Brettspiel Testbericht vom 08.01.2016 - von Jörg

Porta Nigra




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 - 90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Porta Nigra ist ein ehemaliges römisches Stadttor und Wahrzeichen der Stadt Trier. Mit Blick auf die Bilder ein imposantes Bauwerk, welches Neugierde weckt.
Aber auch das Spiel Porta Nigra in Größe und Gewicht erfreut meine Blicke, zumal mit Wolfgang Kramer und Michael Kiesling bekannte Autoren hinter dem Spiel stecken.
Insbesondere die hier verwendeten Bausteine im Spiel erinnern stark an Torres, Alcazar oder Big Boss.
Aber auch das restliche Material und der große Spielplan lassen mein Herz etwas schneller schlagen und ich bin sehr gespannt ob das Spiel Spaß macht.

Spielablauf:

Im Spiel schlüpfen die Spieler in die Rolle von Baumeistern und versuchen möglichst effektive Bauwerke zu gestalten. Hierfür erhalten Sie während aber auch am Rundenende Punkte und Sonderfunktionen.
Zu Beginn liegen die Bausteine im Bausteinmarkt und werden immer abhängig von der Anzahl je Runde befüllt. Im Spielerbereich befindet sich bereits etwas Kapital inkl. Römer und auch neben dem Spielplan tummeln sich Ehrenkarten und Bauwerkskarten, die je nach Bau eines Spielers und dessen Möglichkeiten abgeschöpft werden.

Abhängig von der Spieleranzahl werden zwei oder drei Runden gespielt und eine Runde dauert so lang, bis alle Spieler ihre Aktionskarten ausgespielt haben. Jeder hat ein gleiches Set an Karten wobei nach Mischen und Stapeln der Karten ein Spieler immer nur zwei Karten mit darauf hinterlegten Aktionen zur Verfügung hat.
Die vier Baubereiche und Viertel erkennt man bereits gut auf dem Spielplan und je nach Kauf der Bausteine vom Markt nehmen die grauen Bausteine eine bestimmte Farbe an und werden in die Spielerablage gelegt, bevor sie zu einem späteren Zeitpunkt verbaut werden.

Damit sind wir schon mitten im Spiel und bevor der Zug eines Spielers beginnt (es wird reihum gespielt) wird die Auslage der Bausteine und Karten geprüft. Ggf. wird aufgefüllt und dann folgt bereits die Aktionsphase eines Spielers.
Hier wählt der Spieler eine Aktionskarte aus seiner Hand und spielt sie einfach aus. Mithilfe der drei Einflusschips wählt er die gewünschten Aktionen aus bevor er im Anschluss eine neue Aktionskarte von seinem Stapel zieht. So werden quasi alle Karten nach und nach benutzt.
In der ersten Runde platziert der Spieler seine Baumeisterfigur (Reiter) in eines der vier Viertel, denn Aktionen werden immer nur in diesem jeweiligen Viertel ausgeführt, ansonsten muss sich der Baumeister (gegen Abgabe von Sesterzen) im Kreis weiterbewegen. Hat man eine oder mehrere Fackeln zu Hand, kann man diese aber zusätzlich zu Einflusssteinen verwenden.

Schwer ist das Ganze wirklich nicht und sobald man die Aktionen bzw. Abbildungen auf den Karten versteht kann man mit einer Partie beginnen.
Der Spieler hat die Möglichkeit Bausteine zu kaufen (Position des Baumeisters wichtig). Abhängig von der Farbe sind die Kosten durchaus höher und der Baustein wird anschließend  in den Spielervorrat (auch hier wieder auf Farbe achten) platziert.

Und was macht man mit den Bausteinen? Man baut und damit wären wir schon bei der zweiten Aktionsmöglichkeit. Man setzt 1 bis 8 Bausteine abhängig von der Farbe auf einen Bauplatz eines Viertels wo natürlich auch wieder der Baumeister steht. Die Felder auf dem Spielplan verdeutlichen, was hier gebaut werden kann und wie viele Punkte es sofort für diesen Spieler gibt. Weiße Bausteine dienen hier auch als Joker um eine andere Farbe zu ersetzen. Vergessen wird anfangs aber gerne das man auf dem Bauwerk noch einen Römer aus seinem Vorrat oben drauf stellen muss.
Neben den Punkten muss man aber immer noch prüfen, ob man eine Bauwerkskarte erhält und je nach Anzahl der Bausteine eine Belohnung bekommt. Auch hier wird alles auf dem Plan und den Karten mit Symbol angezeigt. Viele der Darstellungen erklären sich von alleine.

Als dritte Aktionsmöglichkeit (je nach ausgespielter Karte) nimmt man sich einen Einflusschip aus dem allgemeinen Vorrat. Diesen (ggf. zwei davon) darf man benutzen, um sich Ehrenkarten zu kaufen. Je nach Karte werden diese sofort oder am Ende (Punktekarten) eingelöst. Wie man auf der Spielerleiste auch erkennt ist es sogar möglich mit zwei Chips sofort zu bauen.

Bei Aktionsmöglichkeit 4 nimmt man sich einen Fackelmarker und mit Aktionsmöglichkeit 5 mehr bzw. weniger Geld.

Sobald jeder Spieler all seine Aktionskarten ausgespielt hat folgt abhängig von der Spieleranzahl eine kleine Zwischenwertung. Hierzu zählen die Spieler ihre Bausteine und entscheiden sich diese in Geld und/oder Siegpunkte aufzuteilen (Mischung möglich). Bei drei und vier Spielern werden sogar die Anzahl der Bausteine mit 2 multipliziert.
Wichtig: Jetzt bloß nicht die Bausteine wegräumen, es folgt ja noch (mindestens) eine Runde sofern nicht zuvor der Bausteinmarkt aufgebraucht ist oder ein Spieler sein 15. Bauwerksteil baut. In der Endwertung prüft jeder, inwieweit er Punkte für Bauwerkskarten (Set), Endwertungskarten und Punkte im Spielbereich (je 1 SP) bekommt. Im Anschluss folgt die Mehrheitswertung, die auch auf dem Spielplan dargestellt ist. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Jörgs Meinung:

Wenn man sich die schwere und große Spielschachtel von Porta Nigra anschaut, denkt man vielleicht an ein komplexes und umfangreiches Vielspielerspiel!
Keinesfalls, denn in diesem gehobenen Familienspiel, besser noch Kennerspiel, steckt ein klar strukturiertes Spiel, verpackt in vorbildliche Regeln, die eine Partie nach bereits kurzem Lesen der Anleitung zulässt.
Im Mittelpunkt steht das Erbauen von Bauwerken mit Hilfe von Aktionskarten, die von Spielern eingesetzt werden. Je nach Karte hat man unterschiedlich viele Aktionen zur Auswahl, so dass man ständig abwägen muss, was zum aktuellen Zeitpunkt und vielleicht auch mit Blick auf das Runden- bzw. Spielende Sinn machen. Wie im o.g. Ablauf aufgeführt sind die Aktionsmöglichkeiten, insbesondere durch das Beschaffen und dem anschließenden Bauen sehr übersichtlich. Viele Symbole erklären sich quasi von alleine und was und wo gebaut werden darf ist auf Feldern dargestellt. Bis dato ein Familienspiel, doch die Würze im Spiel liefern die Ehren- und Bauwerkskarten, da man hieraus eine Menge an Punkte generieren kann. Hinzu kommt die am Spielende stark ausgeprägte Mehrheitenwertung, so dass man sich auch in den Vierteln clever verteilen muss.

Was man im Spiel nicht findet sind innovative neue Spielideen. Alles war schon in ähnlicher Form in anderen Spielen vorhanden, doch das stört mich und eine Vielzahl an Mitspieler in unseren Partien kaum. Viele sind überrascht wie leicht und flüssig das Ganze abläuft, wobei es mir in Runden zu dritt oder zu viert am meisten Spaß macht. Zu zweit ist die gegenseitige Mehrheitenabluxerei deutlich spürbarer.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Gehobenes Familienspiel mit alt bekannten aber beliebten Abläufen! Reizvoll zu spielen, insbesondere zu dritt und zu viert!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder


















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