Brettspiel Testbericht vom 12.08.2009 - von Jörg

Land in Sicht




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
20 - 40 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Das Spiel „Land in Sicht“ stand 2009 auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres. Zum Gewinn des Titels hat es am Ende allerdings nicht gereicht. Für uns Testspieler war das allerdings nicht der Grund sich mit dem Spiel zu befassen, denn bereits im Vorfeld der Nominierung testeten wir diese Spiel aufgrund des interessanten variablen Spielplans und des einzigartige Klappmechanismus der Karten. Was sich hinter seinem Spiel „Land in Sicht“ verbirgt, wollen wir euch in diesem Test erklären.

Ziel des Spiels:
Als Seefahrer schickt der König von Tonga seine Spieler aufs Meer. Dieses große Gebiet ist allerdings tückisch und die Wege sind nicht immer einfach. Dennoch müssen die Spieler die notwendigen Kostbarkeiten finden und aufladen bevor sie am Ende die Königsinsel ansteuern.

Spielaufbau: Zuerst wird der Rahmen (gemäß Nummerierung auf der Rückseite) zusammengelegt.
Anschließend werden die Inselkarten so zusammengeklappt dass nur die Meeresoberfläche zu sehen ist. Diese Karten werden gemischt und in den Puzzlerahmen gelegt. (Viele Spieler haben Probleme mit dem Umklappen der Karten. Das liegt insbesondere daran dass man vergessen hat die Lasche aus den Inselkarten zu entfernen!) wichtig: Inselkarten mit Randmarkierung legt man direkt an den Rahmen an. Die restlichen Karten können beliebig gelegt werden. Jeder Spieler erhält eine Segelschiff-Tafel, das farbgleiche Holzschiff und die passende Fahne. Die Auftragstafel wird neben den Plan gelegt. Darauf sind die Kostbarkeiten (seltene Tiere, exotische Früchte, kostbare Perlen und wertvolle Schätze) zu sehen. Die Spieler entscheiden über die Art und Menge der Schätze, die man in einem Spiel erreichen muss. Je mehr man auswählt, desto länger dauert das Spiel. Als Markierung legt man jeweils die Holzkisten in die Ringe der Auftragstafel. Fehlt nur noch das weiße Schiff dass auf einen beliebigen Zielort dieser Tafel gelegt wird. Dorthin müssen die Spieler segeln sobald sie die geforderten Kostbarkeiten besitzen. In der Anleitung ist ein Beispiel für einen möglichen Aufbau.

Spielablauf: Die Spieler kennen nun die notwendigen Kostbarkeiten und den Zielhafen. Reihum klappt jeder Spieler eine beliebige Randkarte um. Darauf sieht man entweder eine Insel mit einem oder zwei Ankersymbolen. Ein Anker stellt dabei immer einen Hafen dar. Jeder Spieler stellt somit sein Schiff in ein Hafenfeld und segelt am Kartenrand entlang des Seeweges so lange weiter bis man wieder auf einen Hafen trifft. Durch das Segeln werden weitere Karten aufgeklappt, die erst wieder am Ende (Eintreffen in den neuen Hafen) zugeklappt werden. Somit hat jeder Spieler bereits einen Einblick in die Inseln mit deren Kostbarkeiten erhalten. Vielleicht wurde auch schon die Insel mit dem Zielhafen aufgedeckt?! Erst jetzt beginnt der Zug eines Spielers (anschließend reihum). Dabei müssen die Spieler folgende Regeln (diverse Abbildungen in der Anleitung) beachten:
1. Man segelt immer entlang des Seeweges. Start und Ende ist dabei immer ein Hafen!
2. Man segelt immer erst bis zum Rand einer Inselkarte bevor man die nächste Inselkarte aufklappt!
3. An Gabelungen muss man sich für einen Weg entscheiden!
4. An Kreuzungen darf man nur geradeaus fahren!
5. Die Fahrt endet immer in einem Hafen. (Dort dürfen sich auch mehrere Schiffe aufhalten.)
6. Befindet sich in dem Hafen eine Taverne hat man zwei Möglichkeiten:
>Benötigt man die Kostbarkeit der Insel nimmt man die Kiste und legt diese in seine Segelschiff-Tafel. Damit endet der Zug.
>Benötigt man die Kostbarkeit nicht (da man sie vielleicht schon besitzt), darf man seinen Spielzug fortsetzen
7. Für Königsinseln (namentliche Nennung der Insel) gelten dieselben Regeln.

Das waren bereits die wichtigsten Ablaufregeln. Erreicht man mit seinem Schiff eine Insel nimmt man sich die Kostbarkeit, sofern sie natürlich auch gemäß Auftragstafel gefordert wird. Das Abholen von Kostbarkeiten auf einer Insel ist nur einmal möglich! Das wird mit der Hintergrundfarbe der Kostbarkeit auf der Insel und der Segelschiff-Tafel verdeutlicht! Somit sammelt man immer genau so viele Kisten wie erforderlich sind! Hierzu muss man mehrere Inseln ansteuern um dies zu erreichen! Hat man alle notwendigen Kostbarkeiten muss man die Königsinsel ansteuern um zu gewinnen!

Strategie:

Man sollte sich nicht nur auf seinen Spielzug konzentrieren sondern auch darauf achten welche Inseln von Mitspielern aufgeklappt werden. Handelt es sich um eine Königsinsel? Falls ja, ist dies die Insel welche man am Ende ansteuern muss? Was bietet die Insel an Kostbarkeiten? Welche Farbe zeigt diese an? Somit muss man sich viel merken! Wer ein richtig gutes Gedächtnis hat sollte sich vielleicht auch den einen oder anderen Seeweg einprägen. Das schafften in unseren Spielrunden vereinzelt aber eher nur die jüngeren Spieler!

Interaktion:

In die Quere kommt man sich nie zumal auch mehrere Schiffe in einem Hafen stehen dürfen. Jeder segelt für sich ohne den anderen bei bestimmten Aktionen zu behindern. Dabei ärgert man sich oder freut sich lautstark wenn man bestimmte Inseln erreicht. Zu Frustsituationen kommt es dabei aber selten, da die Spielzüge relativ schnell ablaufen und man sich gut konzentrieren muss.

Glück:

Auch wenn man sich die Kostbarkeiten der Inseln merken kann wird man doch eher selten den erforderlichen Seeweg kennen! Irgendwann wird man aber auch die gewünschte Insel ansteuern. Das dauert bei dem einen Spieler länger, bei anderen gelingt dies mit etwas Glück auf Anhieb. Hat man die gewünschten Kostbarkeiten, beginnt nicht selten zwischen mehreren Spielern ein Wettlauf. Wer erreicht als erster die gewünschte Königsinsel?

Packungsinhalt:

Wir können uns noch gut an das Bild auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2009 erinnern. Viele Journalisten und Spieler versammelten sich um das Spiel und waren von diesem einzigartigen Klappmechanismus begeistert. Die Karten sind dabei sehr stabil und jedes Spiel verändert den Spielplan. Bei den Segelschiff-Tafeln hätten wir uns aber die gleiche Übersicht (Sammeln der Kostbarkeiten) wie auf der Auftragstafel gewünscht. Auf der Auftragstafel werden die Kostbarkeiten waagrecht und auf der Segelschiff-Tafel senkrecht dargestellt. Das verwirrte einige Spieler die ihre Tafel ebenfalls waagrecht vor sich gelegt haben um den Überblick nicht zu verlieren. Die Anleitung ist dagegen sehr übersichtlich, auch wenn man den Bereich „Leinen los“ für die Anfangsrunde zweimal durchlesen muss um zu verstehen wo die Schiffe starten. Die Illustration und das Cover des Spiels sind sehr gut gelungen. Bereits auf der Ansicht wird dieser interessante Mechanismus bildlich dargestellt. Mit einem aktuellen Preis zwischen 25 und 30 EUR liegt Land in Sicht im Segment vergleichbarer Kinderspiele.

Spaß:

Land in Sicht ist zu 100% ein Kinderspiel das in reinen Erwachsenen-Runden eher langweilig erscheint. Mit Kindern oder als reine Kinderpartie ist das schon etwas anders! Soll es ja auch, schließlich handelt es sich um ein Kinderspiel! Die Kinder sind sehr vom Aufklappen der Inselkarten angetan und vergessen natürlich gerne die Karten nach dem Zug wieder zuzuklappen. Was uns wieder mal erstaunt ist, dass sich die Kinder die Inselkarten und deren Kostbarkeiten gut einprägen können. Wäre da nicht der Seeweg den man noch wählen muss? Es führt nicht immer der gewünschte möglichst direkte Weg zum Ziel. Umwege muss man in Kauf nehmen und das macht das Spiel auch auf Dauer attraktiv. Zudem verändert sich das Spiel durch den Aufbau mit jeder neuen Runde. Mit der Auswahl der Kostbarkeiten kann man auch kurze Spielrunden durchführen, so dass auch jüngere Spieler nicht so schnell den Spaß an einer Partie verlieren.

Jörgs Meinung:

Land in Sicht ist sicherlich nicht nur wegen dem äußerst attraktiven Spielmechanismus auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2009 gelandet.
Die Grafik und die Idee mit seinem Schiff auf dem Meer von Insel zu Insel zu segeln ist nicht nur ein schöner Kindertraum, sondern auch ein schönes Thema das man hier ausgewählt hat.
Konzentration ist für dieses Spiel zwingend erforderlich denn sonst wird man mit diesem Spiel nicht sehr viel Spaß haben. Alles kann man sich aber nicht merken (zum Glück) und mit dem variablen Spielaufbau ändert sich jede Partie von neuem.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Ravensburger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
5 von 10
Wer sich konzentriert steuert auch die richtigen Inseln an!
INTERAKTION
1 von 10
Jeder hat sein eigenes Schiff!
GLÜCK
6 von 10
Nicht jeder kann sich auch den Seeweg merken!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Klappkarten stehen hier eindeutig im Vordergrund!
SPAß
7 von 10
attraktives Abenteuerspiel, insbesondere für junge Segler!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Variabler Spielaufbau, variable Spieldauer und ein Mechanismus den man einfach mal ausprobieren sollte!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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