Rapa Nui
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Den Autor Klaus-Jürgen Wrede kennen viele Spieler nur von Carcassonne, einem der bekanntesten und beliebtesten Spiele von ihm. In den letzten Jahren ist es etwas ruhiger um ihn geworden und die Spiele Albion (aus 2009) oder beispielsweise Venedig (2007) fanden zumindest in unseren Runden kaum Liebhaber. So sind wird doch sehr gespannt, was Rapa Nui zu bieten hat.
Ziel des Spiels:
Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Stammeshäuptlings und holt sich Runde für Runde neue Personen in sein Dorf oder baut eine Statue. Ziel ist es, u.a. anhand der Opferkarte möglichst viele Ruhmespunkte zu sammeln. Wer davon am Ende die meisten hat, gewinnt.
Spielaufbau:
Jeder Spieler erhält ein Anfangskartenset mit einem Holzfäller und drei Jäger & Sammler. Der Holzfäller liegt offen vor dem Spieler. Die restlichen Rapa-Nui-Karten werden gemischt und 16 Karten in vier Spalten mit je vier Karten angeordnet. Der Rest bildet einen Nachziehstapel. Die 100 Opferkarten in vier Sorten werden als vier offene Stapel ausgelegt. Jeder Spieler nimmt sich eine Opferkarte je Sorte auf die Hand oder legt sie verdeckt vor sich ab. Holz- und Ruhmesplättchen legt man als Vorrat zur Seite. Den Opferstein legt man in die Tischmitte. Abhängig vom Startspieler werden Holzplättchen an die Spieler verteilt.
Spielablauf:
Es wird reihum gespielt. Die Abläufe im Einzelnen:
1. Eine Opferkarte erwerben (optional)
Der Spieler darf genau eine Opferkarte von einem der vier Vorratsstapel erwerben. Diese kosten 5 Holz, verringern sich aber jeweils um ein Holz für den passenden Jäger & Sammler, welchen der Spieler vor sich ausliegen hat.
2. Karte(n) auslegen
Der Spieler legt eine seiner Personenkarten offen in seine persönliche Auslage. Die Möglichkeiten im Einzelnen:
- 1 Holzfäller: Keine Kosten und kein Effekt
- 1 Priester: Keine Kosten und kein Effekt
-
1 Moai: Kosten = 7 Holz und am Ende bringt die Karte vier Ruhmespunkte. Weiterer Effekt: Opferrunde
Diese Opferrunde beginnt damit, dass der linke Mitspieler (anschließend reihum) eine seiner Opferkarten offen auf den Opferstein legt. Zum Schluss folgt der aktive Spieler mit einer seiner Opferkarten, die verdeckt auf den Opferstein platziert werden. Zusätzlich legt er noch eine Opferkarte von einem der vier Opferkarten-Vorratsstapel offen auf den Opferstein. Über diese geopferten Karten wird beeinflusst, welche Opferkartensorte am Ende mehr oder weniger wert ist. - 1 – 3 Jäger & Sammler einer Sorte werden am besten leicht versetzt vor dem Spieler abgelegt.
3. Karte(n) aus der allgemeinen Auslage nachziehen und Wertung auslösen
Der Spieler füllt seine Handkarten wieder auf 3 auf. Dabei sucht er sich aus den vier Spalten von vorn beginnend jeweils (eine) Karte(n) aus. Anschließend wird immer die Karte gewertet, die der Spieler „zuletzt“ beim Nachziehen einer/der Karte/n freigelegt hat. Diese Wertung wirkt sich immer auf alle Spieler aus. Folgende Fälle sind möglich:
- Holzfäller: Jeder Spieler erhält ein Holz pro Holzfäller. Der Spieler mit mindestens zwei Holzfäller und der alleinigen Mehrheit erhält ein Holz zusätzlich.
- Priester: Jeder Spieler erhält einen Ruhmespunkt pro Priester. Der Spieler mit mindestens zwei Priestern und der alleinigen Mehrheit erhält einen Ruhmespunkt zusätzlich.
- Moai: Jeder Spieler erhält einen Ruhmespunkt oder ein Holz pro Moai. Der Spieler mit mindestens zwei Moai und der alleinigen Mehrheit erhält einen Ruhmespunkt/Holz zusätzlich. Jeder muss entscheiden, ob er Holz oder Ruhmespunkte bekommen möchte.
- Jäger & Sammler: Jeder Spieler mit mindestens einem Jäger & Sammler in seiner Auslage (in der gewerteten Sorte) erhält genau 1 Opferkarte. Der Spieler mit mindestens zwei Jäger & Sammler der entsprechenden Sorte und der alleinigen Mehrheit erhält eine zusätzliche Opferkarte.
Das Spiel ist zu Ende sobald der Nachziehstapel der Rapa-Nui-Karten leer ist. In der Schlusswertung erhalten die Spieler pro Moai 4 RP (Ruhmespunkte), pro Holz 1 RP und pro gesammelter Opferkarte 0 bis 3 RP. Hinzu kommen die bereits gesammelten Ruhmesplättchen. Der Wert der Opferkarten richtet sich nach der am häufigsten geopferten Sorte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Hinsichtlich der Strategie muss man die Spieleranzahl zu Grunde legen. Hat man noch zu Zweit sehr viele Möglichkeiten, sind es zu Viert bereits sehr viel weniger. Zu Zweit kann man etwas vorausplanen und abschätzen, für welche Möglichkeiten sich der Mitspieler entscheidet. Gerade in diesen Runden gönnt man seinem Mitspieler durch eine Wertung möglichst wenig und versucht bei den Mehrheiten immer selbst die Oberhand zu bewahren.
