Kashgar Händler der Seidenstraße
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort
Im kurzen Vorstellungsvideo zu Kashgar wurde ja bereits aufgeführt, dass dieses Spiel Ähnlichkeiten zu Dominion aufweist, doch keinesfalls liegt hier eine 1:1 Kopie vor. Da viele Spieler trotz unzähliger Erweiterungen immer noch sehr gerne und regelmäßig Dominion spielen, sollten sie vielleicht auch mal auf Kashgar einen Blick werfen, welches auf den ersten Blick durch attraktives Material und überschaubare Regeln für erste positive Erkenntnisse sorgt. Da kann sich der Autor Gerhard Hecht mit diesem Erstlingswerk, welches er bereits vor 10 Jahren begonnen hat, freuen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Hat sich dieser lange Arbeitsaufwand gelohnt und macht Kashgar überhaupt Spaß?
Spielablauf:
Thematisch gesehen sind wir als Gewürzhändler mit unseren Karawanen auf der Seidenstraße unterwegs und erfüllen diverse Aufträge mit Hilfe von Gewürzen und anderen Dingen. Punkte und zwar insgesamt 25 lautet das Ziel, um eine Partie zu beginnen.
Jeder Spieler startet mit einem Tableau, auf dem Muli, Gold und Gewürze hinterlegt werden. Mit dieser Leiste überblickt man somit sein Einkommen, welches man für den Einkauf von weiteren Karten, speziell Auftragskarten, benötigt.
Jeder Spieler besitzt anfangs drei Karawanen, welche zu Spielbeginn durch jeweils eine Partriarch-Karte dargestellt wird. Diese einzelnen Karten bilden somit den Anfang einer Karawane und durch weitere Karten vergrößert sich dieser Bereich. Schön dargestellt wird dies auch in der Anleitung, so dass man recht schnell in eine Partie einsteigen kann.
Auch der Ablauf stellt sich recht einfach dar, denn reihum hat der Spieler die Möglichkeit eine Karwanen-Aktion, eine Abschied-Aktion oder das Passen als Aktion auszuwählen.
Die Karawanen-Aktion besteht darin die vorderste Karte einer Karawane zu nutzen. Den Text darauf erfüllt man und schiebt die Karte dann nach hinten. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Kartentexte und Möglichkeiten sollte man so einfach mal drauf losspielen. Eventuelle Kosten zum Ausführen sind auf der Karte hinterlegt, so dass man dies auf seinem Tableau vermerkt.
Die zweite Aktionsmöglichkeit ist ähnlich, nur dass man hier das rote Feld mit Text nutzt und diese Karte anschließend aus dem Spiel genommen wird.
Die dritte und letzte Möglichkeit ist das Passen und hierbei wird einfach eine Karte (ohne hinterlegtem Ausrufezeichen) nach hinten in eine Karawanenreihe geschoben. Der Kartentext wird somit nicht ausgeführt.
Das ist ja einfach und tatsächlich kann man nach wenigen Minuten und einer kurzen Erklärung beginnen. Alles Weitere ist auf den Kartentexten angegeben. Mit der Zeit bekommt man so weitere Karten für seine Karawane (teilweise mit Punkten hinterlegt) oder nimmt sich entsprechend der Kartenaktion Auftragskarten, wobei hier auf die entsprechende Bezahlung zu achten ist.
Früher oder später meldet sich dann mit Sicherheit ein Spieler, welcher 25 Punkte oder mehr erreicht und somit das Spielende eingeläutet wird.
Jörgs Meinung:
Kashgar hat mit Sicherheit einige Ähnlichkeiten zu Dominion aber wie bereits anfangs erwähnt spielt es sich dann doch ganz anders. Anstatt Karten auf der Hand zu haben liegen die Karten als Karawanenreihe vor einem aus, so dass man sich immer von den vordersten Karten bedient. Man weiß somit genau was einem erwartet und kann entsprechend planen. Diese Planung kann nur durch einige Interaktionskarten (die man auf jeden Fall in der zweiten Partie einfließend lassen sollte) gestört werden.
