Vorwort

Ja, ich bin ein großer Mac Gerdts Fan, denn seine Rondellspiele sind nicht nur bei mir sondern auch bei meinen Mitspielern sehr beliebt. Dass der Autor auch andere Mechanismen versteht und clever umsetzt, hat er zudem mit Concordia bewiesen.
So gibt es bereits zu allen Spielen aus dem Hause PD umfangreiche Berichte, teilweise verknüpft mit diversen Videos.
So genug Werbung, doch man merkt es mir an, ich mag einfach die Spiele und dazu zählt eigentlich auch Antike.
Eigentlich? Ja, denn im damaligen Bericht gab es als Fan nur 7 von 10 Punkten. Das lag insbesondere an der Spieleranzahl (ab 2) und einigen Aktionsmöglichkeiten, die ich gerne etwas anders bzw. attraktiver im Vergleich zu anderen Aktionen angepasst hätte.
Jedes Jahr aufs Neue sprachen wir das Thema einer Neuauflage an und irgendwann kam dann das neue Antike (im Jahre 2009), aber nur mit einem überarbeiteten Cover.
7 Jahre mussten wir warten, bis dann endlich Antike II das Licht der Welt erblickte.
Endlich!
All unsere Wünsche wurden auf den ersten Blick erfüllt. Das Spiel Antike gibt es jetzt unter dem Namen Antike Duellum als reines Zweipersonenspiel (vgl. Bericht), so dass Antike II wie oft gewünscht jetzt erst ab drei Spielern funktioniert. Die Aktionen des Rondells wurden verfeinert und die Karte hat sich leicht geändert.
Ich stelle mir jetzt nur eine Frage. Soll ich alle Abläufe, bereits in Antike aufgeführt, noch einmal auflisten? Nein, aber ich möchte euch Leser das Spiel und diesen Rondellmechanismus schmackhaft machen.

Spielablauf:

Im Hinblick auf dieses Eroberungsspiel verbindet jeder gleich Risiko oder andere konfrontative Spiele damit. Dabei kann man Antike bzw. jetzt Antike II auch ganz ohne größere Manöver spielen bzw. mit dieser Strategie gewinnen. Wer es kriegerischer auslegen will sollte sich dann doch eher mit dem Rondellspiel Imperial auseinandersetzen, was ebenfalls zu meinen Topspielen zählt.

Doch zurück zu Antike II.

Kern des Spiels ist, und damit wiederhole ich mich noch einmal, ein Rondell, auf dem die Spieler ihre Aktionen ausführen. Anfangs besitzt jeder Spieler eine Startposition (durch Karten abhängig von Spieleranzahl vorgegeben). Im weiteren Verlauf bewegt sich der Spieler auf diesem Rondell immer bis zu drei Felder im Uhrzeigersinn voran (mehr Felder kosten Ressourcen) und führt eine Aktion aus. Das kann beispielweise die Produktion von Marmor, Eisen oder Gold sein. Wie viel ein Spieler bekommt hängt von seiner Stadt bzw. den Tempeln ab. In Antike II erhält ein Spieler zudem eine Münze, was als variable Währung immer wichtig ist.
Diese Ressourcen in seiner Auslage will man früher oder später verwerten. Durch drei weitere Aktionsmöglichkeiten baut man Tempel, rüstet sich mit Legionen oder Galleren oder kümmert sich um seinen Fortschritt, um damit beispielsweise die Bewegung oder das Produzieren reizvoller zu gestalten.
Natürlich darf als Aktionsmöglichkeit nicht das Manöver fehlen. Hier ist neben der Bewegung auch ein Erobern von Städten oder der Kampf mit Mitspielerlegionen oder –galleren verbunden. Bewegung (1 Feld), Eroberung (Stärke der Stadt berechnen) und Kampf (hier 1:1 Tausch einer Legion bzw. Gallere) sind allerdings wirklich simpel. In Antike II erhalten die Spieler mit wenigen (Sieg-)Punkten auch eine Zusatzstärke, so dass man noch genauer überlegen muss, ob sich eine Eroberung zu Beginn einer Partie lohnt. Doch noch einmal der Hinweis, kriegerische Auseinandersetzungen führen nicht (immer) zum Ziel.

Doch was ist überhaupt das Ziel?

Durch bestimmte Aktionen (z.B. 5 Städte errichten) erlangt man die Gunst einer antiken Persönlichkeit und somit einer Punktekarte. Je nach Aktion bekommt man weitere Persönlichkeiten und somit Punkte dazu und gewonnen hat man mit einer bestimmten Punktzahl (abhängig von der Spieleranzahl).
All das wird auf den Karten bzw. auf dem Spielplan verdeutlicht.
Doch nach dem Ausführen der Aktion auf dem Rondell ist der Spielerzug noch nicht zu Ende.
Der Spieler kann Städte gründen, um sich dadurch für weitere Runden zu verstärken.

Jörgs Meinung:

Als geübter Familienspieler und als Vielspieler kommt man an mindestens einem Rondellspiel aus dem Hause PD nicht vorbei. Der Autor versteht es mit einfachen Aktionen und einem übersichtlichen Ablauf ein tiefgründiges Spiel zu erschaffen, in dessen Welt man aufblüht. Immer aufs Neue faszinieren mich solche Partien und dazu gesellt sich jetzt auch Antike II.
Die erste Auflage aus dem Jahre 2007 habe ich noch mit 7 von 10 möglichen Punkten bewertet, doch in dieser Ausgabe hat man das Spiel von kleineren Schwächen (vgl. Vorwort bzw. Ablauf) befreit, so dass auch die Wertung höher ausfällt.
Dabei geht es in Antike nicht nur um Rüstung und Kampf, denn auch ohne solche Aktionen kann man das Spiel siegreich beenden. Es geht vielmehr um das clevere Umschalten seiner Taktik bzw. Strategie, um an die Punktekarten heranzukommen, die letztendlich das Spiel entscheiden. Alles wird über ein Rondell gesteuert, welches mir im Vergleich zur ersten Auflage zu unscheinbar und verschwommen erscheint, doch hier liegt der Kern des Spiels, der für Faszination unter den Spielern sorgt. Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert es sehr gut und bietet zudem noch zwei Spielplanseiten. Durch die vorgegebene Startposition gibt es für keinen Spieler Vor- oder Nachteile, doch in voller Besetzung sollte man seine Aktionen noch überlegter durchführen, da man hier schnell ins Hintertreffen geraten kann.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 8/10 Neuauflage von Antike! Befreit von kleinen Schwächen ist es dieses Rondellspiel jetzt mit „sehr gut“ zu werten!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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