Brettspiel Testbericht vom 18.07.2008 - von Jörg

Kakerlakensalat




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007

Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler

Spielzeit:
10-20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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regelerklaerung vom 20.07.2008

Videoreview: Kakerlakensalat


Video zum herunterladen: hier

Kakerlaken als Thema für ein Spiel? Igitt igitt, das werden wohl die meisten jetzt denken. Und dann noch in Kombination mit Salat? Wer ist nur auf solch eine Idee gekommen? Naja, diese Frage lässt sich leicht beantworten, denn Jacques Zeimet, der Autor dieses Spiels, hat bereits mit Mäusen („Mäusekarussell“) Erfahrungen gesammelt und kennt sich somit mit kleinen Tierchen aus! Die Kakerlake, die in diesem Spiel die Hauptrolle spielt, ist in vielen Regionen besser bekannt unter dem Namen „gemeine Küchenschabe“. Somit weiß man sofort wo diese Insekten anzutreffen sind, nämlich meist in der Küche. Doch genug von diesen krabbelnden lichtscheuen Tieren mit rotbrauner Körperfarbe und zurück zum Spiel. Wir Spieletester haben „Kakerlakensalat“ nicht nur in unseren Spieltest aufgenommen, weil es mal wieder Zeit für ein Kartenspiel wurde. Nein, schon seit Monaten testen wir dieses Spiel (nur nicht in der Küche), auch wenn auf der Schachtel der Spruch „Versprechen Sie sich nicht zuviel von diesem Spiel“ steht. „Kakerlakensalat“ hat diese provokative Aussage insoweit umgesetzt, dass dieses einfach anmutende Spiel mittlerweile auf der Empfehlungsliste zu Spiel des Jahres 2008 steht.

Ziel des Spiels:
Schnelligkeit ist hier nicht alles! Denn beim Ausspielen der Karten muss auch das entsprechende Gemüse genannt werden. Doch Wahrheit, Notlüge und Lüge liegen nahe zusammen und nur wer als erster seine Handkarten aufgebraucht hat, ist der Gewinner des Spiels.

Spielaufbau:
Doch zuerst einmal widmen wir uns dem Spielmaterial. Die sage und schreibe 128 Karten (davon 120 Gemüsekarten und 8 Tabukärtchen mit einer abgebildeten Kakerlake) werden als erstes gemischt. Keine Angst, mehr als vier Gemüsesorten (Blumenkohl, Paprika, Tomate und Salat) sind nicht im Spiel! Anschließend werden die Karten an die Mitspieler verdeckt verteilt. Überzählige Karten werden aus dem Spiel genommen. Bei zwei Mitspielern kann man auch einen gleichmäßigen Stapel bilden, wenn einem das Verteilen zu lange dauert. Nun werden die ausgegebenen Karten von jedem als verdeckter Stapel in die Hand genommen und der Kakerlakenspaß beginnt...

Spielablauf:
Der Startspieler legt die oberste Karte seines Kartenstapels offen in die Tischmitte und nennt das abgebildete Gemüse. Anschließend spielt der nächste Spieler (reihum) eine seiner Karten aus, unter Nennung der Gemüseart. Klingt einfach, doch dabei gibt es besondere Regeln zu beachten:
1.Sag immer die Wahrheit! außer >das ausgespielte Gemüse stimmt mit der zuletzt ausgespielten Karte überein … dann muss man lügen >das ausgespielte Gemüse stimmt mit der letzten Aussage überein … dann muss man lügen
2.Wird eine Kakerlakenkarten ausgespielt ist immer „Kakerlake“ zu rufen
3.Das ausgespielte Gemüse stimmt mit der Kakerlakenkarte (Tabugemüsekarte) überein … dann muss man lügen Ja, das ist gar nicht so einfach, denn sobald eine TGK (Tabugemüsekarte) ausgespielt wurde, ist zum einen die Gemüseart (ab sofort) tabu und zum anderen wird ein zweiter Ablagestapel gebildet. Und wie lange? Naja, bis eine weitere TGK ausgespielt wurde und die Ablage dann wieder auf den ersten Stapel erfolgt. Aber in diesem Moment liegen doch zwei Kakerlakenkarten aus! Was sage ich dann? Ganz einfach! Nur beim Stapelwechsel sind für „einen“ Kartenzug beide Gemüsearten tabu. Anschließend verläuft das Spiel weiter wie im obigen Abschnitt erklärt.

