Rokoko
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
60 - 120 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort
3 namhafte Autoren, ein mehr als bekannter Verlag und ein Illustrator, welcher bereits etliche Meisterwerke abgeliefert hat. Dieses Lob wurde einmal mehr durch die Nominierung zum Kennerspiel des Jahres 2014 unterstrichen. Ob es am Ende (zum Sieg) reicht, ergänzen wir zeitnah im Fazit. Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir euch die Begründung der Jury liefern, bevor wir im Anschluss den Mechanismus und unser Spielgefühl darstellen.
„Mit Rokoko gelingt es dem Verlag eggertspiele zum wiederholten Male, durch eine überragende thematische Einbettung Menschen an anspruchsvolle und länger andauernde Spielerlebnisse heranzuführen. Hier wird nicht nur um Punkte und Mehrheiten gerungen, hier sind wir tatsächlich Schneider, die ein kleines Unternehmen steuern und mit anderen im Wettbewerb um Garn, Stoffe und Mitarbeiter stehen. Dazu tragen auch die wunderschöne Grafik und die exzellente Spielregel bei.“ (Quelle: Spiel des Jahres)
Spielablauf:
Wir befinden uns in der Zeit Ludwig des XV, in der es insbesondere darum geht Bälle zu veranstalten und entsprechend chic aufzutreten.
Als Schneiderei-Betrieb übernehmen die Spieler nicht nur die Aufgabe schöne Kleider zu schneidern, das wäre ja viel zu einfach. Nein, sie managen auch den Ball und dabei gilt es weiteres Ansehen in Form von Punkten zu gewinnen.
Abhängig von der Spieleranzahl wird die Spielplanseite gewählt und jeder Spieler mit einer Ablage und einem Anfangsset an Arbeitern (Schneidern) ausgestattet. Auf der Ablage erkennt man bereits die Aktionsmöglichkeiten und durch anschauliche Symbole (u.a. auf Karten und dem Spielplan) müssen lediglich noch die Aktionen erklärt werden. Zuvor platziert man noch alle Plättchen (Rohstoffe für Kleider, Münzen, Arbeiterkarten und diverse andere Dinge) wie vorgegeben.
Das Spiel geht über genau 7 Runden und jede besteht aus vier Phasen.
Phase 1: Rundenvorbereitung
Die erste Phase ist recht schnell abgehandelt, denn hier werden insbesondere neue Plättchen auf dem Spielplan ausgelegt.
Phase 2: 3 Handkarten wählen
Viel interessanter ist diese Phase, denn hier geht es darum, aus allen Karten des eigenen Arbeitervorrats drei Karten auszuwählen, welcher der Spieler in Phase 3 nutzen will.
Diese Phase erinnert etwas an andere Deckbauspiele, wobei man hier aus allen Karten wählt und man je nach Runde sich auch Gedanken über weitere Runden und somit Karten machen muss. Da im Spielverlauf durch Kauf neue und attraktivere Karten hinzukommen können ist die Auswahl an Karten wichtig.
Im Spiel gibt es drei unterschiedliche Arbeiter (Meister, Geselle und Lehrling), die allerdings in Phase 3 nicht alle Aktionen ausführen können. Dies wird sehr gut auf der Arbeiterkarte und dem Spielplan durch Fingerhut angezeigt.
Phase 3: Aktionen ausführen
Reihum (ausgehend vom Startspieler) spielt jeder eine Karte aus und führt zuerst die Hauptaktion durch, bevor die Bonusaktion (gemäß Symbol auf der Karte) ausgeführt wird.
Diese Rangfolge ist wichtig und wie angesprochen kann je nach Karte nicht jede der sechs Hauptaktionen ausgeführt werden.
Welche Aktionen gibt es?
>Gunst der Königin
Hier kann sich der Spieler neben etwas Geld auch die Möglichkeit verschaffen in der neuen Runde als Startspieler zu beginnen. Gleichzeitig gibt es etwas Punkte, wenn man in der Endrunde im Besitz dieser Karte ist.
>Rohstoffe erwerben
Der Spieler sucht sich ein Segment des Lagerhauses aus und bezahlt je nach Auslage Geld für das Plättchen. Entweder nimmt er sich Garn/Spitze aus dem Vorrat oder dreht das Plättchen verdeckt vor sich ab, was anzeigen soll, dass er sich für die Stoffballen entscheidet.
>Kleid schneidern
Mit Material (Garn/Spitze/Stoffballen) ausgestattet wählt der Spieler ein Kleid aus und schneidert es. Unter Umständen muss er je nach Position noch etwas bezahlen oder sogar den Meister als Karte nachweisen, denn nicht jedes Kleid lässt sich einfach schneidern.
Anschließend muss der Spieler sich entscheiden es gleich zu verkaufen (Geldwert auf der Karte) oder es auf ein Feld des Balls (Raum) zu hinterlegen. Hierfür gibt es am Ende in unterschiedlichen Formen Punkte.
>Arbeiter einstellen
Der Spieler wählt und bezahlt (je nach Anzahl ausliegender Karten) eine Karte und nimmt diese auf die Hand. Er spielt somit in der Runde eine weitere, nämlich diese Karte aus.
>Den Arbeiter entsenden
Was gerne vergessen oder vernachlässigt wird ist die Möglichkeit, eine ausgespielte Karte ganz aus dem Spiel zu nehmen, nicht nur um sein Deck dünner zu gestalten. Zudem gibt es wie auf der Karte (abhängig vom Arbeiter) Geld.
>Ausstattung finanzieren
Der Spieler platziert einen Besitzmarker auf einem von vielen Feldern des Plans. Zum Beispiel auf dem Brunnen, um am Rundenende Geld zu kassieren oder auf dem Balkon, um hier am Ende durch Verschieben von Kleidern weitere Punkte zu erhalten.
Phase 4: Einkommen kassieren
Geld ist wichtig und so kassiert jeder 5 Geld am Rundenende. Hinzu gesellt sich Weiteres, sofern man auf dem Brunnen und passend zur Auslage Besitzmarker hinterlegt hat.
Nach der siebten Runden findet dann eine doch etwas umfangreichere Endwertung statt, bei der man sich am besten an der Übersichtskarte orientiert. Denn neben den Punkten (gemäß Besitzmarker) werden auch Punkte für Mehrheiten in Sälen, Kleider-Kombinationen (Farben) und Boni für Ausstattungsfelder auf dem Balkon vergeben.
Jörgs Meinung:
Rokoko landete 2014 auf der Nominierungsliste zum Kennerspiel des Jahres. Ob es am Ende ganz oben auf dem Treppchen landet werden wir zeitnah im Fazit (unten) ergänzen.
Zuerst einmal war ich doch überrascht über diesen Erfolg, dachte ich doch eher es handelt sich um ein Vielspielerspiel welches auf der Empfehlungsliste seinen Platz findet.
Wenn man allerdings Rokoko einige Male spielt, wird man feststellen, wie leichtgängig das Ganze funktioniert. Das liegt insbesondere an der Spiel-/Aktionsübersicht und den unterstützenden Symbolen auf dem Spielplan. Hier findet sich jeder erfahrene Familienspieler zurecht.
Mit diesem Pluspunkt und der mehr als anschaulichen Regel hamstert das Spiel viele Bonuspunkte bei mir und meinen Mitspielern ein.
Auch der richtig schön verzahnte Mechanismus kann sich sehen lassen, auch wenn der Deckbaumechanismus in ähnlicher Form an andere Spiele wie Die Säulen der Erde erinnert. Besonders lobenswert ist auch die Unterteilung der Spieleranzahl, denn hier wird abhängig von der Anzahl die Vorder- oder Rückseite genutzt. Was will man mehr?
Das Spielmaterial ist sehr gut und auch die Grafik kann sich sehen lassen.
Auch eine Portion Glück und Interaktion ist vorhanden, denn nicht immer bekommt man durch zuvor gewählte Arbeiterkarten in einer Runde das was man will. Schade nur, dass sich die Endrechnung durch viele diverse Punktevergaben in die Länge zieht. Manch einer wünscht sich hier eine Punkteleiste, wobei aus meiner Sicht die Punkteplättchen ausreichen. Einige Spieler nervt auch das ständige Umdrehen von Stoffplättchen, doch mit einem Sichtschirm hätte man meiner Erkenntnis eher für Verwirrung gesorgt.
In Anbetracht der Punkte ein mehr als gelungenes Spiel, bei denen sich nur manche vom Namen und der Grafik (oh, muss ich hier nähen) abschrecken lassen. Es wird hier zwar geschneidert, doch in einer Form und Art und Weise, die erfahrenen Spielern und auch Vielspielern gefällt. Aus meiner Sicht ein sehr gutes Spiel, welches nach all den Monaten und diversen Partien nie langweilig wird.
Anmerkung vom 14.07.2014: Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 2014! (Gewinner: Istanbul)
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Richtig schön verzahnte Mechanismen, die thematisch perfekt harmonieren und unabhängig von der Spieleranzahl bestens funktionieren.
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Rokoko geht neue thematische Wege für ein komplexeres Vielspielerspiel. Mir selbst ist zumindestens kein ähnliches thematisches Spiel bekannt. Der enthaltene Deckbaumechanismus passt sehr gut in das Spiel und die verschiedenen Karten sorgen für einen langanhaltenden Spielspaß. Die Schlussabrechnung ist etwas lang in meinen Augen, aber aufgrund der Mechaniken natürlich wichtig.
Wer gerne mal ein Mehrheitenspiel mit Deckbaumechanismus und außergewöhnlichem Thema spielen möchte ist hier auf jeden Fall genau richtig.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schönes thematisches Mehrheiten- und Deckbauspiel.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Video: Essen 2013: Rokoko (eggertsspiele/Pegasus Spiele)
Essen 2013: Rokoko (eggertsspiele/Pegasus Spiele) from Cliquenabend on Vimeo.
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