Testbericht vom 20.11.2009 - von Jörg
Der kleine Ritter Trenk
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 5 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Ziel des Spiels:
Da nicht jeder das Buch kennt wird der Anleitung eine kurze Inhaltsangabe wieder gegeben. Nicht zu lange aber ausreichend um die Abläufe und Ziele in diesem Spiel zu verstehen. Im Mittelpunkt steht Trenk, der zusammen mit seinem Ferkelchen am Strick in die Stadt zieht um dort sein Glück zu versuchen. Sein größter Wunsch ist es Ritter zu werden, so dass man als Spieler diese beiden Figuren begleitet, Aufgaben meistert und Drachenmilchzähne einsammelt. Wer zuerst 7 Drachenmilchzähne eingesammelt hat gewinnt das Spiel (und hilft Trenk dabei Ritter zu werden).
Spielaufbau:
Etwas verwirrt betrachtet man als Spieler die Anleitung! Warum? Der Aufbau befindet sich nicht am Anfang, sondern auf Seite 6 und 7 der Anleitung! Warum denn das? Hintergrund war wohl die erforderliche Doppelseite (die anfangs nicht passte), da der Aufbau mithilfe der großen Ansicht leichter zu bewältigen ist. In einzelnen Schritten werden der Spielplan, das Klapptor, die Burg, die Fahne, das Katapult und die Spielfiguren (Trenk und das Ferkelchen) auf der Unterseite der Spielschachtel befestigt.
Bei den Spielfiguren sollte man darauf achten, dass die Länge des Stricks zwischen beiden Spielfiguren maximal zwei Spielfelder beträgt. Es scheint so als wartet auf die Spieler ein großes Abenteuer! (Übrigens wird anschließend auch kurz erwähnt wie man das Spiel nach einer Runde am besten wieder abbaut und in das große Aufbewahrungsfach legt.) Anschließend werden 4 der 8 Räuberaufsteller zufällig gewählt und diese beliebig in die vier Schlitze der Burg gesetzt. Die restlichen 4 Räuberaufsteller werden für das Spiel nicht benötigt und kommen zur Seite. Die 30 Spielkarten werden gut gemischt und in die Halterung hinter dem Klapptor gesteckt. Die Fahne klemmt man in die unterste Markierung des Fahnenmastes. Trenk und seinen Begleiter stellt man in beliebiger Reihenfolge in die beiden rot umrandeten Felder. Die 21 Chips mit den Zähnen werden gemischt und mit den Zähnen „oben liegend“ in die freien Spielfächer gelegt. Den Würfel, die Erbse (=Holzscheibe) und die Startspielerkarte legt man zur Seite.
Spielablauf: Der jüngste Spieler beginnt und nimmt sich die Startspielerkarte welche er vor sich ablegt. Diese Karte bleibt bis Spielende (!) vor diesem Spieler liegen.
Der Startspieler (anschließend reihum) beginnt und würfelt. Zeigt das Würfelergebnis eine Fahne wird die Fahne am Mast um eine Markierung nach oben gesetzt. Anschließend darf dieser Spieler noch einmal würfeln. Zeigt das Würfelergebnis eine Farbe bewegt man eine der beiden Spielfiguren zu einem Feld mit der daneben aufgedruckten Farbe gemäß Würfelwurf. Erreicht man mit keiner der Figuren ein passendes Feld (bzw. Wappen) ist der nächste Spieler am Zug. Bei der Bewegung sollte man darauf achten, dass Trenk und Ferkelchen mit einem Strick verbunden sind und somit die Bewegung / Reichweite eingeschränkt ist. Schafft es eine Spielfigur das erforderliche Feld zu erreichen nimmt der Spieler den Spielchip heraus und stellt die jeweilige Spielfigur hinein. Welche Aufgabe nun folgt erkennt man, wenn man den Chip umdreht.
Folgende drei Aufgaben sind möglich:
1. Erbsenschleuder (Symbol einer Schleuder)
Mithilfe der Erbsenschleuder muss man versuchen die Erbse (grüne Holzscheibe) in die runde Öffnung vor den Räubern zu schnipsen. (Kinder erhalten dabei drei statt nur einen Versuch.) Die Erbse wird dabei vor das Gummiband leicht gedrückt bevor man es loslässt.
2. Ferkelmagiertrick (Symbol eines Ferkels mit verbundenen Augen)
Der Spieler schaut sich die vier Räuber vor der Burg genau an. Anschließend schließt der Spieler seine Augen und der links daneben sitzende Spieler dreht einen der vier Räuber um. Vorder- und Rückseite der einzelnen Räuber unterscheiden sich durch ein winziges Merkmal. Der Spieler am Zug öffnet nun wieder seine Augen und muss den „veränderten“ Räuber finden und auf ihn zeigen.
3. Suchen, Finden und Wissen (Symbol eines Ritterkopfes)
Der Hebel der Klapptür wird gedrückt, so dass man das darunter befindliche Bild sieht. Der Spieler lässt nach einiger Zeit den Hebel wieder los und muss nun versuchen das Bild auf der Spielillustration (Spielplan, Burg, Schachtelseite) zu finden! Hierzu kann man eine Zeit vorgeben oder der rechte Spieler versucht mit dem Würfel die Farbe rot zu würfeln um die Bewältigung der Aufgabe zu verhindern.
Nach der Aufgabe zieht man die Karte heraus (und kontrolliert das Ergebnis). Hinzu kommt, dass man den Text auf der Unterseite der Karte (oftmals durch den Erwachsenen) vorliest um etwas Interessantes über das Mittelalter zu erfahren. Die Karte wird dann hinter den Stapel gesteckt.
War die Aufgabe erfolgreich oder nicht? Löst man die Aufgabe darf man den Chip mit den abgebildeten Zähnen vor sich legen! Löst man die Aufgabe nicht legt man den Chip in ein beliebiges freies Feld.
Das Spiel ist zu Ende sobald ein Spieler 7 Drachenmilchzähne vor sich liegen hat. (Die Runde wird noch zu Ende gespielt!) Es kann aber auch passieren, dass das Spiel endet wenn die Fahne die oberste Markierung des Mastes erreicht. Leider hat es dann keiner geschafft. Allerdings kann man auch den Sieger küren der dann die meisten Zähne vor sich liegen hat.
Lust auf eine kooperative Variante?
Gemeinsam versucht man 15 Zähne zu sammeln und mit einer der beiden Figuren das letzte Feld vor dem Fahnenmasten zu erreichen, bevor die Fahne die oberste Markierung erreicht.
Strategie:
Es gibt wenig Kinderspiele in denen strategisches Vorgehen von einem Spieler (Kind) verlangt wird. Auch bei „Der kleine Ritter Trenk“ kommt es weniger auf Strategie an sondern mehr auf Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Die Aufgabe mit der Erbsenschleuder erfordert etwas Geschick, denn nicht immer landet die Erbse im Loch. Die Aufgabe mit dem Magiertrick erfordert Denkvermögen, da die Unterschiede auf dem ersten Blick nicht gleich zu sehen sind. Zuletzt die Aufgabe mit dem Suchen, Finden und Wissen, wobei hier das Suchen für Kinder am einfachsten ist!Interaktion:
Sofern man die kooperative Variante wählt kann man sicherlich nicht von Interaktion sprechen. Im Spiel gemäß den Grundregeln findet man aber auch keine Interaktion vor, da sich die Figuren vorwärts oder zurück bewegen können. Gebannt schaut der Spieler während seines Zuges auf den Würfel da man darauf hofft möglichst zu einem Chip mit vielen Zähnen zu gelangen.Glück:
Gerade in den Anfangsrunden findet man fast immer einen Chip den man mit einer der Figuren erreichen kann. Gegen Ende des Spieles kann dies schon etwas schwieriger sein und (der Spieler am Zug) hofft, dass er das Symbol mit der Fahne nicht würfelt. Bei den Aufgaben gibt es nur im Bereich der Schleuder einen Glücksfaktor, doch als Kind hat man insgesamt drei Versuche das Ziel zu treffen.Packungsinhalt:
Der Spielaufbau ist sicherlich nur mit Hilfe eines Erwachsenen möglich. Das wird auch in der Anleitung so erwähnt, denn alleine haben die Kinder, zumindest beim ersten Aufbauen, ihre Probleme. Die Anleitung ist vorbildlich auch wenn man den Aufbau auf die letzten Seiten verbannt hat. Eine solche Anleitung mit klarer Struktur und bildhafter Erklärung von Abläufen wünscht sich jedes Kind bzw. jeder Erwachsener in einem Kinderspiel. Auch das Material ist hochwertig und die Teile zum Aufbau sind robust genug um Aufbau und Abbau auf längere Sicht zu gewährleisten. Die Mulden im Spielplan sind groß genug, so dass bei einem Spiel mit Erwachsenen auch hier keine Probleme vorliegen die Chips aus den Mulden zu fischen. Der Preis bewegt sich zwischen 16 und 20 Euro, je nach Händler was ein ausgesprochen guter Preis ist!!Spaß:
Anfangs waren wir etwas skeptisch, da der erste Aufbau etwas Zeit in Anspruch nahm. Kinder dagegen waren nach dem Aufbau angetan von dieser schönen 3D-Spiel-Gestaltung. Auch wenn man als Kind oder Erwachsener das Buch nicht gelesen hat, wird man auf lange Sicht mit den Abläufen des Spiels Spaß haben. Das liegt natürlich auch an den unterschiedlichen Aufgaben die für Abwechslung sorgen. Sofern Kinder allerdings alleine spielen und noch nicht richtig lesen können werden sie lediglich mit den Informationen auf den Karten ihre Probleme haben, wobei diese „rein informativ“ für das Spiel gedacht sind. „Der kleine Ritter Trenk“ ist aus unserer Sicht ein tolles Familienspiel da nicht nur Kinder, sondern auch Eltern mit den Hinweisen aus dem Mittelalter etwas lernen. Das Spiel ist aufgrund der angenehmen Spieldauer von oftmals ca. 30 Minuten nicht zu lange, so dass man nach einer kurzen Pause auch gerne eine weitere Runde folgen lässt.Jörgs Meinung:
Sehr positiv überrascht waren wir von diesem Spiel das auf einer Buchvorlage basiert. Der Spielautor hat es geschafft gleich mehrere Abläufe (Aufgaben) in ein Spiel einzubinden die miteinander sehr gut harmonieren und dafür sorgen, dass für jeden die eine oder andere Herausforderung dabei ist.
Das gute Material und insbesondere die klare Struktur der Anleitung sorgen dafür, dass Kinder mit dem Spiel auf längere Sicht viel Spaß haben.
Kleiner Wehrmutstropfen sind die Angaben aus der Zeit des Mittelalters auf den Karten. Hier sollte ein Erwachsener die Karten vorlesen sofern die beteiligten Spieler noch nicht richtig lösen können. Das Spiel kann allerdings auch ohne diese „beigefügte Information“ gespielt werden da nur der obere Ausschnitt mit dem Bild für den Spielablauf notwendig ist.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Kennt man das Buch nicht wird man das Spiel mögen. Kennt man das Buch und die Geschichte wird man das Spiel lieben! Die unterschiedlichen Abläufe und Aufgaben machen Kindern viel Spaß!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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