Ein Blick auf die Mitspielerauslage ist möglich, doch erst mit vielen weiteren Partien auf dem Buckel kann man erahnen, welche Taktik und Strategie der Spieler verfolgt. Ich persönlich konzentriere mich lieber auf meine Karten und werfe wenn überhaupt nur einen Blick auf die Mitspielerauslage, um zu erkennen, wie weit, im Hinblick auf die Punkte, dieser Spieler ist. Die hier beigefügten Karten sind vielschichtig und gerade die beiden Aktionen durch Einreihen oder Abwerfen einer Karte sind reizvoll.
Ähnlich wie bei Dominion kann ich es aber schon gar nicht mehr erwarten wieder am Zug zu sein, so dass Partien zu Viert eher nicht meine Vorliebe sind. Eher zu Zweit oder zu Dritt, aber dann in flüssiger Spielweise, denn sonst langweile ich mich auf Dauer. Mit etwas Spielerfahrung kann man so Partien zu Dritt bereits in 40 Minuten absolvieren und hat je nach Gruppe Lust eine weitere Partie. Dank wunderschön illustrierter Karten und einfachen Abläufen wird man auch nach einigen Wochen Spielpause recht schnell wieder mit den Spielabläufen vertraut.
Im Gegensatz zu typischen Deckbuildingspielen ist das regelmäßige Mischen von Karten entfallen, denn hier liegt alles klar und deutlich vor dem Spieler aus. Die Karten sind gut austariert, so dass besondere starke Karten zumindest aus meiner Sicht nicht zu erkennen sind. Es stellt sich nur die Frage, ob das Spiel mit den Kartentexten auskommt, was leider nicht immer der Fall ist. So ist je nach Karte ein Blick in die Anleitung mit ergänzenden Hinweisen einzelner Karten erforderlich. Größere Probleme hatten wir damit aber nicht.
Wenn überhaupt wünscht man sich nach unzähligen Partien neue Kartensets und damit wären wir wieder bei Dominion angelangt.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ähnlichkeit zu Dominion, wobei der Spielreiz durch offene Auslage und anderen Mechanismen dann doch ganz anders ist.
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Kashgar zeigt, dass man ein "Deckbauspiel" tatsächlich auch mit komplett offenen Karten spielen kann. Das klingt nach einer kleinen Änderung, diese ändert aber tatsächlich gänzlich das Spielgefühl. Dabei ist man während der ersten Hälfte des Spiels schon etwas glücksbezogen eingeschränkt, da man ja nicht die Karten kaufen kann die man strategisch oder taktisch gerne hätte, sondern blind vom Kartenstapel zieht. Mit der Zeit ist der Ablagestapel aber recht groß und dann kann man mit seinen Kartenaktionen auch hierauf zugreifen. Der Vergleich zu Dominion ist zwar nachvollziehbar, aber Kashgar ist vom Spielgefühl und Mechanismus gänzlich anders und wäre aus meinen Augen tatsächlich die bessere Wahl um Familien für dieses Spielgenre anzufixen. Die Kartenkombinationen entwickeln sich Stück für Stück und die Regeln sind sehr schnell erläutert. Im Prinzip kann man das Spiel mit einigen wenigen Erläuterungen gleich beginnen und die Spieler lernen die Funktionen der Karten beim aufnehmen kennen. Ich würde also immer eher zu Kashgar greifen, wenn ich Familien oder Gelegenheittspielern dieses neue Genre zeigen möchte. Bei Vielspielern sieht das dann wieder anders aus, denn zum einen sind die Funktionen der Karten nach ein paar Partien komplett bekannt und zum anderen sorgt das Glücksbetonte Deckaufbauen nicht bei jedem für Verständnis und Spaß.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein offenes Deckbauspiel, ideal als Einstieg für Familien in das Genre.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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