Testbericht vom 20.05.2013 - von Jörg
Kingdoms
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20-40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Kennt Ihr das Gefühl auch? Man liest eine Anleitung und irgendwie erinnert man sich, dass es doch so ein Spiel schon einmal gab. Naja, nur Geeks können mit dieser Aussage etwas anfangen, denn aufgrund der Vielzahl neuer Spiele wird es immer schwieriger und manche Spiele weisen mit Sicherheit in irgendeiner Form immer Ähnlichkeiten auf.
Bei Kingdoms ist es allerdings doch etwas eindeutiger, denn Autor und Verlag produzierten schon einmal ein solches Spiel mit fast identischen Abläufen. Es heißt Beowulf und wurden von uns bereits als Video und Testbericht vorgestellt. Gleichzeitig ist dies auch eine Neuauflage aus dem Jahr 1994.
Thematisch hat man sich nur etwas anders orientiert. Schauen wir uns diese „Neuauflage“, denn so könnte man das Spiel durchaus bezeichnen, einmal genauer an.
Ziel des Spiels:
In drei Spielrunden versuchen die Spieler möglichst viel Gold zu sammeln, in dem sie ihre Burgen in Reihen oder Spalten errichten, in welchen es möglichst wertvolle Plättchen gibt.
Spielaufbau:
Auf dem Spielplan erkennt man fünf Reihen und sechs Spalten, auf die im Verlauf von insgesamt drei Runden Plättchen und Burgen auf einzelnen Feldern platziert werden.
Alle Plättchen werden gemischt und bilden dabei einen verdeckten Nachziehstapel. Anfangs bekommt jeder Spieler eines davon und behält es.
Es gibt Landplättchen mit positiven Werten aber auch Gefahrenplättchen mit negativen Werten. Hinzu gesellen sich Bergplättchen, die beim Platzieren Hindernisse bilden und noch ein paar weitere Plättchen mit Sondereigenschaft, die sich auf andere Plättchen und Burgen auswirken.
Zu Spielbeginn sollte man jedem Spieler diese kurz erklären und dann kann das Spiel bereits beginnen. Zuvor bekommt noch jeder Spieler abhängig von der Spieleranzahl Burgen mit unterschiedlichem Rang (zu erkennen an den Türmen der Figuren) und Münzen im Wert vom 50.
Spielablauf:
Wir beginnen mit Epoche 1 und die nachfolgenden Epochen 2 und 3 werden auf gleiche Weise absolviert.
Der aktive Spieler setzt entweder eine Burg auf ein Feld, zieht ein Plättchen und legt es auf ein Feld oder nutzt sein Startplättchen.
So füllt sich der Plan mit Plättchen und Burgen und eine Epoche endet, wenn es keine leeren Felder mehr auf dem Spielplan gibt.
Es folgt die Wertung, in der Reihen und Spalten gewertet werden. Um eine Reihe zu werten, addiert der Spieler die Werte aller Landplättchen der Reihe und zieht davon die Werte aller Gefahrenplättchen dieser Reihe ab. Dabei muss man ggf. noch Sonderplättchen berücksichtigen. Dieses Ergebnis multipliziert man mit der Summe der Ränge aller eigenen Burgen in dieser Reihe. So verfährt man mit Reihen und Spalten, bis man am Ende eine Gesamtsumme hat.
Anschließend wird alles abgeräumt und es folgt die nächste Epoche. Allerdings erhalten die Spieler nur ihre Burgen des ersten Rangs zurück. Das Spiel endet nach der dritten Epoche und der Spieler mit dem größten Schatz gewinnt.
Strategie:
Die strategischen Möglichkeiten sind doch sehr begrenzt. Setzt man eine Burg frühzeitig ein, besteht die Gefahr, dass Mitspieler unattraktive Plättchen in diese Reihe oder Spalte platzieren. Wartet man zu lange mit dem Einsetzen einer Burg, profitieren Mitspieler von attraktiv ausliegenden Plättchen.
Interaktion:
Es gehört hier einfach dazu, Mitspieler zu ärgern, sobald man ein passendes Plättchen zur Hand hat und andere Spieler bereits Burgen auf dem Spielplan platziert haben.
Glück:
Der Glücksfaktor ist hoch, zumal man immer nur ein Plättchen zieht und dieses auch Platzieren muss. Auch nach dem Einsetzen einer Burg weiß man erst gegen Ende, ob sich diese Aktion auch gelohnt hat. Viel Ungewissheit im Spiel und gerade in voller Spielbesetzung fällt der Glücksfaktor sehr hoch aus.
Packungsinhalt:
Das Cover gefällt uns gut, wobei der Name und die Illustration für dieses taktische Legespiel irgendwie nicht zueinander passen. Sieht man das Cover, denkt man doch an ein anderes Spiel und wundert sich etwas über diesen Spielablauf. Die Anleitung ist relativ kurz ohne Beispiele, außer bei der Wertung, dafür aber verständlich.
Die Altersangabe mit „ab 14“ verwirrt uns zusätzlich, denn die Abläufe sind auch für 8-jährige durchführbar. Lediglich bei der Wertung nutzt man Papier oder Taschenrechner. Der Preis mit ca. 20 Euro geht insgesamt gesehen aber in Ordnung.
Spaß:
Natürlich vergleichen wir das Spiel mit Beowulf, denn große Unterschiede gibt es kaum. Doch aufgrund des Covers und des Alters haben wir uns spielerisch auf ein ganz anderes Spiel eingestellt.
So verwirrend das Ganze auf uns wirkt, durch die uns bekannten Regeln finden wir uns im Spiel schnell zurecht, doch große Glanzpunkte kann das Spiel nicht setzen. Da ist es dann doch einen Tick zu glückslastig und im Vergleich zum „ähnlichen Spiel“ Beowulf schneidet es schlechter ab.
Jörgs Meinung:
Wie im Vorwort bereits angesprochen sind die Abläufe fast identisch mit dem Spiel Beowulf. Besser ist es allerdings nicht und die Altersangabe (ab 14) und das Cover lassen auf ein ganz anderes Spiel schließen. So ist uns die Enttäuschung dann doch etwas ins Gesicht geschrieben und man fragt sich schon, warum Autor und Verlag eine solche Neuauflage, nur thematisch etwas anders, veröffentlichen. Denn mit den preiswerten Beowulf samt attraktiver Figuren spielt es sich dann doch etwas besser. Insgesamt gesehen kommt Kingdoms noch mit einem blauen Auge davon, wobei es durchschnittliche abstrakte Spiele mit aufgesetztem Thema schwer haben Käufer zu finden.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Heidelberger Spieleverlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Cover und Altersangabe passen nicht zu diesem glückslastigen Legespiel, welches starke Ähnlichkeit mit Beowulf aufweist.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: Kingdoms (Heidelberger Spieleverlag)
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