Außer……….die Schnelligkeit (Zögern) des Spielers, Stottern oder eine falsch genannte Gemüseart führen zum Ende! Denn dann muss dieser Spieler alle ausgespielten Karten zu seinen Handstapel hinzufügen und eine neue Runde beginnt. Zumindest darf man dann selbst diese eröffnen! Das geht nun solange, bis alle Karten eines Mitspielers aufgebraucht sind. Das kann mal länger (30 Minuten) aber auch mal kürzer (5 Minuten) dauern!

Strategie:

Was für eine Strategie soll man sich hier nur zurecht legen? Es gibt keine, außer dass man durch schnelles Ausspielen und Nennen der Art seinen Mitspieler zum Schwitzen bringt. Mittlerweile haben einige Mitspieler auch Gemüse-Vorlieben bei Notlügen. Das bringt einem schon fast zur Verzweiflung. Verwirrung und blöde Sprüche sollten allerdings unterbleiben, denn gerade Anfänger werden einige Spielrunden benötigen, bis auch ihre Spielzüge rasant erscheinen.

Interaktion:

Durch das genaue Zuhören und das schnelle Ausspielen der Karten bleibt sicherlich keine Zeit um seinen Salat (mit Paprika und Tomaten) oder sein kühles Getränk zu genießen. Auch ein Gespräch mit einem Mitspieler ist nicht möglich. Wer hier nicht aufpasst verliert und darf die Karten in der Tischmitte sein Eigen nennen.

Glück:

Auch zum Glücksfaktor gibt es wenig anzumerken. Durch die vielen Karten (insbesondere zu Zweit) sind die Chancen auf einen Sieg sehr ausgeglichen. Bei sechs Spielern kann man nur hoffen dass ein Mitspieler einen Fehler macht oder man hoffentlich eine einfache Karte wie beispielsweise eine TGK in der Hand hält. Denn das Ausspielen einer solchen Karte benötigt keine großen Überlegungen.

Packungsinhalt:

Süß, handlich und passend für jede Gelegenheit präsentiert sich Kakerlakensalat. Die Karten sind gut verarbeitet und die Anleitung in knapp 10 Minuten verinnerlicht. Wieder einmal positiv zu benennen ist die beigefügte Übersetzung in verschiedenen Sprachen. Hier bleiben kaum Wünsche offen, denn auch der Preis ist fair und bewegt sich im Rahmen anderer Kartenspiele.

Spaß:

Ob zu zweit oder zu sechst, der Spaßfaktor ist in allen Spielen sehr hoch. Viele sträuben sich zwar anfangs wenn man das Spiel sieht („Was ist denn das?“) doch auch diese Spieler sind mittlerweile von Kakerlakensalat begeistert. Das liegt zum einen an den schnellen Runden und zum anderen an den schnellen Regeln. Schnell fliegen einem die Karten um die Ohren und die Gemüsearten sind kaum noch zu unterscheiden. Dabei gibt es doch nur vier Arten im Spiel.

Jörgs Meinung:

Kakerlakensalat steht zurecht auf der Empfehlungsliste des Spiel des Jahres 2008. Denn witziger und schneller kann ein Kartenspiel fast nicht sein.

Auch zu zweit zählt das Spiel zu den witzigen Spielchen für Zwischendurch. Wobei es selten mit einer Spielrunde endet.
Da auch ohne die Tabugemüsekarten („Variante“) Spielrunden durchgeführt werden können ist das Spiel auch für Kinder geeignet.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Drei Magier Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
0 von 10
Es gibt keine Strategie!
INTERAKTION
0 von 10
Es gibt nur Kommunikation!
GLÜCK
5 von 10
Hoffentlich eine TGK!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Handlich und Klein reicht aus!
SPAß
7 von 10
Umso mehr Spieler, desto besser!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Kartenspiel der flotten Art!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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