Avanti
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
- Brettspiel
- Comicverspielung
- Familienspiel
- Gegenwart
- Humor
- Kartenspiel: Bankspiele
- Miniaturen
- Rennspiele
- Schätzspiel
- Simulation
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
45 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Avanti schlummerte seit vielen Jahren im Hause Zoch und einige Insider waren sehr erfreut, dass dieses Spiel endlich produziert wurde. Nicht nur wegen den Autos sondern auch das kultige Wettrennen soll anziehend auf die Spieler wirken.
Wir lassen uns nicht von solchen Aussagen verleiten, auch wenn das Cover einen witzigen Ersteindruck hinterlässt. In vielen turbulenten Runden haben wir das Spiel ausprobiert und verraten Euch, ob sich Avanti als lohnenswert erweist.
Ziel des Spiels:
3 bis 5 wackere Lebenskünstler machen mit ihren kultigen Autos einen Trip zur Trauminsel. Von einer Station zur nächsten flitzen die Autos und die Spieler hoffen dabei nicht nur schneller und effektiver zu fahren, sondern dabei auch noch etwas Geld zu verdienen. Wer es zuerst, auch unter zu Hilfenahme von Geld, auf die Insel schafft, gewinnt.
Spielaufbau:
Den Spielplan legt man in die Tischmitte. Darauf erkennt man die Rennstrecke mit den einzelnen Feldern. Jeder sucht sich ein Auto aus und stellt es mit den Gefährten der Mitspieler auf ein gemeinsames zufälliges Startfeld. Den Eventmarker platziert man daneben. Das Geld wird bereit gelegt und jeder nimmt sich zwei Geldscheine einer Farbe. Die passende Spielfigur stellt man auf das Startfeld des Inselpfades und legt den farblich passenden Fahrzeugschein vor sich ab. Zuletzt werden noch die Powerkarten gemischt und jeder nimmt drei davon auf die Hand.
Spielablauf:
Es werden mehrere Touren gespielt, die sich aus den Phasen „Auto bewegen“ und „Geld kassieren“ zusammensetzen. In der Bewegungsphase legt jeder Spieler verdeckt eine Powerkarte aus. Die Zahl, die er zur Bewegung verwenden will, zeigt dabei zum Spielplan. Es gibt die Zahlenwerte 1 bis 7, jedoch darf man nur bei Verwendung einer 1, 2 oder 3 anschließend eine Powerkarte vom Nachziehstapel ziehen. Beginnend mit einem Startspieler werden die Karten nacheinander ausgewertet.
Noch ein Wort zum Startspieler. Während einer sogenannten Lieferfahrt startet immer der Spieler, dessen Auto den letzten Platz einnimmt. Eine neue Lieferfahrt beginnt dabei immer der Gewinner der vorherigen Runde.
Der Spieler am Zug fährt entsprechend dem Wert der Karte mit seinem Auto voran. Steht dort bereits ein Auto, zieht er (wichtig) nochmals um die „gleiche“ Zahl voran (usw.). Wurden alle Autos bewegt, treibt der führende Spieler Geld ein und alle Mitspieler zahlen den Betrag, der neben dem eigenen Auto abgebildet ist. Wer auf einem Parkplatz steht, bezahlt nichts. Wer nicht bezahlen kann (anfangs ist das nicht der Fall), muss Geld beschaffen. Hierzu muss er mit seiner Spielfigur auf den Inselpfad zurückziehen und für jedes Feld, das er verlässt, zahlt die Bank die Hälfte des genannten Betrags. Kann man nicht mehr zurückziehen, bezahlt die Bank den Rest.
Es kann aber durchaus vorkommen, dass ein Spieler nicht mehr mitfahren kann, weil er keine Powerkarten mehr hat. Natürlich kann man auch freiwillig aussteigen und legt hierzu seine Powerkarten ungenutzt auf das Ablagefeld. Dies hat durchaus taktische Gründe. Als Aussteiger stellt man sein Auto quer und besetzt dieses Feld bis die Lieferfahrt endet. Sofern man Führender ist, darf man weiterhin Geld eintreiben oder zahlt ggf. bis zum Ende der laufenden Lieferfahrt den auf dem Feld genannten Betrag an den führenden Spieler.
Nachdem das Geld eingetrieben wurde, endet die Fahrt, sofern mindestens ein Spieler den Eventmarker erreicht oder wenn kein Spieler eine Powerkarte ausspielen kann oder aufdecken möchte. Die dritte Möglichkeit kommt in Betracht, wenn nur noch der Spieler des führenden Autos Powerkarten besitzt.
Jetzt geht es um die Platzierung und der Gewinner zieht mit seiner Spielfigur drei Felder auf dem Inselpfad voran. Wer an Zweiter Stelle liegt, geht immerhin noch zwei Felder vor und der Drittplatzierte noch eins.
Es folgt das Abheben von Geld, was am besten anhand des Beispiels in der Anleitung deutlich wird. Zuerst einmal kassiert man nur Geld, wenn man sich auf einem Parkplatz befindet. Etwas mehr könnte es sein, wenn nachfolgende Parkplätze leer sind und sich bis dort hin keine anderen Autos befinden.
Ziel ist es, auf den Feldern der Insel voran zu kommen und so kann man jetzt reihum auch Geld investieren, um weitere Felder vorzurücken. Was man hierfür bezahlt, ist am Wert des Feldes erkennbar. Nur die Endfelder können nicht mithilfe von Geld sondern nur durch Fahrkünste belegt werden.
Für die folgende Lieferfahrt wird der Eventmarker auf das Straßenfeld gestellt, auf dem das letztplatzierte Auto stand. Die anderen Autos stellt man einfach dazu. Die Powerkarten werden neu gemischt und an jeden Spieler wieder drei ausgeteilt.
Sobald ein oder mehrere Spieler die Trauminsel erreicht haben, endet das Spiel. Geld abheben und Investieren ins Glück findet nicht mehr statt. Es gewinnt der Spieler, der am weitesten vorangekommen ist.
Strategie:
Wie weit fahre ich voran? Zuerst einmal hängt dies von der Spieleranzahl und Reihenfolge ab. Sofern man besetzte Felder erreichen kann, wird man auch mit einem niedrigen Wert sehr weit kommen. Ein weiterer Blick gilt allerdings auch den Geldfeldern, denn ungern bezahlt man mehr als 200 Geldeinheiten an seine Mitspieler.
Welche Karten nutze ich? Wer anfangs gleich hohe Werte ausspielt, wird irgendwann wieder eingeholt oder kann sich mit etwas Glück doch noch zur Endmarkierung retten. Etwas flexibel sollte man allerdings schon sein, zumal es dann die Mitspieler schwerer haben, den Zug einzuschätzen.
Muss ich Erster werden? Nein und mit Sicherheit gelingt es einem auch nicht regelmäßig. Zwar rückt man mit einer Platzierung immer ein paar Positionen voran, doch mit Geld in der Tasche kann man durchaus 1 bis 2 Felder pro Runde auf den Inselfeldern vorziehen.
Wie viel Geld braucht man? Hat man ein paar Partien gespielt, merkt man sehr schnell, dass sich eine knappe Kalkulation nicht lohnt, zumal man auch Felder zurückgehen muss. Nicht bezahlen zu können, ist das Schlimmste, was einem passieren kann.
Interaktion:
Gerade in voller Spielbesetzung geht es doch recht eng zu und manch ein Spieler profitiert von weiten Zügen. Auch beim Eintreiben von Geld, was man bloß nicht vergessen sollte, fragt man nicht zweimal seine Mitspieler.
Glück:
Keiner weiß, welche Karten bzw. welche Werte die Mitspieler verwenden. Zwar kann man je nach Position und Reihenfolge etwas erahnen, doch ob die Zahl den Wünschen oder Befürchtungen entspricht, zeigt sich erst beim Aufdecken. Umso mehr Mitspieler teilnehmen, desto turbulenter und enger geht es zur Sache. Gerade zu Fünft steigt der Glücksfaktor nochmals kräftig an.
Packungsinhalt:
Sind das nicht schöne Autos? Detailverliebte Spieler haben mit Sicherheit auch hier etwas auszusetzen, doch in unseren Runden waren gerade die Kinderaugen groß und da kommt es nicht auf irgendwelche genauen Farbmarkierungen an. Uns gefallen die Autos und auch die Illustrationen, die frech und witzig ist.
Gespart hat man dann eher bei den Geldscheinen, die etwas dünn geraten sind. Die Anleitung erfordert gerade bei der Vergabe des Startspielers und dem Abheben von Geld ein mehrmaliges Nachlesen. Ansonsten sind die Abläufe gut aufgebaut und der Preis mit ca. 30 Euro geht in Ordnung.
Spaß:
Avanti wurde gehypt und das lag unter anderem auch an den Autos, so dass einige Spieler das Spiel blind gekauft haben. Doch so euphorisch es uns auch vermittelt wurde, der Funke wollte einfach nicht überspringen.
Zu Dritt hätten wir uns etwas mehr Action auf den Feldern gewünscht und zu Fünft ist die ganze Sache kaum noch überschaubar und viel zu glücksbetont. Bitte nur zu Viert, denn hier kann man zumindest etwas Rennfeeling mit einzelnen Sprüngen verspüren. Was allerdings nervt ist das ständige Bezahlen, was den Spielspaß doch deutlich an seine Grenzen stoßen lässt. Das aus unserer Sicht unnötige Parkplatzansteuern mit einer weiteren Ausschüttung hätte man am Ende eher streichen sollen, denn diese Geldquelle zeichnet sich in vielen Partien als Flop oder reine Goldgrube aus.
So dümpeln doch viele Partien vor sich hin und selbst mit immer wieder neuen Spielgefährten (was für ein Mitspielerverschleiß) steigt einer nach dem anderen eher enttäuscht wieder aus.
Jörgs Meinung:
Ok, es gibt schönere Autos aber mit dieser Qualität und dieser tollen Grafik hat man insgesamt doch sehr viele Spielerherzen erobert. Doch Vorsicht, nicht immer sollte man sich von Material blenden lassen und genau dies trifft auf "Avanti" zu. So schön das Ganze aussehen mag, das Rennfeeling wollte auch durch ständiges Geldtauschen einfach nicht aufkommen. Oftmals zu glücksbetont und auf lange Sicht einfach zu träge entwickelten sich viele Partien, von denen wir uns viel mehr versprochen hätten. Zu Viert funktioniert die ganze Sache noch am besten, wobei auch hier der Spielspaß nicht so in den Vordergrund rückt, wie wir uns das eigentliche gewünscht hätten.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Optische Highlights reichen nicht aus. Glücksbetont und durch Spielunterbrechungen (ständiges Geld tauschen) geprägt, langweiligen die Partien auf Dauer.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Es ist schon witzig so verschiedenen sind die Geschmäckern. In Ausstattung stimme ich Jörg komplett zu, super Qualität (die Autos sind der HAMMER!) und somit lockt das Spiel schon beim Aufbau die Spieler an. Rein Spieltechnisch stören mich am Material nur 3 Dinge:
1. Man hätte mehr Karten beilegen können, es muss verdammt oft gemischt werden.
2. Die Karten könnten dicker sein, so dick wie das Geld z.B.
3. Die Felder sollten den Geldbetrag auf beiden Seiten anzeigen, so dass ein Auto nicht die Sicht verdeckt.
Ansonsten ist das Spiel in unseren Spielrunden ziemlich gut angekommen. Es hat ein typisches Zochaussehen und Feeling und unsere Familienspieltester waren vom Konzept angetan. Ein richtiges Rennfeeling kommt wie Jörg zwar schon erwähnt halt nicht auf, aber Stimmung am Tisch ist durch die Doppel- und/oder Dreifachsprünge definitiv vorhanden.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Avanti ist kein typisches Rennspiel sondern geht einen anderen Weg. Somit herrscht am Tisch auch keine typische Rennspielstimmung. Aber es kommt in unseren Runden nicht nur durch das Material gut an. Somit ein gutes Spiel für Familien.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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