Die Händler von Osaka (Traders of Osaka)
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre
Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort
Deutsche Auflage von Traders of Osaka (Z-Man Games 2015). Hier findet ihr unseren Test zur englischen Ausgabe.
Das ich japanische Autorenspiele äußerst interessant finde habe ich glaube ich zur Genüge schon gesagt. Die Autoren entwickeln einfach anders und die Spiele fühlen sich dadurch nicht nur anders an sondern haben auch einen anderen Denkansatz. Einige der Spiele schaffen es recht zeitnah oder auch mal nach ein paar Jahren nach Deutschland. Viele werden hingegen auch nie veröffentlicht oder nur im Ausland. Das führt dazu, dass wir uns jedes Jahr sehr detailreich die Neuheiten von Japon Brand und Konsorten ansehen, denn wenn man nicht zuschlägt sieht man das Spiel vielleicht nie wieder. Zwei Spiele der Autorin Susumu Kawasaki haben es immerhin mal nach Deutschland geschaft (R-Eco und Robotory). Das uns vorliegende Spiel „Traders of Osaka“ leider bisher nicht. Es erschien in seiner ursprünglichen Version 2006 bei Japon Brand im Kleinverlag und dann 2015 bei Z-Man Games in einer englischen Neuauflage. Das Spielmaterial ist sprachunabhängig und so kann man es ohne Probleme auch in dieser Auflage in Deutschland spielen. Ich halte aber auch eine deutsche Auflage nicht für gänzlich unwahrscheinlich, da das flotte Kartenspiel einen sehr interessanten Punkt- und Kartenmechanismus besitzt. Nun denn, egal wie es kommt, wir schauen es uns jetzt gemeinsam mit euch an.
Spielablauf:
Traders of Osaka ist ein Set-Sammel-Kartenspiel welches in der Edo Zeit (1608-1868) von Japan spielt. Die Spieler sind Händler die versuchen ihre teuren Waren mit Hilfe von Schiffen von Osaka bis Edo zu transportieren. Das ist aber gar nicht so einfach wie man sich das heute vorstellt, denn damals war die Seefahrt noch in den Anfängen und die Wasserwege tückisch und so kam es auch öfter vor, dass die Transportschiffe versanken und die Güter verloren. Zum Glück hatte sich der ein oder andere Händler dagegen vorher versichert.
Die Spielkarten erfüllen bei dem Spiel gleich mehrere Funktionen, zum einen stellen sie Geld dar mit denen wir Waren einkaufen, zum anderen sind sie Versicherungsscheine und nicht zuletzt sind sie die Waren die wir transportieren und in Edo wieder verkaufen, wenn sie offen vor einem Mitspieler ausliegen. Zu Beginn besitzen wir allerdings nur ein wenig Geld und sonst gar nichts und es liegt an jedem Spieler selbst, wie er den Aufbau seines Handels anfängt.
In der Spielmitte liegen 5 Karten aus, die wir als Waren komplett kaufen können, eine einzelne Karte davon reservieren können oder eine Karte davon als Geld bzw. Versicherung auf die Hand nehmen. Auch sehen wir schon die nächsten drei Karten, die noch nicht im Markt verfügbar sind und wir können dementsprechend unsere Spieltaktik anpassen.
Somit ist man am Überlegen ob man sich alle Karten kaufen möchte bzw. leisten möchte oder aber eine Karte aus der Auslage auf die Hand nimmt und somit den Preis niedriger macht. Die Frage ist nur, möchte man die Karten unbedingt haben oder nicht und kann man sie sich überhaupt leisten. Außerdem sollte man die nächsten 3 Karten in der Zukunft beachten, denn diese sind schon bekannt und sobald ein Spieler die Karten für sich kauft landen diese 3 Karten und 2 weitere Unbekannte vom Nachziehstapel wieder in der Auslage.
