Kullerei mit Drachenei

Vorwort:

Drachen, Ritter und Schätze! Nach wie vor ein sehr beliebtes Thema bei Kindern und so hat sich der bekannte Autor Marco Teubner auch auf dieses Thema gestürzt. Ja, wahrhaftig, denn zu einem Sturz kann man bei diesem Spiel durchaus kommen, wenn einem das Drachenei entgegen rollt. Wir sind gespannt, was dieses Laufspiel zu bieten hat.

Ziel des Spiels:

Die Kinder schleichen mit ihren Ritterfiguren durch den Drachenwald, um den Schatz zu stehlen. Jederzeit könnte aber der kleine Drache im Ei schlüpfen und über den Weg (Spielplan) kullern. Clever und mit etwas Glück gewinnt am Ende der Spieler, der zuerst das Ziel erreicht.

Spielaufbau:

Den Spielplan legt man in die Tischmitte. Darauf erkennt man bereits den Weg vom Start zum Ziel. Die 12 Schätze legt man auf die jeweiligen Schatzfelder und stellt das Ei auf das Drachennest. Entsprechend der Spieleranzahl legt man genau so viele Drachenei-Kärtchen neben den Spielplan. Dabei liegt die „schlafende“ grüne Seite oben. Jeder nimmt sich eine Spielfigur und stellt diese auf das Startfeld.

Spielablauf:

Beginnend bei einem Startspieler und anschließend reihum wird gewürfelt. Um die gewürfelte Zahl bewegt man den Ritter auf dem Laufweg voran. Dabei kann man an Kreuzungen entscheiden, ob man den schnelleren oder den längeren Weg ins Ziel nimmt. Entscheidet man sich für die Abkürzung, kann man auf einem Feld mit einem Schatzplättchen stehen bleiben und es sich nehmen. Allerdings muss man dann für diesen Zug erst einmal dort pausieren. Hat man bereits durch Vorrunden ein Plättchen eingesammelt, gibt man dieses wieder zurück und nimmt sich einfach das Neue.
Würfelt ein Spieler ein Drachenei, deckt man eines der Drachenei-Kärtchen auf. Ist es das letzte Plättchen, wacht der kleine Drache langsam auf und der Spieler schnippt mit seinem Finger gegen das Ei, so dass es über den Spielplan kullert. Wird dabei eine Spielfigur angestoßen und fällt um, muss diese bis zu dem Feld zurück, wo sie das letzte Schatzplättchen eingesammelt hat. Hat der Spieler keine Plättchen eingesammelt, muss dieser sogar zurück an das Startfeld. Das Ei bleibt am erreichten Ende/Endpunkt stehen. Kullert es über den Spielplan, stellt man es wieder auf das Drachennest. Die Drachenkärtchen werden wieder umgedreht und das Spiel geht weiter.
Wer als Erster die Drachenschatztruhe erreicht, gewinnt.

Strategie:

Strategie spielt keine Rolle. Jeder Spieler muss für sich entscheiden, ob er einen Umweg, dabei aber durch den Chip an Sicherheit gewinnt, oder den direkten Weg in Richtung Ziel nimmt.

Interaktion:

In die Quere kommen sich die Spieler nicht auf den einzelnen Feldern, denn dort können auch mehrere Figuren stehen. Anders sieht es auf den Umwegen aus, wo Spieler durch Nehmen eines Schatzplättchens und möglichst vor anderen Spielern, an Sicherheit gewinnen wollen. Etwas Interaktion ist noch durch das Ei vorhanden, wobei die Bewegungsrichtung nur schwer zu steuern ist.

Glück:

Der Glücksfaktor ist schon augrund der ständigen Würfelei sehr hoch und bestimmt somit auch oft, wer am Ende das Spiel gewinnt. Das Drachenei kommt als weitere Glückskomponente dazu, zumal der aktive Spieler damit durchaus seinen Mitspielern schaden kann. Gerade wenn man als Spieler viel riskiert und Umwege meidet, kann es hier manch eine (böse) Überraschung geben.

Packungsinhalt:

Selecta setzt weiterhin auf bewährte Qualität und so darf auch das Holzmaterial nicht fehlen. Die Spielfiguren sind wirklich schön gemacht und auch die Illustration kann sich sehen lassen. Hinzu kommt eine Anleitung, die aufgrund kurzer Absätze und ausreichender Infos einen schnellen Spielbeginn zulässt. Lediglich der Preis von ca. 30 Euro erscheint uns aufgrund des überschaubaren Materials etwas zu hoch.

Spaß:

Es handelt sich hierbei um ein einfaches Laufspiel, das nur aufgrund des Dracheneis etwas für Abwechslung sorgt. Nicht immer ist dieser Spannungsfaktor aber vorhanden und so können 2er oder 3er Partien trotz weniger Drachenplättchen doch etwas vor sich herdümpeln.
Lediglich in Partien zu Viert ist der Spaßfaktor etwas höher, zumal man mit dem glücksbetonten Schupsen des Dracheneis mit Sicherheit die eine oder andere Figur trifft. Ob man eine Abkürzung nimmt, muss jeder Spieler für sich entscheiden, wobei bei Partien zusammen mit Erwachsenen die großen Spielkinder gerne auch mal etwas (zu viel) riskieren. Dieses Risiko zahlte sich allerdings am Ende oft nicht aus, denn ein Treffer mit dem Drachenei reicht aus, so dass dieser Spieler wieder vom Startfeld aus beginnen muss.

Jörgs Meinung:

"Kullerei mit Drachenei" ist ein Laufspiel, in denen die Spieler mithilfe eines Würfels ihre Figur vom Start zum Ziel bewegen. Dabei können die Spieler auch Umwege nehmen und Felder absichern, da durch das Drachenei, das über den Spielplan geschupst wird, auch Figuren a la Mensch ärgere Dich nicht wieder zurückgeworfen werden.
Als Kinder- und auch Familienspiel sind die Abläufe sehr einfach und funktionieren am besten zu Viert. Viel Spannung darf man aber hier nicht erwarten, zumal glücksbetonte Faktoren vieles von alleine steuern. Auf Dauer fehlt der Spaß und so bleibt es trotz sehr guter Materialqualität ein Durchschnittsspiel.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Selecta Spielzeug für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

	STRATEGIE Wie viele Risiko geht ein Spieler ein? INTERAKTION Lediglich etwas Interaktion aufgrund der Schatzplättchen, allerdings durch Würfelei nicht steuerbar! GLÜCK Ständiges Würfeln, hinzu kommt das glücksbetonte Schupsen des Drachenei. PACKUNGSINHALT Gute Qualität hat oft seinen Preis! SPAß Lediglich in voller Runde attraktiv, auf Dauer aber eher Durchschnitt!
GESAMT- WERTUNG: 5/10 Einfaches Laufspiel mit wenigen Spannungsmomenten. Lediglich zu Viert zu empfehlen.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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