Testbericht vom 25.04.2009 - von Jörg
Fits
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
App (ios) - Vorstellung: Fits (Ravensburger)
App (ios) - Vorstellung: Fits (Ravensburger) from Cliquenabend on Vimeo.
Was ist Tetris? Ein Spiel, das nicht nur süchtig sondern auch abhängig macht! Fast jeder kennt das Spiel oder hat es einmal (oder mehrmals ausprobiert). Dabei fallen nacheinander aus Quadraten zusammengesetzte Formen in ein rechteckiges Spielfeld. Während des Falls kann man das jeweilige Teil drehen oder so verschieben, dass es am unteren Rand eine möglichst horizontale lückenlose Reihe bildet! Tetris hat sich zu einem Klassiker entwickelt und ist auch auf den neusten Handys eine beliebte Zeitvertreibung. Denn mittlerweile gibt es viele Versionen und Varianten für fast alle Systeme. Warum gibt es eigentlich Tetris (in dieser Form!) nicht als Brettspiel? Das hat sich wohl auch der bekannte Spieleautor Reiner Knizia gedacht und mit dem Ravensburger Verlag hat er sogleich einen idealen Partner für ein solches Spiel gefunden. Aus Tetris wird somit der Name FITS, das uns als lückenloses Spielvergnügen angepriesen wird. Wird sind sehr gespannt und wollen euch nicht länger auf die Folter spannen!
Ziel des Spiels:
Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Runde bzw. das Spiel!
Spielaufbau:
Packt man das Spiel zum ersten Mal aus, befreit man nicht nur das eingeschweißte Material von der Folie sondern klebt auf die Unterseiten jeder Rampe die Gummifüße an. Das selbstklebende Material ist dabei sehr einfach und der Aufwand für alle vier Rampen relativ gering. Keine Panik an dieser Stelle, denn in folgenden Spielen entfällt dieser Schritt. Anschließend erhält jeder Spieler >Spielsteine in der Farbe seiner Wahl >zwei Spieltafeln in derselben Farbe (1. Tafel mit Nr. 1 und Nr. 2 auf der Rückseite / 2. Tafel mit Nr. 3 und Nr. 4 auf der Rückseite) >eine Rampe inklusive der durchsichtigen Abdeckung Die vier Startkarten legt man zusammen mit den 16 Baukarten nach dem Mischen verdeckt zur Seite.
Spielablauf:
FITS kann auch alleine gespielt werden und gegen Ende der Spielerklärung werden wir uns noch kurz dieser Regel (wenn es überhaupt so bezeichnet werden kann) widmen! Somit befassen wir uns im weiteren Verlauf den Spielrunden ab zwei Spieler. Das Spiel besteht aus vier Durchgängen, wobei jeder einzelne Durchgang wiederum aus drei Schritten besteht:
1. Schritt: Spieltafel einlegen
Die beiden Spieltafeln eines jeden Spielers sind mit Ziffern gekennzeichnet (1/2 und 3/4). Dabei besteht jede Tafel aus einem Raster mit 6 x 12 kreisrunden Feldern (außer bei den Tafeln 2, 3 und 4 gibt es Abweichungen in Form von Sonderfeldern). Im ersten Durchgang nimmt man die Tafel „1“. In weiteren Durchgängen die nächst höhere Tafel. Beim Einlegen in die Rampe ist die Ziffer oben zu sehen. Zum Schluss wird die Abdeckung auf die Rampe gelegt.
2. Schritt: Startkarte ziehen und Stein legen
Jeder Spieler zieht eine Startkarte und legt den abgebildeten Stein (aus seinem Vorrat) auf seine Spieltafel. Dabei kann man die Spalte frei wählen und der Stein beliebig ausgerichtet werden. Die Karte bestimmt somit nur den Stein aber nicht die Ausrichtung!
Jetzt folgt allerdings ein Regelhinweis, den man unbedingt beherzigen sollte: Der Stein (bzw. die folgenden Steine) wird immer am oberen Rand der Rampe (passt auf die Rillen) gelegt. Dann zieht man den Stein „unverändert“ herunter. Der Spielstein darf somit nicht mehr gedreht oder währenddessen noch nach rechts oder links verschoben werden. Wir haben den Part nicht umsonst „fett“ markiert, denn gerne übersieht man vor lauter Eifer und Freude auf das Spiel die Regel und legt den Stein direkt in die Tafel! Die Startkarte lässt man bis zum Ende des Durchgangs vor sich liegen.
3. Schritt: Baukarte aufdecken und Stein legen
Mit einem Baustein endet die Runde allerdings noch nicht, so dass weitere Baukarten (von einem Spieler) gezogen werden und für alle Spieler zu sehen sind. Jeder Spieler nimmt den angezeigten Baustein aus dem Vorrat und legt ihn auf seine Rampe. Auch hier gelten die Regeln wie oben beschrieben! Der Spielstein wir immer so weit nach unten geschoben, bis dieser entweder am unteren Rand der Rampe oder an einem bereits platzierten Stein anliegt.
Ein Blick in die Anleitung (und den Beispielen) reicht aus, damit man diese Vorgehensweise versteht. Dabei gilt noch folgendes, was für manchen Leser fast selbstverständlich oder logisch erscheint:
>Alle Spieler legen den gleichen Stein.
>Ist der Spielstein mit dem Stein der Startkarte identisch, pausiert der Spieler bis zur nächsten Karte.
>Wer den Spielstein nicht legen will oder kann, legt ihn zur Seite! Es besteht somit keine Pflicht! Ggf. kann man sogar mehrere Steine zur Seite legen. Jeder Spielstein kommt pro Runde vor!
>Kein Spielstein darf links oder rechts über die Rampe hinausschauen. Ein Hinausragen über dem oberen Raster ist allerdings erlaubt.
Erst wenn alle Spieler den Stein gelegt haben, wird die nächste Baukarte aufgedeckt, und es geht in eine neue Runde. Wenn der Bauskartenstapel aufgebraucht ist, endet dieser Durchgang und eine Wertung erfolgt. Für die nächste Runde wird eine weitere Spieltafel eingelegt und genau so wie oben beschrieben verfahren.
Die Wertung und Hinweise zu den einzelnen Tafeln. Dabei gilt immer folgende Grundregel: >Jedes „Feld“(!), das nicht bedeckt ist, zählt einen Minuspunkt! (Ausnahme: Sonderfelder für die Spieltafeln 2, 3 und 4) Zusätzlich gibt es noch einige Regeln/Wertungshinweise für die einzelnen Tafeln: Tafel 1: Für jede vollständige (lückenlose) waagrechte Reihe bekommt der Spieler einen Punkt! Tafel 2: Aufgrund der Sonderfelder (Bonusfelder) erhält der Spieler zusätzliche Punkte, sofern diese zu sehen sind! Tafel 3: Wie bei Tafel 2, außer dass hier ggf. noch Minuspunkte hinzukommen! Tafel 4: Hier gibt es Symbole bzw. Paare! Jedes Symbol-Paar, das am Ende zu sehen ist, zählt 3 Pluspunkte! Jedes Symbol-Paar, von dem am Ende nur eines davon zu sehen ist, zählt 3 Minuspunkte! Werden beide Symbol-Paare überdeckt gibt es natürlich keinen Punkt. Das Spiel endet nach dem vierten Durchgang (nach der vierten Tafel). Die Punkte rechnet man dann einfach jeweils zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
An dieser Stelle noch ein Hinweis zur Solo-Variante: Man kann es natürlich allein spielen! Das kann man sich nach der Vorstellung der Abläufe wohl denken. Um zu sehen, wie gut man am Ende war, schaut man auf die Punktewertung in der Anleitung. Bei über 30 Punkten gilt man als Baumeister. Bei bis zu fünf Punkten nur als Lückenfüller. Weitere Punkte und Bezeichnungen sind in der Anleitung enthalten.
Strategie:
Eingefleischte Tetris-Spieler braucht man sicherlich keine Tipps geben. Die wissen genau, welchen Stein sie wohin setzen! Doch bei FITS kann man die Steine nicht im letzten Moment noch in eine Spalte reinschieben, sondern muss den Stein nach seiner Ausrichtung senkrecht herunterfahren. In einigen Situationen macht es auch Sinn den Stein zur Seite zu legen, um sich den weiteren Weg nicht zu verbauen! Zu viele Steine sollte man allerdings nicht aus dem Spiel nehmen, denn das wären zu viele Minuspunkte in der Wertung. Somit wird man nach einige Partien, und man benötigt einige Spielrunden um ein Gefühl für die Punkte zu bekommen, auch im Kopf zusammenrechnen, ob es sinnvoll ist, den Stein herauszulegen oder in die Spalte einzulegen. Typisch für Vielspieler/Strategiespieler! Sie können einfach nicht mal drauflos spielen. Denn auch mit dieser Taktik hat man Erfolg, sofern der Startspielstein einem eine Hilfe war und im richtigen Moment die sinnvollen Steine gelegt werden müssen. Bei den Bonuspunkten und Paaren sollte man allerdings aufpassen. Die Verlockung ist groß weitere Pluspunkte zu ergattern, doch dadurch muss man oft auch weitere Minuspunkte einkalkulieren!
Interaktion:
Jeder hat sein eigenes Tableau vor sich liegen und somit kann einem niemand in die Quere kommen! Allerdings nervt es den einen oder anderen Spieler, wenn einem die Mitspieler Ratschläge geben obwohl ihr Spielplan genauso turbulent aussieht und auf dem eher Minuspunkte dominieren! Ansonsten sind alle Spieler immer sehr konzentriert am Werk und gespannt, wie viele Punkte man selbst und natürlich die Mitspieler erreicht haben!
Glück:
Wie bei Tetris auch hofft man immer auf den richtigen Stein, der kommen muss. Zumindest ist es bei FITS der Fall, denn alle Steine werden in jeder Runde benötigt. Somit kann man zumindest bei diesem Spiel etwas Vorausdenken, wenn nur noch drei oder vier Steine auf der Seite liegen. Etwas Glück beim Aufdecken der richtigen Karten benötigt man aber, wenn man sich wieder einmal zu sehr verbaut hat und dringend den richtigen Stein benötigt.
Packungsinhalt:
FITS hätte man sicherlich auch auf einem normalen (nicht schrägen) Spielplan produzieren können. Das wollte man allerdings nicht und darüber sind wir sehr froh. Denn die leicht fallenden Rampen vermitteln einem das Spielgefühl und jeder (fast jeder) denkt dabei an seine Tetris Zeit zurück! Die Spielsteine sind nicht irgendwelche Papp-Plättchen sondern hochwertig und passend zum Spiel! Die Kärtchen sind uns allerdings etwas zu dünn auch wenn damit relativ einfach die Karten vom Stapel genommen werden können. Im Gegensatz zu den Rampen und dem dazugehörigen Material, dass sinnvoll verstaut werden kann, liegen die Karten lose in der Schachtel. Ohne Zipp-Tüte ist die Gefahr groß eine Karte zu verlieren. Die Anleitung und einzelne wichtige Regelhinweise überliest man schon fast, da man es kaum erwarten kann endlich mit dem Spiel zu beginnen. Dabei ist mit Hilfe der Beispiele der Einstieg in das Spiel sehr einfach! Was uns allerdings fehlt ist ein Block für das Notieren der einzelnen Punktewerte pro Runde. Doch welcher Haushalt hat nicht einen Block parat um die Punkte zu notieren? Der aktuelle Preis von FITS geht in Ordnung, zumal die Steine sicherlich den größten Kostenblock ausmachen!
Spaß:
Sofern man schon damals Tetris gehasst hat, sollte man um FITS einen großen Bogen machen. Es sind allerdings nicht nur die damaligen Tetris-Spieler, denen FITS gefällt. Denn das Spiel interessiert insbesondere den Wenig- und Gelegenheitsspieler. Vielspieler sind allerdings auch nicht abgeneigt, denn nicht jeder Spieleabend muss in einem Strategiefeuerwerk enden. Als Einstiegs- oder Abschlussrunde darf es auch einmal dieses Spiel sein. Die einfachen Abläufe sorgen dafür, dass man dieses Spiel so wohl Jung als auch Alt in kurzer Zeit erklären kann!
Jörgs Meinung:
FITS ist eine Abwandlung von Tetris, denn hier versucht man auch wie in dem damaligen Klassiker die Steine möglichst in einer geschlossenen waagrechten Reihe unterzubringen. Zumindest gilt dies für die erste Runde. Denn in weiteren Tafeln macht es aufgrund von Bonuspunkten auch Sinn Lücken zu hinterlassen um noch mehr Punkte zu bekommen. Dabei entscheidet jeder Spieler für sich, welches Risiko er mit seiner eigenen Tafel und seinen Spielsteinen eingehen will.
FITS kann somit auch als Solo-Spiel in Betracht kommen, da für jeden Spieler das gleiche Material (nur in unterschiedlicher Farbe) zur Verfügung steht.
Aufgrund der einfachen Abläufe werden sicherlich auch Wenig- und Gelegenheitsspieler an diesem Spiel ihren Spaß haben!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Wer Tetris liebt, wird an FITS kaum vorbei kommen!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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