Testbericht vom 25.07.2012 - von Andreas
Space Hulk: Todesengel - Kartenspiel
Verlage:
Autoren:
Genres:
- Abenteuer
- Kartenspiel
- Science Fiction
- Berühmte Vorlage
- Fantasyspiel
- Vielspielerspiel
- Kampfspiel
- Kooperatives Spiel
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
1 bis 6 Spieler
Spielzeit:
30-60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Ich bin jedem Spiel aufgeschlossen und Spiele alle Genres durchweg gerne, solange das Spiel gut und unterhaltsam ist und über die Spieldauer spannend bleibt. Dem Tabletop Spielen bin ich bis auf wenige Ausnahmen („BattleLore“, wobei es hier ein Tabletopper sagen würde, das ist kein Tabletop sondern eine extrem vereinfachte Version) aber bisher eher fern geblieben. Dies mag daran liegen, dass man als richtig extremer Tabletopper auch alles bastelt und bemalt, unglaublichen Platz zum Spielen und Aufbewahren benötigt und Spielzeiten von 6-24 Stunden nicht ungewöhnlich sind. Trotzdem ein faszinierendes Hobby. Nunja wie komme ich eigentlich auf das Thema? Achjah unser heutiger Spieltest handelt von einem Spiel im Warhammer 40.000 Universum….
Warhammer 40.000 ist ein Tabletop Spiel der Firma Games Workshop und spielt in einer dystopischen Zukunft. Die Menscheit und zahlreiche andere Spezies kämpfen um die Vorherrschaft und das Überleben im Universum im 41. Jahrtausend nach Christi Geburt.
Das uns vorliegende Spiel ist ein kooperatives Kartenspiel bei dem wir mit einer Gruppe Space Marines der Blood Angels sind und uns in einen Space Hulk vorwagen um den Befall durch außerirdische Symbionten zu beseitigen.
Faszinierendes Thema oder? Grunsätzlich wäre das Ganze auch prima als ALIEN Spiel durchgegangen, denn die Gänge sind Eng, die Aliens kommen von überall und haben nur ein Ziel uns zu töten. Hätte sich sicherlich auch toll verkauft… nun gut aber es ist nun halt mal Warhammer 40.000 also wagen wir uns Getümmel und vergesst eure Waffen nicht.
Ziel des Spiels:
Überleben… Überleben… Überleben, achjah und möglichst viele Symbionten in die Hölle zurück schicken. Bis zum letzten Standort durchhalten und hier die Bedingung erfüllen oder alle Symbionten töten, dann habt ihr euch euren Sieg und einen Urlaub verdient. Aber Vorsicht… ein Marine ist nicht geboren worden um ewig zu leben!!!
Spielaufbau:
Der Spielaufbau ist nicht gerade einfach für ein Kartenspiel, aber die Anleitung führt hierbei Schritt für Schritt durch und zeigt außerdem noch ein Übersichtsbild wie es danach aussehen sollte. Grundsätzlich solltet ihr spätestens bei der zweiten Partie aber keine Fragen mehr haben und nun lasst uns beginnen…. Ich höre da was… AARRRGHHH…
Spielablauf:
„John?“ „John?“ „Äh… ist wohl gerade unpässlich also führe ich sie jetzt mal durch die Mission…“
Es handelt sich um ein Kooperatives Spiel, das heißt alle Spieler gewinnen gemeinsam oder verlieren gemeinsam. Somit ist Absprechen ein dringendes Bedürfnis. Zu Beginn einer Spielphase wählt jeder Spieler eine seiner drei Aktionskarten aus, wobei man die Karte der vorherigen Runde nicht ausspielen darf. Diese bestimmen zum einen die Reihenfolge der Spieler (nach aufsteigender Kartennummer) als auch die Aktion selbst. Nach diesen Aktionen greifen uns natürlich die Aliens… äh Verzeihung Symbionten an und es wird ein Ereignis ausgelöst. Danach geht es auf in die nächste Phase.
Jeder Spieler besitzt drei verschiedene Aktionen „Unterstützung“, „Angriff“, „Bewegen + Aktivieren“. Hinzu kommen noch Charakters spezifische Spezialfähigkeiten, wie doppelter Angriff, Schutz vor Symbionten, Extrem weite Bewegung etc. die für den nötigen Flair und das Salz in der Suppe sorgen.
Die Aktion „Unterstützung“ dienst dazu anderen Space Marines beim Kampf oder der Verteidigung zu helfen. Wenn zwei Schießen trifft man mehr. Hat man diese gespielt nimmt man sich einen Unterstützungsmarker und legt diesen auf eine beliebige Space Marine Karte ab.
Sollte ein Space Marine später gegen Symbionten kämpfen oder sich verteidigen und steht in Sichtkontakt kann er einen Marker abgeben und seinen Würfelwurf wiederholen. Wird ein Marine von Hinten angegriffen so kann er leider die Unterstützung nicht nutzen, hierbei war die Überraschung zu groß.
Meist sind die Symbionten oder Ausstattungskarten nicht an der Stelle wo man sie haben will und deswegen können wir uns auch „Bewegen“. Jeder Space Marine der gespielten Farbe kann sich nun um eine Position nach unten oder oben bewegen, seine Blickrichtung ändern (links / rechts) und eine Ausstattungskarte aktivieren. Die Blickrichtung ist für den Kampf und die Verteidigung wichtig, während die Ausstattungskarten verschiedene Spezialfähigkeiten besitzen.
Nun kommen wir zum BALLERN, dem „Angriff“. Spielt man diese Aktion, darf jeder Space Marine der gespielten Farbe einen Angriff starten. Hierbei ist es wichtig, dass sich die Symbionten die man Angreift in Blickrichtung befinden und erreichbar für uns sind. Nicht jeder Marine kann mit seiner Waffe weit schießen, ein Wert auf der Karte „Reichweite“ gibt eine Zahl an die dies bestimmt (0 Nur selbe Höhe, 1 Symbionten dürfen 1 Feld entfernt sein, usw.). Passt alles so darf ich gegen die Aliens kämpfen. Man würfelt den roten Würfel und zeigt dieser einen Totenkopf so wird ein Symbiont getötet. Allerdings haben viele Marines Spezialfähigkeiten, die diese Basisregeln verändern.
Nachdem wir uns nun tapfer vorgewagt haben und gegen diese grässlichen Aliens kämpfen, greifen auch sie uns an. Immerhin sind es ja Monster und keine liebschauenden Ponys. Jeder Symbiontenschwarm greift den Marine an mit dem er auf einer Höhe ist. Hierbei würfelt der Marine mit dem Würfel und überlebt, wenn er eine höhere Zahl würfelt als der Schwarm groß ist. Dies wird also schwerer und schwerer, wenn man die aufkommenden Aliens nicht töten. Apropos aufkommen, nachdem diese Kämpfe abgehandelt sind kommt es zur Ereignisphase.
Der Ereigniskartentext wird ausgeführt und oft vom aktuellen Spieler alleine durchgelesen, da er eine private Entscheidung treffen muss. Danach tauchen entsprechend der Karte neue Monster auf. Hierfür gibt es eine höhere Wahrscheinlichkeit bei bestimmten Karten als bei anderen und diese ist farblich kodiert. Zusätzlich bewegen sich die Aliens und/oder wechseln sogar die Seite.
Soweit die Grundregeln, nun bewegen wir uns von Raum zu Raum um zur letzten Station zu kommen. Um in einen neuen Raum vorzurücken, muss man jedoch die Symbionten schwer dezimieren und oder eine bestimmte Voraussetzung erfüllen. Nachdem man den Raum verlassen hat, wird ein neuer Raum aufgebaut mit neuen Voraussetzungen, neuen Punkten wo die Aliens auftauchen und anderen Spezialfähigkeiten.
Solltet ihr es als Gruppe schaffen den letzten Standort zu erreichen und die Bedingung der Karte zu erfüllen so habt ihr gesiegt, aber seit gewarnt es ist ein HARTER Kampf und so manche Crew wird dabei sterben und versagen.
Strategie:
Das Abstimmen bei den Aktionen ist ein wichtiger Punkt, vor allem da die letzte gewählte Aktionskarte in der nächsten Runde nicht nochmal gewählt werden kann. Das führt dazu, dass gerade die Kampfkarte natürlich nicht so oft gespielt werden kann wie gewünscht. Auch die Sonderfähigkeiten sollten bei den Entscheidungen berücksichtigt werden und vergesst NIE nur als TEAM könnt ihr bestehen, der Tod eines einzelnen ist nicht so wichtig, wenn die Gruppe dadurch eine bessere Chance erhält.
Interaktion:
Die Spieler kommunizieren im Spiel und überlegen zusammen wer gerade Unterstützung benötigt oder welche Aliens am gefährlichsten sind. Die Aktionen führt natürlich jeder selbstständig durch.
