Testbericht vom 27.01.2009 - von Jörg
Drachen Wurf
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Würfel, Basen, Plättchen und Eier stehen in diesem Test im
Vordergrund und mehr Materialien benötigt man auch nicht, denn unser aktuelles
Spiel heißt „Drachen Wurf“ und entspringt der bereits bekannten easy play Reihe
von Schmidt Spiele. Easy Play? Genau, denn einfaches und schnelles Spielen
stehen hier im Vordergrund. Die Anleitung muss kurz, knapp und knackig
geschrieben sein, denn das „spannende Würfelzocken“ (O-Ton des Verlags) soll
schnell beginnen. Halten wir uns also nicht länger mit dem Vorwort auf, sondern
begeben uns in das Land der Drachen.
Ziel des Spiels:
Mithilfe der Würfel versucht man nicht nur viele, sondern auch passende
Drachenplättchen zu erwürfeln. Doch in der Basis sind sie nicht sicher, denn
erst in der Folgerunde finden sie ihren Platz im Drachenhort. Wer zum Ende hin
die besten Kombinationen an Drachen ausliegen hat, bekommt die meisten Punkte
und gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Jeder Spieler bekommt eine quadratische Drachenbasis und
legt diese offen vor sich ab. Die vier Seiten des Plättchens haben dabei die
Werte 2, 3, 4 und 5. Die 36 Drachenplättchen mit sechs verschiedenfarbigen
Drachen in sechs unterschiedlichen Landschaften werden verdeckt gemischt und
bilden einen Stapel. Die Dracheneier bilden einen Vorrat, von dem sich jeder
Spieler ein Ei nimmt. Bevor wir jetzt auf den weiteren Ablauf eingehen, weißen
wir darauf hin, dass es bei zwei Spielern eine kleine Regeländerung gibt. Aber
dazu am Ende mehr, hier wollen wir erst einmal auf den Sachverhalt für 3 bis 6
Spieler eingehen.
Spielablauf:
Der Startspieler erhält die sechs Drachenwürfel, doch bevor er mit allen
würfelt, werden drei Plättchen vom Stapel offen in die Tischmitte gelegt.
Auf den Würfeln sind alle sechs Farben der Drachen abgebildet und
nach einem Wurf entscheidet sich, ob man die aufgedeckten Plättchen (bzw.
offenen Plättchen der Mitspieler in späteren Runden) auch erwürfelt. Denn das
Ziel eines jeden Spielers ist es, die Plättchen an seine Drachenbasis zu holen.
Doch um ein Plättchen zu bekommen, benötigt man mindestens zwei gleichfarbige
Drachenwürfel (sozusagen ein Zweierpasch). Umso mehr Würfel eines Drachen (der
auch ausliegt) gewürfelt werden, desto sicherer ist dieser Drache für einen
Spieler. Natürlich dürfen die Würfel (ab vier gleichen Drachen) auch aufgeteilt
werden, sofern mehrere gleichfarbige Drachen dieser Farbe ausliegen (in der
Tischmitte bzw. später auch bei den Basen der Mitspieler). Wer einmal die
Auslage aufgebaut hat, wird den Ablauf verstehen. Fragt sich nur ob jeder
Spieler nur einmal würfeln darf? Wäre ja sehr glücksbetont. Jeder Spieler darf
bis zu 6 x würfeln, muss aber nach jedem Wurf einen Würfel in der Drachenfarbe
beiseite legen, die „sichtbar offen ausliegt“ (Auslage und/oder Drachenbasis
der Mitspieler). Kann man allerdings mit einem Wurf keinen Würfel herausnehmen,
ist das Würfeln für den Spieler beendet und das angezeigte Ergebnis wird
ausgewertet.
Der Spieler nimmt die erwürfelten Plättchen und legt diese an
seine Basis an. Dabei kommt das Plättchen immer an die Seite (2, 3, 4 oder 5),
die der Würfelanzahl dieses Drachen entspricht. Natürlich können auch mehrere
Plättchen (gerade bei der Seite mit der 2 sehr häufig) nebeneinander gelegt
werden. Zwei ausführliche Beispiele sorgen für schnelles Spielverständnis. Wer
allerdings aufgepasst hat, wird sich fragen, was bei sechs gleichen
(erwürfelten) Drachen passiert. Perfekter Zug, denn das eroberte Plättchen wird
nicht an seine Basis, sondern in sein Drachenhort (Auslage vor dem Spieler)
gelegt. Anschließend ist dieser Spieler noch einmal am Zug! Wenn man allerdings
den 6er Pasch zerlegt und mehrere gleichfarbige Drachen dieser Farbe nimmt, ist
man nicht noch einmal dran! Nicht selten fehlt einem Spieler aber ein Würfel,
um ein Plättchen zu bekommen, oder man hätte lieber mehr Drachen dieser Farbe
gewürfelt. Kein Problem, denn mit dem Drachenei kann man einen Würfel (ein
Würfelsymbol) verdoppeln. Dieser Würfel zählt dann wie zwei Würfel. Das
verwendete Drachenei kommt anschließend in den Vorrat. Sobald der Spieler
seinen Zug ausgeführt hat, ist der nächste Spieler (im Uhrzeigersinn) an der
Reihe und deckt erst einmal wieder so viele Plättchen auf, so dass drei
Plättchen in der Tischmitte liegen. Ist der Nachziehstapel leer, werden keine
neuen Plättchen (wie auch) gelegt. Erst jetzt wird man auch das
Spiel und die Abläufe richtig verstehen, denn weitere Spieler haben nicht nur
die Möglichkeit um die Auslage, sondern auch um die Drachenplättchen an der
Basis von Mitspieler zu spielen. Doch wer die Drachen von Mitspielern haben
will, muss mindestens einen Würfel mehr erreichen als die Basisseite (Zahl) des
Drachen angibt. Für einen weißen Drachen auf der Basisseite mit dem Wert 3
benötigt man somit mindestens vier weiße Drachensymbole beim Würfeln. Ein
geraubtes Drachenplättchen vom Mitspieler kommt allerdings nicht sofort in den
eigenen Hort, sondern auch an die eigene Basis. Doch diesem Raubzug folgt eine
Entschädigung, denn der beraubte Mitspieler erhält ein Drachenei aus dem
Vorrat. Der Spieler hat je nach Würfelwurf, und je nach Auslage, die
Möglichkeit, ob er (sofern möglich) von der Auslage oder vom Mitspieler ein
Drachenplättchen nimmt. Ist eine Runde gespielt, ist wieder einmal der
Startspieler am Zug. Bevor die Auslage (ggf.) wieder auf drei Plättchen
aufgefüllt wird, und bevor er würfelt, bringt er seine Drachen an der Basis in
Sicherheit (=>Drachenhort). Hier kann sie keiner mehr stehlen. Doch wie legt
man sich seinen Drachenhort zurecht? Entweder werden waagerechte Reihen mit
>gleicher Drachenfarbe auf unterschiedlichen Landschaften oder
>unterschiedlich farbige Drachen auf gleicher Landschaft ausgelegt.
Es bleibt immer dem Spieler überlassen, ob er mit seinen
Drachenplättchen eine neue Reihe beginnt oder eine bestehende fortführt. Umso
länger die Reihe, desto mehr Punkte erhält man allerdings am Ende. Beliebiges
Hin- und Herschieben ist nicht gestattet. Außer man gibt am Ende seines Zuges
ein Drachenei ab. Dann darf man „ein“ Plättchen umlegen. Irgendwann, spätestens
wenn das letzte Plättchen in einem Drachenhort gelegt wurde, ist die Runde, und
das Spiel zu Ende. Jetzt zeigt sich wer am besten seine Plättchen ausgelegt
hat.
Folgende Punkte werden vergeben:
>1 Plättchen bringt 1 SP
>2 Plättchen bringen 4 SP
>3 Plättchen bringen 9 SP
>4 Plättchen bringen 16 SP
>5 Plättchen bringen 25 SP
>6 Plättchen bringen 36 SP
>Jedes ungenutzte Drachenei bringt 1 SP
In der Anleitung wird anhand eines Beispiels die Schlusswertung erläutert. Der
Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Haben wir noch was vergessen? Ja, die
Sonderregel für zwei Spieler! Statt mit drei Plättchen wird die Auslage mit
vier Plättchen aufgefüllt. Anschließend wählt der Spieler am Zug ein
Drachenplättchen aus, das aus dem Spiel genommen wird (offene Auslage). Sobald
die Spielmitte nicht mehr auf vier Plättchen aufgefüllt werden kann, geht ab
sofort auch kein Drachenplättchen mehr aus dem Spiel. PUH!!!!!! Das war es
jetzt nun aber mit den Regeln und manche Leser werden sich jetzt sicher auch
fragen, ob man hier überhaupt noch von einem easy play sprechen kann. Die
Antwort darauf, liefern die weiteren u.g. Faktoren:
Strategie:
Zu Zweit und zu Dritt hat man viele strategische Möglichkeiten. Entscheidend hierfür ist anfangs die Auslage. Liegen dort viele gleichfarbige Drachen, versucht man diese in sein Hort zu ziehen. Natürlich gilt die gleiche Regel auch für die Hintergründe. Das merken die anderen Spieler natürlich und versuchen einem das Leben so schwer wie möglich zu machen. Doch auch diese Spieler müssen sich sehr bald für eine mögliche Auslage entscheiden! Somit muss man während den Spielrunden immer ein Auge auf die Auslage und Basis der Mitspieler haben, denn es macht wenig Sinn die gleichen Farben oder Hintergründe zu sammeln. Schließlich bringen am Ende nur viele Plättchen (in einer Reihe) auch viele Punkte. Ab vier Spielern bleibt den Spielern allerdings nur noch die Hoffnung und bei fünf und sechs Spielern kann von Strategie keine Rede mehr sein. Denn mit vielen Spielern dominiert der Glücksfaktor fast zu 100%. Doch gerade in kleinere Runde schnappt man sich gegenseitig (sofern es der Wurf erlaubt) die Drachen weg. Das kostet natürlich unter Umständen auch Dracheneier bzw. der Mitspieler freut sich über diese. Dracheneier sind kostbarer als man denkt und sollten nur bei dringend notwendigen und erforderlichen Plättchen ausgespielt werden. Ein Ansammeln von Eiern ist dagegen nicht notwendig, denn am Ende gibt es hierfür nur einen Punkt.Interaktion:
Schneller als man schaut verschwindet der Drache wieder aus der Basis. Das ist bekanntlich das Risiko, was jeder zu tragen hat. Gerade bei der Basisstelle 2 sind die Drachenplättchen eher von kurzer Dauer. Doch mit jedem Diebstahl bekommt man einen Ausgleich in Form von Eiern, so dass sich der Verlust zumindest etwas verschmerzen lässt. Jedoch gibt keiner gerne einen seiner Drachen ab, so dass man mindestens einen verärgerten Blick seines Mitspielers erhält. Dieser Drache (ggf. sind es mehrere) ist ja noch nicht verloren, denn vielleicht schafft man es, ihn in der nächsten Runde zurück zu gewinnen, sofern man viele dieser Drachen erwürfelt.Glück:
Das Würfeln kann einem manchmal auch zur Verzweiflung bringen, wenn man die dringend benötigten Drachenplättchen nicht erwürfelt. Mit diesem hohen Glücksfaktor muss sich allerdings jeder Spieler auseinandersetzen. Man kann nur hoffen, dass man die richtige Farbe, oder den richtigen Hintergrund auswählt. Hinzukommt der Glaube, dass kein anderer Spieler diese Auslage wählt und beim eigenen Zug auch diese Plättchen in der offenen Auslage liegen. Mehr Glück ist allerdings nicht dabei! Das reicht aber auch!Packungsinhalt:
Handlich und kompakt präsentiert sich auch dieses Spiel und mit einem feurigen Drachen bekommt man gerade Lust dazu, eine oder mehrere Partien zu wagen. Das Material ist gut verarbeitet und auch die Anleitung lässt keine Wünsche offen. Preislich liegt das Spiel im gleichen Rahmen wie die anderen easy play Reihen. Dieser ist angemessen und bei einigen Händlern bekommt man das Spiel recht günstig.Spaß:
Wie bereits weiter oben erwähnt, kommt der Spielspaß nur bei zwei und drei Spielern zur Geltung. Bei vier Spielern muss man schon eine gewisse (oftmals zu lange) Wartedauer einkalkulieren, bis man wieder am Zug ist. Ab fünf Spielern, …, nein hierzu sagen wir am besten nur, dass sich eine Partie aufgrund der Dauer und des geringen Spielspaßes (zu hoher Glücksfaktor) nicht lohnt. Bei geringer Mitspieleranzahl (2-3) wird man sich allerdings nicht nur um die Auslage, sondern auch um die Drachen der gegnerischen Basis bemühen. Nie kann man sich sicher sein, ob die erwürfelten Drachen auch ausreichen, um seine(n) Drachen in der nächsten Runde sicher in sein Hort zu ziehen. Das macht das Spiel nicht nur spannend, sondern auch attraktiv. Denn bei einer Partie wird es hier selten bleiben!Jörgs Meinung:
Das Spiel Drachen Wurf ist vielen Spielern nicht nur aufgrund den Auszeichnungen „spiel gut“ und „Spiele Hit für Familien 2008“ ein Begriff.
Ein hoher Spielspaß ist vorhanden, wenn zwei oder drei Mitspieler um die begehrten Drachenplättchen kämpfen.
Ab vier Mitspielern dauern die Runden allerdings viel zu lange und der Glücksfaktor ist viel zu hoch.
In einer kleinen Runde wird man allerdings gerne und häufig zu diesem Würfelspiel, das einige taktischen Finessen zu bieten hat, greifen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Würfelspiel, dass nur mit zwei oder drei Mitspielern für gute Laune sorgt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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