Giants
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Autoren:
Genres:
- Brettspiel
- Strategiespiel
- Ferne Vergangenheit
- Versteigerungsspiel
- Transportspiel
- Familienspiel
- Vielspielerspiel
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
mind. 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Viele Spieler lieben es ein große Schachtel, vollgepackt mit
Material, das zudem gut aussieht in den Händen zu halten. Giants gehörte in
2008 mit Sicherheit zu diesen Spielen, welches viele auch als Familienspiel
bezeichnen. Das Spiel führte allerdings in den letzten Monaten (nach der
Veröffentlichung im Herbst 2008) auch zu vielen Diskussionen, wenn es um den
Zustand des Materials ging. Hierüber werden wir noch berichten. Wieder einmal
steht die Osterinsel im Mittelpunkt eines Spiels. Diese isoliert gelegene Insel
im Südostpazifik, die politisch gesehen zu Chile gehört, bietet einfach sehr
viele Spielideen und Möglichkeiten. Bei Giants spielen die
großen Moais (Einzahl: Moai; steinerne Figur) eine wichtige Rolle, die auf
Zeremonienplattformen rund um die Insel aufgestellt werden. Die ursprünglich
geschätzten 1000 kolossalen Steinstatuen auf dieser Insel schätzt man auf ein
Alter von knapp 1500 Jahren. Der Grund und Zweck für das Aufstellen der Figuren
ist bis heute umstritten. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Figuren
berühmte Häuptlinge oder allseits verehrte Ahnen darstellen. Wer sich die
Figuren etwas genauer ansehen will, braucht nicht extra nach Südamerika zu
fliegen sondern kann zum Spiel Giants greifen, indem die Figuren in
verkleinerter Version enthalten sind. Ob man aufgrund der Abläufe die
Steinstatuen eher von der Klippe stürzen sollte oder das Spiel verehren muss,
erfahrt ihr in unserem Test.
Ziel des Spiels:
Als ein Clanoberhaupt der Osterinsel versucht man Moais an wertvollen
Plätzen der Insel aufzurichten. Am Ende gewinnt der Clanspieler, dem es
gelingt, durch Position, Größe der Moais und Ausstattung (Kopfschmuck) die
meisten Punkte zu bekommen.
Spielaufbau:
Den großen Spielplan, der die Osterinsel zeigt wird in die
Tischmitte gelegt. Jeder Spieler sucht sich eine Spielfarbe heraus und nimmt
sich
>1 Sichtschirm
>2 Stammesmarker
>1 Arbeiter
>1 Medizinmann
>1 Häuptling
Abhängig von der Spieleranzahl erhält jeder eine bestimmte Anzahl an Sockel
seiner Farbe. Das gesamte Material wird hinter den Sichtschirm gelegt. Den
Punkteanzeiger eines jeden Mitspielers stellt man auf die Siegpunktleiste mit
Wert 0. Das restliche Material (auch von Farben die „nicht“ mitspielen!) wird
in den Behälter geworfen und etwas vermischt. Die drei Würfel werden auf jeden
Fall benötigt. Bei vier Spielern kommen ein, bei fünf Spielern zwei braune
Würfel hinzu. Moais und Rongo-Tafel lässt man vorerst in der Spielschachtel
liegen. Die Baumstämme werden auf die Küstenregion ohne Sechseckfelder (siehe
Abbildung in der Anleitung) gelegt. Die Wald-Sechsecke und
Kopfschmuck-Miniaturen baut man auch gemäß Abbildung der Anleitung auf der
Osterinsel auf. Das Moai-Steinbruchplättchen legt man für alle sichtbar neben
den Spielplan. Darauf werden im Verlauf der Spielrunden die Moais aufgestellt.
Den Startspielerstein erhält ein beliebiger Spieler und stellt diesen vor
seinen Sichtschirm.
Spielablauf:
Im Folgenden werden die einzelnen Spielphasen (insgesamt 5) vorgestellt.
Die Kurzerklärung findet sich auch auf der Rückseite des Sichtschirms.
Phase 1: Moais im Steinbruch ermitteln
Abhängig von der Spieleranzahl würfelt ein Spieler mit den Würfeln. Die Würfel
zeigen Moais mit dem Wert 0, 1, 2 und 3. Das Ergebnis zeigt somit welche und
wie viele Moais im Steinbruch in dieser Runde hergestellt werden können. Nur in
der ersten Runde gilt folgende Regel: „Jedes Ergebnis 0 zählt 1, jedes Ergebnis
3 zählt 2.“ Die jeweiligen Moais werden anschließend auf dem
Steinbruch-Plättchen aufgestellt.
Phase 2: Versteigerung im Moai-Steinbruch
Wer bekommt die Moais? In dieser Phase wird dies festgestellt.
Jeder Spieler nimmt eine Anzahl von Stammesmarker (oder keine) verdeckt in
seine Hand. Mit dieser Hand wird die Reihenfolge für die Moais festgelegt. In
die andere Hand nimmt der Spieler eine Anzahl von Figuren (oder keine). Man
nimmt allerdings mindestens so viele Figuren in die Hand, mit denen man auch
Moais nehmen kann. Wenn man einen 3er Moais will muss man beispielsweise drei
Arbeiter, zwei Arbeiter und einen Medizinmann oder einen Häuptling (hat den
Wert 3) nehmen. Alle Spieler decken ihre Hände gleichzeitig auf. Der Spieler
der die meisten Stammesmarker hat kann sich zuerst einen Moais wählen
(Voraussetzung: ausreichende Anzahl von Figuren). Die genutzten Figuren (hier
Bildhauer) stellt man zusammen mit seinem Moai vor den Sichtschirm. Bei
Gleichstand der Stammesmarker entscheidet die Anzahl der
Rongo-Steintafelhälften vor den jeweiligen Spielern (in der ersten Runden
natürlich nicht). Herrscht hier auch Gleichstand entscheidet die
Spielreihenfolge. Sind am Ende noch Moais übrig und Spieler haben noch
unbenutzte Figuren kann man sich unter Umständen einen weiteren Moai nehmen.
Moais, die nicht versteigert wurden, kommen zurück in die Spielschachtel.
Dieser Hinweis folgt in der Anleitung allerdings erst in der Beispielrunde
(Ende der Anleitung). Alle noch in der Hand befindlichen Gebote werden vor den
Sichtschirm gelegt.
Phase 3: Figuren aufstellen
Der Spieler hat hier mehrere Möglichkeiten wie a.)1 Arbeiter oder den
Medizinmann (+ 1 oder 2 Baumstämme) oder den Häuptling (Tragekraft 3) auf einem
der Spielplan-Sechseckfelder stellen. Hierauf können sich mehrere Figuren (auch
von Mitspieler) befinden. Zusätzlich kann man Holzstämme legen um die Stärke eines
Arbeiters (Wert = 1) mit einem Baustamm auf den Wert 2 anzuheben. Denn kein
Arbeiter kann einen Moai mit Wert 2 ohne Hilfe transportieren! b.)Den
Medizinmann (+ 1 oder 2 Baumstämme) auf einem speziellen Sechseckfeld
aufstellen und die jeweilige Aktion ausführen. Sehr begehrt ist
diese Aktion mit der man >in einem Dorf einen Arbeiter nehmen darf (aus dem
Behälter) >in der Hütte des Zauberers einen Stammesmarker nehmen darf (aus
dem Behälter) >im Wald abhängig vom aufgedruckten Wert Holz nehmen darf (das
Plättchen wird dann umgedreht) Die neuen Gegenstände werden hinter den
Sichtschirm gelegt und können je nach Situation sofort wieder benutzt werden.
Weitere begehrte Aktionen sind aber auch >die Reservierung eines Ahus (mit
dem eigenen Sockel vom eigenen Vorrat belegen, Farbe des Sockels nach oben; den
Medizinmann stellt man auf das Feld davor) >die Wegnahme eines Kopfschmucks
vom Steinbruch (vor den Sichtschirm legen) c.)Den Häuptling auf einem
speziellen Sechseckfeld aufstellen, zwei Rongo-Tafelhälften abgeben und die
zugehörige Aktion ausführen. Da nur der Medizinmann besondere Aktionen
ausführen kann muss der Häuptling für eine solche Aktion zwei halbe
Rongo-Tafeln abgeben. d.)1 Stammesmarker sichtbar von den Sichtschirm legen und
dafür eine Rongo-Tafelhälfte aus der Schachtel nehmen, die vor den Sichtschirm
gelegt wird. Hiermit ist schon alles erklärt! e.)Man kann auch passen! Damit
dies auch jeder weiß, wird das Markierungsbanner auf den Sichtschirm gesteckt.
Phase 4: Transport sowie Moai- und Kopfschmuck-Markierung
Ziel ist natürlich die Bewegung und vielleicht noch in diesem Zug
durchzuführende Errichtung der Moais auf ihren Ahus. Möglich wäre auch die
Krönung mithilfe des Kopfschmucks. Jeder Spieler darf einen Moai
oder einen Kopfschmuck bewegen (und eventuell markieren) oder einen Moai oder
Kopfschmuck markieren, ohne diesen zu bewegen. In seinem Spielerzug darf sich
der Spieler immer nur an einem Moai oder einen Kopfschmuck betätigen. Will man
mehrere Bewegungen durchführen muss man warten bis alle anderen Spieler wieder
gezogen oder gepasst haben. Ein 1er Moai oder ein Kopfschmuck bewegt sich immer
von einem Feld zum nächsten, wenn mindesten ein Arbeiter auf dem Feld steht.
Ein 2er Moai bewegt sich immer von einem Feld zum nächsten, wenn mindestens
zwei Arbeiter, ein Arbeiter und ein Holzstamm oder ein Häuptling darauf stehen.
Ein 3er Moai bewegt sich immer von einem Feld zum nächsten, wenn mindestens
drei Arbeiter, ein Arbeiter und zwei Holzstämme, zwei Arbeiter und ein
Holzstamm oder ein Häuptling darauf stehen. Man benötigt auf dem Startfeld
keine Figuren!! (wird gerne vergessen) Ein Moai oder ein Kopfschmuck darf
innerhalb derselben Bewegung nicht zweimal durch dasselbe Sechseckfeld gezogen
werden. Ein Passieren spezieller Felder und Steinbrüche ist möglich. Figuren
und Baumstämme dürfen während des Transports mehrfach genutzt werden.
Einige Fragen sind allerdings noch offen: >Figuren andere
Spieler nutzen Natürlich können die Figuren anderer Spieler zum Transport
genutzt werden, wenn beispielsweise die eigene Stärke nicht ausreicht. Die
Mitspieler lassen dies zu (müssen sie) und bekommen dafür Punkte. Für jede
fremde Figur bekommt der Besitzer einen Prestigepunkt (auf der Siepunktleiste).
Sitzen dort mehrere Spieler kann sich der Besitzer des Moai entscheiden welche
Figur die Punkte erhält. Wird ein Häuptling als Hilfsfigur genutzt bekommt
dieser Spieler je nach Größe des Moai (1, 2 oder 3) auch die jeweilige
Punktzahl! >Die Baumstämme Ein Baumstamm zählt wie ein Arbeiter. Erst am
Ende der Phase kommen die Stämme aus dem Spiel. >Aufrichten eines Moai Ein
Bildhauer (Figur) der eigenen Farbe muss vor dem freien Ahu stehen um den Moai
aufzurichten. Der Spieler legt einen seiner Sockel verdeckt auf dieses Feld
(vielleicht ist es bereits von ihm reserviert, dann entfällt diese Aktion) und
stellt seinen Moai darauf. >Krönung eines Moai Der Transport eines
Kopfschmucks ist vorgesehen um einen bereits aufgerichteten Moai zu krönen.
Weiß ein Spieler nicht mehr wo sein Moai steht, kann er bei Abgabe einer
Rongo-Tafelhälfte unter einen Sockel schauen. (Jederzeit möglich, auch wenn man
nicht am Zug ist!) >Markierung eines Moai oder eines Kopfschmucks Nicht
immer erreicht man in einer Runde auch sein gewünschtes Ziel. Damit kein
anderer Spieler den Moai oder den Kopfschmuck nehmen kann nimmt der Spieler
einen Stammesmarker von seinem Vorrat (hinter dem Sichtschirm!) und
kennzeichnet damit den Moai / Kopfschmuck. Sobald der Moai / Kopfschmuck das
Ziel (Ahu) erreicht wird der Marker wieder hinter den Sichtschutz gelegt und
kann sofort wieder verwendet werden. >Unbewegte Moi oder Kopfschmuck Ein
Moai der in einer Runde nicht auf dem Spielplan eingesetzt wurde, muss man Ende
der Transportphase auf das Steinbruchfeld gestellt werden. Der Spieler kann
diesen noch markieren. Beim Kopfschmuck ist es ähnlich, nur dass dieses auf das
Kopfschmuck-Steinbruchfeld gelegt wird. >Aneignung eines Moai oder
Kopfschmuck Wer einen Moai oder ein Kopfschmuck nicht markiert geht das Risiko
ein, dass ein anderer Spieler sich diesen aneignet! Oftmals sind es Spieler die
gleich von Beginn der Runde am Zug sind.
Die Transportphase
endet, wenn alle Spieler ihre Transporte durchgeführt haben.
Phase 5: Ende der Runde, Startspielerwechsel
Alle Spieler nehmen ihre Figuren und Stammesmarker und legen sie hinter den
Sichtschirm. Nur die benutzten Holzstämme kommen aus dem Spiel! Der
Startspielerstein wechselt zum nächsten Spieler, der die neue Runde einleitet.
Das Spiel endet sobald mindestens ein Spieler am Ende der Transportphase
auf allen seinen Sockeln Moais errichtet hat. Jetzt werden die verdeckten
Sockel umgedreht damit man auch die Farben der Besitzer sehen kann. Für jeden
Moai wird dessen Wert (1, 2 oder 3) mit der Zahl auf dem kleinen Symbol neben
dem Ahu multipliziert. Diese Punkte können sich erhöhen, wenn der Moai einen
Kopfschmuck trägt. Dieser Wert ist mit der roten Zahl neben dem Ahu
gekennzeichnet. Man geht somit die einzelnen Sockel mit Moais (und Kopfschmuck)
auf der Insel durch und vermerkt die Punkte auf der Siegpunktleiste. Zusätzlich
(auch das wird gerne vergessen) bekommt man als Spieler für eine komplette
Rongotafel (zwei Hälften) drei Siegpunkte. Der Spieler der am Ende die meisten
Prestigepunkte besitzt gewinnt! (Die Punkte für die Moais und den Kopfschmuck
kann man natürlich auch während des Spiels sofort auf der Siegpunktleiste
hinterlegen.)
Strategie:
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Interaktion:
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Glück:
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Packungsinhalt:
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Spaß:
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Jörgs Meinung:
Giants ist ein interessantes Spiel mit schöner Grafik und umfangreichem Material. Die Abläufe sind nach den ersten Spielrunden verständlich und für Vielspieler fast zu leicht.
Leider ist das Material nicht von guter Qualität, denn nicht jeder Kopfschmuck passt auf eine Figur und nicht jede Figur bleibt auf einem Feld auch stehen. Mit der kostenlosen Bestellung an Ersatzmaterial wird man dieses Problem auch nicht zu 100% lösen. Etwas nachfeilen muss man immer noch.
Aufgrund der Menge an Material geht es auf dem Spielplan oft auch sehr eng zu und jedes Wackeln kann zu einer Kettenreaktion führen. Grobmotoriker sollten von diesem Spiel auf jeden Fall Abstand nehmen.
Wem diese Punkte nicht stören den erwarten Partien die bis zum Ende spannend sind und viel länger dauern können als es der Verlag mit einer Spieldauer von 60 Minuten angibt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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![]() GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Zwar können die Probleme mit dem Material gelöst werden, dennoch ist der Spielspaß auf Dauer nicht sehr hoch da auch die Spieldauer zu lange ist!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |