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Testbericht vom 12.03.2011 - von Jörg

Ranking




Details


Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
30 - 45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
5.3/10 bei 3 Bewertungen



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vorstellung vom 29.01.2011

Spiel 2010: Ranking (Hans im Glück)

Vorwort:

Der eine oder andere Leser erinnert sich sicherlich noch an unsere Infos zur Spiel 2010, als wir Ranking als empfehlenswertes Spiel im Vorfeld der Messe eingestuft haben. Hintergrund dieser Aussage war die Möglichkeit, es auf unserem Spanien-Event spielen zu können. Die Runden vor Ort waren sehr kommunikativ, was auch mit der tollen Truppe zusammenhing.
Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und so konnten wir auch mit anderen Gruppen das Spiel ausprobieren. Es war zum Teil sehr spannend zu sehen, wie Spieler mit dieser Art des Spiels umgehen. Die Reaktionen waren dabei sehr unterschiedlich. Über das Spiel und unserer Erfahrungen wollen wir in diesem Test berichten.

Ziel des Spiels:

In Ranking (zu dt. Rangfolge) gehen die Spieler den Fragen des Lebens nach. Was ist besser? Was ist spannender? Und noch viel mehr!
Jeder Spieler versucht dabei einen Gegenstand in der Rangfolge weit nach oben zu bringen, ohne es für andere zu offensichtlich zu machen, um welchen Gegenstand es sich handelt. Nur wer kommunikativ am besten damit umgeht und am Ende die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt.

Spielaufbau:

Zuerst einmal wird der Turm zusammengesteckt und in die Tischmitte gelegt. Die 46 Frageplättchen kommen in den Stoffbeutel. Zuvor sollten die Spieler allerdings festlegen, ob mit der blauen (einfach) oder roten (schwer) Seite gespielt wird. Jeder Spieler nimmt sich ein Spielplättchen, den farblich passenden Zählstein und die Tippsteine in den Farben der anderen Spieler (im Spiel zu dritt je zwei Tippsteine pro Mitspielerfarbe). Den Zählstein stellt man auf das unterste Feld des Turmes (Wert 0). Die 120 Bildkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel zur Seite gelegt. Jeder Spieler zieht sechs Plättchen die man auf die Hand nimmt, ohne dass die Mitspieler das Bild sehen können.

Spielablauf:

Das Spiel verläuft über mehrere Runden und gliedert sich in folgende Phasen:

Frageplättchen aufdecken und Bildplättchen einsetzen
Der Startspieler zieht ein Frageplättchen aus dem Beutel und legt es auf die anfangs festgelegt Seite an die Spitze des Turms. Die Frage (z.B. Was ist wertvoller?) wird laut vorgelesen.
Jeder Spieler sucht sich eines seiner Plättchen in der Hand aus und legt es verdeckt neben den Turm. Danach werden vom Vorrat weitere Plättchen verdeckt dazu gelegt, so dass insgesamt 7 verdeckte Bildplättchen in der Tischmitte liegen. Diese werden gemischt, aufgedeckt und neben das dritte Stockwerk des Turmes gelegt.

Reihum zwei Bildplättchen vergleichen und Tippsteine setzen
Ein Spieler beginnt und vergleicht zwei Bildplättchen seiner Wahl (immer im gleichen Stockwerk) miteinander. Abhängig von der Frage kommentiert er seine Entscheidung und schiebt das seiner Meinung nach passende Bildplättchen um ein Stockwerk nach oben und das andere um ein Stockwerk nach unten. Anschließend folgt der nächste Spieler mit einem weiteren Vergleich usw. Mit der Zeit entsteht ein Ranking (Rangliste) und die Runde endet, wenn sich nach einem Vergleich ein Bildplättchen ganz oben (Stockwerk 6) und ein Bildplättchen ganz unten befindet.