Nicht zuletzt sollte man auch immer einen Blick auf seine Warenauslage und die Schiffe haben, denn wie schon zu Beginn gesagt ist die Schiffsfahrt trügerisch und die Waren können ohne Versicherung auf der Fahrt verloren gehen. Immer wenn ein Schiff im Zielhafen ankommt gibt es eine Wertung. Sollten sich zu diesem Zeitpunkt andere Schiffe auf den zwei gefährdeten Feldern kurz vor dem Hafen befinden, gehen diese unter. Diese haben dann zwar für die Zukunft einen etwas kürzeren Weg, aber auch uns Spieler betrifft es. Alle Waren die von diesen Schiffen vor uns ausliegen müssen abgeworfen werden oder der Spieler muss aus der Hand Karten mit derselbe Farbe und einem oder mehreren Versicherungssymbolen ablegen. Fies, Fies. Zum Glück sind die Informationen der Schiffe, der Waren und des Marktes immer offen und somit sollte man gut taktieren.
Die Punktwertung schlussendlich macht das Spiel komplizierter als es ist, aber tatsächlich sorgt sie auch für eine gute Austariertheit. Man bekommt soviele Punkte wie die höchste Warenkarte die in der Farbe vor einem ausliegt, plus Warenmarker der Farbe (wenn man welche besitzt), mal der Anzahl der Warenkarten, geteilt durch 5 (ggfl. aufgerundet). Also wir haben 3 Karten vor uns ausliegen, darunter befindet sich eine mit dem Wert 5 und wir besitzen zwei Warenmarker à 5+2 sind 7 … mal 3 … sind 21 … durch 5 … sind 4 Punkte.
Außerdem erhält man natürlich einen Warenmarker der Farbe nach der Wertung. So wird mit jedem Spieler verfahren. Sobald ein Spieler 8 Warenmarker einer Farbe besitzt ist das Spiel vorbei.
Smukers Meinung:
Traders of Osaka ist tatsächlich nicht so einfach zu spielen, da die Mechaniken so anders sind als man sie kennt. Auch die Wertung ist etwas kompliziert und schreckt den ein oder anderen ab. Der ein oder andere (wie z.B. auch wir selbst) ist wiederum von dieser „Anderen“ Art extrem angetan. Das Spiel hat viele offenen Informationen und trotzdem kommt es immer wieder zu Emotionen am Tisch und viel Ärgermomenten. Meist liegt es aber am zu riskanten Spiel desjenigen und man ärgert sich über sich selbst, dass man nicht damit gerechnet hat, dass der Mitspieler jetzt zuschlägt. Ich spiele das Spiel in allen Konstellationen immer wieder gerne wobei es zu zweit einwandfrei funktioniert, der Ärgerfaktor in 3er oder 4er Runden aber natürlich noch etwas höher ist. Schön wäre es, wenn auch eine deutsche Version auf den Markt käme… verdient hat es das Spiel auf jeden Fall.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schönes Handmanagementspiel mit anderen Mechaniken und einer lustigen wenn auch etwas komplizierten Siegpunktrechnung.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Ergänzend zur damaligen englischen Ausgabe und dem Fazit von Andreas möchte auch ich ein paar Worte zur mittlerweile in Deutsch (bei asmodee) erschienenen Ausgabe sagen.
Im Gegensatz zu Andreas finde ich die Mechanik des Spiels einfach und schnell verinnerlicht. Der Ärgerfaktor hält sich in Grenzen und irgendwie spielt sich das ganz runter.
Zu dritt macht mir das Spiel am meisten Spaß, da die Bewegung der Schiffe und das Abgreifen der Karten am besten harmoniert. Der Spaß hält sich aber deutlich in Grenzen.
Ich bin mit dem Spiel einfach unzufrieden und etwas enttäuscht, denn nach dem Lesen der Anleitung dachte ich noch an ein interessantes Spiel, welches durchaus schnell gespielt und ausreichend viele Spannungsmomente bietet.
Ab und an habe ich auch das Gefühl es ist völlig egal welche Karten ich sammle, wichtig ist nur im richtigen Moment möglichst viele davon vorweisen zu können. Durch die Versicherung im Spiel hält sich zudem der Ärgerfaktor in Grenzen.
Einige Partien wurden sogar im Spielverlauf bei uns abgebrochen, weil Mitspieler das Ganze nicht nur seicht sondern auch langweilig erschien. Ganz so extrem sehe ich es nicht aber die Anzahl der bisher gespielten Partien (ca. 5) zeigt deutlich, dass mich das Spiel nicht sonderlich anlacht, obwohl es rein Äußerlich durchaus schmackhaft aussieht.
GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Wo ist die Spannung?
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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