Suleika
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Durchschnittswertung:
0/10 bei 1 Bewertungen
Suleika.... Suleika.... ist durchaus exotisch,
mystisch und interessant klingend und nicht nur das. Es ist der Name eines
Asteroiden im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter, der am 6. April 1905 vom
deutschen Astronomen Paul Götz aus Heidelberg entdeckt wurde. Er ließ sich bei
seiner Namensgebung von einer Figur aus dem bekannten Werk "Also sprach
Zarathustra" von Friedrich Nietzsche inspirieren. Ob ein Mitarbeiter des
Zoch Verlages auch hier seine Inspiration suchte? Das neue Spiel von Zoch trägt
nämlich genau diesen Namen - Suleika - und wird demnächst im Handel erhältlich
sein. Bei dem Spiel handelt es sich um eine Neuheit in Deutschland, in Frankreich
ist es schon letztes Jahr bei Gigamic unter dem Namen Marrakech erschienen. Nun
hat sich Zoch an das Spielkonzept gewagt, das Design an den Verlag angepasst
und den Willen gezeigt auch die deutschen Spieler mit dem Teppichlegen
anzulocken. Ja genau Teppich legen, ihr habt richtig gehört, in diesem Spiel
sind echte Textilteppiche enthalten, aber dazu gleich noch mehr. Was auf jeden
Fall auffällt ist die Umwandlung des Ursprungsthemas an ein hmmm... typisch
ausgefallenes zochiges Thema. Das Ganze fängt schon beim Cover an. Hier geht es
nicht einfach nur um einen normalen Teppichbasar und um das übliche Geld. Nein,
das deutsche Spiel erzählt eine Liebesgeschichte und es geht darum die Gunst
einer Frau zu erhalten (Und seien wir doch mal ehrlich, wer von euch wird nicht
bei einem so exotischen Namen wie Suleika schwach?). Außerdem hat das
Spielbrett und das Cover deutlich mehr Farbe bekommen und wenn wir schon bei
Farbe sind auch Ohmarr, der Teppichbegutachter und Entscheider der Heirat,
besitzt hier ein passendes Gesicht (und ist nicht wie in der Ursprungsversion
blank). Dann sollten wir noch erwähnen, dass es sich bei dem Zochbasar um
fliegende Teppiche handelt und auch der Platz, auf den die Teppiche ausgelegt
werden, in der Luft schwebt. Wir werden hier also in eine Geschichte aus 1000
und einer Nacht hineingezogen. Sehr schön! Das waren nun eigentlich alle
Änderungen, denn das Spiel ist von den ganzen Mechaniken komplett mit der
französischen Version identisch. Sagte ich eigentlich schon wie schön ich den
Namen Suleika finde? ;-)
Also - Zum Spielaufbau:
Das Brett wird in die Mitte gelegt, das Geld (schöne, dicke und
runde Holzplättchen) wird fair auf die Spieler aufgeteilt und jeder erhält 12
(4 Spieler) bzw. 15 Teppiche (3 oder 2 Spieler). Hierbei handelt es sich nicht
um die üblichen Papp-Legekärtchen, sondern wirklich um kleine wuschelig und
kuschelige Textilteppiche die von ihrer Länge jeweils 2 Felder bedecken. Dann
wird noch der Würfel bereitgelgt, der witzigerweise anstatt der üblichen Punkte
orientalische Schuhe abgebildet hat. Außerdem besitzt er nicht wie üblich die
Zahlen 1-6 sondern nur 1-4 wobei die zwei und drei jeweils doppelt aufgedruckt
sind. Das wars... das Ganze dauert nur wenige Sekunden und der Spaß kann
beginnen. Naja gut, der Spaß beginnt schon vorher. Ihr müsste einfach mal die
Gesichter sehen, wenn jemand das Spiel zum ersten mal sieht und dann diese
kleinen Teppiche bekommt - HERRLICH. Da fühlt sich jeder wie ein kleines Kind
und schmust erstmal ein wenig mit den lieblichen Dingern. So genug geschmust,
ich mein es ernst, legt eure Teppiche erstmal beiseite und lasst euch das Spiel
erklären. Ja auch du Boris!!!
Spielregeln:
Nachdem ihr eure Spielmeute endlich in den Griff bekommen habt könnt ihr in
Ruhe die Spielregeln erklären. Das schöne hierbei ist nämlich sie sind recht
leicht zu erklären und zu verinnerlichen. Ohmarr startet von der
Mitte aus und er hat die Aufgabe, für Suleika den besten Ehemann zu finden. Das
dumme hierbei ist nur, dass ihr Ihn nicht mit eurem Aussehen oder eurem
Charisma überzeugen könnt, Ohmarr ist mehr der Typ fürs sachliche, er ist an
den edelsten fliegenden Teppichen interessiert. Für jeden Besuch von Ohmarr in
dem er eure Teppiche begutachtet erhaltet ihr Geld und zwar je mehr umso größer
eure Auslage ist. Allerdings seid ihr nicht die Einzigsten die um die Gunst der
Prinzessin buhlen und so gibt es ziemliches Gerangel. Hier solltet ihr immer
ein Auge auf eure Konkurrenz haben und dafür sorgen, dass möglichst eure
Teppiche oben liegen und ihr die anderen überbaut. Wer am Ende die meisten
Siegpunkte hat (alle zu sehenden Teppichflächen von euch plus euer Geld)
gewinnt das Spiel, darf die hübsche Suleika heiraten und mit ihr glücklich und
zufrieden in den Sonnenuntergang fliegen. Nun wie geht das mit Teppichen genau
vor sich? Ohmarr wird von jedem Spieler bewegt. Vor der Bewegung gebt ihr die
Richtung seines Laufweges an. Ihr habt dabei die Wahl zwischen geradeaus, links
oder rechts. Eine 180 Grad Drehung ist jedoch nicht erlaubt. Erstens ist Ohmarr
nämlich nicht gerade der dünnste und zweitens gibt es soviel zu sehen, da kann
er einfach nicht den Blick von den Teppichen lassen und Ihnen den Rücken
zuwenden. Sobald ihr euch für eure Richtung entschieden habt dreht ihr Ohmarr
in die bestimmte Richtung und würfelt mit den Pantoffelwürfel (Wichtig für die
Taktiker: Durch die Würfelverteilung sind die Zahlen zwei und drei besonders
häufig und eins und vier eher seltener!). Steht eure Zahl fest, bewegt ihr den
kleinen Arabar um soviele Teppichfelder voran (ob belegt oder unbelegt ist
dabei irrelevant). Kommt er dabei über den Brettspielrand hinaus geht er den
Balkon entlang und kommt an einer anderen Reihe wieder heraus. Dabei müsst ihr
einfach mit der Figur der Linie folgen. Wichtig ist, dass der Balkon selbst
nicht als Feld zählt. Kommt ihr dann zum stehen, dürft ihr einen eurer Teppiche
platzieren. Hierbei ist es ganz euch überlassen wie ihr diesen
hinlegt es gilt nur drei Regeln zu beachten: 1. Der Teppich muss komplett auf dem
Brettspiel zu liegen kommen 2. Der Teppich muss eines der vier Felder
überdecken die horizontal oder vertikal an Ohmar anschließen (diagonal zählt
nicht!) 3. Ihr dürft einen fremden Teppich nicht komplett überdecken
(allerdings dürft ihr zwei fremde Teppiche jeweils zur Hälfte überdecken und
das dürfen auch beides Teppiche des selben Spielers sein) Jetzt haben wir
eigentlich nur noch eine Sache vergessen, wie kommt man an Geld. Jedesmal wenn
Ihr den teppichliebenden Orientaler bewegt kommt er auf einem Feld zum stehen.
Handelt es sich hierbei um euer Gewebtes oder ein leeres Feld passiert nichts.
Ist es jedoch ein fremder Teppich müsst ihr dem Besitzer soviel Münzen geben
wie groß die jeweilge Teppichfläche ist. Hierbei zählen alle horizontalen und
vertikalen verbundenen Flächen. Das Spiel endet, wenn der letzte Spieler seinen
Teppich platziert hat und dann geht es um die Wurst, bzw. um die hübsche
Prinzessin. Jeder zählt seine noch sichtbaren Teppichplätze und sein Geld
zusammen und wer die meisten hat gewinnt. Diesmal passt der Spruch "Pech
im Spiel, Glück in der Liebe" nicht. Denn nur durch Gewinnen kommt ihr
auch an die Liebe eures Lebens.
Strategie:
Interaktion:
Glück:
Packungsinhalt:
Spaß:
Smukers Prognose:
Das Spiel wurde mir so an dem Spieleabend am Prototypen erklärt und ich konnte es erstmal nicht mehr aus meine Fingern lassen. Wir haben es an diesen und nächsten Tag mit verschiedensten Gruppen gespielt und eigentlich gab es bei allen Gruppen das selbe Feedback:
- Wow was für ein Material
- Schöne leichte Regeln
- Taktik & Glück gut ausgewogen
- Wiederspielreiz sehr hoch
Für mich stellt Suleika eines der Highlights des Jahres 2008 dar und ich freue mich schon das fertige Produkt bald in meinen Händen zu halten. Es macht tierischen Spaß die Teppiche zu platzieren und zu sehen wie ein bunter Teppichwald entsteht der auch an einigen Stellen gut an Höhe gewinnt. Natürlich ist ein guter Glücksanteil und Ärgerfaktor enthalten, der aber sehr zur Stimmung beiträgt. Das die Taktik aber auch was ausmacht, zeigt allein meine bisherige Statistik an, ich bin nämlich bisher ungeschlagener Suleika Spieler. Aber das ist nicht der Grund warum ich das Spiel so gut finde. Es macht einfach jedem Spaß, da es so leicht verständlich ist und sehr fesselt. Und das ist doch die Hauptsache: Spaß und Widerspielreiz. Wenn es dann natürlich auch noch so von designerisch ausgeflippten Komponenten strotzt ist es nochmal ein Pluspunkt.
Ihr solltet schonmal Platz in eurem Schrank machen und die Wasserpfeifen bereitstellen, eine wunderschöne Prinzessin wird euch nämlich sicher bald besuchen :-).
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de