Testbericht vom 01.07.2011 - von Jörg
Skull & Roses
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
15 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6.5/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Die spinnen doch die Franzosen! Diese Worte hat doch manch einer in den Mund genommen, als Skull & Roses 2011 im Palais des Festivals in Cannes zum Sieger des französischen Spiel des Jahres gekürt wurde. So leichtfertig sollte man seine Worte aber nicht verwenden, denn 2010 wurde Dixit auch zum Spiel des Jahres in Frankreich gewählt und schafft es einige Monate später in Deutschland auf den obersten Podestplatz. Die Franzosen sollte man somit nicht unterschätzen.
Doch warum regen sich nur viele über Skull & Roses auf?
Nur weil es aus ein paar Bierdeckeln besteht?
Weil es ein einfaches und simples Bluffspiel ist?
Die deutschen Jury-Mitglieder von „Spiel des Jahres“ haben auch 2011 einen Blick über den Rhein geworfen und so landete Skull & Roses 2011 am Ende auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres. Die spinnen doch die Deutschen! Jetzt reicht es aber auch mit dem Genörgel!
Jeder Interessierte sollte es erst einmal spielen und genau das haben wir getan. Nicht nur im Familienkreis und Freundeskreis sondern zuletzt auch auf einem Hüttenwochenende mit knapp 20 verrückten Spielern verbrachten wir viel Zeit, u.a. mit Skull & Roses. Unserer Erfahrung und unser Urteil erfahrt ihr im folgenden Bericht. Schmeißt die Motoren an, denn die Biker sind im Anmarsch!
Ziel des Spiels:
Die Bikergangs wählen ihren Führer in der Stammkneipe „Skull & Roses“ aus. Nur wer dieses Bluffspiel, in dem bei Herausforderungen der Totenkopf vermieden werden muss, gewinnt und zwar insgesamt zweimal, wird zum obersten Boss ernannt.
Spielaufbau:
Jeder Spieler nimmt sich ein "viereckiges" Spielfeld und legt die Totenkopfseite nach oben vor sich ab. Zudem erhalten die Spieler jeweils ein Set mit vier Karten der gleichen Gang, die man auf die Hand nimmt. Die vier Karten sind auf einer Seite gleich, nur auf der Rückseite ist auf drei Karten Rosen und auf einer ein Totenkopf zu sehen.
Spielablauf:
Jeder Spieler schaut sich heimlich die Vorderseite seiner Karten an und wählt eine davon aus, die man verdeckt auf sein Spielfeld ablegt. Anschließend beginnt ein Startspieler damit, eine weitere Karte darauf ab zu legen, oder die Mitspieler herauszufordern.
Beginnen wir mit der Möglichkeit: „Ablegen der Karten“: Der Spieler wählt eine weitere Karte aus seiner Hand aus und legt diese Karte ebenfalls verdeckt auf das Spielfeld bzw. auf die zuvor gelegte Karte.
Wichtig: Die Vorderseite der "runden" Karte (Blumen bzw. Totenkopf) darf für andere Spieler beim Ablegen nicht sichtbar sein!
Die Karten legt man immer leicht versetzt ab, damit die anderen Spieler erkennen können, wie viele darauf liegen.
Die zweite Möglichkeit ist „Die Herausforderung“, die auch eintritt, wenn ein Spieler keine Karten mehr auf seiner Hand hat. Ansonsten fordert man die Spieler heraus und nennt die Anzahl der Karten, die man sich zutraut umzudrehen. Im Uhrzeigersinn muss jeder Spieler diese Aussage überbieten oder passen und dadurch sein Spielfeld in die Tischmitte schieben. Es wird geboten, bis alle Spieler gepasst haben. Der Spieler mit dem höchsten Gebot ist der Herausforderer. Dieser muss jetzt die angesagte Anzahl an Karten aufdecken und zwar nach folgenden Regeln:
>Zuerst beginnt er mit den Karten auf seinem eigenen Spielfeld.
>Die Karten werden der Reihe nach von oben nach unten aufgedeckt.
>Der Herausforderer ist nicht verpflichtet, alle Karten auf den Spielfeldern von anderen Spielern umzudrehen.
Deckt der Herausforderer einen Totenkopf auf, ist er gescheitert und beendet sofort seinen Versuch. Alle Spieler nehmen ihre Karten wieder auf die Hand und so wissen auch die Mitspieler nicht, was sich noch darunter befand. Der Gegner, bei dem das Skull entdeckt wurde, mischt die Karten des Herausforderers und wählt eine davon aus, welche aus dem Spiel genommen wird. Nur der Herausforderer weiß anschließend, ob es eine Skull- oder Roses-Karte ist. Gleichzeitig spielt er die Folgerunden mit einer Karte weniger auf seiner Hand.
Hat der Spieler aber die Herausforderung gewonnen und dabei nur Rosen aufgedeckt, dreht er sein Spielfeld um, so dass die Rosenseite sichtbar wird. Sobald ein Spieler mit einer Rosenseite erneut und somit ein zweites Mal gewinnt, ist das Spiel zu Ende.
Strategie:
Nach den ersten zwei bis drei Partien hatten wir das Gefühl, dass Skull & Roses mit Strategie nicht viel zu tun hat. Diese Meinung änderte sich aber mit jeder weiteren Runde. Wer das Spiel gewinnen will, muss eine Herausforderung anstreben und das gelingt einem sehr gut als Startspieler, denn gerade hier kann man durch die erste Nennung einer Zahl andere nicht nur zum Schwitzen, sondern auch zum Passen zwingen. Bluff spielt dabei eine wichtige Rolle und wie beim Pokern sollte man auch hier die Ruhe bewahren und sein Pokerface bewahren.
Interaktion:
Der Interaktionsfaktor ist sehr hoch, da die Spieler sehr schnell vor einer Entscheidung stehen und diese ist abhängig von der Aussage des Herausforderers. Lässt man sich zu einer Erhöhung hinreißen oder geht man lieber den sicheren Weg und passt? Jedes Mal aufs Neue, auch in der Rolle des Herausforderers, muss man sich seine Wahl gut überlegen.
Glück:
Nicht alles lässt sich steuern und gerade als Bluffspiel ist Skull & Roses mit einer hohen Portion an Glück ausgestattet. Welche Karten deckt man bei welchem Spieler auf und wie hoch sollte das Gebot ausfallen. Ständig ist man zu einer Aussage gezwungen und ein „Passen“ hilft einem auf lange Sicht auch nicht weiter.
Packungsinhalt:
Besteht Skull & Roses wirklich nur aus Bierdeckeln?
Ja und zwar sind es pro Spieler vier Stück. Das Spiel kann man mit Leichtigkeit selber basteln und vielleicht hat man auch deswegen so schöne Grafiken verwendet, um genau dies zu verhindern. 15 Euro bezahlt man für 24 Bierdeckel und 6 Tafeln. Das ist einigen etwas zu viel.
Ein weiterer Blick gilt aber nicht nur der übersichtlichen Anleitung sondern der Seite www.skull-and-roses.com.
Hier sind ein paar tolle und witzige Videos hinterlegt, die man sich einfach einmal anschauen muss. Spaßig und mit viel Aufwand verbunden wird hier das Spiel vorgestellt.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass man mit zwei Spielen Skull & Roses auch mit bis zu 12 Spielern bluffen kann. Ob das allerdings Sinn macht, sollte jeder selbst entscheiden.
Spaß:
Zuerst einmal muss man Bluffspiele mögen und möglichst zu Viert, noch besser zu Fünft oder zu Sechst am Tisch sitzen. Denn dann macht das Spiel am meisten Spaß. Die Regeln sind schnell erklärt und so konnten wir wirklich jeden zu einem bzw. mehreren Spielrunden überzeugen.
Abhängig von der Spielergruppe waren einige Runden nach etwa 10 Minuten zu Ende oder dauerten auch einmal locker 45 Minuten. Das tolle ist, dass die Spieler eine Herausforderung anstreben müssen, denn ständiges Passen bringt diesem Spieler überhaupt nichts und keinesfalls am Ende den Sieg. So ist man irgendwann dazu gezwungen eine Aussage zu treffen.
Skull & Roses funktionierte in allen unseren Runden wirklich sehr gut und so wurden oft auch mehrere Runden am Stück gespielt. Ja, es ist einfach und ja, es hat wenig Material vorzuweisen. Es macht allerdings Spaß und genau den hatten wir auch in fast allen unseren Partien.
Jörgs Meinung:
Skull & Roses wurde 2011 zum Spiel des Jahres in Frankreich gewählt und landete im selben Jahr in Deutschland auf der Empfehlungsliste.
Ein Grund mehr, sich dieses Bluffspiel genauer anzusehen. Dabei sind nicht nur die Regeln kurz, nein auch das Material hält sich mit vier Bierdeckeln pro Spieler doch etwas im kleinen Rahmen. Der Glücksfaktor ist sehr hoch und dennoch sind ein paar strategische Möglichkeiten vorhanden. Die Karten der Mitspieler zu erraten, was spielerisch ab vier Personen am besten funktioniert, gestaltet sich dabei nicht gerade als leicht, zumal man mit einem Gebot auch gerne übertroffen wird. Ein insgesamt gesehen recht witziges Spiel, was abhängig von der Gruppe für viel Gelächter und zum Teil auch sehr hohem Spaßfaktor sorgt. Zwar lässt sich das Spiel sehr leicht nachbasteln, doch die schöne Illustration lässt sich in dieser Form kaum kopieren.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Einfaches Bluffspiel mit Bierdeckeln! Auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres! Macht Spaß und ist nicht nur für Familien geeignet.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Das Spielmaterial von Skull & Roses ist mit vier Bierdeckeln pro Spieler recht überschaubar. Dem entgegen wirkt dann der Preis von ca. 15 €. Böse Zungen sagen, dass man das Spiel auch mit Bierdeckeln und einem X auf einem nachbauen kann. Dann erhält man aber weder die schönen Illustrationen, noch unterstützt man die Spielewelt. Denn hinter Skull & Roses verbirgt sich trotz viel Geläster ein schönes kleines knuffiges Bluffspiel, das man so gut wie überall spielen kann.
Jeder sollte also mal über seinen Schatten springen und eine Partie mit den Bierdeckeln wagen, ihr werdet vermutlich überrascht sein. Als Absacker oder kurzes Fun&Bluffspiel ist es auf jeden Fall wunderbar verwendbar.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein einfaches Bluffspiel mit simplen Regeln, aber durchaus Suchtpotential.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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