Testbericht vom 12.04.2015 - von Jörg
Grog Island
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
45 - 75 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Essen 2014: Vorstellung von Grog Island (eggertspiele, Pegasus Spiele)
Essen 2014: Vorstellung von Grog Island (eggertspiele, Pegasus Spiele) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Cool, ein Piratenspiel aus dem Hause Eggert und vom Autor Michael Rienick. Das muss einfach klasse sein, zumal in der Anleitung auch von einem „neuartigen Würfelmechanismus“ bzw. einem „einzigartigen Würfelauktionsspiel“ die Rede ist.
Wie von uns erwartet sehen wir auf den ersten Blick diverse Inseln, Schiffe (Plättchen) und sogar Papageien. Hui, hier hat man ja an viele Piratendetails gedacht, doch wie das Spiel funktioniert und ob es auch Spaß macht, dazu später mehr.
Spielablauf:
Nach einer in der Anleitung sehr übersichtlichen Aufbauübersicht liegt sie jetzt vor uns: Grog Island mit den fünf Halbinseln (in fünf Farben), einer Münzleiste, einer Punkteleiste, einem Auktionsbereich (für die Würfel in fünf Farben) und einem Handelsbereich.
Die Spieler erhalten anfangs etwas Geld (Leiste) sowie eine Truhenkarte (dessen Wert immer nur der aktive Spieler kennt). Hinzu kommen geheime Zielkarten, die sich (durch Tausch, neue Karten) noch ändern können. Denn Ziel der Spieler ist es am Ende möglichst viele Punkte vorweisen zu können.
In jedes Detail wollen wir jetzt nicht einsteigen, sondern uns eher mit dem zentralen Mechanismus befassen. Grog Island wird über diverse Auktionsrunden gespielt. Auktionen sind wichtig, denn sie entscheiden welcher Gewinner einer Auktion im Auktionsbereich Aktionen durchführen kann. Die Verlierer, bzw. Spieler, denen ein Gebot zu hoch ist, werden dann im Handelsbereich und dort hinterlegten Aktionen tätig.
Eine Auktionsrunde beginnt mit einem Würfelwurf (fünf Würfel). Ein Spieler beginnt und platziert mindestens einen Würfel im Auktionsbereich. Die Würfelaugen zeigen dabei den Preis an, welchen der Spieler bei Gewinn einer Auktion bezahlen kann. Durch verdeckte Truhenkarten können die Mitspieler das Vermögen eines Mitspielers aber nie genau abschätzen.
Zudem kann reihum das Gebot durch weiteres Platzieren bzw. Tauschen der Würfel auch erhöht werden. Hier muss aber auch die Bietzeile (im Auktionsbereich) mit absteigenden bzw. gleichen Würfelaugen eingehalten werden.
So wird vielleicht der eine oder andere Spieler frühzeitig passen, weil er nicht so viel Geld zur Verfügung hat, nicht so viel Geld ausgeben will, oder viel lieber die Aktion durch Passen auswählen will. Zwar könnte ein Spieler mit einer Papageienkarte (z.B. Würfelwert ändern) noch Einfluss ausüben, doch das hängt von der jeweiligen Situation ab.
Denn hat ein Spieler gepasst, wählt er ein noch freies Schiff, setzt seinen Marker darauf (damit nachfolgende Spieler dieses Schiff nicht mehr wählen) und führt die Haupthandels- bzw. Besitznahme-Aktion durch. Nein, kompliziert ist das nicht.
Denn in der Haupthandelsaktion kann der Spieler bestimmte Waren eintauschen. Waren?
Ja, denn entscheidet sich ein Spieler für das Passen, erhält er erst einmal Waren von nicht in der Bietzeile hinterlegten Würfeln und hier ist die Farbe des Würfels entscheidend!
Die Besitznahme-Aktion benötigt dann etwas Zeit, denn hier muss man doch einige Waren abgeben, bevor man auf der farblich gekennzeichneten Halbinsel (Gebäude) einen Piraten (Crewmitglied) platzieren darf.
Wo man diesen platziert, hängt natürlich von den Zielkarten ab.
Der Gewinner einer Auktionsrunde zahlt erst man die Kosten (Leiste und/oder Karten), bevor er die einzelnen Belohnungen / Aktionen durchführt. Was ein Spieler bekommt hängt von den platzierten Würfel ab, denn über der Bietzeile ist die Aktion hinterlegt. So kann ein Spieler Gebäude in Besitz nehmen, Punkte erhalten oder Schlösser platzieren (Gebäude ist quasi belegt).
Nach und nach landen so immer mehr Piratenfiguren (Crewmitglieder) in diversen Häusern und der eine oder andere freut sich bereits, da auf seinen Zielkarten genau diese Vorgaben, die zu Punkte führen, zu erkennen sind.
Gespielt wird so lange, bis ein Spieler sein letztes Crewmitglied auf ein Gebäude stellt. Die einzelnen Punkte (auch die auf der Leiste) werden zusammenaddiert und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.
Jörgs Meinung:
Auch wenn es schon eine Vielzahl an Piratenspiele gibt, jeder Spieler freut sich auf ein neues Abenteuer und insbesondere neue Mechanismen. Genau hier liegt der Schwerpunkt, denn der neue sehr reizvolle Bietmechanismus, um an Aktionen zu kommen, ist mehr als interessant.
Die Mischung aus teilweise nicht ersichtlichem Kapital zum Bieten und der Chance, durch frühzeitiges Passen durchaus lohnenswerte Aktionen durchzuführen lassen den Frustfaktor bei einer verloren Auktion eher gering erscheinen.
Zudem sind die Zielkarten zwar anfänglich glücksbetont, doch lassen sich diese im Verlauf einer Partie noch tauschen. Mit der Zeit wird durchaus klar, welche Positionen die Mitspieler mit ihrer Crew anstreben und welche Aktionsmöglichkeiten sie gerne für sich alleine hätten.
Ein attraktiver Wettkampf, bei dem ich allerdings die Spannung vermisse. Spielt sich Grog Island in den ersten Partien durchaus reizvoll, fällt der Spannungsbogen und der Reiz neue Partien zu spielen ziemlich schnell. Zudem sollte man aufgrund diverser Ausnahmeregeln für zwei Spieler mindestens zu dritt, noch besser zu viert in eine Partie einsteigen.
Auch die Farbgestaltung der Inseln (insbesondere blau und grau) hätte ich mir deutlich differenzierter gewünscht, da gerade Anfänger die Inseln trotz einer Anzeige auf der Bietleiste gerne verwechseln.
Insgesamt gesehen ist Grog Island aufgrund diverser Sonderfaktoren auch kein Familienspiel mehr, sondern richtet sich eher an die Vielspieler, wobei hier durchaus noch von einem Kennerspiel die Rede sein kann.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Trotz interessantem Bietmechanismus fehlt die Spannung und auf Dauer der Spaß um es regelmäßig spielen zu wollen!
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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