Glück:
Da man nie weiß wo die Symbionten auftauchen und mit wie vielen, gibt es natürlich einen entsprechend hohen Glücksfaktor. Allerdings lebt das Spiel von dem umgehen mit der aktiven Situation und nicht mit der Vorausplanung von mehreren Runden. Somit sorgt der Glücksfaktor für reine Spannung und ist in keiner Weise hinderlich. Jede Spielrunde ist anders.
Packungsinhalt:
Das Spiel passt in eine kompakte Schachtel und ist äußerst thematisch entwickelt. Der Preis beträgt ca. 20 €, was aufgrund des zusätzlichen Materials (Würfel, Pappmarker) angemessen erscheint. An der farblichen Unterscheidung der Marines hätte der Verlag allerdings noch arbeiten können. Ein zusätzliches Symbol auf den Marine-Karten wäre sehr hilfreich gewesen. So hat man zwar einen Marker der seine Marines anzeigt, aber dieses Markersymbol befindet sich leider nicht auf den Karten. Dies macht das Spiel für Farbblinde etwas schwieriger und im sehr dunklen Licht auch für Spieler nicht immer einfach. Trotzdem kann man mit dem Material noch gut spielen und genügend Spaß haben.
Spaß:
Eine sehr kleine Box und ein kooperatives Spiel. Das kennen wir doch schon von „Roter November“ und das Konzept geht weiterhin gut auf. Man benötigt nicht immer ein großes Spielbrett um großen Spielspaß zu erhalten. Todesengel ist im Prinzip nur ein Kartenspiel mit einem zusätzlichen Würfel und ein paar Pappmarkern, sorgt aber für eine sehr thematische Tiefe und bietet großen Spielspaß. Kooperative Spielfans sollten sich dieses kleine Schmankerl auf jeden Fall ansehen.
Smukers Meinung:
Zum ersten Mal fand dieses Spiel bei mir auf dem Heidelberger Burgevent 2011 Beachtung. Hier war der Spieltisch fast ständig belegt und die Spieler waren entsprechend laut und hatten anscheinend viel Spaß. So kamen wir leider auch nicht zu einer Testpartie, aber es war für mich als Kooperative Spieleliebhaber klar, dass muss ich mir auf jeden Fall ansehen. Nun das haben wir jetzt in einigen Partien und müssen zugeben, der Regeleinstieg ist entsprechend Fantasy Flight Games natürlich etwas schwieriger, aber ist man erstmals im Spiel geht alles wie Butter. Die Regeln sind intuitiv und logisch, allerdings muss man in der ersten Partie einige Details nachschlagen. Spätestens nach der 2. bis 3. Partie hat man dann aber Feuer gefangen und versucht die Symbionten wieder und wieder zu besiegen.
Wer Kooperative Spiele mag, sollte sich von der Schachtelgröße nicht blenden lassen, sie enthält viel Spielspaß.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
So viel Spaß in einer kleinen Schachtel erwartet man zu Beginn gar nicht. Aber hier verbirgt sich wirklich ein gutes kooperatives Spiel, welches sich nicht verstecken braucht.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Klar, dass der nicht unbedingt kooperative Spieler Jörg auch noch seinen Senf dazugeben muss. Aber hey, ich spiele auch ab und an kooperative Spiele sehr gerne, um nur Doom (yeahhh!) oder Pandemie (dann aber bitte als Bioterrorist) zu nennen. Als interessierter Spieler bin ich aber auch immer an neuen Spielen interessiert und Todesengel als Spielenamen klingt ja schon einmal interessant. Was allerdings in der Schachtel steckt ist eine nicht einfache Anleitung und ein Thema, was mich nicht unbedingt begeistert. Dabei sind die Regeln, hat man es ein paar Mal gespielt, doch recht einfach.
Im Gegensatz zu Andreas hält sich der Spielspaß bei mir aber in Grenzen. Zu den Inhalten und Abläufen hat Andreas ja bereits ausführlich berichtet. Wer solche thematischen und kooperative Spiele mag, sollte aber durchaus einen Blick riskieren. Aus meiner Sicht gibt es bessere Spiele und wenns um Science Fiction geht, greife ich dann doch lieber zu Battlestar Galactica. Und wenn man unbedingt eine kleine Schachtel als kooperatives Spiel haben muss, sollte man sich lieber für Roter November entscheiden!
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Kleines kooperatives Kartenlegespiel, davon gibt es allerdings bessere!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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