Brettspiel Testbericht vom 11.11.2013 - von Jörg

Friese's Wucherer (auch als englische Version "Landlord")




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
40 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Das Spiel gab es bereits im Jahr 1992 unter dem Namen „Wucherer“. Auch damals war der Autor Friedemann Friese, erschienen ist es allerdings bei ABACUSSPIELE und später in einer Neuauflage bei Rio Grande Games.

Allerdings erlaubt uns dieser Testbericht kein Vergleich mit der damaligen Ausgabe, da wir diese schlicht weg nicht kennen. Wir wissen nur, dass es um das Bauen von Häusern geht und Mieter in verrückter Weise eine Rolle spielen.

Aufgrund diverser Spielpartien können wir bestätigen, dass dieser Sachverhalt auch in dieser neuen Ausgabe zutrifft. Doch werfen wir nach dem bereits veröffentlichten Video einen genauen Blick auf das Spiel.

Ziel des Spiels:

Die Spieler versuchen als Vermieter möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei schrecken sie vor nichts zurück, um ihr Geldvermögen anhand diverser Karten und Aktionen zu vermehren.

Spielaufbau:

Vor der ersten Partie sollte man sich unbedingt die Spielkarten genauer anschauen, denn diverse Aktionskarten, Mieter und Ausbauten sorgen für viel Action im Spiel. Jeder dieser Karten ist auf der Rückseite mit einem Stockwerk versehen und diese bilden einen verdeckten Stapel. Daneben legt man die Karten für Dächer, Gefängnis und Monster parat. Ja, richtig gelesen, denn Monster werden in einigen Wohnungen im Verlauf einer Partie erschaffen und nicht jeder Vermieter treibt auf Dauer unbefleckt sein Vorhaben, so dass eine Knastkarte hier nicht fehlen darf.
Jeder Spieler beginnt die Partie mit einem kleinen Startkapital, der Rest wird auf die Seite gelegt und fünf Karten nimmt sich jeder auf die Hand.

Spielablauf:

Das Spiel gliedert sich in diverse Phasen.
Zuerst einmal gilt es die eigenen Häuser  zu prüfen und die Kaution zu beachten.

Das bedeutet nichts anderes, als dass man die Karten mit Hausbesetzer, Mietnomaden, Forscher (erschaffene Monster) und den Knast berücksichtigt. Bei vielen Spielern ist diese Phase aufgrund nicht Vorhandenseins von Karten schnell erledigt. Ansonsten prüft man das Vorliegen und eventuelle Ausführen einzelner Karten.

Erst dann kommt man zur zweiten Phase, dem Ausspielen von Karten. Hier können die Spieler unter anderem Häuser bauen und/oder ausbauen. Das funktioniert recht einfach, da jeder aufgrund der Rückseite über solche Karten verfügt. Die Dächer bezahlt man (abhängig von der Anzahl eigener Häuser) und platziert diese einfach an oberster Stelle eines Hausblocks.
Jetzt wird es dann auch Zeit Mieter einziehen zu lassen, sofern man über solche Karten verfügt. Allerdings muss man je nach Mieterkarte beachten, dass hier Vorlieben (Höhe des Hauses, Etage) zu berücksichtigen sind. Nebenbei kann man natürlich noch Aktionskarten ausspielen, schließlich will man mit diversen Karten auch Mitspieler schaden.

Will bzw. kann man keine Karten mehr ausspielen, beginnt Phase 3 und hier erhält der aktive Spieler Miteinnahmen und kann Karten kaufen.

Die Mieteinnahmen sind auf den Mieterkarten hinterlegt und für leerstehende Wohnungen gibt es noch einen kleinen Betrag (Ausnahmen beachten). Geld ist wichtig, schließlich bekommt man dafür neue Karten. Je mehr man will, desto teurer wird das Ganze.

Das Spiel ist zu Ende sobald die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde und jeder noch einmal am Zug war. Der Spieler mit dem meisten Geld gewinnt.

Strategie:

Hust … Strategie? Zuerst einmal soll und darf man das Spiel nicht so ernst nehmen, da Haussprengungen, Mord und diverse andere Dinge einem im Weg stehen. Natürlich kann man sich mit Karten etwas dagegen schützen, doch früher oder später trifft es jeden einmal.
Nach zwei Partien kennt man allerdings die fatalen Auswirkungen, so dass man durchaus die eine oder andere Karte als Schutz auf der Hand behält. Ansonsten heißt es durchaus aggressiv vorgehen, schließlich will man gewinnen.

Interaktion:

Diesen Punkt trifft es wohl schon eher, denn Interaktion ist hier durchaus vorhanden. Diverse Aktionskarten kann man gegen Mitspieler ausspielen. Oft sind es natürlich Karten, die dem Mitspieler Frust oder Schaden zufügen und nichts anderes wünscht man seinen Mitspielern.

Glück:

Etwas Glück gehört gerade in größerer Runde durchaus dazu, denn nicht immer behält man lukrative Mieter ewig oder kann jede Runde eine sehr ansehnliche Miete kassieren. Wichtig ist ein guter Start, denn mit Geld in der Hand kauft man sich die Karten einfach, mal mehr, mal weniger!

Packungsinhalt:

Etwas mehr als 10 Euro muss man für dieses Spiel bezahlen und die Vielzahl an unterschiedlichen Karten und Plättchen spricht dafür. Die Karten sind sehr witzig illustriert und werden in der Anleitung im Bereich Glossar noch einmal ausführlich erklärt.
Schade nur, dass man billige Spielchips dem Spiel beigefügt hat, aber mit höherwertigem Material wäre wohl der Preis für das Spiel auch gestiegen.

Spaß:

Frust, Ärger und Gemeinheiten zeigen sich in diesem Spiel und einige Spieler zeigen hier vielleicht sogar ihr wahres Gesicht.

Zu Zweit spielt sich das Ganze durchaus flott, wobei es ein oder zwei Spieler durchaus mehr sein können. Erst zu Fünft und zu Sechst wird das Ganze etwas unübersichtlich und die Einflussmöglichkeiten sinken dramatisch. Also bleiben wir bei Partien zu Dritt oder zu Viert.

Die Aktionskarten sind teilweise ganz schön heftig, so dass man keinesfalls mit einem Gewinnerlächeln in eine Partie einsteigen sollte. Dazu passiert einfach zu viel.

Das Thema und der Ablauf sorgen für viel Interaktion, doch hat man erst einmal den Faden oder besser gesagt sein Vermögen dezimiert, wird es schwer, Anschluss zu Mitspielern bekommen.

Der Spaßfaktor hält sich in unseren Runden aber zurück, auch wenn wir aufgrund der Karten durchaus in froher Erwartungshaltung sind. Denn es passiert in einem Zug sehr viel (auch als nicht aktiver Spieler) …… nein, sagen wir eher zu viel.

Das Ganze wirkt dann doch etwas übertrieben und je nach Verlauf steht man im nächsten Zug mit leeren Häusern dar, wenn man überhaupt von Häusern reden kann. Die Spielidee ist gut, doch etwas zu viel Interaktion trübt dann doch die eine oder andere Partie was unser durchschnittliches Urteil an dieser Stelle erklärt.

Jörgs Meinung:

Das Spiel gab es bereits vor 20 Jahren unter dem Namen Wucherer und erschien jetzt generalüberholt bei 2F Spiele. Auch hier müssen die Spieler als Vermieter ihre Geschicke beweisen und Häuser bauen sowie Miete kassieren. Allerdings macht man anderen Mitspielern bzw. deren Mietern die Hölle heiß, denn Aktionskarten wie Bombe oder Mord spielt man immer wieder gerne. So kann es auch passieren, dass ein Haus abgerissen wird oder Mietnomaden für Ärger sorgen. Interaktion ist so durchaus vorhanden, doch teilweise ist uns diese verrückte Spielweise etwas zu viel des Guten, so dass man sich auch keinesfalls hoch motiviert auf das Spiel stürzen sollte. Spaß haben lautet die Devise, doch dieser kommt uns trotz witziger Thematik etwas zu kurz. Wenn überhaupt sollte man es in einer 3er oder 4er Konstellation spielen, denn zu Zweit kann ein Spieler schnell das Nachsehen haben und bei fünf oder sechs Spielern sind die Einflussmöglichkeiten sehr gering.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an 2F Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Einige Karten auf der Hand zur Abscherung können nie schaden!
INTERAKTION
7 von 10
Vermieter kennen keine Freunde!
GLÜCK
5 von 10
Guter Start ist wichtig!
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Vielzahl an Karten, billige Plastikchips!
SPAß
5 von 10
Wenn überhaupt dann nur zu Dritt oder zu Viert!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Neuauflage von Wucherer! Verrücktes Kartenspiel bei dem man als Vermieter alle gemeinen Möglichkeiten ausschöpft, um andere zu ärgern!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder


















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