Brettspiel Testbericht vom 14.10.2005 - von Redaktion

Manhattan




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
1994

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
ca. 45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Wer von uns Deutschen schon einmal in Frankfurt war, der weiß, welche eindrucksvolle Wirkung eine Skyline aus Hochhäusern auf uns hat. Wie riesige Boliden ziehen sich die gläsernen Fassaden gen Himmel, um Funktionäre von Versicherungen, Banken und anderen Konzernen in ihrem Bauch einen Überblick über die Weite der Stadt zu geben. Seit jehersind Hochhäuser Ausdruck und Ziel wirtschaftlicher Stärke und Statussymbole des Kapitalismus, die aus dem ursprünglichen Ziel der perfekten Bauplatznutzung erwachsen sind. Auch die Anschläge vom 11. September 2001 konnten den menschlichen Trieb nach "höher, schneller, weiter" nur kurzzeitig dämpfen. Der Blick auf moderne Wolkenkratzer zeigt auch, dass wir längst von der Bauart des nach oben gezogenen Quaders entfernt sind. Rundungen, Schnörkel und der Trotz, keinen rechten Winkel zu verwenden, zieren moderne Hochbauten, die aussehen wie riesige Fahnen und Bambusstengel. Als das Spiel "Manhattan" 1994 zum Spiel des Jahres gekürt wurde, war man von solch stolzen Visionen noch weit entfernt, und so verwundert es nicht, dass die Spielfiguren sehr zweckgebundene Hochhäuser darstellen. Doch zuerst einmal zum Spielprinzip: Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt, dauert laut Hersteller 45 Minuten und kann ab 10 Jahren gespielt werden. Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass der meiste Spielspass bei 4 Spielern aufkommt und dass die 45 Minuten nur beim längeren Knobeln über die eigene Spieltaktik zustande kommen. Der relativ große Spielplan zeigt uns eine Punkteleiste von 0 bis 80, auf der bei den Abrechnungen der Punktestand mit einem Häuserstein markiert wird. Desweiteren sind auf dem Hauptteil des Spielplans 6 quadratische Städte mit je 3 mal 3 Bauplätzen zu sehen. Adam Riese lehrte uns, dass 6 mal 9 erstaunliche 54 mögliche Bauplätze für Häuser ergibt. Die 6 Städte, welche die Spieledesigner ausgewählt haben, sind Manhattan, Frankfurt, Sydney, Sao Paulo, Hong Kong und Kairo. Es gibt einen Haufen mit Aktionskarten, die zum Beginn des Spieles gemischt werden. Jeder Spieler erhält verdeckt 4 Karten. Andere Spieler dürfen auch während des Spieles keinen Einblick in diese bekommen. Die Karten zeigen neben dem generischen Hochhausmotiv auch eine Ansicht des 9 Felder großen Stadtgrundrisses. Ein Feld davon ist rot markiert. Dieses ist das Feld auf dem der Spieler in einer beliebigen Stadt bauen darf. Grundsätzlich ist die Karte immer in Blickrichtung zum Spielfeld auszuspielen, was bedeutet, dass die gleiche Karte, je nach Position am Spielfeld, für 4 verschiedene Spieler auch 4 verschiedene Bauplätze bedeuten kann. Jedem Spieler stehen zu Beginn des Spieles 24 Häuser zur Verfügung. Die Stockwerkshöhe liegt zwischen einem und vier Stockwerken, wobei die niedrigeren Häuser deutlich überwiegen. Von diesen 24 Häusern kann der Spieler sich zu Beginn des Spieles 6 beliebige auswählen und bei sich bereit stellen. Der Startspieler, bekommt das gelbe Haus, das lediglich zur Erinnerung dient, wer angefangen hat. Es wird immer nach den Abrechnungsrunden weiter gegeben. Derjenige, der am Zug ist, spielt eine seiner Karten aus, baut das Haus auf den entsprechenden Bauplatz in einer beliebigen Stadt und nimmt dann eine neue Karte vom Stapel ab. So geht es reihum, bis jeder Spieler seine 6 Häuser verbaut hat. Dann wird das gelbe Haus weiter gereicht und es kommt zur Abrechnungsrunde. Hier werden Punkte für das Häuserbaugeschick der Spieler vergeben. Jedes gebaute Haus wird mit einem Punkt dotiert, die Überzahl an Häusern in einer Stadt wird zusätzlich mit 2 Punkten belohnt und der höchste Turm ist mit 3 Punkten datiert. Die Regeln für das Häuserbauen sind denkbar einfach: Es kann auf jedem freien Bauplatz gebaut werden. Ist der Bauplatz nicht frei, kann auf das Dach des Gegners gebaut werden, unter der Bedingung, dass einem danach mindestens 50% des Hauses gehören. Ein einstöckiges Haus kann somit mit einem weiteren feindlichen Stockwerk übernommen werden. Der Besitzer ist immer derjenige, dem das oberste Teil gehört. Bei dem Streit um den höchsten Turm siegt natürlich das höchste Hochaus und dessen Besitzer. Hier zeigt sich jedoch bald, dass ein umkämpfter Turm, der Anrecht auf den Titel hat, meist nur von 2 Parteien gebaut wird, weil es aufgrund der 50% Regel für einen Dritten nicht möglich ist, diesen zu übernehmen. Nach jeder Abrechnungsrunde nehmen die Spieler weitere 6 Häuser, die bis zur nächsten Abrechnung verbaut werden müssen. So einfach wie dieses Spiel ist, so genial ist auch sein Spielprinzip. Der eine schaft es, eine Stadt heimlich mit seinen Häusern zu bedecken, während die anderen sich gegenseitig nur überbauen und Auge um Auge, Haus um Haus um die Vorherrschaft in einer Stadt kämpfen. Manhattan ist ein taktisches Spiel. Es geht nicht nur darum, selbst die meisten Häuser zu haben, auch die Gegner müssen durch gezieltes Überbauen daran gehindert werden, Punkte zu kassieren. Allianzen, die sich zusammenschließen, um einen Wolkenkratzer Tycoon zu stürzen, leben gefährlich, denn schon bald werden sie sich gegenseitig bekriegen müssen, um nach dem Fall des Gegeners mögliche Punkte selber zu erhaschen.

Strategie:


Interaktion:


Glück:


Packungsinhalt:


Spaß:


Meinung der Redaktion:

Manhatten will mit einfachen Regeln, die innerhalb von 5 Minuten verstanden sind, hoch hinaus und schafft das
auch konsequent.

Die Umsetzung des Spieles ist gelungen und generische Computergrafiken von realen Gebäuden lassen das Spiel lebendig erscheinen. Die Spielhäuser sind aus robustem Plastik und auch Hochbauer mit bis zu 15 Stockwerken sind noch erstaunt, dass das Gebilde hält.
Das Spiel hat sich im Jahre '94 zurecht gegen seine Gegner durchgesetzt und ist Spiel des Jahres geworden.

Martin Bäumler für cliquenabend.de

STRATEGIE
8 von 10
Nur wer eine kluge Strategie entwickelt,
INTERAKTION
7 von 10
Gemeinsam gegen den Starken und damit
GLÜCK
6 von 10
Wer die richtigen Karten bekommt, kann seine
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Robuste Spielsteine.
SPAß
7 von 10
Auch nach mehreren Spielrunden immer noch spannend.
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Häuserbau-Taktik mit Flair
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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