Herr der Ziegen

Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 - 40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Der Autorenname Günther Burkhardt ist, wenn man insbesondere
an Ziegen denkt, den meisten Lesern ein Begriff! Denn mit dem Spiel „Ziegen
Kriegen“ hat er bereits ein schönes und erfolgreiches Spiel beim amigo Verlag
veröffentlicht. Es wird also Zeit für eine zweite oder sollten wir eher dritte
Ziegen-Runde sagen? Denn bereits jetzt wird für sein neues Spiel „Nur die Ziege
zählt“ (das voraussichtlich zur Messe in Nürnberg 2009 erscheint) Werbung
gemacht. Doch so weit können wir leider noch nicht gehen, denn erst einmal gibt
es „Herr der Ziegen“ zu bewundern, das bereits erschienen ist und „offiziell“
zur Messe in Essen 2008 das Licht der Welt erblickt. Wer allerdings glaubt,
dass hier auch ein einfaches schnelles Kartenspiel dahintersteckt, liegt
daneben, denn es kommen nicht nur Karten zum Einsatz! Neugierig? Dann beginnen
wir doch gleich mit dem Test!
Ziel des Spiels:
Ziel ist es, in möglichst vielen Ziegenarten Mehrheiten zu bekommen. Von
jeder Art gibt es fünf Ziegen mit den Werten 1 bis 5. Je nachdem ob die Ziege
in der Nähe des eigenen Stalles steht, werden am Ende die Punkte verdoppelt.
Mithilfe der Hunde kann dies gelingen und mit Milchcocktails sind zusätzliche
Extrapunkte möglich.
Spielaufbau:
Da es hier mehr als nur eine Ziege gibt, müssen die
insgesamt fünf Ställe (für fünf mögliche Spieler) erst einmal nach Anleitung
zusammengesteckt werden. Diese Aktion ist einmalig und in einigen Minuten
erledigt. Der anschließende Aufbau nimmt allerdings etwas mehr Zeit in
Anspruch, denn von den insgesamt 18 Ziegenarten (je fünf Karten mit den Werten
1 bis 5) müssen abhängig von der Spieleranzahl einige aussortiert werden. Für
die Hunde- und Milchkarten ist das auch der Fall. Aufbau mit 5 Spieler: Glück
gehabt! Es werden keine Karten aussortiert. 4 Spieler: 2 Ziegenarten, 2 Hunde
und 2 Milch (1er) aussortieren 3 Spieler: 5 Ziegenarten, 5 Hunde und 5 Milch
(1er) aussortieren 2 Spieler: 8 Ziegenarten, 8 Hunde und 8 Milch (4 x 1er und 4
x 2er) aussortieren Die restlichen Karten werden gut gemischt und offen auf
eine Weide (aber nicht alle) ausgelegt. Die Spieleranzahl bestimmt die Auslage
und hierzu gibt es für jede Spieleranzahl ein Beispiel. Denn jeder Spieler
nimmt sich einen Ziegenstall (einer Farbe) und stellt ihn gemäß Vorgabe auf die
Weide. Von dieser Farbe erhält der Spieler auch jeweils 10 kleine Ziegen (die
in den Stall gestellt werden) und ein große Ziege (die neben den Stall gestellt
wird). Von den übrigen Karten, die als verdeckter Stapel abgelegt werden, zieht
nun jeder zwei Karten und nimmt diese auf die Hand. Sofern dabei eine
Hundekarte dabei ist, wird diese wieder mit den Karten vermischt und eine neue
gezogen.
Spielablauf:
Ein Spieler (anschließend reihum) beginnt und führt
folgende vier Phasen durch:
1. Karte von der Hand ausspielen
Der Spieler muss eine seiner beiden Handkarten offen vor sich ablegen und
(insbesondere nach mehreren Runden) diese am besten nach Ziegen / Hunden /
Milchkannen sortieren.
2. Spielfigur bewegen
Anschließend zieht der Spieler seine große Ziege um den aufgedruckten Wert der
gerade ausgespielten Karte weiter. Die Ziege bewegt sich dabei immer im
Uhrzeigersinn um die Weide herum und steht dabei nicht auf den ausliegenden
Karten. Hierzu gibt es ein einfaches Beispiel in der Anleitung. Sofern in Phase
1 ein Hund (kein Wert aufgedruckt) ausgespielt wurde bleibt die Ziege stehen.
3. Ziegenkarte auf die Hand nehmen
Aus der Reihe, neben der die Ziege stehen bleibt, wird eine Karte gezogen und
auf die Hand genommen. Die damit entstehende Lücke wird mithilfe der obersten
Karte des verdeckten Stapels aufgefüllt. Die neue Karte wird dann aufgedeckt,
so dass sie jeder sieht. Ist der Stapel aufgebraucht, bleibt der freie Platz
leer.
4. Wertung (falls möglich)
Aufgrund der in Punkt 1 ausgelegten Karte kann eine Wertung erfolgen.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
a.)Der Spieler hat in einer Ziegenart eine Summe von 8 Punkten oder mehr
In jeder Ziegenart gibt es bekanntlich fünf Karten mit den
Werten 1 bis 5. Das wären dann insgesamt 15 Punkte. Somit hat der Spieler mit
(mind.) 8 Punkten die Mehrheit und darf nun alle Ziegen dieser Art „auf der
Weide“ mit seinen Ziegen markieren (Ziege aus dem Stall auf Karte setzen).
Diese Punkte bekommt der Spieler am Ende gutgeschrieben. Die Ziegenkarten
dieser Art die vor einem liegen (oder den Mitspielern) sind dagegen wertlos und
es empfiehlt sich (aus Gründen der Übersicht), diese in die Spielschachtel zu
legen. Es kommt aber öfters vor, dass noch restliche Karten im Nachziehstapel
liegen. Als Erinnerung, dass man keine Ziegen vergisst, legt man die restlichen
Ziegen auf die Karten der Auslage. Wenn die entsprechenden Ziegenkarten dann
ausliegen, legt man sofort die Ziege darauf.
b.)Die ausgespielte Karte ist die insgesamt vierte seiner Ziegenart
Wer hier die größte Summe hat, dem gehört auch die noch ausliegende fünfte
Ziegenkarte. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, welcher mehr Karten in der
Art abgelegt hat. Sofern es wieder zu einem Gleichstand kommt gewinnt der
Spieler, welcher die Wertung ausgelöst hat.
Hierzu gibt es ein Beispiel in der Anleitung, so dass man sich vor dieser
Möglichkeit nicht zu fürchten braucht! Auch in dieser Situation sind bereits
ausgespielte Karten wertlos und können in die Spielschachtel gelegt werden.
Leider muss noch ein kleiner Sonderfall erwähnt werden, wenn ein Spieler die
fünfte Ziegenkarte auf der Hand hält. Dieser Spieler muss sich melden und die
Karte als Beweis kurz vorzeigen. Der Sieger der Wertung hat hier Pech, denn
diese Karte kommt nicht mehr in die Weide und somit kann man auch keine kleine
Ziege darauf platzieren. Zum Schluss fehlt nur noch die Erklärung der Sonderkarten:
Sonderkarte Hund
Hunde bringen im Gegensatz zu den Ziegenkarten (als Mehrheiten)
keine Punkte. Doch die Funktion des Hundes besteht darin eigene kleine Ziegen
zu seinem Stall zu treiben. Der Spieler, welche eine Hundekarte ausspielt,
bewegt seine große Ziege nicht. Er nimmt sich eine Karte aus der Reihe neben
der seine große Ziege steht. Erst anschließend (!) darf man eine beliebige Ziegenkarte
aus der Weide bewegen/tauschen. Hierzu gibt es ein paar Regeln: a.)Ziegenkarte
und eine neutrale Karte (noch nicht im Besitz eines Mitspielers) tauschen
innerhalb einer Reihe die Plätze! b.)Sofern auf der Ziegenkarte die Ziege eines
Mitspielers sitzt, muss der Spieler mit dem Tausch einverstanden sein!
c.)Gerade gegen Ende des Spieles gibt es freie/leere Flächen auf der Weide. Der
Spieler darf die Karte auch auf einen leeren Platz dieser Reihe setzen! Doch
was bringt einem dieser Zug? Karten mit eigenen Ziegen, die neben einem Stall
(oder in direkter Verbindung!) liegen, sind am Ende die doppelten Punkte wert!
Sonderkarte Milchcocktail
Die Milchkannen oder besser gesagt Cocktail – Karten sammelt der
Spieler im Verlauf des Spieles wie auch die anderen Karten. Wer am Ende die
höchste Summe aus den Karten (aller Spieler) erzielt, erhält auch diese Punkte
als Siegpunkte! Der Spieler mit den zweitmeisten Punkten bekommt nur noch die
Hälfte seiner (Milch-) Punkte (ggf. aufrunden!)
Das Spiel endet, sobald die letzte Karte aus einer Reihe gezogen wurde! Sofern
ein Spieler aber aus einer Reihe keine Karte mehr nehmen kann (alle mit Ziegen
besetzt) ist auch sofort Schluss! Gerne übersieht man in der ersten Spielrunde
eines der beiden Ziele! Anschließend wird die Wertung durchgeführt und der
Sieger ermittelt. Bei der Wertung zählen die Ziegen, die nicht in Verbindung
mit dem eigenen Stall stehen einfach und die mit direkter Verbindung doppelt.
Hinzu kommen die Punkte für die Milchcocktails wie oben beschrieben.
Strategie:

Interaktion:
Natürlich kommt man sich ständig in die Quere wenn ein Mitspieler bei einer Ziegenmehrheit schneller war. Gerade bei vier und fünf Spielern passiert das häufiger (obwohl mehr Ziegenarten im Spiel sind!). Zu zweit und zu dritt versucht man solchen Aktionen eher aus dem Weg zu gehen. Wenn es allerdings um kostbare Milchcocktails geht, hört der Spaß auf, insbesondere wenn nur noch wenige solcher Karten ausliegen. Denn wer halbiert, bzw. verliert schon gerne seine Cocktailpunkte.Glück:

Packungsinhalt:

Spaß:


Jörgs Meinung:
Von einer grafischen Meisterleistung mit vielen Ideen präsentiert sich der Nachfolger von „Ziegen Kriegen“.
Allerdings ist „Herr der Ziegen“ mehr als nur ein Kartenspiel.
Denn die Karten bilden zusätzlich einen Spielplan (Weide), indem die kleinen süßen Ziegen des Spielers ihren Platz suchen. Durch Sonderkarten kommt dabei etwas Pfeffer ins Spiel, so dass man als Spieler selten nach einer Partie das Weite sucht.
Was sich bei zwei Spielern als strategisches Spiel erweist, entpuppt sich bei vielen Spielern als sehr glücksbetont.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Amigo-Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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![]() GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Strategisch oder glücksbetont, wobei die Spieleranzahl darüber entscheidet!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |