Testbericht vom 28.01.2017 - von Jörg
Pandemic Iberia
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Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
- Aktionspunkte
- Bauen
- Gebiete erschließen
- Set sammeln/einlösen
- Handmanagement
- Kooperatives Spielen
- Verschiedene Spielereigenschaften
- Teambildung
2022 (2016)
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
9/10 bei 1 Bewertungen
Vorstellung: Pandemic / Pandemie Iberia (Z-Man / asmodee) german / deutsch
Vorwort
Pandemie ist ein kooperatives Spiel, welches inzwischen ein eigenes kleines Spieleuniversum geworden ist. Pandemic Legacy, Pandemic Brettspiel, Pandemic Brettspiel Erweiterungen, Pandemic Würfelspiel (Die Heilung), Pandemic Kartenspiel (Die Seuche) und vor kurzem Pandemic Cthulhu. Dabei ist jede Variante, Erweiterung und Auskoppelung anders, greift aber natürlich die Basis Mechaniken auf. Ganz so wie es sein soll.
Nun ist auch die erste lokalisierte Version angekündigt, nämlich Pandemie bzw. Pandemic Iberia. Es geht also nach Spanien in das Jahr 1848.
Das Ganze ist aktuell als Limited Collector's Edition betitelt und erschien in englischer und deutscher Sprache.
Spielablauf:
Fast identisch wie in den vorherigen Versionen spielen wir gemeinsam und zwar in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Wir begeben uns auf die Suche nach den Ursprüngen der Seuche und versuchen genau diese zu erforschen und vor der Menschheit zu retten.
Unsere Expedition misslingt, wenn es zu acht Ausbrüchen gekommen ist, nicht mehr genug Seuchenwürfel vorhanden sind oder nicht mehr genug Karten nachgezogen werden können.
Im Spiel sind sowohl englische als auch deutsche Karten enthalten und die beiden Spielplanhälften unterscheiden sich auch nur sprachlich (einer Seite deutsch, die andere auf Englisch) voneinander.
Pandemie-Kenner werden den Aufbau recht flott erledigt haben, denn es entspricht quasi den Regeln des klassischen Pandemie.
Zu Beginn werden gleich einige Städte mit Infektionen in Form von Seuchenwürfel bestückt und die Karten der Mitspieler bleiben immer „offen“ vor ihnen liegen. Das vereinfacht doch einiges im Spielverlauf. Die Spieler starten auch nicht von einer vorgegebenen Stadt, sondern von einer Stadt, dessen Karte sie auf der Hand haben. Die Krankenhäuser in den vier Farben einer Seuche kommen erst einmal zur Seite. Je nach Spieleranzahl kommen Ereigniskarten hinzu und der Schwierigkeitsgrad wird anhand einer Anzahl von verwendeten Epidemiekarten bestimmt.
Wie (vielleicht aus anderen Versionen) bekannt bzw. festgelegt, gibt es zwei Stapel im Spiel. Ein Infektionskartenstapel, der festlegt wo Seuchen platziert werden und ein Spielerkartenstapel mit dessen Karten die Spieler Aktionen ausführen. Auf den Karten sind die Orte hinterlegt und Anfangs sind die Forschungsmarker noch auf dem ungenutzten Feld.
Vieles erinnert gleich hier an den Klassiker Pandemie.
Jeder Spieler wählt sich eine Rolle und damit verbunden die passende Figur. Das kennen wir doch alles wird sich der eine oder andere denken, doch hier gibt es dann doch einiges an Neuerungen zu entdecken. Eisenbahner können weitere Eisbahnlinien bauen, Agrarwissenschaftler sind in der Wasseraufbereitung von Vorteil oder die Krankenschwester, die durch einen Präventionschip eine Stadt schützt. Hui, das klingt spannend und die Aktionen sind zum altbewährtem Pandemie etwas erweitert worden.
Ein Spielzug besteht darin, dass ein Spieler vier Aktionen ausführt und dann wieder auf zwei Karten nachzieht (Handkartenlimit: 7). Im Anschluss folgt die Infektionsphase und damit verbunden das Bestücken der Städte mit Seuchenwürfel. Na hoffen wir mal es kommt nicht zum Ausbruch (mehr als 3 Steine) und der weiteren Verteilung von Seuchenwürfel in den Nachbarstädten.
Der Spieler muss somit gut überlegen welche Aktionen er ausführt.
Mit Kutsche/Boot bewegt sich der Spieler für eine Aktion entlang der Linie von einem Ort zum anderen. Mit dem Schiff und dem Abwerfen der Zielkarte von einem Hafen zum anderen und mit dem Zug entsprechend der anfangs noch nicht vorhandenen Bahnlinien.
Damit man überhaupt Zug fahren kann, darf der Spieler in seinem Spielzug Eisenbahnlinien, benachbart auf der Linie zu seiner aktuellen Stadt, bauen. Sind erst einmal zusammenhängende Eisenbahnlinien errichtet, darf sich der Spieler somit auch viel weiterbewegen.
Durch die Aktion Krankheiten behandeln darf der Spieler einen Seuchenwürfel aus der Stadt in der er steht nehmen. Im Vergleich zum Klassiker Pandemie immer nur einen Würfel und auch dann wenn eine Seuche erforscht ist.
Eine Karte darf man auch tauschen, sofern sich beide Spieler in diesem Ort befinden und ein Krankenhaus errichtet man auf einer gleichfarbigen Stadt (Karte abwerfen). Dann kann man hier auch diese Seuche (in dieser Farbe) erforschen und wirft dann fünf gleichfarbige Karten ab.
Eine weitere Neuerung ist durch das Wasser aufbereiten vorhanden, denn die Spieler nutzen Karten (abhängig auch von der Seuche), um in Nachbarregionen Wasserchips zu platzieren. Muss in eine angrenzende Stadt ein Seuchenwürfel platziert werden, nimmt man einen Wasserchip weg.
Das wars eigentlich auch schon, doch das Spiel hat noch mehr zu bieten in Form von Modulen!
Modul 1: Zustrom von Kranken
Erst beim Bau von Krankenhäusern kommt man an weitere Wasseraufbereitungschips und kann Seuchenwürfel vor Ort gleich entfernen. Doch leider sorgt ein Krankenhaus auch dafür, dass sich eine Seuche (nächstgelegene) auf diese Stadt zubewegt.
Schnell kann ein Krankenhaus überfüllt sein (vier oder mehr Seuchensteine >Kranke) so dass alle Steine auf benachbarte Felder platziert werden. Hoffen wir mal nicht es kommt zu einem Ausbruch.
Modul 2: Klassische Seuchen
Hier kommen die Karten „Seuchen“ ins Spiel dazu. Je mehr man auswählt, desto schwieriger!
Die Kartentexte der Seuchen geben die Aktion vor. Malaria (schwarz) beschleunigt die Ausweitung der Würfel (einen zusätzlichen), Cholera (blau) sorgt dafür, dass bei einem Ausbruch eine Stadt die zwei Verbindungen vom Ausbruchsort entfernt ist auch mit Steinen bestückt wird.
Bei Typhus (rot) braucht man schon zwei Aktionen um eine Seuche zu entfernen und beim Gelbfieber (gelb) muss ein weiterer Seuchenstein in einen Hafen platzieren, wenn ein gelber Seuchenstein in einen Hafen gelegt wird.
Jörgs Meinung:
Nicht schon wieder ein neues Pandemie? Doch und der Jörg kann einfach nicht nein sagen!
Durchweg positive Bewertungen sind bei den diversen Pandemie Ausgaben von mir zu lesen und als krönender Abschluss ist mein spoilerfreier Bericht (+Video) zum Legacy Spiel zu nennen. Doch von wegen Abschluss!
Mit Pandemic Iberia kommt jetzt eine limitierte Ausgabe in den Handel und wer genau auf die Verpackung schaut, weiß, dass sich neben englischen Karten auch deutsche Karten (inkl. Anleitung) darin befinden. Das Ganze ist ausgehend von den Illustrationen wirklich klasse gemacht und die Spielfiguren sind dabei individuell angefertigt. Mehr kann man sich als Pandemie Fan nicht wünschen!
Doch lohnen sich diese Neuerungen überhaupt sich (noch einmal) mit Pandemie zu befassen. Reicht nicht das Grundspiel mit der einen oder anderen Erweiterung?
Nein!
Das Grundspiel von Iberia bietet zudem noch zwei weitere Module und dabei gibt es durchaus einige interessante und spannende Ideen.
Wer Pandemie bereits kennt wird sich im Grundspiel schnell wohlfühlen und mit Schiffen und Zügen kann man jetzt auch ganz anders reisen. Damit Züge fahren können müssen Strecken aber erst einmal gebaut werden und damit Seuchen sich nicht in Windeseile ausbreiten gibt es jetzt die Möglichkeit der Wasseraufbereitung. Damit verbunden viele neue und spannende Rollen, die ein Spieler einnehmen kann. Auf einer kleinen Karte mit wenigen Seuchenwürfel bietet das Spiel sehr viel Spannung und Möglichkeiten den Schwierigkeitsgrad anzupassen.
Wem das nicht reicht, der greift zu einem Modul, bei dem sich beispielsweise Seuchenwürfel als Krankheit in Richtung eines Krankenhauses bewegen und wem das immer noch nicht reicht gibt den Seuchen gleich einen Namen, so dass sich eine Infektion noch heftiger auf den Spielverlauf auswirkt.
Nach einer doch längeren Pandemie-Pause (nach Legacy wollten wir einfach eine Pause haben) sorgt diese Iberia Ausgabe für neuen Reiz und hohem Spielspaß. Im Vergleich zur klassischen Pandemie Reihe stufe ich den Ablauf auch etwas einfacher ein, da es doch viel mehr Möglichkeiten gibt Seuchen einzugrenzen. Gerade mit sehr gut funktionierenden Rollen sollte es zumindest in der Grundversion und vier Epidemien immer möglich sein zu gewinnen. So empfiehlt es sich als Kenner gleich fünf oder sechs Epidemien in einem Spiel zu verwenden. Doch Vorsicht, wer zu selbstsicher an die Sache herangeht wird schnell bestraft.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
9/10
Grundspiel und zwei Module mit vielen neuen und spannenden Elementen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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