Testbericht vom 24.01.2009 - von Jörg
Los Banditos
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
15 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Zur Abwechslung kümmern wir uns einmal wieder um die easy
play Reihe. Einfachheit, Schnelligkeit und Spaß stehen somit einmal mehr im
Vordergrund! Doch hinter dem Spiele-Namen „Los Banditos“ verbirgt sich nicht
eine gleichnamige Band, sondern ein „lockeres“ Würfelspiel (O-Ton Schmidt
Spiele). Wenn man dann noch den Autor Reiner Knizia erwähnt, kann man sich
vorstellen, dass dieses Spiel aufgrund des namentlich bekannten Autors mit
Sicherheit auch einen näheren Blick wert ist. Doch genug geredet, denn die
hochwertigen Würfel im Spiel warten darauf, endlich in Erscheinung zu treten.
Ziel des Spiels:
Wie in einem mexikanischen Western, sitzen sich die Banditen, oder besser
gesagt Mitspieler, gegenüber. Das Ziel ist die Beute, welche man nur mit der
besten Kombination eines Würfelsets bekommt. Der Spieler, welcher als erster
Beute im Wert von 10 oder mehr Punkten ergattert, gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Die zehn Beutechips mit den Werten 1 bis 3 werden verdeckt gemischt und
bilden anschließend einen Stapel wobei die vier Obersten in einer Reihe
zwischen den Spielern gelegt werden.
Die 24 Würfel verschwinden im Stoffbeutel.
Spielablauf:
Der Startspieler zieht verdeckt „einen“ Würfel aus
dem Säckchen und würfelt. Der Würfel wird an seiner Seite an eine der vier
Plättchen angelegt. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug. Ab sofort
werden immer zwei Würfel gezogen, die an ein oder an zwei Beuteplättchen
angelegt werden. Allerdings dürfen an jeder Beute maximal drei Würfel eines
Spielers anliegen. Doch wie bekommt man die Beute? Entweder durch „Fordern“
oder durch „Aufgeben“! Das Fordern: Hierbei muss der Spieler bereits drei
Würfel an der Beute haben und dem Gegenspieler darf es nicht möglich sein, mit
drei Würfeln eine bessere Kombination zu erreichen. Das Aufgeben: Der Spieler
kann jederzeit einen Beutechip aufgeben. Dann bekommt der andere Spieler diesen
Chip. Und was ist, wenn auf jeder Seite drei Würfel anliegen. Dann gewinnt der
Spieler mit der besseren Kombination. Bei Gleichstand bekommt der Spieler das
Plättchen, der zuerst diese Kombination ausgelegt hat. Das gewonnene Plättchen
legt man offen vor sich ab und die Würfel an diesem Beuteplättchen wieder
zurück in den Stoffbeutel. Die Reihe wird durch ein neues Plättchen des verdeckten
Stapels ergänzt. Können keine Plättchen mehr nachgezogen werden, wird mit den
restlichen Beutechips gespielt bis der Gewinner feststeht.
Doch welche Würfelkombinationen führen dazu, dass man die Beute bekommt?
Wie auch im Poker gibt es eine Reihenfolge:
>Farb-Drilling: Drei Würfel einer Farbe mit gleichem Wert (besser geht es
nicht!)
>Farb-Straße: Drei Würfel einer Farbe mit aufeinander folgenden Werten
>Drilling: Drei Würfel beliebiger Farbe mit gleichem Wert
>Straße: Drei Würfel beliebiger Farbe mit aufeinander folgenden Werten
>Farb-Paar: Zwei Würfel einer Farbe mit gleichem Wert + ein beliebiger
dritter Würfel
>Paar: Zwei Würfel beliebiger Farbe mit gleichem Wert + ein beliebiger
dritter Würfel
>Einzelne: Jede sonstige Kombination von drei Würfeln Bei gleicher
Kombination gewinnt der Spieler, welcher den höheren Wert ausliegen hat.
Bei einem Patt (wie oben erwähnt) gewinnt der Spieler, der als erster die
Kombination gelegt hat! Ein ausführliches Beispiel in der Anleitung sorgt für
Aufklärung. Zudem gibt es ein Übersichtsplättchen mit den
Kombinationsmöglichkeiten. Das Spiel endet, sobald ein Spieler Beute im Wert
von 10 oder mehr vor sich liegen hat.
Strategie:
So locker wie anfangs beschrieben, geht es hier allerdings nicht zu. Auch mit einem schlechten Würfelwurf macht man sich seine Gedanken, wo man am besten seine Würfel anlegt. Dabei spielt natürlich die Beute eine wichtige Rolle. Nicht selten werden nur hohe Würfelwerte an Beutechips der Kategorie 3 gelegt. Plättchen mit dem Wert 1 werden gerne vernachlässigt. Doch irgendwann muss man auch dort einmal einen seiner Würfel anlegen. Und wir wäre es mit einem Raise? Falsches Spiel, denn mehr Möglichkeiten hat man bei Los Banditos nicht. Sonst wäre es auch kein easy play! Nur wenige Mitspieler sind auch bereit, einen Beutechip frühzeitig aufzugeben. Manchmal macht dies allerdings Sinn, um mehr Auslegemöglichkeiten zu haben. Diese Alternativen hat allerdings auch der Gegenspieler!Interaktion:
Ständig versucht man sich mit seinen Würfeln zu übertrumpfen, oder mögliche Straßen zu planen. Doch ohne den richtigen Wurf hat man kaum Chancen, seinem Mitspieler Paroli zu bieten. Hier ist ein munteres Spielchen angesagt und da man auch nicht sehr viele Möglichkeiten hat, sollte man dieses Würfelpokerspielchen auch nicht so ernst nehmen. Denn so energisch wie auf dem Cover dargestellt, geht es nicht zu. Der Spaß steht im Vordergrund und damit sollte die Kommunikation in diesem Heads up nicht auf der Strecke bleiben.Glück:
So bezaubernd die Würfel auch aussehen, nur mit den richtigen Werten hat man die Chance auf die große Beute. Dabei müssen es nicht immer die Werte 5 oder 6 sein. Für das Erschaffen von Straßen reichen oftmals auch niedrigere Zahlen. Es ist allerdings sehr ärgerlich, wenn man bei einer Plättchenauswahl mit den Werten 2 und 3 ständig schlechte Würfel produziert. Dann ist das Spiel schneller zu Ende als man glaubt.Packungsinhalt:
Bereits an der Schachtelform wird ersichtlich, dass es sich bei diesem Spiel von Schmidt Spiele um ein easy play handelt. Denn handlich und kompakt präsentiert sich auch diese Ausgabe. Dabei hat man sogar in punkto Material keine Kosten gescheut und hochwertige Würfel in die Schachtel gepackt. Aufgrund des schweren Materials überleben auch hier die Halterungen im Inneren des Kartons nicht lange. Doch einigen Spielern ist das egal, denn mithilfe eines Zipp-Tütchens ist dieses Problem schnell gelöst. Einen Punkt müssen wir aber in Sachen Material bemängeln oder besser gesagt ergänzen. Die Übersicht mit den Würfelkombinationen ist zwar sehr gelungen, doch warum hat man nicht eine zweite Übersicht, schließlich ist das Spiel für zwei Personen, hinzugelegt? Die Anleitung ist übersichtlich und mit Hilfe der Beispiele ist ein schneller Spieleinstieg garantiert. Zum Preis muss man eigentlich nicht viel sagen. Denn alle bisherigen easy play Reihen bewegen sich in einem fairen preislichen Rahmen.Spaß:
Zur Abwechslung mal wieder ein 2-Personen-Spiel, indem Würfel an Beutechips angelegt werden. Warum wir das nochmals wiederholen? Ganz einfach, es erinnert uns durch das Auslegen der Plättchen und Anlegen der Würfel sehr stark an Shanghaien (Link). Denn auch hier werden Würfel an Plättchen bzw. Karten angelegt. Für Wenigspieler ist allerdings Los Banditos die richtige Wahl, denn Shanghaien enthält mehr Vielspielerelemente. Los Banditos ist im wahrsten Sinne des Wortes ein lockeres Spiel und eine Partie dauert selten länger als 10 Minuten, so dass man gerne einer zweiten Runde (Revanche) aufgeschlossen ist. Auf Dauer bietet das Spiel aber wenig Reiz, da die Möglichkeiten des Spiels durch vier Plättchen in der Tischmitte sehr eingeschränkt sind.Jörgs Meinung:
Los Banditos hat nicht nur hochwertige Würfel vorzuweisen, sondern auch Pokerelemente, die manch einem Spieler aufgrund des hohen Glücksfaktors schnell zur Verzweiflung bringen.
Doch eine lockere 2er Runde steht hier im Vordergrund, denn dieses easy play Spiel soll mit den einfachen Regeln und den schnellen Spielpartien für Spaß und Spannung sorgen. Auf Dauer gesehen wird man allerdings bessere easy play Spiele vorfinden, die mehr Lust und Laune vermitteln.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Ein nettes Würfel-Glücks-Spiel für Zwischendurch!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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