Um die Spannung zu steigern, können die Spieler versuchen zu erraten, welches Bildplättchen dem Spieler gehört, der gerade einen Vergleich durchgeführt hat. Dieses Plättchen kann mit einem Tippstein der Spielerfarbe markiert werden. Ein richtiger Tipp führt später dazu, dass das Plättchen bei der Wertung weniger Punkte einbringt. Jeder Mitspieler darf einen Tippstein auf ein beliebiges Plättchen setzen. (Anmerkung: Immer in der Farbe des aktiven Spielers). So können im Verlauf einer Runde durchaus mehrere Tippsteine auf ein und demselben Plättchen liegen. Tippsteine werden immer erst am Ende einer Runde entfernt.

Siegpunkte kassieren
Wem gehört welches Plättchen? Nacheinander werden die Bildplättchen von unten nach oben abgefragt, wem dieses Plättchen gehört. Dieser Spieler meldet sich und zählt die Tippsteine in seiner Farbe auf diesem Bild. Von der Zahl des Stockwerks zieht er die Tipps ab und bewegt seinen Zählstein voran.
Tippsteine anderer Farben haben keine Auswirkung auf die Punkte. Eine negative Punktzahl führt nicht dazu, dass ein Spieler seinen Zählstein zurückziehen muss.

Nach jeder Runde werden alle Bildplättchen vom Spielbrett entfernt und aus dem Spiel genommen. Die Spieler nehmen sich ihre Tippsteine und ziehen ein neues Bildplättchen vom Vorrat. Eine neue Fragekarte wird gezogen und damit beginnt eine neue Runde. Es wird so lange weitergespielt, bis ein Zählstein 15 oder mehr Schritte weit gelaufen ist. Der Zählstein zieht dabei in Richtung Turm und dann wieder zurück. Wer zuerst den Turm verlässt gewinnt und wird neuer „Ran King“.

Strategie:

Viele strategische Möglichkeiten hat man in diesem Spiel nicht. Lediglich bei der Auswahl des Plättchens sollte der Spieler darauf achten, eine möglichst passende Bildkarte im Bezug zur Frage zu nehmen. Im weiteren Verlauf fällt es einem einfacher, dies zu begründen und dadurch wird es für Mitspieler schwierig, sich für einen Tipp zu entscheiden.

Interaktion:

Der Kommunikationsfaktor ist das wichtigste Element in diesem Spiel. Wer gut reden und sich ausdrücken kann, hat aber nicht unbedingt einen Vorteil. Denn übertriebene Aussagen führen oft zu vielen Tipps. Aber wer weiß, vielleicht hat der Spieler dies mit Absicht getan, um von seiner wahren Bildkarte abzulenken.

Glück:

Etwas Glück gehört natürlich dazu, denn oftmals lassen andere Spieler die eigene Bildkarte absichtlich oder unabsichtlich um Stockwerke auf- oder absteigen! Da nützt einem die hohe Kunst der Sprache auch nichts.

Packungsinhalt:

Kein Spieler wird sich über die Anzahl der Plättchen beschweren. Frageplättchen und Bildplättchen sind wirklich reichlich vorhanden. Bei einigen Frageplättchen muss man aufgrund der witzigen Frage schmunzeln, was übrigens auch auf die Bildplättchen zutrifft. Hier hat der Illustrator teilweise sogar Bezug zum Hans im Glück Verlag genommen und einige Gimmicks eingebaut. Die Anleitung ist sehr übersichtlich und dürfte keinerlei Probleme machen. So sind wir insgesamt gesehen auch mit dem Preis von ca. 20€ zufrieden.

Spaß:

Jetzt kommt der Part, den Verlag und Autoren natürlich sehr interessiert: Hat uns das Spiel gefallen und bietet es auch auf Dauer viel Spielspaß? Auf der spanischen Insel war der Spielspaß mit dem damaligen Prototypen sehr hoch, was insbesondere an der Spielgruppe lag. Die hohe Kunst der Kommunikation muss man dabei nicht besitzen, um bei Ranking Spaß zu haben. Viel wichtiger ist die Zusammensetzung der Spielgruppe.

Zu Hause angekommen erlebten wir dann sehr unterschiedliche Partien. In einigen Runden verloren bereits nach kurzer Zeit einige Spieler die Lust daran weiterzuspielen, anderer dagegen wollten am liebsten den ganzen Abend dieses kommunikative Leichtgewicht ausprobieren!
Es gab aber auch viele Mitspieler, die sehr erstaunt und verwundert waren, warum der Hans im Glück Verlag ein solch kommunikatives Spiel produziert. Ist doch schön, wenn auch der Verlag einmal eine andere Richtung einschlägt.

Man kann es selten allen Recht machen und somit ist es wichtig, dass man zu Spielbeginn auch die richtigen Spieler am Tisch sitzen hat. Umso mehr in diesem Spiel geredet wird, umso witziger die Begründungen sind und desto verrückter manch einer über einen Vergleich spricht, ja, dann heißt es willkommen bei Ranking! Genau diese Runden erlebten wir glücklicherweise auch und so hat sich der anfangs negative Spaßfaktor langsam wieder nach oben gekämpft.

s Meinung:

Ranking ist ein sehr kommunikatives Spiel und abhängig von der Spielgruppe kann es auch begeistern. Wer solche Spiele nicht mag, sollte gleich die Finger davon lassen. Genau diese Mischung erlebten wir in der Praxis und so polarisiert das Spiel die Menschen.
Der Spaß am Spiel steht eindeutig im Vordergrund, wenn man zwei Bildkarten aufgrund einer Fragekarte miteinander vergleicht. In Anbetracht der Masse an Plättchen entstehen immer wieder neue spannende Runden, die allerdings, wir wiederholen es gerne, nur mit der richtigen Spielgruppe funktionieren.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Passende Bildkarte auswählen!
INTERAKTION
8 von 10
Interaktion und Kommunikation prägen das Spiel!
GLÜCK
6 von 10
Nicht immer ist man sich bei einem Tipp 100%ig sicher!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Viel Material für abwechslungsreiche Runden!
SPAß
6 von 10
Stark von der Gruppe abhängig schwankt der Spaßfaktor zwischen 4 und 8.
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Kommunikatives Spiel, indem eindeutig der Spaß im Vordergrund steht! All das hängt von der Spielgruppe ab!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Auf unserem Mallorca Event 2010 lernten wir das Spiel vor Ort schon kennen und ich war von der Idee begeistert. Das Gelächter und die Stimmung waren groß und so habe ich die Veröffentlichung des Spieles heiß erwartet. Als es dann erschien und wir die erste Runde wagten, waren wir doch etwas verwundert. Irgendwie kam keine Stimmung auf. Hatten wir was falsch gespielt? Was war los? Wir wagten ein paar Tage später gleich den erneuten Versuch und siehe da die Stimmung war auf dem Höhepunkt, mit den selben Regeln, aber einer anderen Spielerzusammensetzung. Da war also der Fuchs begraben und unsere Theorie wurde in den folgenden Runden immer wieder bestätigt.
Ranking ist ein pulsierendes Spiel, welches nur mit der richtigen Spielerzusammenstellung funktioniert. Die Spieler müssen sich auf das Spiel einlassen und wortgewand die Vergleiche durchführen. Nur dann springt der Funke auch über. So wird auch diskutiert und ein soeben festgelegter Vergleich auf die Person direkt bezogen. Wer kommunikative Spiele mag und auch gerne über sich und andere mal lacht und hier und da seine privaten Erlebnisse mit einbaut, der wird nicht enttäuscht. Legt man es aber der falschen Gruppe vor, tja, dann zieht sich das ganze wie ein Kaugummi. Die Vergleiche werden ausgesprochen, aber es bleibt trocken. So wünscht sich dann jeder das Ende herbei.

Eine Benotung des Spiels ist somit recht schwer. In der falschen Gruppe wird es durchfallen und vermutlich nicht mehr auf den Tisch kommen, in der richtigen wird es faszinieren und für große Stimmung sorgen. Ich stufe das Spiel also mit 7/10 Punkten in unserer Skala ein, da es je nach Gruppe von 4-8 schwankt ;-).

STRATEGIE
1 von 10
Strategie führt hier nicht zum Ziel.
INTERAKTION
8 von 10
Ständiges erzählen, erklären und rechtfertigen.
GLÜCK
7 von 10
Das Tippen und schieben ist recht glücksbetont.
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Das Spielmaterial ist schön und der Preis stimmt.
SPAß
8 von 10
Sehe ich wie Jörg schwankend zwischen (4-8) je nach Gruppe
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ranking ist ein Hans im Glück untypisches kommunikatives Spiel, welches gigantischen Spaß machen kann, aber auch komplett versagen kann. Es hängt stark von der Spielgruppe ab.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Normalerweise bin ich ein großer Freund von solchen Spielen, aber hier sprang der Funke leider überhaupt nicht über. Hauptproblem ist meiner Meinung nach der omnipräsente Wertungsmechanismus des Turmes. Bei anderen Spielen des Genres bekommt man die Punkte meist in Form von Karten und das ist deutlich subtiler, sprich das Spiel selbst bleibt im Vordergrund.
In unserer ersten und bisher auch einzigen Partie empfand ich es schon als arg störend, dass man mit seinem Plättchen unverschuldet nach unten gelangen kann und dann auch nur schwer bzw. gar nicht wieder hochkommt. Im schlimmsten Fall liegt das eigene Plättchen alleine und man muss erstmal ein anderes "ranholen". Das bedeutet aber, ein Plättchen vom Mitspieler rutscht u.U. hoch.
Hinzu kam, dass auch die gezogenen Fragen nicht sonderlich lustig waren, die eigenen Plättchen manchmal einfach nicht zur Frage passten und die aufgefüllten Plättchen mehr weniger sofort erkannt wurden. Von mir bekommt das Spiel somit keine Empfehlung!

STRATEGIE
3 von 10
Welches Plättchen wähle ich diese Runde aus?
INTERAKTION
8 von 10
Reden schwingen und bluffen in der Hoffnung, die Mitspieler nehmen es einem auch ab
GLÜCK
7 von 10
Lasst ja mein Plättchen liegen!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Reichlich Plättchen aus gutem Material
SPAß
3 von 10
Kam leider nur bedingt auf :(
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Zu beliebig, zu frustrierend, zu wenig Spaß. In der Summe viel zu wenig für ein Partyspiel!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Leserkommentare

Klemens (Klemens Franz) , 12.03.2011, 15:09 Uhr
Ich glaub, die Rezi trifft die Sache auf den Punkt. Ich hatte bisher immer eine Mordshetz ... und viele Mitspieler haben sich das Spiel am nächsten Tag gekauft. Wenn das aber die falsche Runde ist, könnte das daneben gehen. Unser bisheriges Highlight: Das Schwein auf den Kopf gedreht, als "Spider-Schwein" [(C) Simpsons Film] - das MUSS man hoch-ranken, egal wem's gehört und was die Frage ist.
Smuker (Andreas Buhlmann) , 12.03.2011, 16:10 Uhr
Spider-Schwein... Spider-Schwein.... hihi... lustige Idee. *G*
Stefan Schmid (Stefan R. Schmid) , 07.05.2011, 22:54 Uhr
Uns hat das Spiel bisher immer sehr viel Spaß bereitet. In vielen Runden wurde sehr humorvoll gespielt. In anderen Runden wurde dagegen eher taktisch gespielt. Was könnte der andere gelegt haben? Warum wertet der das Plättchen auf/ab? Das Spiel ist schnell gespielt und auf eine Runde folgt die nächste.
Stefan Schmid (Stefan R. Schmid) , 07.05.2011, 22:55 Uhr
Achja und: Eselsbrücke kam nicht ganz so gut bei uns an...

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