Testbericht vom 03.04.2009 - von Jörg
Schnappburg
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
10 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 4 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Gibt es eigentlich Spieleautoren, die sich nicht nur mit
umfangreichen Strategiespielen oder Familienspielen befassen, sondern sich auch
in die Welt der Kinderspiele wagen? Ja, es gibt sie und die Autoren Christian
Fiore & Knut Happel sind zwei solcher Autoren, die mit Schnappburg ihr
erstes Kinderspiel beim Goldsieber Verlag veröffentlichten. Wenn man den
derzeitigen Markt an Kinderspielen betrachtet, geht es allerdings nicht immer
nur um die Größe des Materials bzw. der Spielschachtel. Denn Eltern ist es auch
wichtig, dass ihre Kinder nicht nur Spaß mit einem Spiel haben, sondern
gleichzeitig (unterbewusst) etwas lernen. Mit Schnappburg verspricht uns der
Verlag, dass Kinder auf spielerische Weise die Wahrnehmungs- und
Reaktionsfähigkeit lernen. Ob das alles zutrifft, finden wir für euch heraus!
Ziel des Spiels:
Wir befinden uns hier auf der Schnappburg des König Konrad
und seinen sechs Bewohnern. Die Kinder sollen dem König dabei helfen, indem sie
ihm sagen, wer gerade nicht auf der Burg ist. Wer dies als Erster erkennt und
am Ende die meisten Burgtafeln vorweisen kann, ist Sieger des Spiels.
Spielaufbau:
Die 16 Burgtafeln werden gut gemischt und als verdeckter Stapel zur Seite
gelegt. Jedes Kind sollte beim späteren Umdrehen dieser Tafeln die Abbildung
gut sehen können, denn einige Darstellungen sind sehr klein abgebildet. Auch
die 16 Bewohnerplättchen, die unterschiedliche Bewohner (bzw. auch keine)
anzeigen werden so bereitgelegt, dass jedes Kind sie gut erkennen und schnell
danach greifen kann.
Spielablauf:
Die oberste Burgtafel wird umgedreht, so dass man die Burg (die auf jeder
Karte abgebildet ist) und die Bewohner erkennt. Bei den Bewohnern
gibt es jedoch Unterschiede! Denn die Kinder müssen genau hinschauen, welche
Personen fehlen und somit nicht abgebildet sind. Ist man sich sicher, greift
man nach dem Burgplättchen, auf dem die fehlenden Bewohner abgebildet sind. Ein
Plättchen zeigt keine Bewohner, da sich alle (gemäß Tafel) in der Burg
befinden. Jeder Spieler darf nur nach einem Plättchen greifen! Anschließend
prüft man genau nach, wer das richtige Plättchen in den Händen hält. Liegen
alle Spieler mit ihrem Tipp daneben, wird diese Burgtafel unter den Stapel
geschoben. Wer allerdings das richtige Burgplättchen besitzt, bekommt als
Belohnung die Burgtafel! Die Bewohnerplättchen werden nach jedem Ratevorgang
wieder zurückgelegt und die nächste Burgtafel aufgedeckt. Das Spiel dauert so
lange bis alles Burgtafeln verteilt wurden. Anschließend zählt jeder seine
Tafeln. Wer die meisten davon besitzt, ist Sieger des Spiels. Bei Gleichstand
gibt es mehrere Gewinner.
Strategie:
Schnappburg ist für uns ein typisches Beispiel wie lange Erwachsene brauchen, bis sie erkennen, um was bzw. wen es geht, denn Kinder sind hier so schnell am Werk, dass man aus dem Staunen kaum herauskommt. Mit dem König gibt es bekanntlich (bis zu) sieben Bewohner in der Burg. Also zählt der Erwachsene erst einmal ab, wie viele Bewohner sich auf der Burgtafel befindet. Anschließend schaut man sich nochmals alle Personen an, um festzustellen wer nur fehlt und welches Plättchen man sich nehmen muss. Typisch Erwachsene! Bei Kindern dagegen, und für diese ist dieses Spiel gedacht, läuft das etwas anders ab. Sie schauen sich alle Bewohner an, um anschließend zu wissen, wer fehlt und welches Plättchen sie sich nehmen müssen. Falls ein Kind im Bereich der Wahrnehmung Probleme hat, sollte es einfach die Abläufe eines Erwachsenen befolgen, um dann mit Sicherheit auch schneller das richtige Plättchen in den Händen zu halten.Interaktion:
Wer ist schneller? Denn nur beim Greifen des Plättchens kommt man sich in die Quere. Ansonsten ist jeder mit sich und der ausliegenden Tafel beschäftigt. Ruhe herrscht somit so lange, bis jeder bzw. ein Spieler das (wohl) richtige Plättchen in den Händen hält.Glück:
Natürlich kann man auch voreilig nach einem Plättchen greifen. Die Wahrscheinlichkeit, das Richtige vor sich liegen zu haben, ist allerdings sehr gering.Packungsinhalt:
Ein erster Blick in die handliche Spielschachtel (übliche Standardgröße) wundert einem doch schon etwas. Denn 16 Burgtafeln und 16 Burgplättchen reichen für dieses Spiel aus! Somit wäre sogar eine kleinere Schachtel völlig ausreichend. Der Preis ist angemessen und je nach Angebot eines Händlers kann das Spiel recht günstig erworben werden.Spaß:
Auch die kleinen Spieler unter uns verstehen sehr schnell, wie das Spiel abläuft. Sofern Kinder allerdings etwas Probleme mit der Wahrnehmung haben, sollte ein Erwachsener als Spielbegleiter zur Seite sein. Auf Dauer bietet Schnappburg den Spielern einen schönen aber kurzen Spielenachmittag, denn das Spiel dauert je nach Altersgruppe zwischen 10 und 20 Minuten. Doch diese Dauer hat sich mittlerweile bei Kindern bewährt, denn selten sitzen (und grübeln) Kinder stundenlang vor einem Spiel. (Dann muss es schon wirklich sehr gut sein!) Ob Schnappburg auf Dauer den Platz auf den Spieltisch ergattert, muss sich allerdings zeigen, denn der Markt an Kinderspielen ist groß und die Konkurrenz sehr stark. Somit wird es wohl eher ein Mitläufer unter vielen Spielen sein, der nach erfolgreichem Bestehen der Lernaktiviäten (Wahrnehmung und Reaktion) durch weitere Spiele abgelöst wird.Jörgs Meinung:
In Schnappburg müssen die Spieler nicht nur schnell nach dem richtigen Plättchen greifen, sondern auch flink bei der Begutachtung der Burgtafel sein. Denn Ziel ist es, die fehlenden Bewohner auf den Tafeln zu erkennen. Aufgrund der 16 Tafeln im Spiel dauert es je nach Anzahl und Alter der Kinder mal länger und mal kürzer. Auf Dauer lernen die Spieler aber mit Wahrnehmung und Reaktion umzugehen, was ein Lernziel dieses Spieles darstellt. Haben die Spieler begriffen um was es geht, wird man sich sicherlich mit anderen Spielen befassen die neue Ideen und Lernmöglichkeiten bieten.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Goldsieber für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Wer schnappt sich als Erster das richtige Plättchen?
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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