Vorwort:

Am 26.12.2011 erschien unser Spieltest zu Kosakenschubsen und er bekam von mir 10 von 10 Punkten während die anderen beiden cliquenabendler 9 von 10 Punkten vergeben haben. Ihr seht also wir waren wirklich äußerst begeistert von diesem schönen Holzspiel für zwei Personen. Unsere Meinung hat sich nicht geändert und wir halten es immer noch für genial, seit geraumer Zeit kann man jetzt aber auch „Von der Erdenscheybe“ von Dieter Zander erstehen, welches im Prinzip die 4-Personenvariante von Kosakenschubsen darstellt. Wir haben uns das große Holzbrett natürlich wieder angesehen und berichten hier unser Fazit.

Spielablauf:

Das Spielbrett hat sich vergrößert und so finden wir hier vier Abschnitte in denen die Spieler jeweils ihre Holzsteine platzieren. In der Spielbrettmitte befindet sich ein Holzstab, der das Schnicken auf die andere Seite erschwert und durch die Formgebung ist auch der Rand eine gefährliche Sache.

Die Regeln zum ursprünglichen Kosakenschubsen sind recht gleich geblieben. Ist man am Zug schnickt man einen Holzstein über das Brett und versucht gleichzeitig einen anderen Holzstein vom Brett zu stoßen. Gelingt einem dies ohne, dass man seinen Stein „mitversenkt“ bleibt man weiterhin am Zug. Allerdings darf man generell maximal nur drei Mal Schicken, dann ist der nächste Spieler am Zug und der erste Spieler darf auch nur einen Stein von der Startlinie aus schnicken. Sobald nur noch ein Spieler seine Steine auf dem Brett hat, entfernt er einen Holzmarker und zieht eine Reihe vorwärts. Wer zuerst die Mitte erreicht gewinnt. Hinzu gekommen ist außerdem noch das Götterurteil, wenn nur noch zwei Steine von unterschiedlichen Spielern auf dem Brett sind. Hierfür schnickt man wie zur Bestimmung des Startspielers von der Hintersten Linie aus und versucht möglichst nahe an die innerste Linie zu gelangen ohne sie zu überschreiten. Wer es näher schafft wird Startspieler bzw. erhält den Punkt.

Strategie:

Wie auch schon Kosakenschubsen ist von der Erdenscheybe kein strategisches sondern ein waschechtes Schnickspiel. Es kommt also auf Schnicktechniken und Fingerspitzengefühl an. Außerdem sollte man natürlich die leichten Schüsse (das sind meistens die langen Geraden oder ganz kurzen) den Schwierigen vorziehen.

Interaktion:

Ist ein Spieler am Zug, so beobachten die anderen gespannt den Spielverlauf und sind auch mit Kommentaren nicht zu geizig. Die Downtime ist hierbei allerdings deutlich höher als beim schlanken und schnellen 2er Kosakenschubsen. So dauert es schon ein wenig, bis man selbst wieder am Zug ist und auch die Partien ziehen sich im Vergleich zum 2er länger hin, da es mehr Mitspieler gibt und so das Erreichen der fünf Punkte natürlich länger dauert.

Glück:

Es handelt sich um ein Geschicklichkeitsspiel und es kommt schon auf die Übung und das Fingerspitzengefühl an und nicht auf das Glück, allerdings spielt das Schnicken der Gegner hier durchaus eine Rolle und es kann passieren das man aus einer Runde schneller ausscheidet weil 2 oder mehr Spieler gegen einen geschnickt haben.

Packungsinhalt:

Das Spielbrett ist aus dickem Holz mit viel Liebe handgefertigt und das sieht man. Die Spielsteine sind natürlich auch aus Holz und gleiten gut über das Brett. Am Material gibt es keine Mängel. Die Spielregeln sind im Mittelalterdesign gehalten und verständlich formuliert. Fragt man einen Spielekäufer, wieviel das Spiel kostet, tippt dieser meistens viel höher. Somit sind die ca. 55 € vollkommen angemessen.

Spaß:

Wir als Kosakenschubsen-Fans kamen natürlich an der 4er Version nicht vorbei und haben auch viel Spaß damit. Allerdings ist die Downtime und die Spielzeit wie oben erwähnt höher als beim ursprünglichen Spiel und somit wird etwas die schöne Schnelligkeit aus dem Spiel genommen. Nichtsdestotrotz verbirgt sich hinter dem Spiel ein schönes großes Holzschnickspiel, aber an den erhöhten Dauersuchtreiz von Kosakenschubsen kommt es nicht ran.

Bilder

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