut werden. Was man hierfür bezahlen muss, um anschließend einen Besitzmarker zu platzieren, wird auf den einzelnen Karten angezeigt.

F: Baubüro
Der Spieler nimmt sich einen Auftrag seiner Wahl und legt diesen vor sich ab. Diese Aufträge zeigen neben einem Aktionsbonus, den man einmalig nutzen kann, auch eine Bedingung an. Erfüllt man diese Bedingung am Spielende, bekommt man zusätzliche Punkte.

G: Vermesser bewegen
Der Spieler bewegt seinen Vermesser eine Station weiter. (Abhängig vom Feld am Spielende gibt es weitere Siegpunkte).

Am Ende einer Runde wird der Lagerplatz aufgefüllt und hierzu werden Klötzchen, abhängig von der Spieleranzahl, gezogen. Werden dabei weiße Steine gezogen, führt dies zu Ereignissen, die entsprechend der Anzeige auf dem Spielplan erfolgen. So erkennen die Spieler bereits daran, was durch Ziehen dieser Steine passieren kann. So kann es vorkommen, dass Fremdfirmen Geröll und Gleise bauen oder eine Station errichten. Aber auch der Bau von Loks (Kosten für den Bau gemäß Karte) mit dem späteren Warten von Loks ist möglich. Die Loks haben zudem spezielle Sonderfähigkeiten, so dass sich die Spieler je nach Wunsch und Folgeaktionen für eine entscheiden können.

Das Spiel endet, sobald auf die letzte Gleiskarte Gleise gelegt wurden. Im Solospiel oder zu Zweit auch früher, wenn keiner der Spieler mehr Besitzmarker zum Legen hat.

Zur Wertung nimmt man sich den beigefügten Block und trägt dort die Punkte ein. Punkte gibt es für Besitzmarker auf Stationskarten und Gleisen (angegebener Wert), für erfüllte Aufträge, für die Lok Nr.4 und den Vermesser (der vom Vermesser erreichte Wert der Karte). Wer die meisten Punkte hat gewinnt.

Bei einem Solospiel verwendet der Spieler über 7 Partien hinweg immer eine andere Lok und beim Aufbau und der Wettervorhersage ändern sich einige Abläufe.

Strategie:

Das Spiel bietet einige Möglichkeiten, die in einer Auflistung locker zu einer Seite führen. Zuerst einmal sammeln die Spieler oft auf dem Lagerplatz Ressourcen, um diese möglichst schnell in Stahl zu verwandeln. Gerade beim Bau von Gleisen, dem Bauen oder dem Kauf einer Lok ist dieses Material unverzichtbar. Dabei sollte man immer wieder einen Blick auf das Startspielerfeld (beim Lagerplatz) werfen, denn diese Reihenfolge ist unabhängig von der Spieleranzahl sehr wichtig, um möglichst als Erster ein attraktives Aktionsfeld zu belegen.
Dabei darf man allerdings nie den Blick auf das Wetter verlieren, denn gerade bei Nebel oder Regen sind einige Aktionsbereiche nicht interessant bzw. lohnenswert. Hat man frühzeitig eine Lok, sollte man durchaus regelmäßig Kohle ausgeben, um sich einen weiteren Arbeiter zu sichern.
Zwar lassen sich mit dem Bau viele Punkte einfahren, doch erst mit erfüllten Aufträgen hat man auch gute Chancen eine Partie zu gewinnen.

Interaktion:

Der Interaktionsfaktor ist durchaus hoch. Das zeigt sich bereits am Anfang, denn als Startspieler hat man gerade beim anfänglichen Einsetzen von Arbeitern einen Vorteil. So ist jeder Spieler abhängig von der aktuellen Situation oft bestrebt, sich den Startspielerstein bzw. diese Lok zu Eigen zu machen, denn nicht jedes Aktionsfeld ist mit ausreichenden Feldern für die Arbeiter ausgestattet. Mit entsprechenden Ressourcen versucht man somit immer einen Tick schneller zu sein als seine Mitspieler und durch die offene Auslage erkennt man durchaus, was sie möglicherweise als Nächstes planen.

Glück:

Etwas Glück ist im Spiel auch dabei, wenn es um das Ziehen der weißen Steine und somit dem Ausführen der Ereignisse geht. Gerade im Hinblick auf den Kauf einer Lok muss man allerdings auch recht früh mit der Wartung rechnen. Oder kommt diese doch erst drei oder vier Runden später? Gleichzeitig kann einem durch das Wegräumen von Geröll und insbesondere dem Fertigbau von Stationen durch Fremdfirmen die Planung versaut werden. Ja, so deutlich muss man das auch sagen, denn gerade wenn gleich einige weiße Steine gezogen werden, kann sich dies durchaus negativ auf die Möglichkeiten eines Spielers auswirken. Doch damit muss man rechnen, so dass Ausreden nicht zählen.

Aber auch bei den Auftragskarten und dem Wetter weiß man nie genau, was einem erwartet und gegen Ende einer Partie hofft man doch noch auf den einen oder anderen Auftrag, um diesen mit bereits ausliegenden Besitzmarkern und Geröll zu erfüllen.

Packungsinhalt:

Das Cover gefällt uns ganz gut und auch der Spielplan mit malerischer Ausführung der doch ungewöhnlichen Art weiß zu überzeugen.
Denn hier waren gleich mehrere Illustrationen im Einsatz und der bekannte Klemens Franz hat lediglich bei Feinheiten Hand angelegt. Insgesamt gesehen passt das ganze gut zueinander, denn schließlich gilt eher der Blick auf die Karten und diese stehen nun einmal im Mittelpunkt.

Was allerdings wirklich missfällt ist die Anleitung. Alleine die Struktur ist schlecht, was sich bereits am Anfang mit der Erklärung der Arbeiter durch den Einsatz einer Lok erklärt. Warum hat man dies nicht gegen Ende aufgeführt? So muss man konsequent die Anleitung einmal durchlesen und ist dann hoffentlich etwas schlauer. Ok, wir brauchten zwei Anläufe.
Einige Fragezeichen kommen dann aber doch während einer Partie. So wird der Begriff „Arbeitstempo“ nicht deutlich genug beschrieben, so dass wir Partien erlebten, in denen Spieler aufgrund des aktuellen Markierungssteine (auf 2) zwei Stahl für den Bau eines Gleises ausgaben (so spielten wir). In einer anderen Partie sahen wir, wie für einen Stahl gleich zwei Gleise umgedreht wurden.  Aber auch beim Vermesser kann es unter Nutzung der gelben Karten zu Fragen kommen, da manche Spieler glaubten, es werden alle Karten addiert. Spätestens wenn man die Kartenrückseite und somit grüne Seite nutzt, erkennt man, dass dies nur auf die vom Vermesser erreichte Karte zutrifft. So hätte man insgesamt gesehen, durchaus die eine oder andere Ergänzung in der Anleitung hinzufügen müssen.

Das Material ist in ausreichender Menge vorhanden und auch wenn sich die Karten auf dem Spielplan leicht wellen und der Sack viel zu klein ist, kann man hier doch recht zufrieden sein. Der Preis mit knapp 40 Euro ist angemessen.

Spaß:

Fangen wir mal mit dem Solospiel an, die wohl eher als Möglichkeit zum Kennen lernen gedacht ist, denn mit Sicherheit spielt doch Keiner sieben Partien mit unterschiedlichen Loks, oder? Daran haben wir uns bzw. ich mich erst gar nicht gewagt.

So waren es anfangs Vierer und Fünferrunden, die nach leichten Anlaufschwierigkeiten, sehr gut funktionierten und auch Spaß machten. Gerade zu Fünft glaubt man kaum, dass dies alles perfekt harmoniert. Doch genau das ist der Fall. Da abhängig von der Spieleranzahl Aktionskarten auf bestimmte Felder gelegt werden und diese damit ersetzen, passt das Ganze sehr gut, so dass nicht nur Dreier- sondern auch Zweierpartien gut ankamen. So können wir insgesamt gesehen die 2er bis 5er Partien empfehlen und ehrlich gesagt kann man keine Spieleranzahl wirklich hervorheben. Spaß und Spannung gab es bei allen Partien.

Das Spiel kann allerdings sehr schnell vorüber sein, so dass die weißen Steine auch gerne einmal als Spielbeschleuniger bezeichnet werden. Trotz schlechter Regelzusammenstellung findet man sich schnell zurecht und gerade Fans von Workerplacement Spielen finden daran Gefallen. Dabei muss man Zugspiele nicht unbedingt mögen und gerade das ist erstaunlich.

Gerade durch den Wettereinfluss und den Ereignissen macht das Spiel Spaß und hat seinen Reiz.

Jörgs Meinung:

Sofern man Workerplacement Spiele mag und auch so genannten Wirtschaftssimulationen nicht abgeneigt ist, sollte man Snowdonia unbedingt einmal ausprobieren. Außer als Solospiel, sorgt das Spiel für Spaß und Spannung, was insbesondere daran liegt, dass beim Einsetzen und Ausführen der Aktionen neben Wettereinflüssen auch Ereignisse eine Rolle spielen.
Trotz schlechter Struktur der Anleitung spielt sich das Ganze bereits nach der ersten Partie durchaus locker und flüssig, zumal die Symbole auf den Aktionsfeldern bzw. Karten Einsteigern die Abläufe erleichtern. Spannend ist das Spiel bereits am Anfang und dieser Spannungsbogen zieht sich bis zum Spielende. Durch die Aktionskarten bzw. –felder wird das Spiel auf jede Spieleranzahl perfekt zugeschnitten, so dass auch die Knappheit an Möglichkeiten perfekt umgesetzt wurde.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
9 von 10
Gute Planung ist die halbe Miete.
INTERAKTION
7 von 10
Attraktive Felder frühzeitig belegen.
GLÜCK
4 von 10
Glück und Pech liegen oft eng beisammen!
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Nur die Anleitung hätte besser strukturiert sein müssen!
SPAß
7 von 10
Unabhängig von der Spieleranzahl gut!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Workerplacementspiel mit externen Einflüssen wie Wetter und Ereignissen. Spielerisch hat das Ganze durchaus seinen Reiz und macht Spaß!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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