Giants
Verlage:
Autoren:
Genres:
- Brettspiel
- Strategiespiel
- Ferne Vergangenheit
- Versteigerungsspiel
- Transportspiel
- Familienspiel
- Vielspielerspiel
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
mind. 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Viele Spieler lieben es ein große Schachtel, vollgepackt mit
Material, das zudem gut aussieht in den Händen zu halten. Giants gehörte in
2008 mit Sicherheit zu diesen Spielen, welches viele auch als Familienspiel
bezeichnen. Das Spiel führte allerdings in den letzten Monaten (nach der
Veröffentlichung im Herbst 2008) auch zu vielen Diskussionen, wenn es um den
Zustand des Materials ging. Hierüber werden wir noch berichten. Wieder einmal
steht die Osterinsel im Mittelpunkt eines Spiels. Diese isoliert gelegene Insel
im Südostpazifik, die politisch gesehen zu Chile gehört, bietet einfach sehr
viele Spielideen und Möglichkeiten. Bei Giants spielen die
großen Moais (Einzahl: Moai; steinerne Figur) eine wichtige Rolle, die auf
Zeremonienplattformen rund um die Insel aufgestellt werden. Die ursprünglich
geschätzten 1000 kolossalen Steinstatuen auf dieser Insel schätzt man auf ein
Alter von knapp 1500 Jahren. Der Grund und Zweck für das Aufstellen der Figuren
ist bis heute umstritten. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Figuren
berühmte Häuptlinge oder allseits verehrte Ahnen darstellen. Wer sich die
Figuren etwas genauer ansehen will, braucht nicht extra nach Südamerika zu
fliegen sondern kann zum Spiel Giants greifen, indem die Figuren in
verkleinerter Version enthalten sind. Ob man aufgrund der Abläufe die
Steinstatuen eher von der Klippe stürzen sollte oder das Spiel verehren muss,
erfahrt ihr in unserem Test.
Ziel des Spiels:
Als ein Clanoberhaupt der Osterinsel versucht man Moais an wertvollen
Plätzen der Insel aufzurichten. Am Ende gewinnt der Clanspieler, dem es
gelingt, durch Position, Größe der Moais und Ausstattung (Kopfschmuck) die
meisten Punkte zu bekommen.
Spielaufbau:
Den großen Spielplan, der die Osterinsel zeigt wird in die
Tischmitte gelegt. Jeder Spieler sucht sich eine Spielfarbe heraus und nimmt
sich
>1 Sichtschirm
>2 Stammesmarker
>1 Arbeiter
>1 Medizinmann
>1 Häuptling
Abhängig von der Spieleranzahl erhält jeder eine bestimmte Anzahl an Sockel
seiner Farbe. Das gesamte Material wird hinter den Sichtschirm gelegt. Den
Punkteanzeiger eines jeden Mitspielers stellt man auf die Siegpunktleiste mit
Wert 0. Das restliche Material (auch von Farben die „nicht“ mitspielen!) wird
in den Behälter geworfen und etwas vermischt. Die drei Würfel werden auf jeden
Fall benötigt. Bei vier Spielern kommen ein, bei fünf Spielern zwei braune
Würfel hinzu. Moais und Rongo-Tafel lässt man vorerst in der Spielschachtel
liegen. Die Baumstämme werden auf die Küstenregion ohne Sechseckfelder (siehe
Abbildung in der Anleitung) gelegt. Die Wald-Sechsecke und
Kopfschmuck-Miniaturen baut man auch gemäß Abbildung der Anleitung auf der
Osterinsel auf. Das Moai-Steinbruchplättchen legt man für alle sichtbar neben
den Spielplan. Darauf werden im Verlauf der Spielrunden die Moais aufgestellt.
Den Startspielerstein erhält ein beliebiger Spieler und stellt diesen vor
seinen Sichtschirm.
Spielablauf:
Im Folgenden werden die einzelnen Spielphasen (insgesamt 5) vorgestellt.
Die Kurzerklärung findet sich auch auf der Rückseite des Sichtschirms.
Phase 1: Moais im Steinbruch ermitteln
Abhängig von der Spieleranzahl würfelt ein Spieler mit den Würfeln. Die Würfel
zeigen Moais mit dem Wert 0, 1, 2 und 3. Das Ergebnis zeigt somit welche und
wie viele Moais im Steinbruch in dieser Runde hergestellt werden können. Nur in
der ersten Runde gilt folgende Regel: „Jedes Ergebnis 0 zählt 1, jedes Ergebnis
3 zählt 2.“ Die jeweiligen Moais werden anschließend auf dem
Steinbruch-Plättchen aufgestellt.
Phase 2: Versteigerung im Moai-Steinbruch
Wer bekommt die Moais? In dieser Phase wird dies festgestellt.
Jeder Spieler nimmt eine Anzahl von Stammesmarker (oder keine) verdeckt in
seine Hand. Mit dieser Hand wird die Reihenfolge für die Moais festgelegt. In
die andere Hand nimmt der Spieler eine Anzahl von Figuren (oder keine). Man
nimmt allerdings mindestens so viele Figuren in die Hand, mit denen man auch
Moais nehmen kann. Wenn man einen 3er Moais will muss man beispielsweise drei
Arbeiter, zwei Arbeiter und einen Medizinmann oder einen Häuptling (hat den
Wert 3) nehmen. Alle Spieler decken ihre Hände gleichzeitig auf. Der Spieler
der die meisten Stammesmarker hat kann sich zuerst einen Moais wählen
(Voraussetzung: ausreichende Anzahl von Figuren). Die genutzten Figuren (hier
Bildhauer) stellt man zusammen mit seinem Moai vor den Sichtschirm. Bei
Gleichstand der Stammesmarker entscheidet die Anzahl der
Rongo-Steintafelhälften vor den jeweiligen Spielern (in der ersten Runden
natürlich nicht). Herrscht hier auch Gleichstand entscheidet die
Spielreihenfolge. Sind am Ende noch Moais übrig und Spieler haben noch
unbenutzte Figuren kann man sich unter Umständen einen weiteren Moai nehmen.
Moais, die nicht versteigert wurden, kommen zurück in die Spielschachtel.
Dieser Hinweis folgt in der Anleitung allerdings erst in der Beispielrunde
(Ende der Anleitung). Alle noch in der Hand befindlichen Gebote werden vor den
Sichtschirm gelegt.
Phase 3: Figuren aufstellen
Der Spieler hat hier mehrere Möglichkeiten wie a.)1 Arbeiter oder den
Medizinmann (+ 1 oder 2 Baumstämme) oder den Häuptling (Tragekraft 3) auf einem
der Spielplan-Sechseckfelder stellen. Hierauf können sich mehrere Figuren (auch
von Mitspieler) befinden. Zusätzlich kann man Holzstämme legen um die Stärke eines
Arbeiters (Wert = 1) mit einem Baustamm auf den Wert 2 anzuheben. Denn kein
Arbeiter kann einen Moai mit Wert 2 ohne Hilfe transportieren! b.)Den
Medizinmann (+ 1 oder 2 Baumstämme) auf einem speziellen Sechseckfeld
aufstellen und die jeweilige Aktion ausführen. Sehr begehrt ist
diese Aktion mit der man >in einem Dorf einen Arbeiter nehmen darf (aus dem
Behälter) >in der Hütte des Zauberers einen Stammesmarker nehmen darf (aus
dem Behälter) >im Wald abhängig vom aufgedruckten Wert Holz nehmen darf (das
Plättchen wird dann umgedreht) Die neuen Gegenstände werden hinter den
Sichtschirm gelegt und können je nach Situation sofort wieder benutzt werden.
Weitere begehrte Aktionen sind aber auch >die Reservierung eines Ahus (mit
dem eigenen Sockel vom eigenen Vorrat belegen, Farbe des Sockels nach oben; den
Medizinmann stellt man auf das Feld davor) >die Wegnahme eines Kopfschmucks
vom Steinbruch (vor den Sichtschirm legen) c.)Den Häuptling auf einem
speziellen Sechseckfeld aufstellen, zwei Rongo-Tafelhälften abgeben und die
zugehörige Aktion ausführen. Da nur der Medizinmann besondere Aktionen
ausführen kann muss der Häuptling für eine solche Aktion zwei halbe
Rongo-Tafeln abgeben. d.)1 Stammesmarker sichtbar von den Sichtschirm legen und
dafür eine Rongo-Tafelhälfte aus der Schachtel nehmen, die vor den Sichtschirm
gelegt wird. Hiermit ist schon alles erklärt! e.)Man kann auch passen! Damit
dies auch jeder weiß, wird das Markierungsbanner auf den Sichtschirm gesteckt.
Phase 4: Transport sowie Moai- und Kopfschmuck-Markierung
Ziel ist natürlich die Bewegung und vielleicht noch in diesem Zug
durchzuführende Errichtung der Moais auf ihren Ahus. Möglich wäre auch die
Krönung mithilfe des Kopfschmucks. Jeder Spieler darf einen Moai
oder einen Kopfschmuck bewegen (und eventuell markieren) oder einen Moai oder
Kopfschmuck markieren, ohne diesen zu bewegen. In seinem Spielerzug darf sich
der Spieler immer nur an einem Moai oder einen Kopfschmuck betätigen. Will man
mehrere Bewegungen durchführen muss man warten bis alle anderen Spieler wieder
gezogen oder gepasst haben. Ein 1er Moai oder ein Kopfschmuck bewegt sich immer
von einem Feld zum nächsten, wenn mindesten ein Arbeiter auf dem Feld steht.
Ein 2er Moai bewegt sich immer von einem Feld zum nächsten, wenn mindestens
zwei Arbeiter, ein Arbeiter und ein Holzstamm oder ein Häuptling darauf stehen.
Ein 3er Moai bewegt sich immer von einem Feld zum nächsten, wenn mindestens
drei Arbeiter, ein Arbeiter und zwei Holzstämme, zwei Arbeiter und ein
Holzstamm oder ein Häuptling darauf stehen. Man benötigt auf dem Startfeld
keine Figuren!! (wird gerne vergessen) Ein Moai oder ein Kopfschmuck darf
innerhalb derselben Bewegung nicht zweimal durch dasselbe Sechseckfeld gezogen
werden. Ein Passieren spezieller Felder und Steinbrüche ist möglich. Figuren
und Baumstämme dürfen während des Transports mehrfach genutzt werden.
Einige Fragen sind allerdings noch offen: >Figuren andere
Spieler nutzen Natürlich können die Figuren anderer Spieler zum Transport
genutzt werden, wenn beispielsweise die eigene Stärke nicht ausreicht. Die
Mitspieler lassen dies zu (müssen sie) und bekommen dafür Punkte. Für jede
fremde Figur bekommt der Besitzer einen Prestigepunkt (auf der Siepunktleiste).
Sitzen dort mehrere Spieler kann sich der Besitzer des Moai entscheiden welche
Figur die Punkte erhält. Wird ein Häuptling als Hilfsfigur genutzt bekommt
dieser Spieler je nach Größe des Moai (1, 2 oder 3) auch die jeweilige
Punktzahl! >Die Baumstämme Ein Baumstamm zählt wie ein Arbeiter. Erst am
Ende der Phase kommen die Stämme aus dem Spiel. >Aufrichten eines Moai Ein
Bildhauer (Figur) der eigenen Farbe muss vor dem freien Ahu stehen um den Moai
aufzurichten. Der Spieler legt einen seiner Sockel verdeckt auf dieses Feld
(vielleicht ist es bereits von ihm reserviert, dann entfällt diese Aktion) und
stellt seinen Moai darauf. >Krönung eines Moai Der Transport eines
Kopfschmucks ist vorgesehen um einen bereits aufgerichteten Moai zu krönen.
Weiß ein Spieler nicht mehr wo sein Moai steht, kann er bei Abgabe einer
Rongo-Tafelhälfte unter einen Sockel schauen. (Jederzeit möglich, auch wenn man
nicht am Zug ist!) >Markierung eines Moai oder eines Kopfschmucks Nicht
immer erreicht man in einer Runde auch sein gewünschtes Ziel. Damit kein
anderer Spieler den Moai oder den Kopfschmuck nehmen kann nimmt der Spieler
einen Stammesmarker von seinem Vorrat (hinter dem Sichtschirm!) und
kennzeichnet damit den Moai / Kopfschmuck. Sobald der Moai / Kopfschmuck das
Ziel (Ahu) erreicht wird der Marker wieder hinter den Sichtschutz gelegt und
kann sofort wieder verwendet werden. >Unbewegte Moi oder Kopfschmuck Ein
Moai der in einer Runde nicht auf dem Spielplan eingesetzt wurde, muss man Ende
der Transportphase auf das Steinbruchfeld gestellt werden. Der Spieler kann
diesen noch markieren. Beim Kopfschmuck ist es ähnlich, nur dass dieses auf das
Kopfschmuck-Steinbruchfeld gelegt wird. >Aneignung eines Moai oder
Kopfschmuck Wer einen Moai oder ein Kopfschmuck nicht markiert geht das Risiko
ein, dass ein anderer Spieler sich diesen aneignet! Oftmals sind es Spieler die
gleich von Beginn der Runde am Zug sind. Die Transportphase
endet, wenn alle Spieler ihre Transporte durchgeführt haben.
Phase 5: Ende der Runde, Startspielerwechsel
Alle Spieler nehmen ihre Figuren und Stammesmarker und legen sie hinter den
Sichtschirm. Nur die benutzten Holzstämme kommen aus dem Spiel! Der
Startspielerstein wechselt zum nächsten Spieler, der die neue Runde einleitet.
Das Spiel endet sobald mindestens ein Spieler am Ende der Transportphase
auf allen seinen Sockeln Moais errichtet hat. Jetzt werden die verdeckten
Sockel umgedreht damit man auch die Farben der Besitzer sehen kann. Für jeden
Moai wird dessen Wert (1, 2 oder 3) mit der Zahl auf dem kleinen Symbol neben
dem Ahu multipliziert. Diese Punkte können sich erhöhen, wenn der Moai einen
Kopfschmuck trägt. Dieser Wert ist mit der roten Zahl neben dem Ahu
gekennzeichnet. Man geht somit die einzelnen Sockel mit Moais (und Kopfschmuck)
auf der Insel durch und vermerkt die Punkte auf der Siegpunktleiste. Zusätzlich
(auch das wird gerne vergessen) bekommt man als Spieler für eine komplette
Rongotafel (zwei Hälften) drei Siegpunkte. Der Spieler der am Ende die meisten
Prestigepunkte besitzt gewinnt! (Die Punkte für die Moais und den Kopfschmuck
kann man natürlich auch während des Spiels sofort auf der Siegpunktleiste
hinterlegen.)
Strategie:
Ahu-Felder in der Nähe des Moais-Steinbruch sind nicht unbedingt die gewinnbringensten Felder. Dafür gibt es allerdings viele Punkte für einen Moai mit Kopfschmuck. Bei den Ahu-Feldern in der Nähe des Kopfschmuck-Steinbruchs ist es ähnlich, nur dass hier die Kopfschmuck Felder des Ahus nicht viele Punkte einbringen. Viel wichtiger ist es allerdings erst einmal Moais zu besitzen bevor man sich mit einem sinnvollen Feld befasst. Zu viel Stammesmarker will man nicht opfern und auch nicht unnötig viele Arbeiter bieten. Man muss nur abwägen was einem wichtiger ist. Schnell möglichst viele Moais (vielleicht mit Wert 1) auf Ahus stellen oder eher auf wertvolle Moais (Wert 3) schauen um hier die Punkte zu vervielfachen. Andere Spieler sammeln dagegen erst einmal Arbeiter, Stammesmarker und Hölzer um mit einem starken Clan die Insel mit Moais auszustatten. Doch dieses Wettrüsten dauert viele Runden und vielleicht haben andere Spieler in dieser Zeit bereits Moais errichtet. Hhm, gar nicht so leicht eine Entscheidung zu treffen! Beim Transport hochwertiger Moais nutzt man fast immer auch die Kraft der gegnerischen Figuren. Den einen oder anderen Siegpunkt gibt man gerne dafür ab. Zu viele sollten es am Ende aber auch nicht sein. Wer gleich mehrere Moais und Kopfschmuck in einer Runde transportiert versucht möglichst effektiv zu arbeiten, denn gerade das Holz wird am Ende eines Spieles knapp. Ohne Holz in seinem Besitz wird es schwer und oft muss man weitere Siegpunkte dafür opfern. Fehler während einer Transportphase werden gerne bestraft und werden erst deutlich, wenn es um die Endabrechnung geht. In vielen Spielen liegen die Clanmitglieder eng beisammen und oft entscheidet sogar die Anzahl an Rongo-Steintafeln wer gewinnt! Viele Spieler warten auch gerne ab, wo andere Clans ihre Figuren platzieren. Mithilfe der Abgabe eines Stammesmarkers (dafür bekommt man bekanntlich eine Rongo-Steintafelhälfte) überwindet man leicht diese Zeit (zum Nachdenken) und andere Spieler sind gezwungen durch Platzieren ihrer Figuren die mögliche Strategie preis zu geben. Moais nicht zu markieren kann ein Fehler sein, denn andere Spieler schnappen sich dann diese Figur gerne weg. Ist man allerdings in der folgenden Runde Startspieler kann man auch einen Moai unmarkiert stehen lassen, da man in dieser Runde als Erster transportieren kann. Den Stammesmarker hat man sich somit gespart!Interaktion:
In 3er Runden ist von Interaktion erst in der zweiten Spielhälfte etwas zu spüren. Die Insel ist groß, fast zu groß für eine 3er Partie und es dauert eine Weile bis man den einen oder anderen Arbeiters eines Mitspielers benötigt. Die Übersicht verliert man in diesen Partien eher selten da man sich zu Dritt auch nach langer Spieldauer noch die Position der Sockel und Mitspieler merken kann. In 4er Runden wird nach ein paar Runden bereits die Hilfe einer Mitspielerfigur genutzt um möglichst schnell und effektiv voranzukommen. Gerade in der zweiten Spielhälfte werden regelmäßig Siegpunkte an Mitspieler verteilt. Und in 5er Runden? Dieses Getümmel an Figuren und Moais ist schon fast zu extrem. Hier muss man sich sogar oft auch entscheiden welchem Spieler man Punkte gibt da oft gleich mehrere Spieler auf einem Feld sitzen. Der Interaktionsfaktor steigert sich somit mit jedem weiteren Spieler! Konzentriert muss man sein, denn schnell vergisst man, wo man seinen Sockel mit dem Moai (ohne Kopfschmuck) sitzen hat. Ungern opfert man eine Rongo-Steintafelhälfte um dies zu prüfen. Die Kommunikation ist somit eher gering, da man durch Ablenkung schnell an Konzentration verliert die hier dringend von Nöten ist.Glück:
Jeder Spieler ist für seine Strategie selbst verantwortlich! Glück ist hier nicht gefragt, schließlich hat jeder Spieler die gleiche Anzahl an Figuren und Stammesmarker, um damit seine Aktionen durchzuführen. Sofern man einen großen Clan besitzt erhofft man sich natürlich bei der Ermittlung der Moais auch Figuren mit hohem Wert. Werden nur Figuren mit geringem Wert gezogen nützt es einem auch nicht viel, eine stattliche Anzahl von Arbeitern zur Verfügung zu haben. Das Würfeln ist wohl der einzige Glücksfaktor, der insgesamt gesehen doch sehr gering ist. Das Glück (wenn überhaupt) benötigt man nur beim Transport. Unter Umständen arbeiten zwei Spieler zusammen und bezahlen sich ihre Siegpunkte gegenseitig!Packungsinhalt:
Giants war bereits bei der Vorstellung auf der Spiel 2008 ein Hingucker. Das Cover ist farblich sehr schön und auch der große Spielplan überzeugt. Sobald man dann noch die tollen Moais Figuren zu Gesicht bekommt, … wer zückt da (sofern man die Abläufe als interessant empfindet) nicht gleich den Geldbeutel und kauft sich das Spiel? Warum gab es dann Diskussionen nach Veröffentlichung des Spiels in punkto Material? Leider steht nicht jeder Moai auf einem Feld wie eine 1, sondern fällt aufgrund der Rundungen auf der Unterseite auch gerne mal um. Leider passt auch nicht jeder Kopfschmuck auf einen Moai, sondern muss mit Gewalt draufgedrückt oder daneben gelegt werden. Gerade dieser Punkt hat doch sehr viele Spieler (auch uns) geärgert. Viele Spieler nehmen dann eine Feile, um die 35 Moais und 14 Kopfschmuck zu bearbeiten. Leider („schon wieder“) ist die Feilerei etwas langwierig und wer zu viel feilt hat anschließend ein anderes Problem. Man kann sich vorstellen, dass ein Spieler namens Jörg hierzu nicht allzu viel Zeit hat und eher robust ans Werk geht. Ein anderer Spieler, nennen wir ihn mal Mario geht mit der Lupe ans Werk. Doch genug geredet und gestänkert, zum Glück gibt es ein Update dass man beim Vertriebspartner auch kostenlos erhält (zumindest den Kopfschmuck). Der Frustfaktor sinkt somit etwas nach unten! Dass in Giants viel Material hinterlegt ist haben wir ja auch bereits erwähnt. Mit etwas Mühe passt es auch genau in die Spielschachtel. Den Startspielerstein bzw. dessen Kopfschmuck haben wir gleich schwarz angemalt, denn leicht setzt man diesen Moai während eines Spieles versehentlich ein! Einsetzen! Gutes Wort, denn so einfach ist das gar nicht! Die Baumstämme, die viel zu klein sind, rollen dann gerne auch einmal auf ein Nachbarfeld und mit fünf Spielern muss man schon sehr vorsichtig seine Figuren benutzen. Gerne führen umkippende Moais zu Kettenreaktionen! Zum Schluss wäre da der Markierungsbanner, der nach einigen Partien stark beansprucht ist. In unseren Partien legen wir den Marker beim Passen lieber vor den Schichtschirm. Die Anleitung ist dagegen übersichtlich! Aufgrund vieler Details in den Abläufen vergisst man gerne die eine oder andere Regel in den Anfangsrunden. Mit ca. 50 Euro bekommt man eine Menge an Material. Da jedoch bei manchen Gegenständen eine Korrektur („Feilen“) erforderlich ist, hätte man auch beim Preis etwas mehr Entgegenkommen erwarten können (müssen).Spaß:
Giants ist ab drei Spieler wobei auf der Homepage des Verlages auch eine Version für zwei Spieler hinterlegt ist (wenn auch auf englisch). Da das Spiel offiziell ab drei Spieler ausgeschrieben ist, wollen wir auch solche Partien testen. Fast wie erwartet dauert es eine gute halbe Stunde bis man sich mit den Abläufen auskennt. Viele Spieler haben hier bereits entnervt aufgegeben! Schade, denn die letzte halbe Stunde oder auch Stunde ist immer sehr spannend. Nur erfahrene Spieler werden Giants in einer Stunde wie angegeben schaffen. In Partien mit Wenigspielern dauerte ein Spiel in voller Besetzung sogar bis zu zwei Stunden! Es empfiehlt ein beschleunigter Spielbeginn mit zwei oder mehr Arbeitern. Dies wird sogar in der Anleitung angegeben! Doch zurück zur Spieleranzahl! Zu Dritt wird selten die ganze Insel genutzt. Die Wege sind weit und mit nur drei Mitspielern dauert es seine Zeit einen Moai auf die gewünschte Position zu führen. Das Mitwirken anderer Clanmitglieder entwickelt sich nur sehr langsam! Bei vier Spielern dauert es auch oft zu lange bis die Abläufe mit dem Transport der Moais richtig zum Tragen kommen! Mit fünf Spielern, oje, turbulentes Transportieren und keiner weiß wo er mit seinem Moais am besten hingeht! Das wäre allerdings alles kein Problem, wenn das Material aus besserem … geschnitten wäre. Dauernd muss man darauf achten dass beim Einsetzen bloß keine andere Figur umkippt oder etwas davon rollt. Beim Wegnehmen der Figuren nach einer Phase muss man besonders aufpassen! Die anfängliche Lust an diesem Spiel verflog somit mit jeder weiteren Partie. Sehr schade! Sofern man eine (neue) Spiel-Runde wagt, sollte man auf jeden Fall den beschleunigten Ablauf ergänzen da nur damit eine Partie mit Glück in 60 Minuten zu absolvieren ist. Die Abläufe mit dem Behälter als Nachziehmaterial entpuppt sich dabei als lächerlich. Sorry, aber jeder kann nach einer Runde zählen, wie viel man selbst, und wie viel ein Mitspieler an Material vor sich liegen hat.Jörgs Meinung:
Giants ist ein interessantes Spiel mit schöner Grafik und umfangreichem Material. Die Abläufe sind nach den ersten Spielrunden verständlich und für Vielspieler fast zu leicht.
Leider ist das Material nicht von guter Qualität, denn nicht jeder Kopfschmuck passt auf eine Figur und nicht jede Figur bleibt auf einem Feld auch stehen. Mit der kostenlosen Bestellung an Ersatzmaterial wird man dieses Problem auch nicht zu 100% lösen. Etwas nachfeilen muss man immer noch.
Aufgrund der Menge an Material geht es auf dem Spielplan oft auch sehr eng zu und jedes Wackeln kann zu einer Kettenreaktion führen. Grobmotoriker sollten von diesem Spiel auf jeden Fall Abstand nehmen.
Wem diese Punkte nicht stören den erwarten Partien die bis zum Ende spannend sind und viel länger dauern können als es der Verlag mit einer Spieldauer von 60 Minuten angibt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Zwar können die Probleme mit dem Material gelöst werden, dennoch ist der Spielspaß auf Dauer nicht sehr hoch da auch die Spieldauer zu lange ist!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |