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Testbericht vom 24.01.2016 - von Jörg

Pandemie – Die Seuche




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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vorstellung vom 13.01.2015

Essen 2014 Video: Pandemic: Contagion (Z-Man Games)

Essen 2014 Video: Pandemic: Contagion (Z-Man Games) from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Bereits auf der SPIEL 2014 haben wir euch am Stand von Z-Man das Spiel vorgestellt. Internationale Ausgaben folgten und viele Leser haben mit Sicherheit auf der Spielemesse 2015 zugeschlagen und sich die deutsche Ausgabe gekauft. Etwas unauffällig wirkt diese kleine Box im Vergleich zum großen und noch größeren Bruder Pandemic Legacy auf jeden Fall.

Auch spielerisch geht man hier jetzt nicht gemeinsame Wege und ein Blick auf das Cover zeigt auch nicht den bekannten Autor Mat Leacock sondern Carey Grayson, die mir aus diversen Spielen (z.B. Tumblin Dice) bekannt ist.

Spielablauf:

Immer diese lästigen Seuchen in Pandemie. Es wird Zeit den Spieß umzudrehen, denn jeder Spieler übernimmt (samt Petrischale) eine Seuche und erhält hierzu eine eigene Wertungstafel. Darauf sind gleichzeitig alle Aktionen hinterlegt.
Jeder Spieler beginnt mit Stufe 1 (ein Stein je Zeile), denn die Spieler steuern im Verlauf einer Partie ihre Inkubationsrate, Infektionsquote und ihre Resistenz. Das klingt am Anfang etwas verwirrend, zumal abhängig von der Spieleranzahl Städtekarten ausgelegt werden. Mit Seuchenkarten auf der Hand schlüpfen wir in der Rolle eines tödlichen Virus, um die Städte bzw. die Menschheit auszulöschen. Ziel ist es das Spiel mit den meisten Todesopfern (=Punktestand) zu beenden.

Klingt makaber und die Anleitung weist auch auf folgenden Punkt deutlich hin: „Viren sind nicht kooperativ“.

Das (vielleicht) bekannte Pandemieprinzip geht deutlich in eine andere Richtung und in seinem Zug kann der Spieler zwei Aktionen ausführen.
Zuvor wird noch vom Ereigniskartenstapel eine Karte gezogen, welche für diese Runde gültig ist. (Überraschungen in Form von positiven und negativen Effekten)

Als Aktion kann der Spieler „Karten ziehen“ (Anzahl ist abhängig von der Inkubationsrate), wobei ein Handkartenlimit von 9 gilt.  Er kann aber auch eine „Stadt infizieren“, wobei das Legen der Würfel von der Infektionsrate abhängt. Wichtig ist dabei nur, dass nachfolgende Spieler immer eine Reihe darunter Würfel platzieren. Bei einer neuen Stadt wirft man hierzu zwei Karten in deren Farbe ab und bei bereits infizierten Städten nur eine. Als weitere Aktion kann man auch seinen „Virus mutieren“ lassen, um einen der drei Aktionssteine auf eine Stufe höher zu schieben. Die Kosten (gelbe Zahl dazwischen) begleicht man mit dem Abwerfen von Karten.

Um eine Stadt auszulöschen ist eine Anzahl von Virenwürfel (rote Zahl auf der Karte) erforderlich und es erfolgt eine sofortige Wertung. Der Spieler der zuletzt einen Würfel platziert hat bekommt die Karte und einen eventuellen Bonus (auf der Karte aufgeführt). Die Punkte werden nach Mehrheiten vergeben und bei Gleichstand ist die frühere Platzierung entscheidend.

Das Spiel endet sobald die letzte WHO-Karte (Ereignisstapel) aufgedeckt wurde oder zu irgendeinem Zeitpunkt nur noch zwei Städte ausliegen. (Die Ereigniskarten geben vor, ob neue Städte ausgelegt werden.)
Nach einer kleinen Schlusswertung (für noch ausliegende Städte und eigene Mutationsstufen) gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.

Anmerkung: Im Spiel zu zweit werden anfangs Würfel eines neutralen Spielers platziert und es werden auch nicht alle Städtekarten verwendet.

s Meinung:

Ein anderer Autor, eine kleinere Schachtel und kein kooperative Spielweise.
Dieses Kartenspiel hat einige Neuerungen zu bieten, denn die Spieler schlüpfen in die Rolle von Viren und versuchen Städte auszulöschen. Jeder kämpft gegen Jeden und dabei geht es darum möglichst viele Todesopfer als Punkte zu bekommen.
Hui, das ist mal was ganz „anderes“ und der Spielablauf gestaltet sich etwas holprig. Auch wenn jeder Spieler dank Spieltableau seine Aktionen ablesen kann, weiß man anfangs gar nicht so recht wie man agieren soll und welche Aktionen sich auch am Ende als lohnenswert erweisen. So benötigte ich drei Partien, um mit dem Spiel warm zu werden und weitere Partien bis der Funke übersprang.
Trotz einer Vielzahl an Material, inklusive Petrischalen in einer kleinen Box, dauert eine Partie kaum länger als 30 Minuten. Die Änderungen in Partien zu zweit stören mich kaum, wobei ich das Spiel am liebsten zu dritt oder zu viert spiele, denn hier wird der Kampf um einzelne Städte spannend. Zu fünft sollten schon erfahrene Spieler am Tisch sitzen, denn sonst zieht sich das Spiel (inklusive Glücksfaktor) unnötig in die Länge.
Das Spiel kann aber nicht an die Editionen Pandemie, Legacy oder Heilung anknüpfen, was vielleicht auch an der nicht kooperativen Spielweise liegen mag. Mir gefällt es durchaus, es hat seinen Reiz und ich spiele es jederzeit wieder, auch wenn ich zum Lesen der Sonderfunktionen auf den Städten schon eine Lupe benötige. Hätte man das nicht besser lösen können?
Pandemie – Die Seuche ist aus meiner Sicht das schwächste Spiel dieser Serie. Es ist nicht schlecht, aber bei Pandemie habe ich einfach eine andere Spielweise im Kopf zumal sich bei diesem Kartenspiel oft bestimmte Aktionsabfolgen in jeder Partie wiederholen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Kartenspiel, bei der nicht Spieler als Virus nicht kooperativ spielen!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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