Zu Dritt und gerade zu Viert ist das schwierig und zum Teil unmöglich. Bei einer Wertung profitiert oft auch ein Mitspieler und ein Vorausplanen hinsichtlich dem Nachziehen einer bestimmten Karte in der nachfolgenden Runde ist fast ausgeschlossen. Hinzu kommt die Verringerung der Zugaktionen, denn zu Viert sind es trotz genau so vieler Karten viel weniger Aktionen, die man durchführen kann. So ist auch die Einflussnahme auf den Opferstein in einer großen Spielrunde sehr gering.
Interaktion:
Auch wenn man gerade nicht am Zug ist, muss man doch ständig einen Blick auf die Mitspieleraktion und den ausliegenden Karten werfen, zumal man auch bei einer Wertung oft mitprofitiert. Die Kommunikation unter den Spielern ist dabei gering, da man eigentlich ständig mit den Karten und möglichen Aktionen beschäftigt ist und sich somit gut konzentrieren muss.
Glück:
Auch hier ein Blick auf die Spieleranzahl. Durch die verringerte Zuganzahl bei vier Spielern und den geringen Vorausplanungen ist der Glücksfaktor in dieser Konstellation doch sehr hoch. In Runden zu Zweit hat man doch etwas mehr Steuerungsmöglichkeiten und kann hinsichtlich des Opfersteins, trotz verdeckter Karten, etwas Einfluss nehmen.
Packungsinhalt:
Die Qualität der Karten passt und auch die Illustration hinsichtlich Cover und Gestaltung der Karten überzeugt uns. Die Anleitung ist übersichtlich und die Regeln hat man sehr schnell verinnerlicht. Als Kartenspiel in einer etwas größeren Box und weiteren Plättchen geht auch der Preis mit ca. 14 Euro in Ordnung.
Spaß:
Aufgrund unserer bisherigen Ausführung kann manch einer wohl erahnen, wie unser Fazit in Punkto Spielspaß ausfällt. Zu Zweit hat man mehr Einflussmöglichkeiten und kann sich aufgrund der Auslage auch viel besser auf den Mitspieler einstellen. Auch die Interaktion kommt nicht zu kurz und der Kampf um bestimmte Karten im Opferpool ist deutlich spürbar. Genau diese Punkte sorgen auch für einen Spielspaß, den wir mit 7 von 10 möglichen Punkten einstufen.
Zu Dritt sinkt der Spaßfaktor doch etwas und zu Viert fällt er noch weiter nach unten. Die Glücksfaktoren und wenigen Einflussmöglichkeiten sorgten bei vielen Spielern eher für Frust als für Lust, zumal die sinkende Zahl an Aktionen im Spiel einem wenig Möglichkeiten lässt. Gerade in der Konstellationen zu Viert haben wir mehrere Anläufe unternommen, doch immer wieder erlebten wir Situationen, in denen ein oder zwei Spieler aufgrund der Auslage und der eigenen Kartenhand kaum Möglichkeiten hatten, effektiv zu spielen. Man hat schon etwas das Gefühl, dass gerade zu Viert das Spiel recht unausgewogen verläuft.
Insgesamt stufen wir den Spielspaß zu Dritt mit 6 von 10 möglichen Punkten und zu Viert sogar mit 4 Punkten ein. Aufgrund dieser Berechnung ist auch der Spielspaß mit insgesamt 6 Punkten zu erklären.
Jörgs Meinung:
Achtung Spieleranzahl beachten! Denn je nach Spieleranzahl fällt oder steigt nicht nur der Strategie- und Glücksfaktor sondern auch der Spaßfaktor.
So empfehlen wir dieses durchaus leicht und flüssig funktionierende Kartenspiel insbesondere für zwei Personen. Als interessant ist der Mechanismus mit dem Nehmen der Karte/n und der darunter liegenden Aktionsausführung zu bezeichnen. Hinzu kommt das offene und verdeckte Ablegen von Karten, die je nach Anzahl am Ende eine unterschiedliche Siegpunktanzahl bestimmt.
Die Grafik gefällt uns gut und auch preislich liegt das Spiel in einem angemessenen Rahmen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Kosmos Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Stark abhängig von der Spieleranzahl leichtes und durchaus attraktives Kartenspiel mit interessanten Mechanismen!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Rapa Nui ist ein einfaches Kartenspiel mit Glücksfaktor beim Kartennachziehen und taktischen Zügen bei den Wertungen. Je mehr Spieler mitspielen umso unplanbarer wird das ganze allerdings, wobei darunter nicht unbedingt der Spaßfaktor leidet. Wichtig ist auch, dass man auf jeden Fall für die Endwertung die Opferkarten nicht vernachlässigen darf!
Bei uns war das Spielgefühl gemischt, es gab Gruppen wo das Spiel relativ schlecht ankam und Gruppen die das Spiel mochten. Zu Zweit und zu Dritt ist der Spielspaß jedoch meistens höher als in Viererrunden. Spielregeln und Spielmaterial sind angemessen, auch wenn ich finde, dass der Illustrationshintergrund nicht gut zum Vordergrund passt (die Gegenstände sind mit einer anderen Technik gezeichnet als der Hintergrund, zumindestens ist das mein Gefühl).
Durch das gemischte Gefühl in unseren Tests, sicherlich kein Highlight, aber auch kein schlechtes Spiel. Gerade der Wertungsmechanismus ist innovativ und interessant. Wenn man das Spiel flott spielt, hält auch der Spannungsbogen an. Zu viert ist es allerdings wie gesagt etwas zu lang und der Spannungsbogen bleibt nicht erhalten, was auch an der höheren Unplanbarkeit liegt.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Nicht alle unsere Spieltester waren begeistert. Grundsätzlich aber ein gutes Kartenspiel mit neuen Mechanismen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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