Mister X
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Die Spiel 2009: Mister X - Flucht durch Europa (Ravensburger)
Video zum herunterladen: hier
Man hört den Spiele-Namen „Mister X“ und denkt sofort an ein
Spiel: Scotland Yard! Scotland Yard hat sich bis heute mehrere Millionen Mal
verkauft (!) und wurde nach der Kür zum Spiel des Jahres 1983 im Jahre 1996 und
2003 mit einer neuen Grafik ausgestattet. Ein noch heute sehr beliebtes
Brettspiel mit strategischen und kooperativen Elementen für Jung und Alt! Das
Spielziel ist denkbar einfach. Ein Spieler spielt den flüchtigen Mister X der
sich über den Spielplan bewegt und hofft von den Mitspielern innerhalb von 24
Zügen nicht gefangen genommen zu werden. Doch was unterscheidet „Scotland Yard“
von der Ravensburger Neuheit „Mister X“ aus dem Jahre 2009? Erste Anzeichen
erkennt man an der Spieleranzahl, denn hier werden mindestens drei Spieler
benötigt was sich insgesamt auch auf die Spieldauer von ca. 60 Minuten
auswirkt. Das hat aber auch einen weiteren entscheidenden Grund denn auch
Mister X hat ein Ziel vor Augen, wenn er sich über „ganz Europa“ hinwegbewegt.
Welches Ziel Mister X verfolgt und welche weiteren Feinheiten das Spiel bietet
zeigen wir euch im folgenden Bericht.
Ziel des Spiels:
Mister X hat eine Mission und fünf Detektive wollen dies verhindern. Er
oder Sie beginnt sein Abenteuer auf einem der zur Auswahl stehenden Punkte und
verfolgt ein beliebiges Zielfeld (je nach Schwierigkeitsgrad). Die Detektive
spielen gemeinsam und haben gewonnen, wenn sie Mister X in einer Stadt
erwischen.
Spielaufbau:
Auf dem Spielplan erkennt man Europa mit 199 Städten die mit drei
verschiedenen Linienfarben miteinander verbunden sind. Jede Farbe kennzeichnet
ein anderes Verkehrsmittel: >Beige = Auto >Rot = Bahn/Fähre >Blau =
Flugzeug Mit den passenden Tickets auf der Hand zieht man von einer Stadt in
die nächste. Jede Stadt ist somit ein Haltepunkt für die unterschiedlichen
Verkehrsmittel. Die Tickets bestehen dabei aus zwei Teilen: >Bewegung und
Sonderaktion (der Spieler entscheidet welche er von beiden nutzt) Die
Verkehrsmittel können von Mister X und von den Detektiven genutzt werden. Grüne
Sonderaktionen kann allerdings nur Mister X, orangene Sonderaktionen nur die
Detektive nutzen. Die Ticketleiste von 1 bis 24 legt man neben den Spielplan
und die Positionsringe sowie Ermittlungschips daneben. Die 15 Startkärtchen
(Nummer angezeigt) werden gemischt und bereit gelegt. Die restlichen Tickets
legt man in den Beutel und jeder Spieler nimmt sich einen Tickethalter. Ein
Spieler übernimmt die Rolle des Mister X und die anderen teilen sich die fünf
Detektive. Die Figuren stellt man sich am besten erst einmal vor sich.
Es spielen immer alle Detektive mit! Unter Umständen führt bei weniger als
sechs Spielern einer bzw. mehrere Spieler mehr als nur einen Detektiv mit sich!
Mister X zieht aus dem Beutel acht Tickets und legt diese in seinen
Tickethalter. Es folgen die Detektive, die vier Tickets (+ ein Ticket für jeden
Detektiv vor sich) nehmen und in den Halter stellen. Die Detektive ziehen
jeweils ein Startkärtchen und stellen ihre Figur auf die gezogene Zahl. Mister
X bekommt die bekannte Kappe/Mütze aus Scotland Yard und „kann“ diese aufziehen
um sich vor fremden Blicken zu schützen. Desweiteren erhält der Spieler einen
Stift, den Spurenleser und die Checkliste. Beginnend mit dem Wert 0 wird in
dieses und nachfolgende Positionen ein Wert eingetragen wo sich Mister X
befindet. Doch wo startet Mister X? Mister X sucht sich eine der drei Missionen
aus: >Grün (Einsteiger) >Gelb (Fortgeschrittene) >Orange (Experte) Das
Startfeld (es stehen mehrere zur Auswahl) ist durch einen farbigen „Ring“ in
der jeweiligen Farbe markiert! Die Zielfelder haben ein „Achteck“ in derselben
Farbe. Mister X wählt sich eine Mission und notiert sich geheim eine der fünf
möglichen Startfelder. Die Detektive erfahren nur die Missionsfarbe und nicht
die Startposition.
Spielablauf:
Die Spielrunde beginnt mit Mister X. Anschließend ziehen die Detektive in
beliebiger Reihenfolge bevor der Positions-Check stattfindet.
Die Bewegung des Mister X: Wählt Mister X die „Bewegung“ nimmt er sich
ein „passendes“ Ticket vom Halter und zieht damit in die nächste Stadt. Der
neue Ort (Nummer) wird „geheim“ auf der Checkliste eingetragen. Das
ausgespielte Ticket legt der Spieler auf der Ticketleiste auf das nächste freie
Feld (mit der niedrigsten Zahl). Die Detektive erkennen somit nur die
Bewegungsart aber nicht den neuen Ort. Mister X hat ab der „ersten“ Runde die
Möglichkeit Sonderaktionen auszuführen. Anstatt einer „Bewegung“ wird eine der
beiden „Sonderaktionen“ ausgeführt:
1.)Doppelzug
Hierzu nimmt sich Mister X drei Tickets mit abgebildeten Fußspuren von seinem
Tickethalter. Diese werden in die Spielschachtel gelegt. Hiermit sind „zwei
Bewegungen“, welche mit zwei neuen weiteren Tickets auf der Leiste markiert
werden, möglich. Auf der Checkliste notiert sich Mister X beide Zahlen. Dabei
darf nicht über eine Stadt gezogen werden in der sich ein Detektiv befindet.
2.)Verdeckter Zug
Hierzu nimmt sich Mister X drei Tickets mit abgebildeten Schatten von seinem
Tickethalter. Diese werden in die Spielschachtel gelegt. Hiermit ist eine
„verdeckte Bewegung“, welche mit einem weiteren neuen Ticket auf der Leiste
(verdeckt legen) markiert wird, möglich. Auf der Checkliste notiert sich Mister
X die Zahl.
Am Ende jedes Zuges darf Mister X beliebig viele seiner noch
verbliebenen Tickets abwerfen (Ticketbeutel). Anschließend ergänzt der Spieler
seine Tickets wieder auf 8.
Die Bewegung der Detektive: Die Züge der Detektive erfolgen in
beliebiger Reihenfolge da sich die Detektive zuvor absprechen wer am besten
wohin zieht. Jeder Detektiv muss sich in einer Runde, wenn möglich bewegen.
Hierzu nimmt der Spieler eines der Tickets und nutzt es für die angegebene
Bewegung in eine neue Stadt. Zur besseren Übersicht kann man erst alle Tickets
auf seine Übersicht legen und mit der Spielfigur fahren damit am Ende kein
Spieler doppelt zieht oder seinen Zug vergisst. Zwei oder mehr Detektive können
dabei nicht in einer Stadt stehen. „Nach der Bewegung“ haben die Spieler die
Möglichkeit eine Sonderaktion auszuführen. Hierzu benötigen die Spieler
eine bestimmte Anzahl von Tickets mit dem jeweiligen Symbol. Tickets mit
Sonderaktion müssen von jedem Detektiv (bzw. Spieler) beigesteuert werden. Die
Detektive dürfen nur eine Sonderaktion ausspielen sobald ein Ticket bereits auf
der Ticketleiste (Nr. 5 oder höher) liegt. Zwei Sonderaktionen stehen zur
Auswahl und die Anzahl der abgegebenen Plättchen mit dem jeweiligen Symbol
entscheidet darüber, wie effektiv diese Aktion ist!
1.)Nachforschungen anstellen
Bei mindestens drei ausgespielten Tickets (Symbol Lupe) zeigt Mr. X seine
Position vier Bewegungen zuvor. Bei vier ausgespielten Tickets sind es bereits
drei, bei fünf ausgespielten Tickets sogar zwei Bewegungen! Mit den
Positionsringen kann man die Punkte anzeigen.
2.)Sondereinsatz durchführen
Bei mindestens drei ausgespielten Tickets (Symbol Blaulicht) hat ein Spieler
ein zusätzliche Bewegung mit dem Taxi. Bei vier ausgespielten Tickets mit
Bahn/Fähre und bei fünf ausgespielten Tickets sogar mit dem Flugzeug. Die
benutzten Tickets für die Sonderaktion kommen aus dem Spiel. Tickets für
Bewegungszüge legt man zurück in den Beutel.
Nach dem Zug kann jeder Detektiv noch Tickets abwerfen (Beutel) und wie anfangs
erwähnt eine bestimmte Anzahl neuer Tickets ziehen. Am Ende erfolgt ein Positionscheck
Mister X schaut sich die letzten fünf Städte an die er besucht hat. Sollte ein
Detektiv dort gewesen sein wird dieser mit einem Positionsring markiert
(parallel dazu auf der Ticketleiste).
Das Spiel endet sobald Mister X in einer Stadt steht in der sich der Detektiv
befindet oder Mister X sein Zielfeld erreicht. Mister X stehen allerdings nur
24 Bewegungen zu Verfügung um sein Ziel zu erreichen. Anschließend muss er
seine transparente Figur für jede weitere Bewegung nutzen!
Strategie:
Für Mister X ist es wichtig so viele Sonderaktionen wie möglich auszuführen. Gerade mit Doppelzügen kommt man seinem Ziel schnell näher. Gerne wird dabei das Taxi verwendet um die eigene Spur möglichst weit zu streuen! Wenn es eng wird sollte man (wenn möglich) den verdeckten Zug nutzen. Gerne wird diese Aktion aber auch benutzt um seine Spieler (die sich noch weit entfernt von einem befinden) zu verwirren. Als Scotland Yard bzw. Mister X Spieler muss man sich etwas umstellen da man urplötzlich ein Ziel vor Augen hat und nicht beliebig in alle Himmelsrichtungen über den Spielplan ziehen sollte. Die Detektive müssen gemeinsam gegen Mister X vorgehen. Nur mit kooperativem Verhalten hat man auch die Möglichkeit Mister X zu entdecken. Da man anfangs noch nicht genau weiß wo sich der Unbekannte befindet sichert man zentrale Positionen (z.B. Flughafen) ab um nach Ausübung einer Sonderaktion (mit möglichst vielen Tickets) Mister X auf der Spur zu sein. Zu offen sollte man seine Pläne aber nicht äußern, da Mister X „mithört“ und sich somit seine eigenen Fluchpläne schmieden kann und wird!Interaktion:
Der Kommunikationsfaktor ist hoch, was daran liegt, dass sich die Spieler (zumindest die Detektive) absprechen müssen. Gemeinsam bewegt man sich hinweg über die Städte Europas um Mister X zu schnappen. Dieser Spieler hört natürlich genau zu, welche Pläne die anderen Spieler schmieden um ihn zu schnappen.Glück:
Das Ziehen von Tickets ist glücksbetont und da gerade die Sonderaktionen sehr beliebt sind hoffen die Spieler natürlich auf möglichst viele dieser Symbole. Doch was nützen einem viele solcher Tickets, wenn man nicht die richtigen Bewegungsmittel vorweisen kann. Der Glücksfaktor minimiert sich durch das Abwerfen von Tickets. Gerade für einen Mister X der beispielsweise in jeder Runde bis zu acht Tickets neu ziehen kann bestehen genug Möglichkeiten. Aber auch die Detektive können am Ende ihre Tickets abwerfen um neue zu erhalten. Bei den Zügen oder der „Fangstrategie“ ist das ähnlich. Wenn die Detektive gleich am Anfang die richtige Spur und Position wittern haben sie gute Chance relativ schnell Mister X zu fangen. Diese Theorie muss sich allerdings in der Praxis erst beweisen. Oft kommt es ganz anders!Packungsinhalt:
Bereits auf dem Cover mit dem großen Schriftzug „Mister X“ und dem Hintergrund, der die Bewegungsmöglichkeiten anzeigt, hat man darauf geachtet, etwas Bezug zum erfolgreichen Spiel „Scotland Yard“ herzustellen. Dies ist dem Ravensburger Verlag absolut gelungen, da jeder unsere Freunde und Bekannten (mindestens) eine Partie spielen wollte um die Unterschiede zu Scotland Yard kennen zu lernen. Mit Öffnen des Kartons wird deutlich wie nah man diesem Ursprungs-Spiel (Sichtschutz lässt grüßen!) gekommen ist. Die Abläufe die sehr gut und übersichtlich in der Anleitung beschrieben werden beweisen allerdings, dass doch einige Aktionen oder Züge neu, oder in veränderter Form, vorliegen. Der Spielplan der „Europa“ abbildet, erinnert einen in seinen Zahlen und Bewegungslinien schon etwas mehr an das Scotland Yard von früher bzw. heute. Hinzu kommen die Tickets, Halter und Spielfiguren die man im neuen Design (naja, zumindest bei den Tickets auffallend) darstellt. Hervorheben wollen wir einmal wieder das Tiefziehteil (innere Plastikhülle der Spielschachtel) die für dieses Spiel speziell angefertigt wurde. Auch diese Kosten muss man berücksichtigen, wenn man einen Blick auf den Preis wirft. Aktuell findet man das Spiel für ca. 25 Euro im Handel. Wieder einmal nur eine Momentaufnahme, denn dieser Preis kann sich in Zukunft ändern.Spaß:
Wir kennen keinen Spieler der nicht einmal eine Runde Mister X spielen möchte. Wirklich jeder den wir hinsichtlich einer Spielrunde gefragt haben war sofort bereit dieses „neue“ Scotland Yard auszuprobieren. Mister X ist ein typisches Familienspiel und Gelegenheitsspieler und Vielspieler sagen zu einer Partie nicht Nein! Warum auch, die Abläufe sind für alte Yard-Hasen zwar anfangs etwas ungewohnt, doch schnell gewöhnt man sich an leichte Ablaufänderungen und dem Europa-Plan. Wir hatten bei diesem Test nur ein Problem: Wir suchten einen Spieler der Scotland Yard nicht kannte und frei von allen Vorurteilen seine Meinung kundtun konnte. Wir haben diesen Spieler leider nicht gefunden womit auch klar ist warum wir dieses Spiel immer mit Scotland Yard vergleichen. Dabei bietet Mister X durchaus attraktive Züge und die Idee auch Mister X ein klares Ziel vorzugeben gefällt wirklich jedem! Hinzu kommt das noch stärkere Kooperieren der Spieler, da es einem nur gemeinsam gelingt zu gewinnen. Hinsichtlich der Zukunft sind wir uns sicher, dass Scotland Yard weiterhin gute Verkaufszahlen schreibt! Wer allerdings die Möglichkeit hat ein (neues) Spiel zu kaufen, sollte sich gut überlegen doch lieber zu Mister X zu greifen, da gerade in großen Gruppen der Spaßfaktor mindestens gleich hoch wenn nicht sogar höher liegt.Jörgs Meinung:
Mister X erinnert in seinen Abläufen stark an Scotland Yard. Dabei bietet das Spiel eine Menge an Ideen und Aktionen. Mister X hat ein klares Ziel vor Augen und die Detektive versuchen dieses Ziel auf der Landkarte von Europa zu verhindern in dem sie Mister X fangen.
Mit den Sonderaktionen kommt ein Spielreiz hinzu der nicht nur Mister X, sondern auch den Detektiven neue Spielmöglichkeiten bietet die man einfach ausprobieren sollte bzw. muss.
Umso größer die Spielgruppe desto höher der Spielspaß!
Mister X ist kein Neuauflage sondern ein Spiel für Jung und Alt das „mindestens“ genau so viel Spaß macht wie Scotland Yard.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Mister X überzeugt mit neuer Karte und leicht abgeänderte Aktionen jeden Fan von Scotland Yard!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |