Testbericht vom 14.09.2011 - von Jörg
Safranito
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
- Familienspiel
- Kulinarisch
- Geschicklichkeitsspiel und/oder Aktionspiel
- Versteigerungsspiel
- Gegenwart
- Asiatisches Thema
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 3 Bewertungen
Spiele 2010: Safranito (Zoch Verlag)
Vorwort:
Safranito soll aufgrund des ungewöhnlichen Spielmechanismus perfekt zum Zoch Verlag passen und der Run auf das Spiel war anfangs so groß, dass die erste Auflage auch schnell vergriffen war. Einige glaubten sogar, dass es Safranito auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres schaffen könnte. Doch auch im Jahr 2011 war der Markt guter Spiele wieder einmal so groß, so dass es für diesen „Wurf“ nicht reichte. Kein Problem, denn nach wie vor ist das Spiel in aller Munde.
In Safranito stehen dabei aber nicht Geschmäcker und Geruchsstoffe im Vordergrund, auch wenn man das aufgrund der Vielfalt an Gewürzen glauben könnte. Nein, vielmehr sind es Chips, die auf dem Spielplan ihr Unwesen treiben.
Steigen wir ein in ein verrücktes Spiel, das manch einen bereits beim Lesen überzeugen könnte.
Ziel des Spiels:
„Geschickt gewürzt, ist halb gewonnen.“ Mit diesen kurzen Worten des Autors Marco Teubner weiß man noch nicht all zu viel anzufangen. Neben der Aufgabe, Chips in Gewürzschalen zu werfen, müssen die Spieler mit den gekauften Gewürzen Gerichte zubereiten. Wer zuerst drei Gerichte kocht, gewinnt.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Darauf erkennt man die neun Gewürz- und vier Sonderfelder. Von den Gerichten und den Gewürzen legt man anfangs bzw. zu jeder Runde eine bestimmte Anzahl parat. Die Spielchips und 200 Rupien werden an jeden Spieler ausgeteilt. Der Rest wird als Bank zur Seite gelegt. (Abhängig von der Spieleranzahl verwenden die Spieler pro Runde nicht alle ihre Chips.)
Spielablauf:
Der Startspieler wird Chefkoch und erhält die Pfeffermühle. Aufgrund der ausliegenden Gerichte wissen die Spieler bereits, welche Zutaten sie benötigen. Es kann durchaus mehrere Runden dauern, bis man alle zusammen hat, da jede Runde neue zufällige Zutaten ins Spielgeschehen einfließen.
Jede Runde besteht dabei aus vier Phasen:
1. Chips werfen
Reihum werfen die Spieler einen Chip auf die Spielfläche und visieren dabei die Flächen für die Zutaten, Sonderflächen oder auch Mitspielerchips an. Diese Aktion wird so lange fortgeführt, bis kein Spieler mehr Chips (abhängig von der Spieleranzahl) nutzen darf. Die Wurfhand muss dabei immer außerhalb des Spielplans bleiben. Ob ein Chip (Wert 10 bis 60 in 10er Schritten) gültig ist, zeigt sich mit dem Loch in der Mitte, wobei ein sichtbarer Rand noch als gültig gewertet wird. Welchen Zahlenchips man verwendet, wird durch die späteren Phasen deutlich.
2. Aktionen ausführen
Hierzu muss man wissen, dass im weiteren Verlauf immer der Chip mit dem höchsten Wert die Aktion zuerst ausführt. Bei Gleichstand entscheidet die Spielerreihenfolge ausgehend vom Chefkoch. Aktionen werden in folgender Reihenfolge ausgeführt:
a.) Extrawurf (zusätzlichen Chip auf den Plan werfen)
b.) Zusätzliche Gewürzkarte (abhängig vom vorderen Zahlenwert des Chips zieht der Spieler Gewürzkarten vom verdeckten Stapel und nimmt sich davon eine)
c.) Gericht reservieren (der Spieler nimmt das oberste Gericht vom verdeckten Stapel und legt es vor sich ab, nur er darf dieses Gericht zubereiten)
d.) Chefkoch (der Spieler nimmt sich die Pfeffermühle und ist Chefkoch/Startspieler bis zum Ende der laufenden Runde).
3. Gewürze verkaufen und einkaufen (freiwillige Aktion)
Der Chefkoch gibt alle ungültigen Chips den Spielern zurück. Anschließend wählt er eine Gewürzschale nach der anderen, in der ein oder mehrere Chips liegen, aus. Dabei wird immer zuerst der Verkauf und danach der Einkauf abgewickelt. Hierzu werden jeweils die Chips in der gewünschten Schale umgedreht, um den Wert zu erkennen.
a.) Verkauf
Wer die entsprechenden Gewürzkarten besitzt, darf diese verkaufen auch wenn er keine eigenen Chips in dieser Schale liegen hat! Geld erhält man so viel, wie es dem Wert aller Chips in der Schale entspricht. Die Karten werden auf einen Ablagestapel gelegt. Alle Verkäufer nehmen ihre Chips aus dieser Gewürzschale, denn diese Spieler dürfen nicht einkaufen.
b.) Einkauf
Sofern Gewürzkarten durch die laufende oder vorherige Runden zur Verfügung stehen, können diese jetzt gekauft werden. Ein Einkauf ist nur den Spielern gestattet, die (noch) eigene Chips in der Schale liegen haben.
Zuerst kauft der Spieler mit dem höchsten Gesamtwert ein und zahlt diesen Wert in Rupien in die Bank. Den wertvollsten oder einzigen Chip nimmt er wieder zu sich. Sofern noch weitere Gewürzkarten ausliegen, beginnt das Spielchen von vorne und wird so lange fortgesetzt, bis keine Gewürze mehr ausliegen oder keine Chips mehr in der Schale liegen. Nicht verkaufte Gewürze bleiben für weitere Runden liegen.
4. Gerichte zubereiten
Beginnend mit dem Chefkoch hat nun jeder reihum die Möglichkeit, eines der ausliegenden Gerichte mit seinen Gewürzen zuzubereiten. Die Gewürzkarten legt man hierzu auf den Ablagestapel und das Gericht offen vor sich ab. In der laufenden Runde kommen allerdings keine neuen Gerichte hinzu. Reservierte Gerichte können, und zwar auch zusätzlich, zubereitet werden.
In der neuen Runde haben die Spieler wieder alle Chips zur Verfügung und der Chefkoch gibt die Pfeffermühle an den linken Nachbarn weiter. Jetzt kommen auch wieder neue Gewürze und ggf. Gerichte zum Einsatz.
Sobald ein Spieler sein drittes Gericht zubereitet hat, endet die Partie mit diesem als Gewinner.
Strategie:
Zuerst einmal benötigt man etwas Übung, Geschicklichkeit und natürlich auch Glück. Strategische Faktoren spielen eher eine untergeordnete Rolle und jedes Ärgern eines Mitspielers durch Wegschnippen bringt einem auf lange Sicht keinen Erfolg.
200 Rupien klingen durchaus nach viel Geld, um ohne groß Nachzudenken auf Einkaufstour zu gehen. Um allerdings drei Gerichte zu erfüllen, ist oftmals auch ein Verkauf zu möglichst hohen Konditionen erforderlich. Umso mehr Mitspieler teilnehmen, desto schwieriger wird die ganze Angelegenheit.
Interaktion:
Nicht jeder Spieler richtet seine Aufmerksamkeit anfangs auf die Gerichte sondern eher auf die Mitspieler. Etwas ärgern schadet wohl nie, doch genau diese Spieler verlieren fast immer auch die Partie. Zu Viert ist es natürlich schon etwas enger auf der Spielfläche und gerade dann muss der letzte Chip sitzen. Interaktion auf dem Spielfeld ist auf jeden Fall gegeben und wenn es um die Gerichte geht, hofft man möglichst als Erster am Zug zu sein.
Doch wie sieht es mit der Kommunikation unter den Mitspielern aus? Da fallen mitunter nicht gerade nette Worte, wenn man einen Mitspieler von einem Sonderaktionsfeld oder einer dringend benötigten Gewürzschale schießt. Doch keine Angst, die Revanche folgt mit Sicherheit.
Mit Kindern kann die Partie aber auch einmal emotionaler ablaufen, sofern sie den durchaus vorhandenen Frustfaktor zu ernst nehmen.
Glück:
Glück darf bei diesem Spiel natürlich auch nicht fehlen, denn nicht immer landen die Chips auf den gewünschten Positionen und nicht immer passen die gesammelten oder auch vorhandenen Gewürzkarten zu den Gerichten. Gerade bei voller Spielerbesetzung ist durch turbulente Situationen auf dem Spielplan der Glücksfaktor hoch.
Packungsinhalt:
Eine wirklich tolle Illustration mit einem stabilen Spielplan und hochwertigen Chips prägen das Spiel. Die Anleitung ist übersichtlich und ein schneller Spieleinstieg ist garantiert. Lediglich die Verkaufs- und Einkaufsphase muss man sich etwas genauer anschauen. Für einen Preis von 25 Euro kann man das Spiel wirklich empfehlen.
Spaß:
Wieder einmal hat der Zoch Verlag ein Spiel hervorgezaubert, das nicht nur Zoch Fans gut gefällt. Die Grafik ist gelungen und die ungewöhnliche Spielweise mit dem Werfen der Chips begeistert Jung und Alt. Als ideales Spiel für Gelegenheits- und Familienspieler kann man es mit Sicherheit bezeichnen und dafür wurde es auch produziert. Aber auch Vielspieler wie wir sagen zu einer weiteren Partie selten nein. Der Spielspaß war in all unseren Runden immer vorhanden, wobei die Spielrunden zu Viert am besten funktionierten.
Jörgs Meinung:
"Safranito" ist nicht nur ein schöner Spielname, sondern überzeugt neben einer gelungenen Illustration auch mit Spielspaß, der gerade Familien zum mehrmaligen Spielen verleitet. Die ungewöhnliche Spielweise, in der man Chips auf die Spielfläche wirft, wirkt unverbraucht, ist aber auch glücksbetont. Spaß hatten am Ende aber alle Spieler, zumal die Regeln recht überschaubar sind. Gerade die Partien zu Dritt aber insbesondere zu Viert bieten durchaus Frustpotential, so dass man eher relaxt und ohne großen Eifer an das Spiel herantreten sollte.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Zoch für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Attraktives Familienspiel, das durch den Wurfmechanismus für sehr viel Abwechslung sorgt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
"Safranito" klingt vor allem nach Safran und dem Orient. Man weiß also gleich, dass es um Gewürze geht. Die Spielillustration ist wirklich wundervoll gelungen und der Spielmechanismus ist sowohl für Familien als auch Vielspieler attraktiv. Immerhin kommt es nicht oft im Spielbereich vor, dass ein Geschicklichkeitsspiel mit einem Warenmechanismus verzwirbelt wird. Dabei bleiben die Regeln auch sehr intuitiv und so ist "Safranito" auch noch einige Monate nach dem Erscheinen immer wieder ein Spaß.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Für jedermann ein lustiges Spaßspiel was auch nach zig Spielrunden noch attraktiv bleibt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Deadeyes Meinung:
"Safranito" war einer meiner wenigen Blindkäufe in diesem Jahr. Die Mischung aus Geschicklichkeitsspiel und einfachen Wirtschaftskomponenten kommt sehr erfrischend daher. Eine willkommene Abwechslung auf dem Spieletisch.
Das Werfen der (Poker-)Chips macht Spaß und sorgt für viel Schadenfreude aber im Umkehrschluß auch für etwas Frust, sollte man mal wieder das anvisierte Zielfeld verpassen. Mit etwas Übung gelingt dies aber besser, vor allem wenn man die gegenüberliegenden Banden des Spielfeldes zu nutzen weiß. Vor Fehlversuchen auf die Felder direkt vor einem ist man aber auch nach mehreren Partien nicht sicher.
Strategische Überlegungen muss man während einer Partie nicht anstellen, da man zum einen nicht weiß, welche Gewürzkarten als nächstes aufgedeckt werden und ob man die dazugehörigen Felder dann auch trifft. Taktik spielt bei geübteren Spielern hingegen sehr wohl eine Rolle, nämlich dann wenn man den letzten Wurf in einer Runde hat oder man gezielt auf das Startspieler-Aktionsfeld spielt, um ein Gericht vor einem Mitspieler fertigzustellen. Aber auch hierbei gibt es Einschränkungen, nämlich abhängig von der Spieleranzahl. Je mehr mitspielen, desto geringer der Einfluss des Einzelnen.
Alles in allem ein liebevoll gestaltetes Brettspiel mit sehr gutem Material, einfachen Regeln und überschaubarer Spielzeit, das einen festen Platz in unserer Sammlung sicher hat.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schöner Spielemix zu dem Schadenfreunde und auch Frust gehören können
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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