Testbericht vom 03.05.2010 - von Jörg
Phase 10 - Das Brettspiel
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Phase 10 (Kartenspiel) ist eines der meistverkauften
Kartenspiele der Welt! Paare, Sequenzen und anderer Kombinationen müssen
gebildet werden und das über 10 Phasen! Folgende 10 Phasen stehen in dem
Kartenspiel im Vordergrund: 1. Zwei Drillinge 2. Drilling und Viererfolge 3.
Vierling und Viererfolge 4. Siebenerfolge 5. Achterfolge 6. Neunerfolge 7. Zwei
Vierlinge 8. 7 Karten einer Farbe 9. Fünfling und Zwilling 10. Fünfling und
Drilling Die Anforderungen nehmen somit in jeder Phase zu und nur wer alle 10
Phasen schafft gewinnt das Spiel. Phase 10 (Master-Version) bietet in 10 Phasen
neue und anspruchsvollere Runden. Hinzu kommen über 20 Aktionskarten die für
noch mehr Spannung sorgen sollen. In Phase 10 (Würfelspiel) versucht man
lediglich mit Würfeln (mit drei Versuchen) die richtige Kombination zu würfeln.
Fehlt nur noch Phase 10 (Brettspiel) und genau dieses Spiel wurde 2010
veröffentlicht und somit steigen wir gleich ein in den Spielbericht.
Ziel des Spiels:
Wer als erster die 10 Phasen übersteht und auf dem Feld mit dem
Lorbeerkranz landet gewinnt!
Spielaufbau:
Der Spielplan (wir sind ja auch beim BRETTSPIEL von Phase 10) wird in die
Tischmitte gelegt. Darauf erkennt man einen Rundkurs mit 32 Aktionsfeldern
(acht verschiedene Felderarten) sowie ein Rundkurs mit 10 Phasenfeldern (+
Zielfeld). In der Mitte des Plans sind zwei Felder für den Aufnahme- und den
Ablagestapel abgebildet. Jeder Spieler erhält in einer Farbe den großen
Spielstein, welchen er auf das Startfeld mit den Sternen stellt. Hinzu kommt
ein Phasenanzeiger, dieser wird auf das Feld „Phase 1“ gelegt. Damit jeder weiß
welche Phasen auf die Spieler warten bekommt jeder eine Phasenübersicht. Auf
der Rückseite werden die acht verschiedenen Aktionsfelder (Farbfelder mit
Symbolen) erklärt. Die 96 Zahlenkarten (je 2 Mal 1-12 Zahlenkarten in vier
Farben) werden gemischt und jeder Spieler bekommt 10 Karten auf die Hand. Die
restlichen Karten legt man auf den Aufnahmestapel, doch zuvor landen nochmals
fünf Karten (offen als Stapel) auf dem Ablagestapel. Der jüngste Spieler
beginnt und bekommt die zwei Würfel.
Spielablauf:
Bevor wir in die Abläufe einsteigen werfen wir einen Blick auf die Phasen!
Gerade die Kenner von Phase 10 sind sicherlich daran interessiert wie sich
die einzelnen Phasen zusammensetzen: 1. 5 Karten einer Farbe, 1 Dreierfolge 2.
4 Zwillinge 3. 1 Drilling, 1 Viererfolge 4. 2 Viererfolgen 5. 6 Karten einer
Farbe, 1 Drilling 6. 1 Achterfolge 7. 1 Zwilling, 1 Drilling, 1 Vierling 8. 2
Vierlinge 9. 1 Neunerfolge 10. 1 Fünfling, 1 Drilling
Ein Startspieler beginnt (anschließend reihum) mit Schritt 1:
Spielstein bewegen und Aktion ausführen. In dieser Muss-Aktion würfelt der
Spieler mit beiden Würfel und wählt, abhängig vom Ergebnis einen der zwei
Würfel aus und zieht den Spielstein um entsprechend viele Felder im
Uhrzeigersinn weiter. Wird ein Pasch geworfen zieht der Spieler um die einfache
oder doppelte Zahl voran. (Spielsteine besetzter Felder werden übersprungen und
nie mitgezählt.) Das Feld gibt an, welche Aktion der Spieler ausführen muss. Es
gibt 8 Aktionsarten die in der Anleitung detailliert genannt und in der
Übersicht (nach Farbe sortiert) aufgeführt werden:
>Nimm 1 (bzw. 2 bzw. 3) Karten vom Aufnahme- und/oder Ablagestapel
>Wähle 1 Karte aus dem gesamten Ablagestapel aus
>Frage (links oder rechts herum) nach einer bestimmten Zahlenkarte
>Benutze die oberste Karte des Aufnahmestapels als Joker (umdrehen!)
>Lege 1-4 Karten auf den Ablagestapel und nimm 2-5 Karten vom Aufnahmestapel
>Alle Spieler nehmen reihum 1 Karte vom Aufnahmestapel
>Nimm 1 Karte vom Aufnahme- oder Ablagestapel. (Mach einen weiteren Zug)
>Rücke vor auf das nächste freie Feld deiner Wahl
In Schritt 2 kann, sofern möglich, die Phase ausgelegt
werden. Nach der Ausführung der o.g. Aktion legt der Spieler die erforderlichen
Karten (vollständig) offen vor sich ab (etwas aufgefächert). Damit hat er die
Phase zwar abgeschlossen, aber eventuell noch Karten auf der Hand! Diese muss
der Spieler so schnell wie möglich durch „Anlegen“ an ausliegenden Karten (bei
sich oder den Mitspielern) loswerden. Als passend gelten Karten, welche die
ausliegende Kartenkombination verlängern! Passende Karten dürfen noch im selben
Zug angelegt werden!
In Schritt 2 muss der Spieler eine beliebige seiner Karten offen auf den
Ablagestapel werfen. Erst dann folgt der nächste Spieler!
Ein Durchgang endet sobald ein Spieler in Schritt 3 seine letzte
Handkarte abwirft. Es folgt die Auswertung in der der Spieler zur Belohnung
(Phase ausgelegt und letzte Karte abgeworfen) auf dem Phasenanzeiger „zwei“
Felder weiter ziehen darf. Er überspringt somit eine Phase. Reihum darf jeder
Spieler, welcher die Phase erfüllt hat in dem man die Karten offen vor einem
abgelegt hat, „ein“ Feld mit dem Anzeiger weiterziehen. Die restlichen
Handkarten werden abgeworfen. Alle Spieler, die ihre Phase nicht ausgelegt
haben dürfen sich fünf Karten aussuchen und auf der Hand behalten (für den
neuen Durchgang). Diese Spieler bleiben auf der Phase stehen.
Ein neuer Durchgang beginnt indem alle Karten (außer die jeweils fünf
Karten bei Mitspielern auf der Hand) gemischt werden und 10 neue Karten
ausgeteilt werden. Hinzu kommen wieder 5 Karten auf dem Ablagestapel. Die
Spielsteine bleiben auf dem jeweiligen Punkt stehen.
Das Spiel endet sobald ein Phasenanzeiger das Feld mit dem Lorbeerkranz
erreicht. Dieser Spieler gewinnt.
Strategie:
Die Strategie ist „einfach“ zumal jeder Spieler ja weiß welche Karten er in welcher Phase haben muss. Es gibt lediglich die Möglichkeit sich für den einen oder anderen Würfelwert zu entscheiden (bzw. Gesamtzahl bei Pasch). Je nach Situation hilft einem ein Joker weiter oder man trennt sich am Besten gleich von vielen Karten um neue „hoffentlich bessere“ in seiner Hand zu halten. Liegen bereits Karten offen aus, schaut man sich natürlich auch diese, insbesondere von Mitspielern, genau an, um im eigenen Zug nicht nur die Phase abzuschließen sondern gleichzeitig auch alle Karten loszuwerden. Nicht immer, gerade in großer Runde, schafft man es Karten abzulegen und man ist gezwungen sich bei Rundenende eines Mitspielers von fünf Karten zu trennen. Hier sollte man abwägen welche fünf Karten man unbedingt behalten will um vielleicht im nächsten Zug zumindest die Phase zu erfüllen und Karten abzulegen.Interaktion:
Ungern nimmt man Karten von Mitspielern an, welche man in die Kartenreihen vor einem legen muss. Noch schlimmer hasst man den Moment wenn einen der Mitspieler daneben nach einer bestimmten Karte fragt und man diese besitzt und somit widerwillig abgeben muss. Einfluss kann man auf diese Situationen nicht nehmen. Auf dem Spielbrett kommt man sich auch in voller Spielerbesetzung kaum in die Quere zumal die Spielfiguren lediglich übersprungen werden. Es gibt ausreichend gute und interessante Felder die einem weiterhelfen um seine Phase abzuschließen. Der Kommunikationsfaktor ist in großer Gruppe höher zumal es oft dauern kann bis man wieder am Zug ist. In 2er und 3er Runden muss man da schon mehr überlegen und auch ein Small-Talk findet nur selten statt.Glück:
Regelmäßig zieht man oder bekommt neue Karten. Ob man die Phase schnell erfüllt hängt stark mit dem Faktor Glück zusammen. Ärgerlich ist das insbesondere, wenn in großer Runde Spieler ihre Phase abschließen und Karten abgeben und man selbst noch gar nicht am Zug war. Leider zieht sich das mit Beginn der ersten Runde bis zur letzten Runde hin. In voller Spielerbesetzung kann dies nicht selten auch frustrieren wenn man ewig auf einem Phasenfeld sitzen bleibt.Packungsinhalt:
Der Ravensburger Verlag legt großen Wert auf das Material und Design. Das Cover erinnert mit Logo und Farben logischerweise an das Kartenspiel, schließlich sollen leidenschaftliche Phase 10 Spieler zum Brett geführt werden! Die Karten sind von guter Qualität und sind nur etwas anders gestaltet als man das von dem Kartenspiel kennt. Die Anleitung ist wieder einmal sehr vorbildlich und für jedes Spielmaterial in Phase 10 gibt es einen speziellen Platz in der Spielschachtel. Der Preis ist mit ca. 20 Euro im Rahmen vergleichbarer Brettspiele.Spaß:
Bei vielen Spielen wird ein Spielablauf erst besser und spannender sobald mehr Mitspieler am Tisch sitzen. Phase 10 – Das Brettspiel ist für 2 bis 6 Spieler und umso mehr Spieler teilnehmen desto langweiliger werden die Abläufe! Wir können das Spiel lediglich für 2er und 3er Runden empfehlen. Bereits mit vier Spielern dauern die Runden nicht nur lange (zum Teil bis zu 90 Minuten), auch der Glücksfaktor nimmt drastisch zu. Mit schlechten Karten dauert es lange bis man seine Phase erfüllt. In der Zeit haben vielleicht zwei oder drei andere Spieler mehrere Phasen abgeschlossen. Extrem wird das mit fünf und sechs Spielern in denen man sich kaum noch auf die Spielabläufe konzentriert. Zu Zweit und zu Dritt macht es aber nicht nur deswegen Spaß weil man schneller am Zug ist, nein, man ist konzentrierter, wenn andere Spieler Karten ablegen oder aufnehmen und man schaut sich genau die Ablage der Mitspieler an um in seinem Zug (und hier steigen die Wahrscheinlichkeiten auch dran zu kommen) seine Phase abzuschließen und Karten dem Mitspieler zuzustecken. Wir haben das Spiel auch mit Phase 10 – Kenner (die einmal wöchentlich spielen) ausprobiert. Auch diese Spieler haben ein klares Fazit: Interessante neue Phasen aber bitte nur in einer Runde mit zwei oder drei Spielern.Jörgs Meinung:
An den Abläufen zum bekannten Phase 10 Kartenspiel hat sich nicht viel geändert, außer dass man jetzt ein Spielbrett mit Aktionen und eine neue Phaseneinteilung vor sich hat.
Das Spiel ist stark glücksbetont und kann ab vier Spielern schnell langweilig werden da man mit schlechten Karten kaum Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen kann.
In unseren Spielrunden machte es lediglich mit zwei und drei Spielern Spaß, da man nicht nur seine Karten, sondern auch die Auslage ständig im Blick behalten muss. Die Runden verlaufen sehr schnell wobei nur im Spiel zu Zweit und zu Dritt die angegebene Zeitdauer von 60 Minuten eingehalten wird.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Zu Zweit und zu Dritt gefällt uns das Spiel am Besten! Im Brettspiel gibt es nicht nur einen Spielplan mit den angezeigten Aktionen sondern auch eine neue Phasenübersicht.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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