Vorwort

Ziel des Spieles ist es so viel Prestige (durch einen Stern dargestellt) wie möglich zu erringen. Zu Prestige gelangt der Spieler entweder durch die
Realisierungen oder Auslieferungen. Zudem werden bei der Endabrechnung für bestimmte Mehrheiten ebenfalls Prestige-Punkte angerechnet. Die
Anzahl Spielrunden ist unbegrenzt. Zwei bestimmte Bedingungen führen das Ende des Spiels und die Endabrechnung herbei.

Spielablauf:

Heute mal ohne Ablauf, da im Video wesentliche Inhalte aufgeführt sind und meine Wertung sehr umfangreich ausfällt!

Jörgs Meinung:

Es gibt Spiele, die haben eine gewisse Einstiegshürde, so dass ich mich doch anfangs etwas erschlagen fühle und das Spiel mehrfach zur Seite schiebe.
Auch Rockwell hat eine solche Hürde und dabei rede ich jetzt nicht vom Schwierigkeitsfaktor. Nach der Spielemesse 2013 hat es sich doch recht schnell herumgesprochen, dass es insbesondere in Punkto Anleitung fehlerhafte Abschnitte gibt. So schob ich das Spiel monatelang vor mir her, denn immer wieder war in Foren zu lesen, dass es vielleicht einmal eine deutsche überarbeitete Regel geben wird.
Das macht ja durchaus Sinn, denn auch bei Naufragos erlebt man mit einem verbesserten Regelwerk ein aus meiner Sicht grandioses Spiel. Hier hat sich das Warten gelohnt!

Am 01.07.2014 war es endlich soweit und der Redakteur Sebastian Rapp von asmodee verkündete folgendes im Spielbox Forum:
„Mit der deutschen Übersetzung hatten wir allerdings rein gar nichts zu tun, Regel und Spiel waren zu dem Zeitpunkt bereits fertig.
Bei zukünftigen "Sit-down!"-Projekten wird das sicherlich anders sein. Ob es für Rockwell eine überarbeitete deutsche Regel geben wird, kann ich derzeit nicht sagen. Das würde ja in Zusammenhang mit einer Nachauflage stehen, die derzeit m. W. nicht in Planung ist.“

Na toll und was mach ich jetzt?
Ok, Augen zu und durch, denn nach vielen Hinweisen wusste ich ja, dass beispielsweise Begriffe wie Plättchen oder Würfel in der Regel gerne durcheinander geworfen werden. Der Schwierigkeitsfaktor liegt dabei insbesondere am Aufbau des Spiels.
Nach nur 30 Minuten Aufbaustudium war mir dann alles klar und nach dreimaligem Lesen der restlichen Anweisung war das Spiel zu 95% verinnerlicht. Nur noch einzelne Punkte in den Abläufen der Regel führten zu kleinen, aber lösbaren Fragezeichen.

Das erste Spiel verbrachten wir zu zweit bzw. zu dritt, denn der dritte „neutrale“ Spieler wird durch zusätzliche Abläufe gesteuert. So spielen Faktoren wie Spielerreihenfolge und Bohrmöglichkeiten eine noch wichtigere Rolle.
Ja, das funktioniert, doch schnell stellt man fest, dass es zu Dritt und zu viert mit realen Personen am Tisch mehr Spaß macht.
Den hatten wir auch, wobei jeder Neuling am Brett gegen geübte Rockwell Spieler keine Chance hatte. Jeder Spieler empfand das Spiel als durchaus reizvoll und einfach mal was anderes. Abgeneigt, weitere Partien zu spielen war keiner und auch ich fand recht schnell gefallen an dem Spiel.
Mit der Kurzspielregel auf Deutsch (auf Boardgamegeek hinterlegt) kommt man recht schnell mit dem Abläufen klar und nach einer Partie hatte ich immer gleich Lust eine neue Partie zu spielen.

Das Material ist umfangreich und qualitativ gut. Man bekommt viel geboten für sein Geld, abgesehen von einer Anleitung, die dringend überarbeitet werden sollte.
Wie bewertet man dann so ein Spiel, welches gleichzeitig nur zu Dritt bzw. zu viert zu empfehlen ist?

Würde mir das Spiel mit überarbeitetem Regelwerk vorliegen hätte ich wohl 7 oder 8 von 10 möglichen Punkten vergeben. So muss das Spiel aber Abzüge in Kauf nehmen, denn wenn man ein Spiel im Vorfeld nach FAQ und weiteren Hinweisen googeln muss, missfällt mir das total. Gerade in einer Zeit, in welcher eine Flut an neuen Spielen erscheint, kann eine fehlerhafte Anleitung sich negativ auf Verkaufszahlen auswirken.

Für wen ist das Spiel denn dann gedacht?

Ganz klar Vielspieler, die immer wieder auf der Suche nach interessanten Mechanismen sind sollten sich dieses Workerplacement Spiel mit innovativer Spielauslage (Bohrfelder) unbedingt anschauen.
Ich selbst habe das Material anfangs erst einmal in Häufchen verteilt, um dann jeden Satz des Aufbaus mit den Plättchen bzw. Würfeln zu prüfen. Hat man diese Hürde gemeistert nimmt man sich die Kurzregeln auf dt. zur Hand und spielt selbst einfach mal 3 bis 4 Runden an. Anschließend sollte man dann zu Dritt oder zu viert in die erste Partie einsteigen. Nach einer ersten Lernpartie ist dann entweder der Funke übergesprungen oder eben nicht.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 6/10 Grottige Anleitung für ein mehr als reizvolles Spiel! Abzüge in der B-Note führen zu einem Wert von 6/10.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Rockwell ging insgesamt gesehen etwas in den Messeneuheiten unter und das ist meiner Meinung nach schade, denn Material und Spielmechanisch versteckt sich ein interessantes Worker Placement Spiel dahinter. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und das Bohren und taktische Zusammenführen seiner und fremder Spielfiguren dafür ist ein neues Element.

Die Spielanleitung ist nicht ganz so gut geraten, wobei wir durch etwas Menschenverstand und mehrmaligen lesen trotzdem damit recht gut zurecht kamen. Das Spielmaterial ist qualitativ hochwertig und steht Produkten von großen Verlagen in nichts nach. Den Namen des Spiels halte ich für etwas unpassend, denn so manch einer erwartet hinter "Rockwell" ein Alien-Thema und kein Bohrturmspiel.

Zielgruppe des Spieles sind eindeutig Vielspieler die sicherlich einige interessante Partien mit dem Spiel verbringen werden.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 7/10 Interessanter neuer Mechanismus, außergewöhnliches Thema, leider etwas schlechte Spielanleitung in deutscher Sprache.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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