Brettspiel Testbericht vom 06.09.2015 - von Jörg

The Witcher




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 - 120 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

The Witcher ist vielen Spielern eher als PC bzw. Konsolenspiel bekannt. Mit grandioser Grafik und hohem Spielreiz überzeugt es die Zocker im großen Stil, wobei ich persönlich nicht vollends vom Spiel überzeugt wurde. Doch wir wollen jetzt nicht über dieses Spiel, sondern das Spiel auf dem Brett, berichten.

Dabei ist The Witcher keinesfalls komplex sondern recht einfach und schnell zu erlernen. Wie es funktioniert und welche Macken das Spiel mitbringt, verrate ich im folgenden Bericht.

Spielablauf:

Im Spiel schlüpft jeder Spieler in die Rolle eines Helden mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Aufgabe jedes Einzelnen ist es Questen zu erfüllen und nebenbei noch Feinde (Monster) zu bekämpfen.
Punkte gibt es aber nicht nur für Questen, so dass erst nach drei erfüllten Hauptquesten der Sieger mit den meisten Punkten feststeht.
Zu Beginn nimmt sich jeder einen Helden und einen passenden Heldenbogen. Darauf wird das Startkapital, die Startstadt und jede Aktionsmöglichkeit angezeigt.

Mit einer Questkarte vor sich weiß der Spieler somit genau, was er an Hinweis- bzw. Beweismarker bekommt und wohin er reisen muss, um sich weitere Punkte zu sichern.
Nach ca. 10 Minuten sind die Abläufe erklärt und dann kann das Reisen, das Kämpfen gegen Monster und das Sammeln von Gegenständen/Plättchen beginnen.

Es wird reihum gespielt und dabei hat der Spieler zwei Aktionsmöglichkeiten. Er kann von einem Ort zum nächsten reisen, ermitteln um kleine Nebenaufgaben zu erfüllen, seine Fähigkeiten durch Trainingskarten ausweiten, rasten (um Wunden los zu werden) oder eine seiner speziellen Aktionen auswählen.

Klingt einfach und ist es auch. Allerdings warten in Städten immer Gefahren wie Monster oder Unglückkarten, die es oft nicht gut mit dem Helden meinen. Oftmals kommt es zu einem Kampf und hierzu müssen die Spieler nach einem Würfelwurf vorgegebene Symbole vorweisen. Mit gewissem Training (Karten) lässt sich dieser Glücksfaktor allerdings minimieren. Falls nicht, wird man mit Wunden oder dem Verlust von Markern bestraft. Wunden sorgen dafür, dass ein Spieler nicht mehr jede Aktion ausführen kann und erst rasten muss. Mit Unglücksmarker auf dem eigenen Tableau muss man erst Unglückskarten ziehen und durchführen, bevor man sich von dieser Gefahr lösen kann.
Im Spielverlauf wird man somit immer wieder zurückgeworfen, bevor man einzelnen Questen (natürlich auch die Hauptquest) erfüllen kann. Durch Unterstützungsquest/en kann man aber auch beim Mitspieler Punkte verdienen, doch wohin die Reise hingeht entscheidet dabei der Spieler.

Jörgs Meinung:

Überraschend einfach ist The Witcher, welches vielen Spielern eher als PC bzw. Konsolenspiel bekannt ist. Die vorbildlichen Regeln werden auf 6 Seiten erklärt, so dass ein schneller Spieleinstieg möglich ist. Fragen, die sich im Spielverlauf ergeben kann man dann einfach im beigefügten Referenzhandbuch nachblättern. Das ist keinesfalls umständlich und recht schnell erledigt.

Als Abenteuerspiel mit wirklich toller Grafik ist es anfangs wirklich eine positive Überraschung und gefällt mir durchaus gut. Unabhängig von der Spieleranzahl funktioniert es tadellos und es macht Spaß in jeder Partie einen neuen Helden auszuprobieren. Allerdings sind nur vier Helden enthalten, wobei jede Partie dank neuer Questen und immer wieder unterschiedlichen Karten anders verläuft.
Das Spiel ist offiziell ab 14 Jahren ausgeschrieben, was vielleicht mit der düsteren Thematik zu begründen ist. Letztendlich kann es aber auch ein 10jähriger locker mitspielen, denn allzu komplizierte Texte findet man in diesem Spiel nicht vor.
Das Spiel weist allerdings doch einige Glücksfaktoren (insbesondere das Würfeln) auf, die im Spielverlauf durchaus für einige Frustfaktoren sorgen. Ohne einige Trainingskarten schwinden auch die Chancen zu gewinnen, denn dank dieser Karten lässt sich der Glückfaktor minimieren.

Zwei Kritikpunkte sorgen aber dafür, dass dieses Spiel bei mir an Punkten verliert: Zum einen kann sich im Spielverlauf schnell kristallisieren, welcher Spieler am Ende gewinnt. Da im Standardspiel drei Hauptquesten zu erfüllen sind kann man durch Blick auf das Tableau und bisher erfüllten Questen der Mitspieler einfach hochrechnen wer wohl am Ende das Rennen macht. Diese Situation hatten wir mehr als einmal, so dass ein Weiterspielen für den Spieler an hinterster Position der Siegpunktleiste schon unerträglich erscheint.
Hinzu kommt die Spielzeit, die auch abhängig von der Spieleranzahl unterschiedlich lange ausfällt. Laut Angabe auf der Spielschachtel muss man 1 bis 2 Stunden einkalkulieren. In allen Partien schafften wir es nur einmal in 90 Minuten das Spiel abzuschließen. Eher 2 bis 3 Stunden sollte man in Betracht ziehen, was einigen Spielern in unserer Runde etwas zu lange erschien. Denn letztendlich entwickelt sich ein Held nur durch seine Trainingskarten weiter. Alles andere ist ähnlich (Questen / Ermittlungskarten / Monster) und wiederholt sich ständig. Zudem kennen wir mittlerweile die Monster und viele Karten und können gut damit umgehen. So wünscht man sich aus unserer Sicht auch eine Erweiterung mit neuen Helden, aber auch neuen Karten, die auf Dauer für noch mehr Variabilität sorgen.
Insgesamt gesehen hat das Spiel durchaus seinen Reiz, so dass ich mit 6 von möglichen 10 Punkten durchaus zu einem positiven Ergebnis komme. Das Spiel hat nur seine Macken. Wer damit kein Problem hat, für den ist The Witcher ein mit Sicherheit mehr als nur gelungenes Abenteuerspiel.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Abenteuerspiel mit leichtem Einstieg! Allerdings hat das Spiel seine Kanten, die man unbedingt in Betracht ziehen muss.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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