Testbericht vom 28.04.2015 - von Jörg
Vienna
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Vorstellung: Vienna (Schmidt Spiele)
Vorstellung: Vienna (Schmidt Spiele) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse wurde das Spiel beim Publikum äußerst positiv angenommen, zumal das Einsetzen der Würfel auf diverse Aktionsfelder an Kingsburg bzw. Kingsport Festival erinnert.
Doch ist es simpler als Kingsburg oder doch etwas anspruchsvoller wie „Auf den Spuren von Marco Polo“, um gleich noch ein drittes Spiel in die Runde zu werfen?
Mit Blick auf die Anleitung und dem Material scheint wohl klar, dass hier insbesondere Familienspieler angesprochen werden. Doch schauen wir uns erst einmal den Ablauf an.
Spielablauf:
Als Lebemann erkunden wir Spieler nicht nur Wien, nein, wir wollen über mehrere Runden auch Einfluss gewinnen, denn nur damit kann man am Ende gewinnen.
Die Spieler entscheiden sich für eine Spielplanseite (Unterschiede lediglich aufgrund einer dunklen und hellen Seite – für Tag/Nacht) und erhalten Würfel einer Farbe, eine Startkarte („aussuchen“ + ggf. Geld) und einen Punktemarker. Die Figur des Gendarmen hält man griffbereit.
Alle Personenkarten werden gemischt und abhängig von der Spieleranzahl zwei bis fünf Karten offen ausgelegt. Die Sonderkarten legt man bereit und ein Spieler mit der Startspielerkarte beginnt.
Immer wenn ein Spieler am Zug ist, würfelt er „einmalig“ und platziert dann einen oder zwei Würfel (Würfelaugen addieren) auf ein freies Feld mit dem passenden Wert.
Hat ein Spieler Münzen vor sich, kann er gegen Abgabe einer Münze neu würfeln oder die Augenzahl eines Würfels um 1 nach oben oder unten korrigieren.
Das Einsetzen der Würfel erfolgt immer entlang des Weges. (Man fährt praktisch mit einer Kutsche voran.) Will man Würfel auf zurückliegende Felder einsetzen muss man eine Münze bezahlen.
Haben alle Spieler ihre Würfel eingesetzt, folgt die Auswertung und zwar wieder entsprechend dem Straßenverlauf. Die Spieler erhalten bzw. bezahlen Geld, führen ihrem Marker weitere Punkte hinzu oder wählen Personenkarten aus.
Karten sind durchaus wichtig, denn je nach Feld bekommen die Spieler für Mehrheiten bzw. Gleichstände bestimmter Symbole weitere Punkte.
Aber auch Sonderkarten werden ggf. neu verteilt, damit ein Spieler beispielsweise einen Doppelzug ausführen oder sich des weißen Würfels (immer nur in Kombination mit einem eigenen Würfel) bedienen kann.
Neben der Ausführung einzelner Feld gibt es aber dennoch Felder, die beim Einsetzen sofort (z.B. Spieler erhält eine Münze) abgewickelt werden. Auch die Figur des Gendarmen kommt hier zum Einsatz, um ein noch freies Feld für diese Runde zu blockieren.
Erreicht oder überschreitet ein Spieler den Punktewert 25 folgt im Anschluss der Runde noch eine Schlusswertung, bei der die Spieler ihre Symbole mit den Mitspielern zur linken und rechten vergleichen. Auch für drei Münzen gibt es noch einen Punkt, was oftmals vergessen wird.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Jörgs Meinung:
Ich bin ein großer Fan von Kingsburg, denn dieser Würfeleinsetzmechanismus gefällt mir besonders gut. Auch bei Kingsport Festival kam dieser Mechanismus schon zum Einsatz, wobei mir hier (vgl. Bericht) diverse Abläufe nicht zusagten. Auch bei „Auf den Spuren von Marco Polo“ störten mich rund um das Spiel ein paar Dinge (vgl. Bericht), so dass ich auf Vienna besonders gespannt war.
Das Spiel richtet sich insbesondere an Familienspieler, zumal die Abläufe recht schnell erklärt sind und auch die Komplexität bei weitem nicht so umfangreich ausfällt, wie die obigen drei aufgeführten Spiele.
Aber auch als Vielspieler habe ich Spaß dabei, die Würfel möglichst effektiv einzusetzen. Klar spielt das Glück durchaus eine Rolle, doch mit Münzen und Sonderkarten fällt der Faktor dann doch nicht so hoch aus, so dass einige taktische Möglichkeiten vorhanden sind. Auch wenn sich Vienna mit einem Würfel mehr pro Spieler zu dritt gut spielen lässt, sind mir die Partien zu viert oder zu fünft dann doch am liebsten. Hier spürt man die Spannung und das enge Rennen um den Sieg deutlich.
In Punkto Grafik hat man mit dem Illustrator Michael Menzel aus dem Vollen geschöpft und gleich zwei Spielplanseiten (dunkel / hell) kreiert. Die Personenkarten kommen m.E. nach aber nicht so glanzvoll rüber und werden abgesehen von den Symbolen kaum wahrgenommen. Die Anleitung ist sehr gut strukturiert, so dass auch Gelegenheitsspieler das Spiel erklären können.
Warum das Spiel aber Vienna heißt lässt sich erst mit Blick auf den Autor (ein Österreicher) und Testspielern erkennen. Flaggen, diverse Gebäude und Personen (Sissi und Franz lassen grüßen) dominieren hier ganz klar. Für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten.
Vienna macht Spaß, ist kurzweilig und bringt eine gewisse Schadenfreude mit sich. Zudem ist dieser Mechanismus immer noch frisch bzw. relativ unverbraucht und macht Lust auf weitere Partien.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Reizvoller (bekannter) Würfeleinsetzmechanismus. Aus Sicht von Familienspieler würde es sogar einen Punkt mehr geben.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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