Kohle, Kies & Knete - Das Kartenspiel (I'm the Boss!: The Card Game)
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort
Nepotismus wird besonders in der Politik und im Führenden Geschäftsbereich von Unternehmen verachtet und nicht nur mit Nasenrümpfen geahndet sondern im Zweifelsfall auch rechtlich verfolgt. Im privaten Bereich ist „Vetternwirtschaft“ allerdings Gang und Gebe. Grundsätzlich fällt darunter eine übermäßige Vorteilsbeschaffung durch bzw. für Familienangehörige, Familienmitglieder, Verwandte und auch gute Freunde. Das Ganze ist wenn man es neutral betrachtet, allerdings auch recht menschlich. Die meisten werden bei Dienstleistungen, Gütern, etc. einen deutlich geringeren Preis für gute Freunde und Verwandte veranschlagen oder es sogar kostenlos anbieten. Hat man zwei Menschen und beide sind gleich qualifiziert ist es durchaus menschlich, dass man den sympathischeren empfehlen würde oder halt auch den mit dem man befreundet ist. Man kann versuchen als Mensch möglichst neutral zu handeln, aber da in jeder menschlichen Handlung auch Gefühle miteinwirken ist dies nicht komplett eindämmbar. Ich weiß auch nicht ob ich ein großer Befürworter gegen den Nepotismus wäre, denn Vitamin B (B wie Bekanntschaft) war schon immer wichtig und wenn man selbst davon positiv betroffen ist freut man sich und wenn nicht ärgert man sich. So ist das Leben nun Mal. Kommen wir aber zur Management bzw. zur Geschäftsführer Ebene. Hier sieht die Sache ganz anders aus und das folgende Spiel von Sid Sackson thematisiert diese. Dabei wurde das Ursprungsspiel „I’m the Boss!“ aus dem Jahre 1994 genommen und entsprechend auf ein Kartenspiel entschlackt. Die wesentlichen Spielmechaniken wurden aber beibehalten.
Witzig ist übrigens der Fakt, dass das Spiel bei uns in Deutschland „Kohle, Kies & Knete“ heißt und in der USA „I’m the Boss“. Warum witzig? Nun die Abkürzung von Kohle, Kies & Knete wäre doch KKK (http://de.wikipedia.org/wiki/Ku-Klux-Klan) und das für die USA Ausgabe wäre doch wirklich makaber ;-).
Spielablauf:
Es geht um Geld und zwar viel Geld und hier und da hilft man auch schon mal seinem Verwandten, aber Vorsicht auch aus der Blutverwandschaftsecke winken fiese Streichen und Gesten. Die Spieler besitzen Karten die sowohl den Geldpott in der Mitte größer als auch kleiner machen können. Darunter befinden sich profane Plus und Minuskarten, aber auch Sonderkarten, die den Wert für einen Mitspieler umkehren oder Mitspielern ausgespielte Karten klauen. Wie man daran schon merkt geht es im Spiel fies zu. Wichtigstes Element ist hierbei, dass zwei Mal gepasst werden kann. Wieso zwei Mal? Nun, dies sorgt für einen schönen Kniff. Die Spieler spielen jeweils immer eine Karte aus, wer allerdings als letztes zum ersten Mal gepasst hat erhält eine weitere Karte. Das führt dazu, dass man sich das Passen gut überlegt, wenn man theoretisch noch spielen kann. Denn die Karte ist tatsächlich attraktiv, man hat ja nicht so viel Auswahl und wenn man früher passt um seine guten Karten noch nicht auszuspielen, vergibt man seine Chance eine neue zu Erhalten. Wenn man möchte kann man auch gleich doppelt Passen. Aber warum sollte das einer tun fragt ihr? Nun, wenn man sofort doppelt passt, kann einem nichts mehr passieren. Man kann keine fiesen Karten mehr abbekommen, man wird nicht mehr bestohlen und so ist man vermutlich gut aus der Runde raus. So spielt man allerdings nur im Basisspiel, denn wenn die Spieler eine fiese Runde spielen wollen, kann man diese Regel auch fallen lassen. HARHAR.
Die Spieler spielen wie gesagt an ihrem Zug einfach eine Karte in die Mitte und die Farbe ist hierbei wichtig, denn man spielt pro Runde nur eine Farbenart, die der Startspieler festlegt. Vor dem Ausspielen der ersten Karte, gibt es noch eine Verhandlungsphase in dem der Boss seine zwei Cousins bestimmt oder auch nicht. Hierfür lässt er sich bestechen und nur wer ein Cousinplättchen vor sich liegen hat oder ein oder mehrere „Ein Stück vom Kuchen Karte“ erhält auch tatsächlich etwas ausbezahlt.
Sollten alle Mitspieler gepasst haben wird geschaut ob die Summe in der Mitte positiv oder negativ ist und dann wird sie multipliziert. Nun erhalten Boss und Cousins ihr Geld oder geben dieses auch ab, je nachdem wie die Summe ausfällt und ob man eine +/- Karte vor sich ausliegen hat oder mehrere. Danach beginnt eine neue Runde mit neuen Karten und einem neuen Boss.
Smukers Meinung:
Kohle, Kies & Knete – Das Kartenspiel! Ist ein sehr einfaches, schnelles und vor allem fieses Kartenspiel. Ich kenne das Brettspiel nicht, aber habe mir hierzu die Spielregeln angeschaut und musste feststellen, dass das Kartenspiel tatsächlich den Spielmechanismus viel schöner und flotter präsentiert. Das wurde mir auch von Kennern des Brettspiels bestätigt. Schön also das uns dieses Zocker-Ärger-Kleinod nun als reines Kartenspiel präsentiert wird. Strategien sind hier fehl am Platz, das Spielmaterial ist tatsächlich recht edel für ein Kartenspiel, denn das Tiefziehteil hat für alles seinen festen Platz, die Marker sind aus dicker guter Pappe und die Karten fühlen sich schön dick und Leinengefinished an. Die Spielregeln sind in deutscher Sprache und somit sollte niemand Angst haben, er komme mit dem Spiel nicht zu Recht.
Ich persönlich spiele KKK sehr gerne als Zwischendurchspiel an einem langen Spielabend oder auch als kurzes Spiel für die ganze Familie auf Reisen. Wer Kartenspiele mit großen Glücksanteil und hohem Ärgerfaktor mag ist hier genau richtig.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schlanke und schöne Neuinterpretation eines Klassikers aus dem Jahre 1994.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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