Testbericht vom 28.12.2008 - von Jörg
Zatre
Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Das uns vorliegende Spiel ist nicht neu, sondern wurde vom
Amigo Verlag aufgepeppt und präsentiert sich somit seit geraumer Zeit in einem
neuen Gewandt. Denn Zatre, so heißt das Spiel, vereint Glück auf der einen
Seite und Können auf der anderen. Bereits im Jahre 1989 ist dem Autor Manfred
Schüling dieser Klassiker (wie viele ihn liebevoll bezeichnen) gelungen, denn
mit Beginn der Veröffentlichung in diesem Jahr hat sich eine große Fangemeinde
gebildet. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass Zatre 1993 auf der
Auswahlliste zum Spiel des Jahres stand und Jahre später, nämlich 1999, mit dem
Label „spiel gut“ ausgezeichnet wurde. Viele spielen Zatre am liebsten zu
zweit, doch laut Anleitung ist eine Partie auch mit bis zu sechs Personen
möglich. Ob es wirklich so viel zu bieten hat, erfahren wir in diesem Test!
Ziel des Spiels:
Durch Anlegen von Spielsteinen versucht man möglichst viele Augensummen von
10, 11 oder 12 auszulegen, denn nur diese bringen wertvolle Punkte. Wer am Ende
die meisten davon hat, gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Wie üblich für ein Brettspiel legt man den Spielplan erst
einmal in die Tischmitte. Die 121 Spielsteine werden in den Stoffbeutel gelegt
und gemischt. Jeder Spieler nimmt sich ein Blatt des Wertungsblockes und einen
Stift um im Verlauf des Spieles die einzelnen Punkte zu notieren. Jeder Spieler
zieht sich nun einen Stein (mögliche Werte sind 1 bis 6) aus dem Beutel, um den
Startspieler zu ermitteln. Ggf. wird dieser Punkt wiederholt, bis nur noch ein
Spieler den höchsten Stein gezogen hat. Denn nur dieser Spieler darf seinen
Stein behalten. Die Restlichen werden zurückgelegt. Als ob das noch nicht genug
wäre, darf der Startspieler gleich noch einmal zwei weitere Steinchen ziehen.
Die insgesamt drei Spielchips werden in die Mitte des Spielfeldes gelegt. Dabei
muss logischerweise auch das rote Feld (von einem Stein) bedeckt werden.
Spielablauf:
Nach dieser kurzen Vorbereitung kann das Spiel beginnen. Der Spieler am Zug
(anschließend reihum) zieht zwei Spielsteine und legt diese auf dem Spielplan
ab. Dabei versucht man, waagrecht und/oder senkrecht Summen mit 10, 11, oder 12
Augen zu bilden. Denn nur hierfür gibt es Punkte. Gezählt werden dabei immer
alle angezeigten Augen einer Reihe. Für die Summe 10 bekommt man einen Punkt,
für die 11 zwei Punkte, für 12 gleich vier Punkte und für das Anlegen (bzw.
Verdecken) auf ein helles Feld ein x. Die Anzeige im Wertungsblock zeigt die
möglichen Punkte, die man in einem Zug erhält. Soviel in Kürze, doch wie sehen
überhaupt die Anlegeregeln aus?
Die Regel für den Beginn des Spieles (mit drei Steinen) haben wir
bereits erwähnt. Doch beim weiteren Ausspielen der Steine müssen die bereits
vorliegenden Steine verbunden werden. Reihen mit einer Augensumme von 13 oder
mehr sind allerdings nicht erlaubt. Dabei können auch Reihen mit der Augensumme
von 9 oder weniger gebildet werden. Dafür gibt es aber keine Punkte. Sofern
möglich, muss man auch beide seiner gezogenen Spielsteine anlegen. Diese können
einzeln oder zusammenhängend angelegt werden. Soweit verständlich, wobei das
graue Feld eine besondere Bedeutung hat. Denn ein Spielstein darf nur auf ein
solches Feld gelegt werden, wenn mit diesem oder beiden Steinen zusammen eine
10, 11 oder 12 gelegt wird. Ab und zu kann es aber vorkommen, dass man keine
andere Wahl hat und einen seiner Spielsteine auf ein solches Feld legen muss.
Dafür bekommt man allerdings kein x gutgeschrieben. Doch was passiert wenn ich
nur einen, oder gar keinen Stein anlegen kann? Nicht viel, außer dass man
diesen Stein verdeckt vor sich ablegen und auf den nächsten Zug warten muss. In
dem folgenden Zug prüft man (wenn man zwei oder mehr solcher vor sich liegen
hat), ob man einen oder mehrere Steine anlegen kann. Trifft dies zu, darf man
keinen Stein nachziehen. Wenn man nur einen Stein vor sich liegen hat, oder
kann man von den zwei oder mehr Steinen vor sich keinen anlegen, darf man
„einen“ weiteren Stein nachziehen. Sofern man anschließend anlegen kann, darf
man „alle“ Steine verwenden. Das Beispiel in der Anleitung verdeutlicht diese
kleine Schwierigkeit.
Es gibt allerdings fast immer die Möglichkeit seine Steine
auszuspielen. Wie man dies am besten anstellt, bleibt sehr oft dem Spieler
überlassen. Ein Blick auf die Punktewertung kann allerdings nie schaden! Jeder
Spieler wertet bzw. notiert immer seine eigenen ausgelegten Steine. Dafür hat
man ja anfangs auch ein Blatt mit der Wertungstabelle erhalten. Die
Eintragungen werden immer von oben nach unten vorgenommen und die Punkte (1, 2,
4 bzw. x) in der entsprechenden Spalte eingetragen. Wenn man zum Beispiel
zweimal ein x in einem Zug schafft, werden gleich zwei x untereinander
eingetragen. Nicht zu vergessen ist das anfängliche rote Feld. Schafft ein
Spieler hier (anfangs) mindestens eine 10 gibt es auch ein Kreuz (x) in der
eigenen Spalte! Viel interessanter sind allerdings mehrfache Wertungen (eines
Spielers in einem Zug). Denn für beispielsweise zweimal vier Punkte (für die
Augensumme 12) trägt man nicht den Wert 4, sondern 8 ein! Das ist besonders
interessant, wenn eine Zeile gefüllt ist, denn hierfür gibt es einen Bonus!
Wenn man anfangs ein x (in der Spalte x2) stehen hat, bedeutet dies, dass die
Punkte der Zeile (vollständig oder unvollständig) verdoppelt werden! Das Spiel
endet, wenn der letzte Stein aus dem Beutel gezogen wurde. Dieser Zug wird noch
ausgeführt und anschließend die Punkte eines jeden Spielers zusammengezählt.
Auch hierzu ist ein kleines Beispiel in der Anleitung abgedruckt. Wer noch
Spielsteine vor sich liegen hat, muss von der Gesamtsumme diese Steine
(Augenzahl) abziehen. Erst dann entscheidet sich, wer die höchste Gesamtsumme
hat und gewinnt!
Variante:
Da man ab vier Spieler u.a. nicht sehr oft am Zug ist und vieles vom Glück
abhängt, kann es Sinn machen, Spielerpaare zu bilden und gemeinsam anzutreten.
Strategie:
In den ersten Partien freut man sich natürlich viele „einzelne“ Punkte zu notieren. Viel sinnvoller ist es allerdings, möglichst viele Zeilen zu vervollständigen. Schließlich steigt der Bonus mit jeder weiteren Zeile. Aber nicht nur dieser Punkt ist attraktiv und wichtig, denn eine komplett ausgefüllte Zeile ist besonders mit einem x effizient. Wer dann noch einzelne Punkte vervielfachen konnte, dem darf man für einen gelungenen Zug gratulieren! Es lohnt sich, immer konzentriert den Spielablauf zu verfolgen und mit etwas Glück den richtigen Stein an richtiger Stelle zu legen. Wer nicht überlegt und ohne groß Nachzudenken seine Steine legt, hat am Ende die wenigsten Punkte bzw. mit sehr viel Glück gewonnen.Interaktion:
Kommt man sich hier in die Quere? Platz genug ist ja auf dem Plan, allerdings müssen die Steine aneinander gelegt werden. Somit verschafft man nicht selten (wenn auch ungern) seinem bzw. seinen Mitspielern einen Vorteil. Das lässt sich der andere Spieler natürlich im Gesichtsausdruck anmerken, doch was soll man machen, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt.Glück:
Jedes Ziehen der Steine ist glücksabhängig. Am Anfang ist einem das noch relativ egal. Zum Ende hin, hofft man allerdings schon auf die richtigen Zahlen. Wer dann noch eine oder mehrere Runde notgedrungen warten muss, hat wenig Chancen auf den Sieg. Es sei denn, man hat bereits viele Punkte vorgelegt.Packungsinhalt:
In einer schicken schwarzen Verpackung präsentiert sich diese Neuauflage. Das Material findet ausreichend Platz und der Block reicht für viele Spielrunden aus. Falls dieser doch einmal zur Neige geht kann man sich weitere Blätter auf der amigo Homepage herunterladen und ausdrucken. Die Anleitung ist sehr übersichtlich und nicht selten ist ein Beispiel vorhanden, um einzelne Regeln besser darzustellen. Der Preis ist für dieses Spiel sehr gut, denn für vergleichbare Spiele bezahlt man gut und gerne ein paar Euro mehr.Spaß:
Wenn man sich in der großen Spielwelt einmal umhört, stellt man fest dass Zatre meistens nur zu zweit (vielleicht ab und zu noch zu dritt) gespielt wird. Ist das wirklich der Fall? Ja, und das können wir nur bestätigen, denn 2er oder 3er Partien laufen recht flott ab und man ist nicht zu 100% vom Glück abhängig. Zu Sechst macht das Spiel kaum einen Sinn, wenn man sich nicht gerade für die Variante entscheidet. Hier stellt sich nur die Frage, ob man sich mit seinen Mitstreitern auch immer einig wird. Der Spaß kann allerdings auch zu Zweit oder zu Dritt darunter leiden, wenn Mitspieler ewig auf den Spielplan schauen und jede erdenkliche Möglichkeit durchrechnen. Wenn es einem dann zu bunt wird, sollte man eine Sanduhr zur Hand nehmen und ein Zeitlimit von einer Minute vorgeben.Jörgs Meinung:
Zatre ist ein schönes und einfaches Spiel. Es braucht allerdings einige Partien bis man die Spielmöglichkeiten und taktischen Finessen verstanden hat. Dann stehen einem wirklich knallharte und mit sehr viel Spaß verbundene Partien bevor. Das Spiel lohnt sich allerdings nur wenn man zu Zweit oder zu Dritt ist. Eine Anzahl von vier Spielern und mehr macht nur mit der Variante (als Team) Sinn bzw. keinen Sinn, da man sich dann eher zwei Spiele zulegen sollte.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Amigo Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Strategisches Denkspiel mit einer gehörigen Portion Glück!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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