Brettspiel Testbericht vom 09.10.2013 - von Jörg

Lancaster Erweiterung - Heinrich V




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Wer unseren Testbericht zum Grundspiel kennt, weiß wie wir von Lancaster schwärmen, denn es zählt bekanntlich zu unseren Topspielen. Auch mit der ersten Erweiterung und neuen Gesetzen ändert sich am Spielgefühl kaum etwas.

Die Frage ist nur, ob sich mit dieser zweiten etwas umfangreichen Erweiterung daran etwas ändert?

In unserem beigefügten Video haben die Autoren bereits Antworten auf diese Frage geliefert. Alles Weitere und was überhaupt in der Erweiterung steckt, verraten wir euch in diesem Bericht.

Ziel des Spiels:

Am Spielziel hat sich nichts geändert, außer dass diese Erweiterung, streng genommen sind es zwei, aus weiteren Elementen besteht, die zu weiteren Siegpunkten führen.

Spielaufbau / Spielablauf:

Abhängig von der gewünschten Erweiterung „Am Hofe des Königs“ oder „Der Unmut des Königs“ wird entsprechendes Material beigelegt. Natürlich kann man auch beide Erweiterungen zusammen mit dem Grundspiel nutzen.

Am Hofe des Königs:
Hierzu benötigt man ein neues Tableau, das sogenannte Königstableau, welches mit Privilegien, Siegeln, Ämtertafeln und Bischöfe (Anzahl abhängig von der Spieleranzahl) ausgestattet wird. Jeder Spieler bekommt auch einen weiteren Spielstein, den Lordstein, in seiner Farbe.

Schauen wir uns einmal die Phasen an, bei denen sich etwas ändert.

In Phase 1 kann der Spieler jetzt auch einen Lord einsetzen und zwar im Hofe des Königs!
Dabei kann der Lord das Feld „Amt“ oder „Schatzkammer“ wählen.
Im Amt kann der Lord den Stein mit Rittern und/oder Bischof verstärken und abhängig vom Feld bezahlt der Spieler Tribut (Stimmstein, Knappe oder Gold). Eine Verstärkung ist nicht erlaubt, dafür ist ein Verdrängen möglich und das kostet natürlich immer erneut Tribut.

Den Tribut bezahlt man immer in die Schatzkammer und so kann ein Spieler, wenn er den Lord auf ein Feld unterhalb der Schatzkammer setzt, sich diesen nehmen. Ein Verdrängen ist hier nicht möglich und es können durchaus mehrere Lordsteine (drei Felder zur Verfügung) dort eingesetzt werden.

In Phase 3 wird auch der Ertrag der Ämter deutlich, denn hier erhalten die Spieler entsprechende Privilegien und Siegel. Hat ein Spieler das Amt noch aus der Vorrunde, profitiert er erneut.
Die Privilegien sind in der nächsten Runde auch zu nutzen und je nach Amt sehen die sehr unterschiedlich aus. Mit Lord High Chancellor und dem Schutzschild kann man einen Ritter in ein County platzieren und darf dort nicht verdrängt werden. Mit Lord High Constable und dem Bogenschützen kann man gleich zwei Felder im Konfliktbereich für sich beanspruchen. Zu guter Letzt noch Lord High Chamerlain und dem Tudoritter (Stärke 2), der zusammen mit einem Ritter in einem County bzw. Konflikt oder zur Verstärkung des Lords genutzt werden kann.

Fragt sich nur noch welche Rolle die Bischöfe und Siegel spielen?
Ganz einfach, denn für den Ertrag „Aufwertung eines Ritters“ darf sich der Spieler auch einen Bischof (Stärke 1) nehmen (maximal 3 Bischöfe pro Spieler).

In der Schusswertung wird der Lordstein mit der Anzahl der eigenen Bischöfe addiert. Diesen Wert multipliziert man mit der Anzahl der eigenen Siegel, so dass durchaus eine stattliche Anzahl von Punkten daraus resultieren kann.

Im Spiel zu Zweit gibt es weitere Besonderheiten. Auf eine Auflistung verzichten wir an dieser Stelle.

Der Unmut des Königs:
Auch hier benötigt man das Königstableau, speziell den unteren Bereich. Abhängig von der Spieleranzahl werden Schandmarker auf die Schandleiste platziert und ein Tower (event. bestückt mit einem Ritter einer Nichtspielerfarbe) zur Seite gestellt.

In Phase 1 kann jetzt jeder Spieler auch einen Ritter in den Tower werfen, um je nach Stärke Schandmarker abzugeben. Der Tower erreicht mit Stärke 7 seine Kapazitätsgrenze und wird immer in Phase 3 geleert. Doch warum das Ganze? In Phase 3, den Konflikten, erhalten die Spieler jeweils einen Schandmarker für jeden verlorenen Konflikt, bei denen man sich nicht mit mindestens einem Ritter beteiligt. Die Marker sammelt jeder Spieler verdeckt hinter seinem Sichtschirm.

In der Schlusswertung führt jeder Schandmarker zu einem Minuspunkt und die Spieler mit den meisten bzw. zweitmeisten Markern erhalten je nach Fortschreiten der Leiste zusätzliche angegebene Minuspunkte.

Im Spiel zu Zweit gibt es weitere Besonderheiten. Auf eine Auflistung verzichten wir an dieser Stelle.

Das Ganze wird durch 8 neue Gesetze ergänzt, wobei man hier mit neuen Gesetzen der ersten Erweiterung kombinieren kann.
Durch die neuen Gesetze fließen natürlich die neuen Symbole ein und auch hier gibt es eine separate Übersicht in der Anleitung.

Strategie:

Unverändert zum Grundspiel? Nein, denn gerade durch die Erweiterung ergeben sich neue strategische Möglichkeiten. Allerdings bringen nur viele Bischöfe und Siegel einem wirklich punktemäßig weit nach vorne, so dass einige Spieler sich weiterhin eher um Konflikte und unterschiedliche Adlige kümmern. Sofern man versucht mit diesem Multiplikator siegreich zu sein, muss man sich bereits am Anfang durch Geld und Knappen gut positionieren und bei der Aufwertung von Rittern eher die Bischöfe verwenden. Hier läuft man aber in Gefahr durch fehlenden Ritter den Anschluss zu verlieren. Keine leichte Aufgabe, die es zu meistern gilt sofern man diesen Weg einschlägt.

Interaktion:

Unverändert zum Grundspiel? Nein, denn durch die Erweiterung fällt der Interaktionsfaktor etwas ab. So wird man sich weniger mit dem Bereich County bekriegen sondern sich eher um Konflikte kümmern. Gerade hier kann es gerade durch den Bogenschützen schnell eng werden. Ansonsten verteilt sich das Ganze durch weitere Platzierungsmöglichkeiten etwas.

Glück:

Unverändert zum Grundspiel.

Packungsinhalt:

In einer etwas größeren Verpackung präsentiert sich diese Erweiterung, die streng genommen aus zwei Teilen besteht. Für ca. 20 Euro ein angemessener Preis, zumal auch das Material weiterhin top ist und die Anleitung übersichtlich ausfällt.

Spaß:

In fast allen Fällen haben wir gleich mit der kompletten Erweiterung gespielt und etwas komplexer wird das Ganze dadurch natürlich schon. Spaß macht es aber auf jeden Fall, denn gerade durch die Ämter hat man noch weitere Möglichkeiten zu agieren und so muss man seine Mitspieler noch mehr im Auge haben.
Zudem gibt es eine weitere Möglichkeit an viele Punkte zu gelangen, wobei es gar nicht so einfach ist die Ämter bzw. eine Vielzahl an Siegel zu ergattern. Die Idee mit Ämter und im zweiten Bereich den Schandmarkern spielt sich sehr gut und macht sehr viel Spaß.

Jörgs Meinung:

Diese Erweiterung wurde erst im Anschluss an das Grundspiel entwickelt und steckte wie man oft liest nicht schon in der Schublade. Gut so, denn Lancaster zählt zu unseren Top-Spielen und an einem solchen Schmuckstück muss man vorsichtig Hand anlegen. Das ist Autor und Verlag sehr gut gelungen, denn diese Erweiterung, die streng genommen aus zwei Teilen besteht, harmoniert sehr gut mit dem Grundspiel und gefällt uns/mir sehr gut.
Allerdings wird das Ganze durch weitere Einsetzmöglichkeiten und neue strategische Möglichkeiten auch etwas komplexer, so dass man durchaus 30 Minuten Spielzeit zum hinzurechnen muss. Belohnt wird man mit hohem Spielspaß, der lediglich im Bereich der Interaktion aufgrund diverser Einsetzmöglichkeiten etwas fällt.
Für Fans von Lancaster lohnt sich diese Erweiterung durchaus und rundet das ganze Spiel sehr gut ab.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Queen Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Weitere strategische Möglichkeiten vorhanden!
INTERAKTION
7 von 10
Mehr Möglichkeiten senken etwas diesen Faktor!
GLÜCK
2 von 10
Etwas Glück gehört dazu!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Top Qualität hat seinen Preis!
SPAß
8 von 10
Spaßfaktor weiterhin sehr hoch!
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Streng genommen sind es zwei Erweiterungen, die man zusammen nutzen kann. Das Ganze wird allerdings etwas komplexer, wobei der Spielspaß weiterhin sehr hoch ausfällt.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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