...and then we held hands.
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Video: Essen 2015: ...and then, we held hands. (Ludicreations) - Englisch
Essen 2015: ...and then, we held hands. (Ludicreations) - Englisch from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Vor gar nicht allzu langer Zeit war der Markt von reinen Zweipersonenspielen sehr klein. Natürlich gibt es die abstrakten Spiele und hier erscheinen immer wieder neue, aber thematische Zweipersonenspiele waren selten. Der Kosmos Verlag hatte hierbei immer wieder mal ein schönes Zweipersonenspiel in seiner 2er Reihe, aber sonst war eher tote Hose. Das hat sich in jüngster Zeit sehr gewandelt, denn sowohl Lookout Spiele als auch Pegasus Spiele haben eine 2-Personen-Reihe etabliert. Auch bei anderen Verlagen findet man diese nun öfter und in Essen 2015 gab es einige Vertreter des Genres. LudiCreations präsentierte z.B stolz das Spiel „… and then, we held hands.“, welches den Golden Geek Best Print & Play Award 2014 erhalten hatte. Das Spiel wurde von David Chircop und Yannick Massa in einem GameJam entwickelt (eine Veranstaltung wo verschiedene Autoren innerhalb kürzester Zeit – meist 2-3 Tage – zu einem vorgegebenen Thema ein Spiel entwickeln sollen) und dann kostenlos zum Ausdrucken veröffentlicht. Es kam sehr gut im Internet an und dann folgte ein Crowdfundingprojekt und eine normale Produktion.
Wir haben uns nicht nur in Essen mit dem Autor unterhalten (siehe unser Video) sondern auch das Spiel inzwischen einige Male gespielt und stellen es euch hier etwas genauer vor.
Spielablauf:
…and then we held hands ist ein cooperatives Karten und Lauf-Spiel, bei dem ein Pärchen versucht die richtige Lebensbalance zu erlangen. Um zu gewinnen müssen beide Spieler direkt aufeinander mit einem balancierten Leben die Mitte des Plans betreten. Natürlich geht das nicht so einfach wie es klingt und oft weiß man in einer Beziehung auch nicht was in dem Kopf des anderen vorgeht, vor allem wenn man rein mit Augenkontakt verstehen soll. Genau das simuliert das Spiel, denn nach der Einstiegspartie soll man das Spiel in absoluter Stille spielen (mit Musikuntermalung) oder über alles reden, aber nicht das Spiel.
Das Spiel gliedert sich in drei Abschnitte mit acht Aufgaben. So muss man Zorn, Traurigkeit, Ruhe und Zufriedenheit zusammen meistern und dabei auch seine Sicht auf diese Dinge ändern.
Die Spieler starten von gegenüberliegenden Seiten eines Rings. Vor ihnen liegen je sechs Karten die in eine Richtung (Links oder Rechts, dass darf man sich aussuchen) aufgespreizt sind. Warum ist dies wichtig? Nun die meisten Karten besitzen Rechts und Links unterschiedliche Farben und man sieht somit immer nur eine Seite und kann auch nur diese verwenden. Wenn man am Zug ist, wird eine Aufgabe aufgedeckt (wenn nicht noch eine unerledigte vorhanden ist). Danach bewegt man seine Figur mit Hilfe von den Farbkarten bei sich oder dem Mitspieler. Darüber abstimmen oder diskutieren kann man allerdings wie erwähnt nicht. Bewege ich mich mit der Farbe Schwarz oder Rot, so geht mein Gemütszustand um ein Feld nach links in den negativen Bereich. Bewege ich mich jedoch mit der Farbe Blau oder Grün geht mein Gemütszustand ein Feld nach rechts. Man kann beliebig viele Karten spielen, allerdings hat man verloren, wenn man mehr als zwei Felder mit seinem Gemütszustand von der ausbalancierten Mitte entfernt ist. Ist man am Ende seines Zuges ausbalanciert, kann man seine Karten wieder auf sechs Handkarten mit derselben Ausrichtung auffüllen. Allerdings nur seine eigenen und nicht die des Mitspielers. Also Vorsicht, wenn man von diesem Karten verwendet, da man seine Auswahl einschränkt und das will beachtet und gut durchdacht sein. Denn ein Feld muss man sich immer bewegen, ansonsten hat man das Spiel verloren.
Eine Aufgabe löst man indem man auf dem farblich passenden Feld seinen Zug beendet. Wenn alle acht Aufgaben einer Phase erfüllt sind, kann ein Ablagestapel eines Spielers wieder in den Nachziehstapel eingemischt werden. Hierfür sollte man schlauerweise den dickeren nehmen, denn auch wenn dieser Stapel leer ist und man keine Karten vor sich liegen hat, hat man das Spiel verloren.
Bewegen wir uns von uns aus gesehen auf der linken Seite des Kreises, werden alle Karten nach rechts aufgespreizt, so dass wir nur ihre linke Seite sehen und nutzen können. Landen wir am Ende des Zuges auf der rechten Seite wird nach links aufgespreizt und landen wir in der Mitte können wir es uns aussuchen. So hat man Einfluss auf seine Kartenauslage und die Auswahlmöglichkeit.
Sobald acht Aufgaben erledigt sind, können beide Spieler einen Kreis nach innen vorrücken. Das gleiche folgt nochmal nach 8 Karten und nach den letzten Aufgaben kann auch die Mitte betreten werden. Allerdings immer nur im ausgeglichenen Zustand und der Partner muss zum Gewinnen direkt im nächsten Zug folgen.
Wem der Schwierigkeitsgrad noch nicht langt, der kann diesen mit Hilfe der Argument Variante erschweren. So müssen bei verschiedenen Karten beide Spieler auf demselben Farbfeld landen um die Aufgabe zu erfüllen. Das ist auch die einzige Ausnahme wo sich die Figuren überlappen dürfen, denn ansonsten gilt generell Überholverbot.
Smukers Meinung:
… and then we held hands. Ist ein ungewöhnliches Zweipersonen-Spiel. Es spielt sich abstrakt, aber wenn man die Hintergründe kennt, ist klar wie die Autoren auf die Idee gekommen sind. Die ersten 2-3 Partien sollte man unbedingt mit Kommunikation und Ratschlägen spielen, denn nur so bekommt man ein Gefühl für das Spiel und sieht was man alles zu beachten hat. Es gibt mehrere Stellen auf dem Brett wo das Stehenbleiben einen direkt in die Enge bringt, da man im nächsten Zug nur noch mit einer Farbe weiterlaufen kann. Dies muss man verstehen und vorher sehen können. Sobald man diesen Lernschritt hinter sich hat, bringt der Faktor keine Kommunikation über das Spiel oder ganz im stillen mit Musik einen erhöhten Schwierigkeitsgrad ins Spiel.
Ein paar unserer Testspieler war das Spiel zu langweilig und zu abstrakt, ein paar waren begeistert. Es ist laut unseren Erfahrungen also ein sehr spezielles Zweipersonenspiel und liegt nicht jedem. Mir persönlich gefällt es gut, auch wenn es nicht so gut wie die zwei gleichzeitig erschienenen Zweipersonenspiele „7 Wonders Duell“ oder „Die Legenden von Andor: Chada & Thorn“ ist. Trotzdem möchte ich es nicht missen und spiele es wirklich sehr gerne.
Wer ungewöhnliche Zweipersonenspiele mag sollte einen Blick wagen. Vielleicht erscheint ja in naher Zukunft auch eine deutsche Version bei einem deutschen Verlag. Verdient hätte es das Spiel und es würde auch gut zu einer 2er Reihe eines deutschen Verlages passen.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ungewöhnliches und gutes Zweipersonenspiel ohne Kommunikation, was nicht jedem zusagt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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