Antigua
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Ulrich Blum hat mit seiner Neuheit "Grand Cru" für sehr viel Aufsehen gesorgt und eine Vielzahl an Spielern ist diesem Weinspiel mittlerweile verfallen. Als Schauspieler und insbesondere als Koch kamen auch wir bereits in den Genuss seiner Fähigkeiten, die sich nicht nur auf Grillspezialitäten beziehen. Mit seinem Spiel Antigua wagt er sich jetzt auf das offene Meer, in dem die Spieler nicht nur des Kampfes wegen ihr Unwesen treiben.
Wir haben uns das Spiel einmal näher angeschaut.
Ziel des Spiels:
Die Spieler steuern ihr Piratenschiff durch die „Inseln im Wind“, um dabei wertvolle Schätze zu sammeln. Dabei gönnt kein Spieler dem anderen einen Schatz, so dass auch durchaus Kämpfe an der Tagesordnung sind. Wer am Ende die meisten Schätze gefunden hat, gewinnt.
Spielaufbau:
Abhängig von der Spieleranzahl wird eine Anzahl von Meereskarten als Rechteck ausgelegt. Einige davon sind auf der Rückseite mit einer Insel ausgestattet. Die „Spielschachtel“ wird an eine beliebige Eckkarte gelegt und jeder Spieler nimmt sich eine Schiffskarte. Die fünf Funktionskarten werden ausgelegt und fünf Piraten zufällig diesen Karten zugeordnet (vgl. auch Übersichtskarte). Diese Zuordnung ändert sich im Spielverlauf. Von den 35 Crewkarten erhält jeder Spieler eine Karte in der aktuellen Farbe des Maats. Zum Schluss werden die drei obersten Karten als Auslage neben den Stapel platziert.
Spielablauf:
Jeder Spieler platziert sein Schiff (als Karte oder wie in unseren Bildern geknickt) neben einer beliebigen Meereskarte. Man kann während des Zuges zwei verschiedene oder zweimal die gleiche Funktion auswählen.
Die fünf Funktionen im Einzelnen:
Mit dem Maat hat der Spieler die Möglichkeit, neue Crewmitglieder anzuheuern. Der Spieler wählt entweder eine der drei offen liegenden Karten oder eine Karte, die er vom Stapel zieht. Für jeden eigenen Maat erhält der Spieler eine zusätzliche Karte. Die Crew (maximal 4 Personen) wird dabei immer offen ausgelegt.
Mit dem Steuermann wird das Schiff waagrecht oder senkrecht auf eine benachbarte Meereskarte gezogen. Für jeden eigenen Steuermann darf der Spieler um eine Karte weiterziehen.
Hat der Spieler einen Navigator, darf er einen versteckten Schatz bergen und dreht hierzu die Karte um. Sofern dort keine Insel zu sehen ist, beendet er die Aktion und behält seinen Navigator. Ansonsten gibt er diese Karte ab und zieht die oberste Karte des Nachziehstapels und legt diese als „gefundenen Schatz mit Wert X“ vor sich ab.
Angreifen kann man Schiffe der Mitspieler, sobald sich diese auf dem gleichen Feld befinden. Nun wird zuerst die Spielschachtel um eine Karte weitergezogen. Mit dem Kanonier wird der Angriff eingeleitet und beide Spieler bestimmen ihren Kampfwert anhand jeweils aufzudeckender Karten des Nachziehstapels. Abhängig von eigenen Kanoniers ziehen die Spieler weitere Karten und vergleichen die Kanonenwerte auf den Karten miteinander. Der Spieler mit dem höchsten Wert gewinnt (bei Gleichstand der Verteidiger). Der Gewinner zieht vom Verlierer eine verdeckte Schatzkarte.
Mit der Offizier Karte in der eigenen Crew vertauscht der Spieler zwei der farbigen Piraten und weist ihnen somit neue Funktionen zu. Der Offizier wird auf den Ablagestapel gelegt.
Das Spiel ist zu Ende sobald die Spielschachtel wieder auf der Startposition angekommen oder sobald nur noch auf vier Meereskarten Wasser zu sehen ist. Im zweiten Fall beginnt eine Endrunde, die abhängig von der Anzahl an Kanonenkugeln andauert. Jeder Spieler zählt seine Schatzkarten und der Spieler mit den meisten Schätzen gewinnt.
Strategie:
Um auf Entdeckungstour zu gehen, benötigt man insbesondere den Navigator, denn nur mit ihm lassen sich Schätze bergen. Hat man die ersten Schätze ergattert, wird man gerne das Beuteziel der Mitspieler. Deshaln sollte man sich mit einem Kanonier ausrüsten, um sich zumindest etwas zu schützen. Aufgrund der Vielzahl an Glücksfaktoren und dem regelmäßigen Austausch an Funktionen ist der strategische Faktor allerdings gering.
Interaktion:
Bei weniger Spielern ist das Meer (Anzahl an Karten) kleiner, doch auch mit voller Spieleranzahl und einer etwas größeren Meerfläche wird es eng. Schnell kommen sich die Spieler in die Quere und mit entsprechenden Karten in der Auslage lohnt sich ein Angriff. So kommt es zu vielen Kämpfen und es geht auf die Jagd nach dem vermeintlich reichsten Kapitän.
Interaktion ist somit vorhanden, und auch einige verbale Attacken in Richtung Mitspieler werden mit Sicherheit nicht ausbleiben.
Glück:
Aufgrund der regelmäßig wechselnden Funktionen hat der Spieler häufig die Qual der Wahl und weiß oft gar nicht, welche Aktion in der aktuellen Situation Sinn macht. Das Graben im Nirvana auf der Suche nach einem Schatz sorgt für weiteres Glückspotential, doch mit viel Schätzen an Bord darf sich noch kein Spieler seiner Sache sicher sein. Die Kämpfe sorgen für einen dritten Glücksfaktor und mit 1 oder 2 Kanonieren in der Crew hat ein Spieler kaum eine Chance.
Packungsinhalt:
Die Illustration gefällt uns sehr gut und das Knicken der Karte zur Abbildung eines Schiffes ist sehr ungewöhnlich, aber gut gelöst. Viele Spieler legen aber das Schiff lieber auf der Karte ab. Das 3D Spielgefühl wird man aber erst mit zweigeteilten Karten spüren (vgl. unsere Bilder).
Der Preis von ca. 6 Euro ist angemessen. Ein Kritikpunkt gibt es lediglich bei der Anleitung, die mit vielen Infos und Regeldetails ein zweimaliges Lesen erfordert.
Spaß:
Ob zu Zweit, zu Dritt oder in voller Runde, der Spielspaß wollte einfach nicht richtig aufkeimen und man hat das Gefühl, dass eine Regel der anderen ein Bein stellen will. Gespickt mit Glücksfaktoren segelt man einfach drauf los und hofft im richtigen Moment auf die passenden Karten.
Hätte man sich auf einzelne einfache Funktionen beschränkt und auf die eine oder andere Regel verzichtet, wäre das Spiel viel flüssiger gelaufen, wobei wir immer noch nach Ideen suchen, um den Glücksfaktor zu senken.
In dieser Form ist es trotz wunderschöner Illustration leider ein Piratenspiel, das uns nicht überzeugt und selten auf unserem Spieltisch landet.
Jörgs Meinung:
Die Jagd nach Schätzen und der Kampf mit gegnerischen Schiffen. Achja, das Piratenleben macht einfach Spaß, doch leider ist die Anfangseuphorie trotz schöner Illustration schnell verflogen. Glücksfaktoren und zum Teil zu viele Regeldetails vermiesen uns etwas den Spielspaß, so dass wir uns in kleiner aber auch großer Runde fragen, was diesem Spiel fehlt, damit es besser wird.
In dieser Version ist es ein nettes Piratenkartenspiel, aber auch nicht mehr.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Adlung Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Pluspunkt für die Grafik, denn spielerisch fehlt "Antigua" einfach die gewisse Ausgewogenheit. Nach Schätzen zu suchen und gegen Mitspieler zu kämpfen wird zum Glücksspiel.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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Nachricht von 12:03 Uhr, Jörg, - Kommentare"Antigua im Jahr 1717: Es geht das Gerücht um, der wilde Pirat Black Sam habe das viele Gold, das er beim Entern erbeutet hat, auf den "Inseln im Wind" versteckt. Als Black Sam später mit seinem Schiff... ...