Serendipity
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
50-60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
In den letzten Jahren hat nicht nur der Markt an
Brettspielen zugenommen. Immer mehr Spiele werden veröffentlicht und immer
ungewöhnlicher klingen die Namen bzw. Titel der Spiele! Warum ungewöhnlich?
Allein im Bereich der Strategiespiele sind Titel von damaligen Heeresführer
oder Städte und Länder im (insbesondere) asiatischen Raum gang und gäbe. Das
macht die Leser und Interessenten eines Spieles natürlich neugierig! Mit
„Serendipity“ von Drei Magier Spiele liegt nun auch so ein „ungewöhnlicher“
Titelname vor uns! Wir sind neugierig und mit dem Namen können wir leider
nichts anfangen. Zum Glück verrät uns aber die Schachtel/Anleitung etwas über
dieses Wort, denn es heißt übersetzt: „Glücklicher Zufall“. Denn das
Serendipity-Prinzip bezeichnet eine zufällige Beobachtung von etwas
ursprünglich nicht Gesuchtem, das sich als neue überraschende Entdeckung
erweist. Jetzt wissen wir allerdings immer noch nicht, um was für ein Spiel es
sich handelt! Da die Aufmachung, der Titel und die Farbgestaltung Lust auf mehr
machen, packen wir es also gleich einmal aus und berichten darüber!
Ziel des Spiels:
Jeder Spieler versucht einen möglichst großen, durchgehenden Blütenteppich
zu legen. Sofern man dabei auf Serendip trifft, darf man sich glücklich
schätzen, denn diese bringen bei der Endabrechnung zusätzliche Punkte.
Schönheit ist allerdings nicht das Ziel, stattdessen entscheiden die Punkte
(höchste Punkzahl) über Sieg und Niederlage.
Spielaufbau:
99% der Leser sind jetzt sicherlich verwirrt, denn mit dem Spielziel können
wohl die Wenigsten etwas anfangen. Deswegen werfen wir einen Blick auf das
Spielmaterial, welches aus 91 Blütenkärtchen (sechseckige Plättchen) besteht.
Da das Spiel mit bis zu sechs Personen gespielt werden kann, gibt es sechs
verschiedene Farben mit jeweils 13 Plättchen. Zusätzlich gibt es 13 Plättchen,
die als Serendip bezeichnet werden. Ein Serendip ist ein Kärtchen das alle
sechs Farben anzeigt. Es ist allerdings egal, ob man zu zweit oder zu sechst
spielt, denn es werden immer alle Plättchen für ein Spiel benötigt.
Bevor man beginnt, werden die 91 Blüten gemischt und verdeckt zu
einem großen Sechseck ausgelegt. Die Außenkanten bestehen dabei aus jeweils
sechs Plättchen. Die Abbildung in der Anleitung verdeutlicht dies noch einmal.
Wünschenswert wäre hier ein Rahmen gewesen, denn die Auslage dauert einige
Minuten. Bevor das Spiel beginnt, entscheidet sich jeder Spieler für eine
Blütenfarbe. Bei zwei oder drei Spielern kann man auch drei oder zwei Farben
wählen. Nicht ausgewählte Farben spielen im Verlauf der Spielrunden keine
Rolle. Wir empfehlen unseren Spielern/Lesern die Wahl „einer“ Farbe. Das hat
sich im Verlauf vieler Runden auch als ausreichend erwiesen. Allerdings müssen
die Spieler die Farbe im Kopf behalten, denn ein separates Spielplättchen oder
eine passende Spielfigur fehlt hier. Bereits nach drei Spielen Serendipity
haben wir uns sechs Farbenplättchen aus Karton und Papier gebastelt und legen
diese je nach Farbwahl (des Spielers) vor uns (vor einem) aus. Nicht das wir
uns die eigene Farbe nicht merken können, nein, ……aber um sich auf das Spiel
und auch die gegnerischen Farben besser zu konzentrieren, macht dies absolut
Sinn!
Spielablauf:
Der jüngste Spieler beginnt und deckt „ein“ beliebiges
Plättchen auf! Dabei gibt es drei Möglichkeiten: a.)Ein „fremdes“ Plättchen
wird aufgedeckt b.)Ein „eigenes“ Plättchen wird aufgedeckt c.)Ein „Serendip“
Plättchen wird aufgedeckt
zu a.) Fremdes Plättchen
Schade, denn damit ist der Zug beendet. Das Plättchen wird wieder umgedreht und
der nächste Spieler ist an der Reihe.
zu b.) Eigenes Plättchen
Glück gehabt, denn der Spieler hat nun zwei weitere Möglichkeiten: >er lässt
es offen liegen und darf noch einmal ein weiteres beliebiges Plättchen
aufdecken oder >er darf das aufgedeckte Plättchen mit einem beliebigen
„verdeckten“ Plättchen tauschen. Dabei ist das verdeckte Plättchen für „keinen“
Spieler sichtbar. Gerade der Tausch eines Plättchens macht Sinn (zumindest wenn
schon eigene Plättchen offen liegen), denn nur der größte zusammenhängende
Blütenteppich eines Spielers wird am Schluss gewertet.
zu c.) Serendip Plättchen
Perfekt! Denn dieser „glückliche Zufall“ führt zu zwei weiteren Möglichkeiten:
>er lässt es offen liegen (Drehung ist erlaubt) und „vertauscht“
anschließend ein „beliebiges“ Plättchen (offen oder verdeckt!) mit einem
anderen „beliebigen“ Plättchen (offen oder verdeckt!) oder >der gerade
aufgedeckte Serendip darf mit einem anderen „beliebigen“ Plättchen (offen oder
verdeckt!) getauscht werden Wichtig: Hier darf der Spieler anschließend noch
einmal ein weiteres beliebiges Plättchen aufdecken!
Diese insgesamt drei Aufdeckmöglichkeiten und deren Abläufe
benötigen einige Runde bis man sie verinnerlicht hat. Ein Serendip darf
allerdings bis zum Ende des Spiels nicht mehr vertauscht werden. Doch wie lange
dauert nun das Spiel? Es wird so lange aufgedeckt bis der 13. Serendip zum
Vorschein kommt UND gleichzeitig mindestens ein Spieler alle 13 Blüten seiner
Farbe aufgedeckt hat. Anschließend kommt es zur Wertung, die mithilfe eines
Beispiels in der Anleitung verdeutlicht wird.
Die Punkte Regeln:
>Jeder Spieler zählt seinen wertvollsten „zusammenhängenden“ Blütenteppich,
der auch durch ein (oder mehrere) Serendip verbunden sein kann.
>Jedes Blütenplättchen „seiner“ Farbe ist einen Punkt wert.
>Jedes Serendip, dass an ein eigenes Blütenplättchen anschließend ist zwei
Punkte wert. Aber: Grenzt die richtige Blütenfarbe an ein eigenes
Blütenplättchen erhält man zusätzlich zwei weitere Punkte!
Die Wertung klingt vielleicht etwas kompliziert, aber auch hier noch mal die
Info, dass die Anleitung ein Beispiel für eine Endabrechnung aufführt!
Zusätzlich wird der Ablauf als kleine Kurzübersicht dargestellt.
Strategie:
Jeder Spieler verfolgt das gleiche Ziel, nämlich einen eigenen großen Blütenteppich. Doch nicht selten versuchen die Gegner euch mit eigenen oder fremden Blütenfarben in die Enge zu treiben. Damit meinen wir das strategische Vorhaben, sich mit seinen Plättchen auszubreiten. Gerade wenn es eng wird und man kaum noch eine Möglichkeit hat sich auszuweiten, sollte man mit dem Gedanken spielen, an anderer Stelle einen neuen (vielleicht) noch größeren Blütenteppich zu erschaffen. Mit dieser Überlegung sollte man sich allerdings nicht zu viel Zeit lassen, denn es existieren nur 13 eigene Plättchen. Sicherlich spielt Glück für den nächsten Punkt eine Rolle, aber man sollte auf jeden Fall an viele offen ausliegende Serendips grenzen, denn ein Serendip (ohne Angrenzung mit richtiger Blütenfarbe) bringt bereits zwei Punkte. In den ersten Runden sollte man sich gut die aufgedeckten Plättchen merken, was im Verlauf der folgenden Runden durch Austausch von Plättchen schwierig wird. Sobald ein eigenes Plättchen aufgedeckt wurde, kann man durch Tauschmöglichkeiten seinen Teppich schnell vergrößern. Gerade in 2er oder 3er Runden fällt dies nicht all zu schwer. Doch auch hier stößt der Teppich irgendwann an seine Grenzen.Interaktion:
Endlich mal wieder ein Spiel, indem man sich fast in jedem Zug in die Quere kommt. Durch den Tausch von Plättchen gelingt dies fast immer und der Ärger eines Mitstreiters ist vorprogrammiert. Gerade in Spielen zu Sechst ist ein Ausweg kaum noch möglich und schnell wird man in die Ecke getrieben. Somit ist gerade hier der Blick für den gut platzierten eigenen Blütenteppich sehr wichtig.Glück:
Das Glück spielt in Serendipity eine große Rolle. Sofern man allerdings über ein gutes Gedächtnis verfügt, wird der Faktor Glück drastisch dezimiert. Durch das Aufdecken und Tauschen von Blütenplättchen hofft man immer auf eigene Farben oder Serendip. Wenn allerdings (an)dauernd die gegnerischen Plättchen (von einem selbst) aufgedeckt werden, kann dies in manch einer Runde schon frustrieren.Packungsinhalt:
Klein und handlich präsentiert sich Serendipity! Die Plättchen finden in der Schachtel ihren Platz und die sechs Farben sind gut voneinander zu unterscheiden. Im Dämmerlicht fällt allerdings die Differenzierung von Rot und Orange schwer. Bei 2er Runden sollte man sich somit nicht unbedingt für die Kombination rot und orange entscheiden. Die Anleitung ist mit zwei Seiten sehr kurz und mithilfe der Schlussübersicht schnell verständlich. Wir hätten uns allerdings sechs weitere Plättchen für die Spieler (Farbwahl) gewünscht und ein Rahmen, der zu einem schnelleren Aufbau führt. Der Preis liegt im Bereich vergleichbarer Brettspiele, auch wenn hier nur Plättchen als Material benötigt werden.Spaß:
Endlich mal wieder ein Spiel für 2 – 6 Personen. Doch gibt es hier nicht Varianten und Ablaufänderungen bei „nur“ zwei Spielern oder sechs Spielern? NEIN! Denn zu zweit ist das Spiel genauso gut spielbar wie zu sechst. Zu zweit sind zwar vier Blütenfarben „neutral“ doch die Mitspieler nutzen die große freie Auswahl, um den Blütenteppich des Gegners schnell und effektiv einzuengen. Zu sechst dauert das Spiel auch nur eine Stunde, aber durch fünf vorherige Züge der Mitspieler ist man vom Glück sehr stark abhängig. Allerdings werden hier sehr oft auch eigene Plättchen (von Gegnern) aufgedeckt die man sich merken „muss“. Denn Fehlgriffe sorgen dafür, dass man im Verlauf des Spieles nur noch wenige Chancen hat zu gewinnen.Jörgs Meinung:
Serendipity ist ein strategisches und etwas vom Glück abhängiges Spiel.
Ob zu zweit oder zu sechst, hier gibt es keine veränderten Abläufe oder Varianten.
Die Regeln sind schnell erklärt und die Abläufe zügig verinnerlicht!
Somit ist es für Gelegenheitsspieler und als Familienspiel sehr einfach und ideal!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Drei Magier Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Wer hat den größten Blütenteppich!?
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |