Testbericht vom 01.09.2010 - von Jörg
Ramses Pyramid
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 - 40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Das Unternehmen Lego zählt zu den größten
Spielwarenherstellern und befasst sich hauptsächlich mit Baukastensystemen, bei
denen Kunststoffklötzchen, Figuren, Zahnräder und weiteres Material zusammengesteckt
wird. Lego leitet sich dabei vom dänischen „Leg Godt“ (=Spiel Gut) ab. Aber
warum soll man sich nur um das Zusammenstecken von Spielmaterialien kümmern,
wenn man daraus auch Spiele entwickeln kann? Die Aufregung war in dieser
Branche sehr groß, als Lego mit den ersten Spielen auf den Markt kam. Klar,
dass man die neue Konkurrenz mit strengem Auge beobachtet. Doch sind
Lego-Spiele eine starke Konkurrenz zum bisherigen Brettspielmarkt? Mit dem
Autor Reiner Knizia hat man sich gleich einen der bekanntesten Autoren der
Branche gegriffen und daraus ist das Spiel Ramses Pyramid entstanden. Motiviert
ging man dabei ans Werk und dieser Aufwand hat sich gelohnt, da dieses Spiel
2009 mit dem Toy Innovationspreis ausgezeichnet wurde. Tolle Leistung und ein
Grund mehr sich einmal mit Lego-Spielen zu befassen. Da Lego allerdings eher
für die Kinder und Jugendlichen gedacht ist, sind wir gespannt, wie ein solches
Spiel in dieser Generation ankommt.
ZIEL DES SPIELS:
Besiege König Ramses, nimm Dir die Krone und damit hat man das Spiel gewonnen.
SPIELAUFBAU:
„Eine neue Art des Spielens“ (O-Ton Lego), doch bevor es soweit ist, muss der
Spielplan erst einmal zusammengesteckt werden. Hierzu gibt es eine separate
Bauanleitung, wie man das auch aus Baukastensystemen kennt. Nach etwa 30
Minuten liegt vor uns eine Pyramide, die aus mehreren Stufen mit Juwelen
besteht. König Ramses nimmt dabei die oberste Position ein. Darunter sind die
einzelnen Mumienfiguren zu sehen, die im Verlauf einer Partie noch eine
wichtige Rolle spielen. Der Eingang für die Abenteurer (Mitspieler-Figuren) ist
vorgegeben und um die Pyramide gibt es neben den Eckfeldern (Zelte der Spieler
in der jeweiligen Farbe) auch besetzte geheime, aber auch leere Tempelfelder.
Fehlt nur noch der Würfel, der gemäß Abbildung in der Anleitung mit Plättchen
bestückt wird. Doch keine Sorge, das ganze zusammengebaute Material findet in
der Schachtel seinen Platz, so dass hier von einem einmaligen Aufbau die Rede
ist.
SPIELABLAUF:
Ein Spieler beginnt und würfelt. Der Würfel zeigt dabei allerdings nicht nur
Bewegungsmöglichkeiten an, sondern auch Symbole und Farben.
Die Würfelaktionen:
>Gehe bis zu zwei Schritte
>Stehle ein Juwel und gehe bis zu zwei Schritte >Drehe die Pyramide und
gehe einen Schritt >Bewege die Mumien und gehe bis zu drei Schritte Der
Abenteurer springt dabei mit seiner Figur vom Eingang aus im Uhrzeigersinn von
einem braunen Bewegungsfeld zum nächsten. Sobald der letzte Zug auf den braunen
Bewegungsfeldern endet und man damit wieder den Eingang erreicht, entscheidet
man sich im nächsten Zug für eine der vier Seiten auf der dunkelbraunen ersten
Pyramidenstufe. Schließlich muss man den König auf der Spitze erreichen.
In jedem der Bewegungszüge bzw. deren
Felder hat man folgende Möglichkeiten:
>Man nimmt sich den Juwel und steckt ihn neben das Zelt seiner Farbe ODER
>Man schaut in den geheimen Tempel und merkt sich die Farbe (ohne das dies
Mitspieler sehen). Der Tempel wird dann auf eine anderes leeres Feld gesetzt
ODER
>Man landet auf ein Feld ohne Juwel oder geheimen Tempel. (Es passiert
nichts.) Sobald der Abenteurer die Pyramide erreicht, bewegt man sich
auf den Pyramidenstufen nach unten oder nach oben. Eine Stufe zählt dabei als
ein Schritt und vor dem Würfelwurf muss man sich für eine der folgenden
Möglichkeiten entscheiden:
>Man würfelt und zieht den Abenteurer auf der Pyramide auf eine Stufe und
muss dabei immer das farblich passende Juwel neben seinem Zelt liegen haben
ODER das farblich passende Juwel in einem der geheimen Tempel finden.
>Anstatt zur würfeln zieht man den Abenteurer auf der gleichen Stufe auf
eine der drei anderen Pyramidenseiten und stellt ihn in die Mitte. Natürlich
muss man auch hier das farblich passende Juwel besitzen oder den richtigen
Tempel finden. Gar nicht so einfach, zumal sich je nach Würfelwurf die Pyramide
dreht oder sich die Mumien nach unten bewegen. Den Abenteurer darf man dabei
nicht auf eine Stufe ziehen, auf der sich eine Mumie befindet. Steigt
allerdings eine Mumie auf eine Stufe hinab, auf der sich ein Abenteurer
befindet muss dieser zurück zum Eingangsfeld gestellt werden. Sobald der
Spieler wieder am Zug ist, stellt er ihn auf eine der beliebigen dunkelbraunen
untersten Pyramidenstufen. Sobald ein Spieler die Stufe direkt unter Ramses
erreicht endet der Zug. Mit dem nächsten Zug muss man das Mumien-Symbol
würfeln, um Ramses zu besiegen und damit das Spiel zu gewinnen.
Strategie:
Nicht nur Würfelglück auch das Merken von Juwelen spielt eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle. Mit vielen Juwelen neben dem Zelt fällt es einem da schon einfach die Tempelstufen zu erklimmen. Ansonsten benötigt man mehr Rateversuche, um sich die Farben und Positionen der Tempel einprägen zu können. Schwierig wird es dann nur, wenn sich die Position im Spielverlauf ändert.Interaktion:
Interaktionsmöglichkeiten findet man insbesondere beim Stehlen eines Juwels. Hier hat man die Möglichkeit, einen Juwel des Mitspielers zu Klauen. Dieser ist dann gezwungen erneut einen Juwel dieser Farbe zu bekommen oder sich die Tempelposition mit der jeweiligen Farbe zu merken.Glück:
Der Würfel spielt eine wichtige Rolle und viele Schritte voran zukommen muss dabei nicht nur von Vorteil sein. Viel lieber sammelt man einige Juwelen ein, um damit einfach die Stufen der Pyramiden zu erklimmen.Packungsinhalt:
Über das Legomaterial kann man sich eigentlich gar nicht beschweren, da dieses Material bereits über Jahrzehnte einen guten Ruf genießt. Viel Kleinmaterial wird diesem Spiel beigefügt und so muss man wie bei anderen Legospielen auch darauf achten nichts zu verlieren. Der Aufbau ist mithilfe der guten Anleitung zügig erledigt und Langeweile mit den Komponenten gibt es erst einmal nicht, da auf einer Extra-Seite bauliche Veränderungen des Spielmechanismus genannt werden. Gerade diese Möglichkeit macht das Legospiel auch so Einzigartig. Die Spieler können das Spiel nach Belieben umbauen. Auch das Problem des Spielabbaus ist leicht gelöst, da der Spielplan mit der Pyramide (nur einige Stufen müssen zusammenhängend abgebaut werden) perfekt in die Spielschachtel passt. Was will man mehr und der Würfel zählt dabei zu einem weiteren Highlight. Groß genug für kleine Hände kann er sogar mit beigefügtem Legowerkzeug nach Belieben verändert werden. Im Handel kostest das Spiel zwischen 20 und 30 Euro. Ein guter Preis in Anbetracht von Material und Spielspaß!Spaß:
Bereits der Spielaufbau macht den Kindern Spaß, auch wenn es je nach Alter der Kinder gut bis zu eine Stunde dauern kann bis alle Komponenten richtig zusammengebaut sind. Der zweite Spaßfaktor findet man dann im Spielen wieder. Gespannt blicken die Kinder und Jugendliche auf das Spielbrett und versuchen nicht nur viele Juwelen zu bekommen, sondern sich auch möglichst viele Positionen der Tempel mit bestimmten Juwelen zu merken. Damit dies auf Dauer nicht langweilig wird sorgt die Drehung der Stufen und die Bewegung der Mumien für Spannung. Die Spieler sind mit Freude am Spiel und schnell werden nach einigen Partien auch leichte Änderungen des Spielplans vorgenommen. Die Möglichkeiten sind unendlich und sorgen dafür, dass das Spiel nicht zu schnell langweilig wird.Jörgs Meinung:
Bevor man zu Spielen beginnt müssen die Spielkomponenten erst einmal zusammengesteckt werden. Bereits dies sorgt bei Legoliebhabern für Freude, bevor der eigentliche Spielspaß folgen kann. Mit attraktiven Abläufen versuchen die Spieler in der Rolle eines Abenteurers die Pyramide zu erklimmen. Dabei müssen sie nicht nur die jeweiligen Juwelen vorweisen, sondern unter Umständen auch die Positionen in Tempel (mit richtigen Juwelen) anzeigen. Da sich allerdings auch die Mumien von König Ramses bewegen, wird es nicht einfach, alles in kürzester Zeit zu schaffen.
Insgesamt dauert eine Partie kaum länger als 30 Minuten (abhängig vom Alter der Kinder) und mithilfe weitere Ideen und Phantasie lässt sich auch der Spielplan und / oder der Würfel anpassen. Gerade der letzte Punkt macht auch den Reiz für dieses Spiel aus!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Lego / Achtung für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Zurecht hat das Spiel 2009 den TOY Innovationspreis erhalten. Abläufe lassen sich dank Lego Material nach eigenen Wünschen anpassen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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