Poutine Cuisine
Verlage:
Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
4 bis 8 Spieler
Spielzeit:
15 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Die Esskultur unterscheidet sich von Stadt zu Stadt und vor
allem von Land zu Land. In Quebec ist z.B. „Poutine“ eine populäre
Fast-Food-Speise, die man in Kanada sogar bei McDonalds und Burger King
bestellen kann. Sie besteht aus Pommes-Frites im Verbund mit Käse und das ganze
ist in Bratensoße getränkt. Der Käse ist traditionell frischer ungepresster
Cheddar-Käsebruch (en grains). Bei der Bratensoße bekommt man zwei Arten zur
Auswahl: „Hot Chicken“ oder „Barbecue“. Hot Chicken stellt eine einfache braune
Soße dar, während Barbecue etwas pikanter und rauchiger schmeckt. Wer das
Gericht genau erfunden hat ist nicht ganz klar und einzelne Städte streiten
sich vor Ort um diesen Ruhm. Eine verbreitete Version erzählt jedoch folgende
kurze Geschichte: „Die erste Poutine wurde im Städtchen Warwick erschaffen, als
ein Gast beim Kioskbetreiber Fernand Lachance Pommes frites mit Quark
bestellte. Lachance habe daraufhin geantwortet: „Ça va faire une maudite
poutine“ („Das wird eine Riesensauerei“).“ Das die Kanadier gerne ihre Pommes
mit Käse und Bratensoße essen, inspirierte Olivier Lamontagne zu seinem Spiel
„Poutine Cuisine“, welches beim Kanadischen Verlag „Le Scorpion Masqué“
erschienen ist. Dieses wurde wie auch schon die vorherigen Spiele beim Heidelberger
Spieleverlag in Deutschland veröffentlicht. Wir haben uns das kulinarische
Spaßspiel angesehen und berichten euch nun hier wie es uns gemundet hat. Die
wahre Speise, müssen wir hierbei aber unberücksichtigt lassen, da wir bisher
noch keine Gelegenheit hatten sie zu bestellen.
Spielziel:
Erhält ein Spieler seinen dritten Mopp-Chip so ist er der Verlierer der Runde.
Alle anderen Spieler haben gewonnen.
Spielaufbau:
Für dieses Spiel sollte sich die Spielrunde einen stabilen und großen Tisch
aussuchen. Am besten ist ein quadratischer oder runder Tisch, an dem zwei
Spieler am Kopfanfang und Kopfende sitzen können. Es werden zu Beginn zwei
Kellner/innen bestimmt, genau diese setzten sich gegenüber z.B. an das Kopfende
und den Kopfanfang. Die 16 Bestellkarten werden gemischt und zu gleichen Teilen
an beiden Kellner/innen ausgeteilt. Die restlichen Spieler sollten sich
gleichmäßig um den Tisch setzen. Sie sind die Köche und erhalten die
Gerichte-Karten (auch diese werden gemischt und gleichmäßig aufgeteilt). Diese
werden dann als ein Stapel vor den Spielern abgelegt (die Frittenseite zeigt
hierbei nach oben).
Spielablauf:
Ein Spiel besteht aus mehreren Runden und endet sobald ein
Spieler seinen dritten Mopp-Chip erhält. Das Spiel wird zeitgleich gespielt und
beginnt, wenn die Kellnerinnen das Startsignal (aufdecken der Karten) geben.
Die Kellnerinnen legen 2 oder 3 Bestell-Karten offen vor sich aus und rufen den
Köchen ihre benötigten Gerichte zu, um ihre Bestellungen zu erfüllen.
"Gyros", "Burger" "Poutine und Pommes", etc. Die
Köche wiederrum dürfen bis zu 3 Gerichte-Karten nebeneinander offen vor sich
ausliegen haben (Bei 6 Köchen nur 2!). Hierbei liegen die Karten aber mit der
Gerichtseite nach oben und nicht mit den Pommes. Hat man ein benötigtes Gericht
so bietet man es dem entsprechenden Kellner an. Dieser muss nun die Karte
annehmen! Das bedeutet, dass man ihm nicht einfach schnell die Karte hinwerfen
kann, sie muss aus der Hand abgenommen werden. Nimmt der Kellner jedoch das
angebotene Gericht an, so legt er sie auf die passende Bestellung. Die Köche
können frei gewordenen Plätze sofort wieder belegen und decken hierfür die
nächste/n Gerichte-Karten um. Dasselbe gilt für die Kellnerinnen. Ist eine
Bestellung komplett so wird sie mit den Gerichte-Karten beiseite gelegt und
eine neue Bestell-Karte aufgedeckt.
Was sollen die Fritten?
Rundenende:
Besitzt eine Kellnerin keine Bestell-Karten mehr, so ruft sie
ganz laut "STOOOOOP". Alle Spieler müssen nun sofort ihre Aktion
unterbrechen. Der Koch (bzw. die Köche) der noch am meisten Gerichte-Karten
besitzt erhält einen Mopp Chip (das Restaurant schön Blank putzen). Alleine
putzen muss er jedoch nicht, denn auch die andere Kellnerin die nicht fertig
geworden ist erhält einen solchen. Sollte nun noch kein Spieler 3 Mopp-Chips
besitzen startet die nächste Runde. Die Kellnerinnen wechseln im Uhrzeigersinn
und die Karten werden wieder neu gemischt und verteilt.
Spielende:
Das Spiel ist zu Ende sobald ein Spieler (es kann auch mehrere geben) drei
Mopp-Chips vor sich ausliegen hat. Dieser ist dann der Verlierer und kann
gepflegt den Boden wischen.
Variante:
Möchte man das Spiel im Verlauf etwas spannender gestalten greift man zur
Variante. Hier können die Köche soviele Gerichte-Karten an andere Spieler
verschenken wie sie Mopp-Chips besitzen. Das gilt natürlich auch für die
Kellnerinnen.
Das ganze erklärt uns aber immer noch nicht die ganzen Frittenrückseiten. Jeder Koch besitzt zusätzlich zu seinen 3 Ablageplätzen auch noch eine Friteuse. Hat man Probleme sein Gericht an den Mann zu bringen, so kann man eine beliebige Gerichte-Karte einfach in die Friteuse werfen und in Fritten verwandeln (kanadische Magie... ob das bei Fastfood-Ketten generell so funktioniert?). Dafür dreht man die Gerichte-Karte um und legt sie neben die drei regulären Gerichte. Wichtig: Jeder besitzt nur eine Friteuse und so kann man auch nur eine Portion Fritten ausliegen haben. Sonst käme es zu einem wahren Fritten Überschuss! Fritten benötigt die eine oder andere Bestellung und ganz wichtig sind sie für das im Vorspann erwähnte "Poutine". Um dieses Gericht zu servieren benötigt die Kellnerin nämlich immer Fritten und die gute Bratensoße - Also gleich zwei Karten.
Strategie:
Hektische Reaktionsspiele benötigen keine Strategie nur pure Reaktion, Aufmerksamkeit und flinke Hände.Interaktion:
Die Interaktion und Kommunikation bekommt jeder im Raum mit. Wird Poutine an einem Tisch gespielt geht es hektisch und laut zu, so dass eine strategische Runde am Nachbartisch nur schwer möglich ist. Gerade diese Lautstärke und Hektik sorgt dafür, dass einige Spieler die Idee ganz gut finden und andere das Spiel lieber nicht auspacken.Glück:
Der Glücksfaktor ist nur bedingt vorhanden. Natürlich hat man mal Gerichte ausliegen, die von keinem Kellner benötigt werden. Aber hier kann man ja prima Pommes draus machen und die werden eigentlich dauernd gebraucht.Packungsinhalt:
In der kleinen Schachtel befinden sich 60 Karten, 25 Mopp-Chips und eine kurze und klare Anleitung. Das ganze passt sehr gut in die kleine Reihe von Heidelberger und lässt bei dem Standardpreis von 8€ kein Gemecker aufkommen.Spaß:
Poutine ist ein Randgruppen-Spiel. Wir lieben eigentlich verrückte Schreispiele, aber nicht jedes kommt davon in unseren Spielgruppen an. Poutine sorgt sicherlich für Aufmerksamkeit und für kurzfristigen lauten Spaß, aber der Dauerbrenner war es in unseren verschiedenen Spielgruppen nicht. Den meisten Spielern war es eindeutig zu laut und zu hektisch für den gebotenen Spielspaß.Smukers Meinung:
Poutine ist ein wirklich lautes und hektisches Spiel und würde sicherlich auch gut in die Cocktail-Games Reihe passen. Der Langzeit-Dauerbrenner ist es allerdings nicht, aber für eine kurze laute Runde zwischendurch durchaus nutzbar. Vergleicht man es jedoch mit der Konkurrenz (Cocktail Games Schrei-Spiele) so ist der Spielspaß im Vergleich nicht ganz so hoch. Wir empfehlen das Spiel also nur Schrei-und-Hektik-Menschen mit genügend Liebhabern in ihrer Spielgruppe und auch hier nur, wenn man etwas mehr Abwechslung bei seiner Schrei-Spielsammlung benötigt.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an den Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Spielbar und nett. Aber im Vergleich zu anderen Schrei-Hektik-Reaktionsspielen nicht der super Hit.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |