Brettspiel Testbericht vom 19.09.2011 - von Jörg

Zwerg Riese




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
20 - 25 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Marco Teubner, Michael Menzel und die Firma Haba. Aus dieser Mischung muss doch eigentlich ein gutes Spiel resultieren, oder? Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2011 konnten wir bereits am Prototyp und den einzelnen Abläufen erkennen, dass es sich mit Sicherheit auch lohnt, dieses fertige Spiel auszuprobieren. Ein riesiger Spielplan und ein großer Zwerg stehen dabei im Mittelpunkt. Das Spiel soll dabei die Hand-Augen-Koordination, erste taktische Überlegungen und vorausschauendes Denken fördern.

Ziel des Spiels:

Die kleinen Zwerge (Spieler) reisen von einer Stadt zur nächsten und versuchen möglichst viel Gold einzusammeln. Da Zwerge bekanntlich sehr schlau sind, reisen sie auf den Schultern des Riesen Rick. Dadurch gelangen sie viel schneller durch das Land, doch nur mit passenden Karten und entsprechenden Schritten schaffen sie es auch. Wer am Ende das meiste Geld vorweisen kann, gewinnt.

Spielaufbau:

Der große Spielplan mit der Landschaft (vgl. unsere Bildergallerie) wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler nimmt sich einen Zwerg und den farblich passenden Zwergenplan. Die Spieler einigen sich auf eine Stadt und stellen dort ihre Zwerge hin. Die Goldmünzen (Wert 1 bis 3) werden nach dem verdeckten Mischen und Platzieren auf jeder Stadt aufgedeckt. Die Landschaftskarten (mit den Symbolen der Landschaft auf dem Spielplan) sowie die Räuberkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel zur Seite gelegt. (Die Wolke wird lediglich für die Variante benötigt.)

Spielablauf:

Beginnend bei einem Spieler und anschließend reihum wählt man eine der beiden Möglichkeiten:

1. Karten ziehen
Der aktive Spieler deckt die oberste Karte vom Stapel auf. Ist es eine Landschaftskarte, legt man diese offen vor sich ab. Sofern man jetzt keine weitere Karte ziehen möchte, nimmt man die abgelegte Karte auf die Hand. Ansonsten kann man auch eine weitere Karte ziehen. Jede neue Karte legt man auf die bisher gesammelten Karten des Plans ab.
Zieht man aber eine braune Räuberkarte, muss der Spieler alle in dieser Runde gesammelten Karten an seinen rechten Nachbarn weitergeben. Dieser sucht sich eine Karte aus und gibt die Karten wieder weiter. Dies geht reihum (bis alle Karten verteilt sind), wobei sich der aktive Spieler keine Karten nehmen darf. Die Räuberkarte kommt anschließend unter den Kartenstapel und der Spielzug ist beendet. Wird die rote Räuberkarte gezogen, passiert zunächst das gleiche wie bei der braunen Karte, nur das zusätzlich der Kartenstapel im Anschluss gemischt wird.
Eine Besonderheit gibt es noch: Deckt man eine rote oder braune Räuberkarte als erste Karte in einer Runde auf, ist der Spielzug zu Ende, doch zuvor zieht dieser Spieler bei einem Mitspieler zwei Karten von seiner Hand.

2. Mit Riese Rick auf Reisen gehen
Der Spieler nimmt sich die Spielfigur des Riesen und der rechte Mitspieler hält für diesen Spieler die Karten. Die Symbole auf den Karten zeigen an, welche Stellen auf dem Plan Rick betreten darf. Für jeden Schritt muss der Spieler die passende Landschaftskarte einlösen.
Rick stellt man mit einem Fuß in das Turmfenster der Stadt, in der der Zwerg des Spielers steht und dreht ihn dann wie einen Zirkel langsam im Kreis. Ziel ist es, eine Stadt zu erreichen, um sich dort das Gold zu nehmen. Für jeden Schritt benötigt man die passende Landschaftskarte. Hat man den zweiten Fuß aufgesetzt, darf man den Zug nicht mehr rückgängig machen. Nur für den letzten Schritt in eine Stadt muss man keine Karte abgeben.
Ist Rick in der gewünschten Stadt angekommen, stellt der Spieler seinen Zwerg dort ab und nimmt das Gold als Belohnung zu sich. Verwendete Landschaftskarten kommen unter den Kartenstapel. Hat sich Rick bei seinem Weg zur nächsten Stadt verschätzt, muss der Zwerg des Spielers in der Stadt bleiben und der Spieler erhält alle Landschaftskarten wieder zurück. Entweder versucht es der Spieler in der nächsten Runde erneut oder er sammelt noch ein paar passende Karten mehr.
Erst wenn ein Zwerg eine Stadt verlassen hat, deckt man eine neue Münze auf und legt diese in die Stadt. Ist der Goldmünzenstapel aufgebraucht, kann kein Plättchen nachgelegt werden.

Das Spiel ist zu Ende, wenn die letzte Goldmünze eingesammelt wurde. Jeder Spieler zählt jetzt seinen gesamten Schatz und der Spieler mit dem meisten Gold gewinnt.

Variante:
Die Wolke setzt man anfangs auf eine beliebige Stelle des Spielplans (nur nicht auf eine Stadt). Sofern eine Räuberkarte aufgedeckt wurde, muss der Spieler seine bisher gesammelten Karten abgeben und darf die Wolke versetzen. Der Fuß des Riesen darf im Spielverlauf die Wolke nicht berühren, so dass man unter Umständen einen Umweg in Kauf nehmen muss, um in die gewünschte Stadt zu gelangen.

Strategie:

Zunächst orientiert man sich als Spieler an einer Stadt, in der es viel Gold zu holen gibt. Doch nicht immer lohnt sich dieser Weg, wenn man hierfür Karten benötigt. Gleichzeitig muss man bedenken, dass vielleicht auch ein Mitspieler dieses Ziel als nächstes anvisiert. Je nach Route benötigt man viele Karten, da man die Wege des Riesen nicht immer genau genug abschätzen kann.

Interaktion:

Auf dem Spielplan kommen sich die Spieler nur die Quere, wenn mindestens zwei Spieler eine gleiche Stadt als ihr nächstes Ziel auserkoren. Durch die Räuberkarte profitieren auch Mitspieler vom Risiko des aktiven Spielers, in dem sie Karten erhalten. Insgesamt gesehen ist der Interaktionsfaktor allerdings gering.

 

Glück:

Um ein Ziel zu erreichen, benötigt man nicht nur (viele) Karten sondern auch passende Landschaften. Das Ziehen der Karten ist somit sehr glücksbetont, zumal durch die enthaltenen Räuberkarten dieser Faktor durch jedes erneute Nachziehen steigt.
Gleichzeitig kann man, insbesondere in den Anfangsrunden, noch nicht genau abschätzen, ob der Riese mit einer oder letztendlich doch zwei Karten eine Landschaft überwindet.

Packungsinhalt:

Ein großer Spielplan, eine schöne Landschaft und ein Riese aus dickem Papp-Material. Hinzu gesellen sich vier attraktive Zwerge aus Holz und eine Anleitung, die bereits nach dem ersten Lesen die Abläufe klar und deutlich erklärt.
Da uns bzw. den Kindern auch die Illustration in Form des Covers positiv anspricht, kann am Ende auch der Preis mit knapp 20 Euro überzeugen.

Spaß:

Zwerg Riese erinnert aufgrund der Illustration des Spielplans mit seinen Gebirgs- und Strohlandschaften an „Die Siedler von Catan“, auch wenn dieses Spiel mit diesem Kinderspiel nichts gemeinsam hat. Man zieht Landschaftskarten die für Bewegung des Riesen erforderlich sind. In der ersten Partie benötigten die Kinder etwas Übung, da sie noch nicht genau abschätzen konnten, ob ihre Karten für den Weg ausreichen. Da man aber bei einem „Fehltritt“ keine Karten verliert, ist auch der Frustfaktor nicht all zu hoch. Ärgerlich wird es nur, wenn ein Mitspieler die Stadt mit hohem Goldwert vor einem erreicht.
Die Räuberkarten bringen Abwechslung in den Spielablauf, worüber sich manche Kinder etwas aufregen. Früher oder später profitiert man aber selbst davon und so gleicht sich am Ende alles wieder aus.
Die Kinder hatten wahrlich ihren Spaß und mussten dabei auch die Bewegungen und Karten etwas vorausplanen. Das gelang auch in der angegebenen Altersgruppe der ab 6 jährigen gut. Lediglich Kinder unter diesem Alter (ca. 5 Jahre) hatten damit Probleme und so mussten wir das eine oder andere Mal unterstützend mitwirken.

Jörgs Meinung:

Die Zwerge bewegen sich mit Hilfe eines Riesen von Stadt zu Stadt, um dort das begehrte Gold einzusammeln. Für diese Reise benötigen sie die entsprechenden Landschaftskarten und müssen zudem noch abschätzen, ob die Schrittlänge des Riesen ausreicht.
Ein spannendes Spiel, das ideal für Kinder im Alter von „mindestens“ 6 Jahre geeignet ist, da die Züge etwas im Voraus geplant werden müssen. "Zwerg Riese" eignet sich dabei durchaus auch als Familienspiel, denn auch uns haben die Partien zusammen mit Kindern gefallen und Spaß gemacht.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Haba für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Welche Route lohnt sich?
INTERAKTION
2 von 10
Wer ist schneller am Ziel?
GLÜCK
7 von 10
Nicht immer passen die Wege und Karten auf der Hand.
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Schöne Illustration und gutes Material!
SPAß
8 von 10
Gefällt den Kindern sehr gut!
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Als Kinder- und durchaus auch als Familienspiel macht es viel Spaß, mit dem Riesen durch die Landschaft zu reisen, um Gold einzusammeln. Einfache und etwas glücksbetonte Abläufe, die auch auf Dauer überzeugen.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder

















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