Vorwort

Der eine oder andere kennt das Spiel unter dem Namen „Medival Academy“, doch hierbei handelt es sich um die englische Version. 1:1 hat man das Spiel bzw. den Namen nicht übersetzt.
Ob einem jetzt der neue Name „Die holde Isolde“ gefällt oder nicht, streiten kann man sich ja über alles, wobei ich beim Anblick der Illustration in unseren Gruppen kaum Gegenwehr verspüre. Die Illustrationen vom bekannten „Piero“ sind gelungen und machen gerade zu Lust auf dieses Spiel.

Als Familienspiel, bestückt mit einer übersichtlichen Anleitung und einem Extraheft für Varianten, sammelt es gleich viele Pluspunkte.

Spielablauf:

Jeder Spieler will das Herz der Holden gewinnen, wobei hier dann am Ende der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Für eine Spielpartie stehen diverse Spielbretter zur Verfügung, wobei man sich für die ersten Partien an der Vorgabe in der Anleitung orientieren sollte.

Jedes Spielbrett zeigt an, wann ein Brett gewertet, wann die Marker der Spieler zurück an die Startposition gestellt werden, wie viele Punkte die Spieler erhalten (können auch negativ sein) und welche Spielkarten (Symbole) der Spieler haben muss, um überhaupt auf dieses Brett Einfluss zu haben.
7 Spielbretter liegen aus und natürlich will jeder Spieler mit seinem Marker auf jedem Brett vorwärts ziehen. Nur nicht so gierig, zumal jeder Spieler in jeder Runde (gespielt wird über fünf Phasen) nur fünf Karten erhält. Von diesen Karten behält er eine Karte und gibt vier Karten an seinen Mitspieler. Je nach Runde (wird angezeigt) werden die Karten links oder rechts weiter gegeben. Das geht immer weiter bis ein Spieler nach mehrmaligem Tauschen seine fünfte Karte erhält. Beginnend beim Startspieler müssen die Spieler jetzt immer eine Handkarte ausspielen, wobei die letzte Karte eines jeden Spielers aus dem Spiel kommt.
Es folgt die Wertung der einzelnen Spielbretter. Nicht alle (abhängig von der Runde), aber das erkennt man ja an den Zahlenwerten. Wichtig ist nur, dass die „Holde Isolde“ (als Spielbrett) zuerst gewertet wird, denn hier haben die Spieler die Möglichkeit je nach Reihenfolge ihren Marker weiter zu bewegen.

Wie man erkennt ist das Ganze nicht allzu schwer und natürlich bietet das Spiel Potential für etliche Varianten. Je nach Wunsch kann man die Regeln nach einigen Vorgaben leicht anpassen, in Partien zu zweit einen neutralen Spieler integrieren oder gleich mit zwei Farben pro Spieler einsteigen.
Interessant sind aber die Möglichkeiten mit anderen Spielbrettern zu spielen und dabei hat auch die „Holde Isolde“ neue Ideen, bei der man nicht nur Marker nach vorne zieht. Mit dem neuen Spielbrett „Magie“ können die Spieler je nach Position des Markers noch weiter auf einem anderen Brett vorrücken. Diese und noch viel mehr unterschiedliche Varianten sind in einer ergänzenden Anleitung hinterlegt.

Jörgs Meinung:

Auch wenn mich persönlich der Name nicht sonderlich anspricht, gefallen mir die Illustrationen überaus. Das Spiel erschien ursprünglich unter dem Namen „Medival Academy“ und gerade Familienspieler schätzen das Spiel in unseren Runden sehr. Der Spielmechanismus ist einfach und schnell erklärt und die Runden spielen sich ohne viel Nachdenken recht flott.
Gerade der Draftmechanismus (Weitergabe der Karten) gefällt mir persönlich sehr gut und erinnert stark an Spiele wie 7 Wonders oder Schatzjäger. Dieser Mechanismus wird durch das Einsetzen und Ausführen von Aktionen auf unterschiedlichen Brettern perfekt ergänzt und dank klarer und eindeutiger Symbole findet man sich immer zurecht. Das Spiel funktioniert dabei gut zu zweit wobei ich es am liebsten zu dritt oder zu viert spiele, da hier das Ein- und Überholen auf Laufwegen einzelner Bretter viel besser zur Geltung kommt. Zu fünft es ist mir zu glücksbetont und langatmig.

Langweilig wird und soll das Spiel aber auf Dauer nicht sein bzw. werden, so dass man gleich noch ein Regelheft mit Varianten und zusätzlichem Material hineingepackt hat. So etwas ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und erinnert mich etwas an das Spiel Broom Service. Auch hier hat man weiteres Material und unzählige Varianten im ähnlichen Stil ergänzt. Wir erinnern uns …. Broom Service hat 2015 den Preis Kennerspiel des Jahres abgeräumt. Ob „Die holde Isolde“ dann auch einen Preis absahnen könnte?
In Punkto Regeln ist alles klar und verständlich. Das Thema kommt insbesondere in Familienrunden gut an und die Grafiken gefallen wirklich jedem. Das Spiel ist für mich als Vielspieler attraktiv zu spielen, wobei ich es am liebsten mit Familien bzw. Kindern am Tisch spiele. Je nach Gruppe (z.B. reine Erwachsenengruppe) und Erfahrung ergänze ich das Spiel aber gerne mit der einen oder anderen Variante. Nicht jede der aufgeführten Varianten des Spiels gefällt mir, doch im Hinblick auf die Vielzahl vorliegender Möglichkeiten stört mich das nicht.
Insgesamt gesehen ein gutes Familienspiel mit kurzen schnell erlernten Regeln und einer angenehmen Spielzeit von kaum mehr als 30 Minuten.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 7/10 Leichtes, durchaus spannendes und variables Familienspiel.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

7 Wonders schlug damals als Drafting Spiel ein wie eine Bombe und wurde Monatelang überall von den Brettspielliebhabern gespielt. Es war also nur eine Frage der Zeit bis ein paar Drafting Spiele auch den Familienspielbereich erreichen werden. Dabei konnte mich bisher keins auf Dauer Überzeugen, "Die Holde Isolde" bzw. "Medieval Academy" ist hierbei jedoch eine Außnahme. Der Spielspaß ist auch nach vielen Partien sehr hoch, die Illustrationen schön und stimmungsvoll und es wird genügend Variabilität geboten.

Gerade in Familienspielrunden ist es sehr beliebt und wird sicherlich auch in Zukunft immer wieder auf den Tisch kommen. Wer ein einfaches Drafting Spiel für jedermann sucht mit Dauerspaß-Faktor ist hier genau an der richtigen Adresse.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 8/10 Tolles Familien-Drafting Spiel mit Dauerspaß.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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