Testbericht vom 25.05.2009 - von Jörg
Kingdom Quest
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
In den letzten Jahren hat sich ein Verlag mit außergewöhnlichen Denk- und Puzzlenspielen etwas in den Vordergrund gestellt: Dr. Wood! Das lag sicherlich nicht nur am deutschen Vertriebspartner Asmodee, der einen Teil dieser Produkte in Deutschland anbietet, sondern auch an den Spielen, denn viele davon (u.a. The Kaleidoscope Classic) sind gerade für Solospieler sehr zu empfehlen. In Essen 2008 wurde mit „Kingdom Quest“ ein weiteres Denkspiel (ab zwei Personen) in neuem Design veröffentlicht. Das Spiel ist in englischer Sprache (betrifft nur die Regeln) und zum jetzigen Zeitpunkt wird es auch nicht bei asmodee erscheinen. Englisch?? Richtig gelesen, das Spiel ist auf englisch, was aufgrund der einfachen Regeln keinerlei Probleme darstellen sollte. Das Material beinhaltet keine sprachlichen Hürden. Worauf warten wir dann noch! Let’s play!
Ziel des Spiels:
Abhängig von der Spieleranzahl gewinnt der erste Spieler, der vier (z.B. bei zwei Spieler) gegenüberliegende Würfel (Würfel des Mitspielers) gefangen nimmt. Bei drei Spielern sind es fünf, bei vier Spielern sogar sechs Würfel!
Spielaufbau:
Jeder Spieler sucht sich eine Farbe heraus und nimmt sich seine sechs Würfel. Auf jedem Würfel sind folgende Personen abgebildet: >König >Königin >Prinz >Prinzessin >Ritter >Hofnarr Alle Würfel sind gleich, außer dass die Personen unterschiedlich aussehen. Der Spielplan mit den unterteilten quadratischen Feldern wird in die Tischmitte gelegt. Auf jeder Seite erkennt man bereits an der Feld-Farbe (des Würfels), wo im weiteren Verlauf die Würfel starten. Der Würfel des Zauberers (auf jeder Würfelseite das gleiche Bild) wird in die Spielplanmitte gestellt.
Spielablauf:
Der Spielmechanismus ist relativ einfach, denn zu Beginn starten die Spieler, indem sie einen ihrer Würfel auf ihr farbiges Starfeld stellen. Im weiteren Verlauf ist immer nur wichtig welche Person (Gesicht) auf dem Würfel von oben zu sehen ist. Nachdem man sich auf einen Startspieler geeinigt hat beginnt das Spiel (anschließend reihum). Der Spieler dreht dabei einen seiner Würfel (am Anfang ist es der auf dem Startfeld) in eine Richtung (vor, zurück, recht, links >je nach Möglichkeit). Diagonale Bewegungen sind nicht erlaubt. Nach der Drehung ist auf der oberen Seite eine neue Person zu sehen. Das neue Zielfeld muss natürlich frei sein! Dabei darf (im Verlauf des Spiels) natürlich auch auf das Zaubererfeld (sofern nicht besetzt) und das gegnerische Startfeld (sofern nicht besetzt) der Würfel gedreht werden. Anstatt einen Würfel zu drehen kann der Spieler auch auf seine „freie“ Startposition einen neuen eigenen Würfel stellen. Doch wohin des Weges? Das Ziel ist immer mit seinem Würfel neben (waagrecht, senkrecht) einem gegnerischen Würfel zu landen um ein Match zu beginnen! Folgende Match-Möglichkeiten gibt es:
König mit Königin (und umgekehrt!!)
Prinz mit Prinzessin (und umgekehrt!!)
Ritter mit Königin (und umgekehrt!!)
Wenn man ein Match verursacht bzw. veranlasst, kann man dadurch den gegnerischen Würfel erobern und diesen vom Brett nehmen (Trophäe!). Wenn die Bewegung gleich mehrere Matches auslöst, entscheidet man sich für „ein“ Match! Während des eigenen Zuges muss man sich auch immer bewegen sofern dies möglich ist! Denn gerade in 4er Runden ist es auch möglich, dass man blockiert ist und aussetzen muss.
Doch welche Rolle spielt die Person Hofnarr? Ein Hofnarr ist nie an einem Match beteiligt und kann auch nicht gefangen genommen werden. Wenn ein Hofnarr neben den Würfel mit angezeigtem Prinz oder Prinzessin gedreht wird sperrt er sie! Das bedeutet, dass dieser Spieler „diesen“ Würfel nicht mehr bewegen darf sofern sich der Hofnarr nicht wegbewegt hat. Natürlich kann der Narr auch den eigenen Prinzen und die Prinzessin sperren! Vorsicht!
Zum Schluss fehlt uns noch die Erklärung des Zauberers! Denn die Startposition in der Mitte des Spielplans behält dieser Würfel mit Sicherheit nicht lange! Immer wenn der eigene Würfel neben den Zauber – Würfel steht, hat der Spieler die Möglichkeit, die Magie des Zauberers zu nutzen! Man kann dadurch den Zauber Würfel zu einem freien Zauber-Feld stellen und dort die Kraft des Zauberers erwecken um irgendeinen Würfel daneben auf eine gewünschte Seite umzudrehen! Natürlich könnte der Spieler ggf. auch den daneben liegenden eigenen Würfel drehen (auch gesperrten Prinzen oder die Prinzessin). Allerdings muss man den Zauberer (Würfel) nicht versetzen. Es besteht die Aktionsmöglichkeit, gleich einen daneben anliegenden Würfel zu beeinflussen (Seite drehen). Natürlich darf der Zauberer nur in einem Zug genutzt werden! Es bleibt dem Spieler dabei selbst überlassen ob er die „Magie“ nutzt. Dabei wird der Zauberer gerne dazu genutzt ein Match zu eröffnen. Wer sich am geschicktes über den Spielplan bewegt und dadurch die angegebene Anzahl von Würfel (je nach Spieleranzahl) gewinnt, wird Sieger dieses Spiels.
Strategie:
Zuerst einmal sollte man die Gesichter insbesondere die Gegenüberliegenden im Kopf haben. Das ist hier sehr geschickt und einfach gelöst. Denn auf der Rückseite des Königs befindet sich die Königin. Und wenn der Prinz zu sehen ist befindet sich auf der Unterseite die Prinzessin. Fehlt nur noch der Ritter dessen anderer Seite der Hofnarr verkörpert. Hat man dies verstanden, agiert man vorsichtiger (oder aggressiver). Der Zauberer zählt zu einem wichtigen Element im Spiel. Hat man die Vorzüge einmal verstanden, nutzt man sehr gerne seine Magie. Gerade die Drehungen sorgen für schnelle Abläufe und überraschende Kämpfe bzw. Verluste! Bei vielen Spielern geht es sehr eng zu und man muss aufpassen, dass man in seinem Zug mehrere Bewegungsmöglichkeiten hat. Gerne versuchen einem die Spieler einzukreisen oder in die Enge zu treiben. Gerade der Hofnarr sperrt sehr gerne gegnerische Würfel, macht diese kampfunfähig und bietet somit leichte Beute für den Mitspieler. Weitere Strategien und Möglichkeiten ergeben sich aus dem Spiel heraus! Dabei verlaufen 2er Partien ganz anders als Partien zu Viert, da man sich jedes Mal auf eine große bzw. kleine Fläche einstellen muss.
Interaktion:
Einige Spieler versammeln erst einmal ihre Würfel auf dem Spielfeld um anschließend geschlossenen Feldes zum Angriff zu starten. Es gibt allerdings auch Spieler die mit zwei oder drei Würfeln angreifen oder abwarten, was der Gegner macht. Gerade in Runden mit vier Spielern sind viele Matches an der Tagesordnung! Ein Rückzug ist hier fast ausgeschlossen. Denn wer lässt sich schon gerne in die Ecke treiben!
Glück:
Kingdom Quest hat nicht viel mit Glück zu tun, denn bereits beim Einsetzen des Würfels sollte man vorsichtig sein und weitere Züge bedenken. Auch im weiteren Spielverlauf ist von Glück keine Rede, denn strategische Planungen sind die Voraussetzung um das Spiel zu gewinnen.
Packungsinhalt:
Schwer beeindruckt waren wir von der tollen Grafik, die es wie anfangs erwähnt als Cover in zwei Versionen gibt. Der Karton und die Inneneinlage sind allerdings nicht vom besten Material, so dass man hier etwas vorsichtig zur Hand gehen sollte. Die Würfel stellen eigentlich das Highlight des Spiels dar, doch auch hier sind wir vom leichten Plastikmaterial etwas enttäuscht. Ein Plus gibt es dagegen wieder für die Anleitung. Denn mithilfe einiger Beispiele verstehen auch Spieler die Regeln, die nicht unbedingt des englischen mächtig sind. Ein paar Grundkenntnisse sollten allerdings schon vorhanden sein. Auf der Messe in Essen gab es das Spiel zum Preis von ca. 30 EUR, sofern wir uns jetzt nicht irren. Im deutschen Handel ist das Spiel nur schwer zu bekommen. Im Notfall kann man allerdings das Spiel auch direkt bei Dr. Wood bestellen (www.drwood.com).
Spaß:
Die Begeisterung war sehr groß als wir das Spiel zum ersten Mal zu sehen bekamen. Doch es dauert einige Spielrunden bis man die Mechanismen und Möglichkeiten versteht. Unter ein paar Spielen verstehen wir dabei fünf bis zehn Runden. Das geht dem einen oder anderen mit Sicherheit zu lange!! Doch wird man nach vielen Testrunden anschließend auch mit spannenden Runden belohnt? Die Drehungen und Kämpfe machen Spaß, doch auf Dauer haben wir uns mehr erhofft. Die Idee mit den drehenden Würfeln ist zwar amüsant, allerdings dauerten einige Partien viel zu lange, da sich jeder mit den Spielzügen befassen muss! Denn Fehler werden schnell bestraft! Das ist nicht jedermanns Sache zumal man auch etwas dreidimensional denken muss!
Jörgs Meinung:
In Kingdom Quest werden nicht Würfel geworfen! Nein, hier drehen die Spieler ihre Kampfwürfel um den Gegner zu besiegen. Dabei werden nur bei bestimmten Konstellationen (z.B. Prinz gg. Prinzessin) Wettkämpfe ausgelöst die für einen Spieler zum Verlust seines Würfels führen. Verliert man eine bestimmte Anzahl seiner eckigen Figuren hat man das Spiel verloren. Dabei geht es in voller Besetzung recht turbulent zu. Auf Dauer haben wir uns aber viel mehr erhofft, denn auch mit dem Zauberer als interessantes Spielelement hat und das Spiel nicht 100%ig überzeugt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Dr. Wood für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Von drehenden Würfeln als tolles Spielelement haben wir uns mehr erwartet!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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