Alea Iacta Est
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Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Lange haben die Spieler darauf gewartet! Endlich ist es
soweit! Mit Alea Iacta Est - das wörtlich übersetzt „Der Würfel ist geworfen
worden“ bedeutet - wartet auf die Vielspielergeneration wieder ein
strategisches Hammerspiel! Von wegen, träumt weiter! Die Zeit der zumeist
würfelfreien Zeit bei alea ist vorbei und mit einem angegebenen Anspruchsniveau
von 2 (maximal 10 als Wert sind möglich) sind viele Spieler doch sehr gespannt
und zugleich skeptisch was sich hinter dem Spiel verbirgt. Auch wir als Freunde
und Liebhaber der alea Spiele sind uns nicht sicher, ob hinter den 40 Würfeln
und etlichen Plättchen wirklich ein gutes Spiel steckt. Lasst uns aber nicht
weiter spekulieren, sondern steigen wird gleich ins römische Reich ein!
Ziel des Spiels:
Als Spieler schlüpft man in die Rolle des Caesar und versucht durch
Platzierung der Würfel auf verschiedenen Gebäuden möglichst viele Ruhmespunkte
zu bekommen. Wer am Ende die meisten Punkte besitzt gewinnt!
Spielaufbau:
Insgesamt gibt es fünf Gebäude im Spiel, wobei Größe und
letztendliche Anzahl von der Spieleranzahl abhängig ist! Nehmen wir zuerst das
Forum Romanum, welches bei zwei Spielern um das Endteil ergänzt wird, so dass
am Ende vier Säulen zu sehen sind. Für jeden zusätzlichen Spieler wird ein
Zwischenteil eingefügt. Von den 36 Patrizier Plättchen (die zuvor gemischt und
anschließend verdeckt gestapelt werden) wird zu Beginn der Spielrunde unter
jede Säule ein Plättchen aufgedeckt. Auf dem Plättchen erkennt man eine
weibliche oder männliche Person mit einer Zahl zwischen 1 und 3 und einem
farbigen Hintergrund der im Spielverlauf noch eine wichtige Rolle spielt. Das
Gebäude Templum wird nur bei einer Spieleranzahl von mindestens 4 benötigt und
ausgelegt! Sofern mehr als vier Spieler teilnehmen werden zudem noch die 30
Fortuna Plättchen gemischt und verdeckt unter dieses Gebäudeplättchen gelegt.
Der Senatus ist ein weiteres Gebäude, dass benötigt wird. Darunter liegen als
verdeckter Stapel die zuvor gemischten 19 Senatskarten. Nur bei zwei und drei
Spielern wird vor Spielbeginn die Karte IV („Viele Fortuna-Plättchen“)
entnommen! Mit dem Castrum folgt ein weiteres Gebäude. „Daneben“ werden
verdeckt die zuvor gemischten 25 Provinzkärtchen gelegt. Abhängig von der
Spieleranzahl werden X (entspricht der Spieleranzahl) Plättchen „unter“ das
Gebäude gelegt. Zum Schluss fehlt noch das kleine Gebäude Latrina. Darunter
werden die 30 Repete! Chips gelegt. Fehlt was? Die Gebäude (je nach
Spieleranzahl bis zu 5) und jeweiligen Plättchen liegen auf dem Spieltisch aus!
Ah, die Würfel! Jeder Spieler erhält acht Würfel einer Farbe und legt diese vor
sich ab! Der jüngste Spieler nimmt sich den Marker des Startspielers und dann
beginnt das Spiel!
Spielablauf:
In jeder Runde wird gewürfelt, die Würfel werden auf die
Gebäude gelegt und anschließend folgt die Wertung. Das ist die kurze Erklärung,
etwas ausführlich wollen wir die Sache aber dennoch gestalten. Abhängig von der
Spieleranzahl werden fünf (bei 4 und 5 Spielern) oder sechs (bei 2 und 3
Spielern) Durchgänge gespielt. Der Startspieler beginnt und würfelt mit
allen Würfeln. Einen oder mehrere dieser Würfel muss er auf einem Gebäude
platzieren. Anschließend folgt der nächste Spieler (würfelt mit allen oder den
restlichen Würfel) und setzt ebenfalls mindestens einen Würfel auf ein Gebäude.
Das dauert nun so lange bis ein Spieler seinen letzten Würfel gesetzt hat und
anschließend die Runde noch zu Ende gespielt wird. Damit endet auch der
Durchgang, (wird gerne vergessen!) und Spieler die noch Würfel besitzen
legen diese auf die Latrina. Es folgt nun die Auswertung der Gebäude!
(Anschließend beginnt abhängig von der Rundenzahl die nächste.) Bevor wir nun
allerdings in die Auswertung übergehen, werfen wir noch einen Blick auf die
Gebäude!
Templum
Das lateinische Templum steht für den Tempel, der in vielen Religionen als
Heiligtum diente. Der erste Spieler legt einen beliebigen Würfel auf das
Gebäude. Der zweite Spieler muss schon zwei Würfel mit einer höheren Summe
ablegen. Der dritte Spieler muss …… ihr ahnt es bereits …… drei Würfel und so
weiter…. Ein Spieler der bereits einen oder mehrere Würfel dort abgelegt hat
darf in seinem späteren Durchgang weitere Würfel dort unterbringen (unter
Beachtung der Anzahl der Gesamtwürfel der jeweiligen Spieler). Für den ersten
abgelegten Würfel (Spieler 1) bekommt der jenige ein Fortuna Plättchen. Der
zweite Spieler mit zwei Würfeln dann zwei und das geht auch so weiter. Ergänzt
ein Spieler seine dort angelegten Würfel bekommt er für jeden erneut gelegten
Würfel jeweils ein Fortuna Plättchen.
Senatus
Senatus, oder besser gesagt der römische Senat, war bis zum Ende der Republik
die wichtigste Institution des römischen Staates. In diesem Gebäude spielen
hier die allseits bekannten Straßen eine wichtige Rolle! Die Straße ist eine
Bezeichnung für eine Kartenfolge oder hier Würfelfolge (zum Beispiel: 2, 3, 4).
Es gibt lange Straßen (1, 2, 3, 4, 5, 6) oder ganz kurze Straßen (zum Beispiel:
4). Jeder Spieler kann somit maximal sechs Würfel dort ablegen, die den
Straßen-Regeln entsprechen. Ein einzelner Würfel kann somit auch abgelegt
werden. In weiteren Runden darf der Spieler seine Straße verlängern, wenn er
oder sie weniger als sechs Würfel dort liegen hat und die Zahlenfolge
(absteigend oder aufsteigend) passt. Eine identische Zahlenfolge ist
unzulässig!
Castrum
Als Castrum bezeichnet man einen befestigten Ort, eine Art römisches
Militärlager. Für dieses Gebäude zählen allerdings nur die Päsche! Der Spieler
kann mehrere Päsche (zum Beispiel: 6, 6, 6 oder 2, 2, 2, 2) dort ablegen. Auch
ein einzelner Würfel kann dort abgelegt werden. Der Spieler darf sein Pasch mit
einer gleichen Zahl erweitern oder eine neue Pasch-Reihe (mit noch nicht
ausliegenden Zahlen) ablegen. Identische Päsche sind somit unzulässig!
Forum Romanum
Nicht nur in Rom sondern in jeder römischen Stadt gab es ein Forum als Zentrum
des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Im Spiel
sind hierbei die Einzelwürfel der Spieler entscheidend! Es können entweder
beliebige „einzelne“ Würfel oder zwei Würfel mit einer Summe von 5 auf einen
der Säulensockel gelegt werden (ein Würfel pro Sockel). Anfangs werden die
Würfel links im Forum platziert. Gleich hohe oder höhere Zahlen werden nach
rechts versetzt gelegt. Mit einer niedrigen Zahl kann man somit Würfel
verdrängen die sich zusammen mit den restlichen rechts liegenden verschieben.
Hat ein Würfel kein Platz mehr auf einem Sockel, landet dieser in der Latrine.
Latrine
Als öffentliche Toilette für viele Römer liegen dort Würfel, die nicht anders
platziert werden konnten, aus dem Forum wie oben erwähnt, verdrängt wurden oder
bei der Auswertung nichts einbringen.
Jetzt haben wir euch die Anlegeregeln der Gebäude erklärt! Bisher ist der
Sachverhalt auch mithilfe der Beispiele in der Anleitung sehr überschaubar!
Doch was bringen einem die Würfel in den Gebäuden?
Nachdem ein Spieler seinen letzten Würfel auf einem Gebäude
liegen hat wird die Runde noch zu Ende gespielt. Alle Würfel, die die Spieler
noch vor sich liegen haben, werden auf das Gebäude der Latrina gelegt! Mit der
Auswertung nehmen wir wieder Bezug zu den einzelnen Gebäuden!
Templum
Der Spieler, der in diesem Gebäude die meisten Würfel liegen hat darf zwei
seiner gesammelten Fortuna Plättchen (natürlich die mit dem höchsten Wert) behalten.
Alle anderen Spieler dürfen nur ein Plättchen behalten! Zurückgegebene
Plättchen werden auf einen offenen Ablagestapel gelegt. Die Spieler nehmen
anschließend ihre Würfel wieder zu sich.
Senatus
Der Spieler mit der längsten Zahlenfolge nimmt erst seine Würfel zurück und
anschließend die obersten drei Senatskarten zu sich. Davon wählt er eine Karte
aus! Die restlichen zwei Kärtchen bekommt der Zweitplatzierte, der ebenfalls
eine Karte wählt und seine Würfel zu sich nimmt! (allerdings nur bei 3 bis 5 Spielern!)
Die dritte Karte wird unter den Stapel geschoben! Spieler, die noch Würfel im
Senat liegen haben, legen diese auf die Latrina. Nur im Spiel zu Zweit erhält
lediglich der Erstplatzierte eine der drei Karten! Was zeigen die Kärtchen an? Dies
ist der mit Sicherheit schwierigste Teil des Spiels! Die Senatskarten
spielen bei der Schlusswertung eine wichtige Rolle, da hier weitere
Ruhmespunkte hinzukommen können. Die insgesamt 19 Karten (12 unterschiedliche)
mit der Rückseite S.P.Q.R. (Senatus Populusque Romanus = Senat und Volk von
Rom) werden auf zwei Extra-Seiten erklärt. Sie geben beispielsweise für viele
Ehepaare, verschieden Patrizier oder verschiedene Provinzen extra Punkte. Um
den Sinn dieser Karten zu verstehen, müssen wir erst die restlichen drei
Gebäude erklären.
Castrum
Der Spieler mit dem längsten Pasch nimmt seine Würfel zu sich und wählt ein
beliebiges Provinzkärtchen aus. Anschließend folgt der nächste Spieler. Dann
folgt der nächste. Haben Spieler noch Würfel im Castrum liegen (und konnten
keine Provinz nehmen), legt man deren Würfel auf die Latrina.
Forum Romanum
Der Spieler dessen Würfel ganz links liegt nimmt seinen Würfel und wählt aus
der offenen Auslage eines der Patrizier Plättchen aus. Dann folgen die
restlichen Spieler. Liegen noch Plättchen offen aus (weil nicht genügend
Spieler in diesem Gebäude waren) werden diese aus dem Spiel genommen!
Latrina
Für jeden Würfel nimmt sich der Spieler einen Repete!-Chip und anschließend
seine Würfel. Anschließend beginnt ein neuer Durchgang (zur Erinnerung: fünf
Runden bei 4 und 5 Spielern, sechs Runden bei 2 und 3 Spielern). Zuvor werden
wieder die Provinz-Kärtchen und Patrizier Plättchen bereitgelegt. Der
Startspieler wechselt.
Habt ihr alle die Abläufe verstanden?? Nein, mit Sicherheit nicht!!
Verständlich werden die Spielabläufe erst, wenn man einen Blick auf die Wertung
wirft!!
Gewinner ist derjenige mit den meisten Ruhmespunkten! Werfen wir
am besten ein Blick auf die Wertungsübersicht und dem abgedruckten Beispiel in
der Anleitung! In jeder Provinz kommen höchstens zwei Patrizier (darunter
legen) und zwar immer eine Frau und ein Mann (mögliche Werte 1 bis 3). Beide
Personen müssen dieselbe Farbe wie die Provinz besitzen! Erst dann gibt es auch
die angezeigten Werte als Ruhmespunkte! Patrizier die man nicht unterbringt
zählen 0 Punkte! Unbesetzte Provinzen zählen einen Punkt weniger als angegeben.
Die Senatskarten bringen unterschiedliche viele Punkte. Mit den Grenzprovinzen
besteht sogar die Möglichkeit restliche Patrizier anzulegen! Die
Fortuna-Plättchen bringen so viele Ruhmespunkte wie die Zahl anzeigt. Für
jeweils zwei eigene Repete!-Chips bekommt man einen Ruhmespunkt. Spätestens
nach der Wertung dürften die Abläufe verständlich sein. Jetzt fragt sich nur
wer die meisten Ruhmespunkte vorweisen kann? Dieser Spieler gewinnt!
Strategie:
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Interaktion:
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Glück:
Bei so vielen Würfeln ist eine Portion Glück mit Sicherheit dabei. Dieser Glücksfaktor ist aber bei weitem nicht so hoch wie man denkt. Trennt man sich von Repete!-Chips darf man noch einmal würfeln und wer viele dieser Chips hat, kann natürlich öfters zu seinen Würfeln greifen. Das Glück spielt somit eher beim Einsetzen eine Rolle! Reicht einem die Anzahl der Würfel für ein Plättchen bzw. sind die Würfelaugen auch hoch genug? Erst am Ende der Runde hat man die Gewissheit darüber.Packungsinhalt:
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Spaß:
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Jörgs Meinung:
Mithilfe der Würfel belagern die Spieler unterschiedliche Gebäude und hoffen am Ende der Runde die gewünschten Plättchen zu bekommen. Bei zwei Spielern stehen vier, bei mehr als vier Spielern sogar fünf Gebäude zur Verfügung. Die Kombination der Plättchen auf den verschiedenen Gebäuden bringt einem dann die erforderlichen Ruhmespunkte um als Sieger hervor zu gehen.
Der vermutete hohe Glücksfaktor mit den Würfeln kommt nicht zum Vorschein, da man mithilfe gewisser Repete!-Chips auch nochmals (bzw. mehrmals) würfeln kann!
Der Anspruch des Spiels ist insgesamt gesehen nicht all zu hoch. Die Gestaltung der Senatskarten (eine Art Taktikkarten) sorgt aufgrund der schlechten Symbolik bei einigen Spielern für Verwirrung. In den Anfangsrunden muss man somit ständig einen Blick in die Anleitung werfen.
Hat man nach vielen Runden diese Hürde genommen steht einem munteren lockeren Spiel nichts im Wege.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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WERTUNG:
5/10
Ein niedriges Anspruchsniveau muss nicht gleich ein schlechtes Spiel bedeuten! Auf Dauer ist Alea Iacta Est aber eher für Zwischendurch gedacht und kein Spiel, dass man dauerhaft auf den Spieltisch legt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |