Testbericht vom 15.04.2010 - von Jörg
Jaipur
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Auf der Spiel 2009 wurden wir zum ersten Mal mit diesem
Spiel konfrontiert. Überrascht hat uns die Aussage der Promoterin am Stand von
asmodee, die uns versichert hat, uns in wenigen Minuten das Spiel zu erklären
und uns zugesichert hat, dass eine Runde auch maximal 10 Minuten dauert! Das
sind gleich zwei Aussagen die nicht unbedingt mit einer Altersangabe von 12 und
der angegebenen Spielzeit von „insgesamt“ 30 Minuten laut Spielschachtel
harmonieren. Die Promoterin ist doch verrückt! Um es vorweg zu nehmen, die
Promoterin hatte Recht und ohne diese Aussage hätten wir uns sicherlich nicht
gleich auf der Messe an dieses Spiel gewagt. Mittlerweile sind einige Monate
vergangen und aus drei Spielrunden auf der Messe wurden mehr als 50 Partien.
Genug um euch jetzt das Spiel Jaipur genauer vorzustellen zumal vom Verlag Game
Works wohl eher nur das Spiel „Jamaica“ unter Spielern bekannt ist.
Ziel des Spiels:
Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan in Indien und in
dieser Stadt möchten die Spieler auch Hoflieferant des Maharadschas werden. Mit
dem Tauschen und den Erwerb von Waren macht man hierzu den ersten Schritt um
dann im Verlauf des Spieles an Rupien zu gelangen. Wer zuerst zwei
Exzellenz-Siegel besitzt gewinnt das Spiel.
Spielaufbau:
Wer einen Blick in die Anleitung wirft und auf die erste Abbildung schaut
hat das Spiel bereits in wenigen Minuten aufgebaut. Hierzu werden 3 der
insgesamt 11 Kamelkarten zwischen die Spieler gelegt. Die restlichen Karten
(inkl. Warenkarten) werden gemischt und fünf Karten an jeden der beiden Spieler
ausgeteilt. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel. Haben
die Spieler in ihrer Anfangshand Kamelkarten legen sie diese seitlich vor sich
ab („Koppel“). Vom Nachziehstapel zieht man zwei weitere Karten die neben die
drei bereits ausliegenden Kamele gelegt werden. Diese fünf Karten bilden den
Markt. Die Warenchips werden je nach Ware und Wert sortiert und als
auseinandergezogener Stapel (Werte aufsteigend) zwischen die Spieler gelegt. Die
Bonuschips werden nach Typ sortiert, gemischt und als Stapel aufgestellt. Den
Kamel-Chip legt man daneben. Die 3 Exzellent-Chips legt man zur Seite.
Spielablauf:
Ein Spieler beginnt und abwechselnd haben die Spieler folgende zwei
Auswahlmöglichkeiten: 1. Karten nehmen ODER 2. Karten ablegen Beginnen wir mit
der ersten Möglichkeit:
Karten nehmen
Hierbei stehen dem Spieler drei Alternativen zur Wahl: a.) Mehrere Waren an
sich nehmen Hierbei tauscht man Karten von der Hand mit denen des Marktes b.)
Nur eine Ware an sich nehmen Nimmt man sich eine Karte vom Markt wird diese
Lücke durch eine Karte vom Nachziehstapel gefüllt. c.) Alle Kamele an sich
nehmen Man nimmt sich alle Kamelkarten vom Markt und legt diese in seine
Koppel. Anschließend werden die Lücken mit Karten des Nachziehstapels gefüllt.
Am Ende des Spielzuges darf ein Spieler maximal sieben Karten auf der Hand
halten!
Die zweite Möglichkeit ist Karten ablegen:
Aus seinen Handkarten wählt der Spieler so viele Karten „einer“ Warenart wie er
möchte aus und legt diese auf einen Ablagestapel. Entsprechend der Anzahl der
Karten nimmt sich der Spieler genau so viele Chips (von oben) der gleichen
Ware. Mit 3, 4 oder 5 (bzw. mehr) erhält der Spieler noch einen Bonuschip. Den
Wert des Bonuschips kennt man im Gegensatz zu den Warenchips nicht (da Wert auf
der Rückseite angegeben ist und unterschiedliche Werte möglich sind). Für die
drei teuersten Waren (Diamanten, Gold und Silber) muss der Verkauf aus
mindestens zwei Warenkarten bestehen.
Die Spielrunde ist zu Ende wenn die Chips von drei Warenarten
aufgebraucht sind oder der Nachziehstapel aufgebraucht ist.
Es folgt die Wertung: Der Spieler der die meisten Kamele auf seiner
Koppel hält bekommt den Kamel-Chip der 5 Rupien wert ist. Die Warenchips dreht
man anschließend am besten um und addiert die Werte um den reichsten Spieler zu
ermitteln. Der Spieler mit den meisten Rupien bekommt den Exzellent Chip
(Siegel). Hat noch kein Spieler zwei Exzellent Siegel beginnt eine neue Runde.
Der Verlierer der Vorrunde beginnt.
Das Spiel ist zu Ende wenn ein Spieler zwei Siegel besitzt. Einige
Besonderheiten bei Waren nehmen oder Karten ablegen werden in der Anleitung
separat beschrieben.
Strategie:
Wie viele Kamelkarten benötigt man um den Bonus Chip zu erhalten? Bereits am Anfang streiten sich die Spieler um die Kamelherrschaft auf der Koppel. Liegen viele Kamele im Markt nimmt man sich diese gerne doch dadurch wird der Markt aufgefüllt und der Mitspieler profitiert „vielleicht“ von einer guten Auslage. Dieses Risiko muss jeder Spieler für sich entscheiden. Viele Karten vom Markt zu nehmen lohnt sich allerdings wenn der Mitspieler bereits eine Hand mit sieben Karten hält und nicht nachziehen kann. Die drei teuersten Waren stehen natürlich im Vordergrund und auch wenn man die begehrten Bonus Chips (mit 3, 4 oder 5 Karten) gerne hätte sollte man mit dem Tauschen nicht all zu lange warten, zumal die hohen Werte bei den Warenchips am Anfang gleich weg sind.Interaktion:
Leider kennt man nicht die Hand des Mitspielers, es sei denn man hat in den Spielrunden ein gutes Gedächtnis. Durch das Ziehen von Karten kann man allerdings erahnen welche Warenkarten der Mitspieler wohl sammelt und eintauschen will. Dieses Spielchen beherrscht natürlich auch der Mitspieler so dass ein munteres Abgreifen von Karten der Fall ist. Auch wenn man sich etwas konzentrieren sollte ist eine Kommunikation (Small-Talk) zwischen den Mitspielern aufgrund der einfachen Spielabläufe gegeben.Glück:
Der Glücksfaktor ist hoch zumal ständig Karten nachgelegt werden und man darauf hofft, dass attraktive, wenn nicht sogar gleiche Warenkarten nachgelegt werden. Wer dann am Zug ist hat die Chance, nicht nur diese Warenkarten zu nehmen, sondern sie in einem späteren Zug attraktiv und zu einem hohen Wert zu verkaufen.Packungsinhalt:
Etwas unscheinbar liegt vor uns die grüne kleine Schachtel mit dem abgebildeten indischen Händler. Sicherlich kein Spiel, zu das man aufgrund der Grafik gleich greift. Vielen Spielern ist auch der Verlag Game Works noch nicht so vertraut, so dass man sich wohl erst einmal über das Spiel informiert. Auch die Altersangabe mit 12 Jahren lässt darauf schließen, dass diese Regeln nicht einfach sind. Ein Druckfehler? Zumindest erscheint uns die Angabe viel zu hoch. Die Spieldauer von 30 Minuten wird im Verlauf der Zeit immer kürzer und trifft nur zu wenn man drei Spielrunden benötigt. Der Preis ist mit knapp 20 Euro ….., genau, „zu hoch“! Inhalt sind schließlich nur Karten und einige Plättchen. Die Anleitung ist übersichtlich und wird auch für Wenigspieler kein Problem darstellen.Spaß:
Jaipur ist ein einfaches und schnelles Spiel. Endlich liegt vor uns auch mal wieder ein 2er Spieler das auch nach etlichen Spielen noch Spaß macht. Aufgrund der kleinen Verpackung war es auch bei uns schon im Reisekoffer und hat manch eine Runde im Zug (Tisch vorausgesetzt!) oder im Hotel überlebt. Der Glücksanteil ist zwar hoch doch der Spaß ein Spiel für Zwischendurch zu wagen steht im Vordergrund. Die Abläufe sind schnell verinnerlicht und die Spieler immer motiviert eine Runde zu gewinnen.Jörgs Meinung:
Jaipur ist ein gutes 2-Personenspiel mit einfachen Regeln.
Die Altersangabe mit 12 ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar zumal die Abläufe relativ schnell verinnerlicht sind.
Für eine schnelle Spielrunde ist man bei Jaipur immer dabei auch wenn dem einen oder anderen der Glücksfaktor zu hoch ist. Das einzige was den Spielspaß trübt ist der Preis.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Asmodee für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Attraktives Kartenspiel mit einfachen Regeln und hohem Glücksfaktor.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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