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Testbericht vom 08.12.2009 - von Jörg

Sankt Petersburg Erweiterung "In bester Gesellschaft" und "Das Bankett"




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
45 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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In den letzten Jahren konnten wir viele Spieler vom Spiel „Sankt Petersburg“ überzeugen. Es zählt für uns immer noch zu den attraktiven Brettspielen, auch wenn uns die Grafik nach weit über hundert Partien immer noch nicht 100%ig überzeugt. Egal, wir werfen nun für euch einen Blick auf die beiden Erweiterungen, die in einer Box erhältlich sind. Es handelt sich um die Erweiterungen „In bester Gesellschaft“ und „Das Bankett“. Die Erweiterung „Das Bankett“ gab es bereits in dem Spielemagazin Spielbox und der eine oder andere kennt somit bereits diesen Kartensatz. Hinzu kommt, dass diese Box bei Veröffentlichung sehr kritisiert wurde wodurch wir in der Rubrik „Features / Packungsinhalt / Preisleistung“ Abschnitte des Hans im Glück Verlages zitieren. Doch zuvor werfen wir einen Blick auf die beiden Erweiterungen. Ob sich diese Anschaffung lohnt erfahrt ihr in unserem Test. Die beiden Erweiterungen können entweder einzeln oder zusammen, natürlich in Verbindung mit dem Grundspiel gespielt werden. Wer will kann auch nur einzelne Karten der Erweiterungen für eine Partie verwenden.

Erweiterung: In bester Gesellschaft
Hierbei handelt es sich um 36 Karten (mit violetten Punkt gekennzeichnet), zwei schwarze Figuren und eine Goldscheibe für eine 5er Partie. Bei den Karten handelt es sich um 7 Handwerker wobei der Bauer als neue Karte mit dem Wert 6 insgesamt sechs Mal vorhanden ist. Hinzu kommen 9 Gebäudekarten, 9 Adlige und 10 Austauschkarten. Die 36. Karte ist die Startspielerkarte. Vor der Partie müssen gemäß Anleitung sieben Karten des Grundspiels entfernt werden, da diese durch Karten der Erweiterung ersetzt werden. Die neuen Karten fließen entsprechend ihrer Rückseite in die einzelnen Stapel ein wie man es vom Grundspiel kennt.

Bei einer Partie zu Fünft werden zusätzlich die Startspielerkarte und die Goldscheibe benötigt. Zu Spielbeginn bekommt der Spieler mit der Goldscheibe zwei Rubel zusätzlich. Das bedeutet aber nicht, dass er immer Startspieler ist sondern dieser Spieler erhält im weiteren Verlauf zu Beginn der Handwerker-Runde zwei Punkte. Das Tauschen der Symbole verläuft ähnlich wie im Grundspiel. Der Tausch ist bildlich in der Anleitung hinterlegt. In der ersten Handwerkerrunde werden allerdings 10 Handwerker auf den Plan gelegt. In weiteren Runden wird das Limit von 8 Karten auf dem Spielplan eingehalten. Bei Spielende muss man hinsichtlich der Wertung beachten, dass ein Spieler der mehr als 10 verschiedene Adlige vor sich liegen hat für jeden Adligen über dem „Zehnten“ 10 Punkte erhält! Im weiteren Verlauf der Anleitung werden auch einige Karten erklärt weil nicht jede Karte aufgrund des Symbols selbsterklärend ist.

Erweiterung: Das Bankett
Hierbei handelt es sich um 12 Karten (mit gelben Punkt gekennzeichnet).
Die 12 Karten bestehen aus 3 normalen Karten und 9 Sonderkarten. Sie werden entsprechend ihrer Rückseite in die jeweiligen Stapel einsortiert. Sonderkarten sind generell kostenlos, müssen aber zuerst auf die Hand genommen werden und belegen logischerweise den Platz einer anderen Karte, welche man sich vielleicht für später reservieren will. Diese Karten können nur gespielt werden, wenn sie entsprechend ihrer Funktion auch genutzt werden können. Anschließend legt man sie auf den Ablagestapel. Somit kann man sie nicht generell abwerfen, zählen aber am Ende auch nicht als Minuspunkte. Gerade die Sonderfunktionen bedürfen einer genaueren Betrachtung:
>Weg damit!
Nutzt der Spieler diese Karte muss er zusätzlich eine weitere Karte auf den Ablagestapel legen.
>Schwarzmarkt
Nutzt der Spieler diese Karte sieht er sich den Ablagestapel an und muss eine Karte kaufen. Sonderkarten dürfen allerdings nicht ausgewählt werden.
>Goldesel
Nutzt der Spieler diese Karte bekommt er sofort 5 Rubel.
>Hofnarr
Nutzt der Spieler diese Karte muss er sie einer ausliegenden eigenen Karte zuordnen. Diese muss einen Geld- und Punktwert besitzen. Bei der nächsten Wertung werden Geld- und Punktwert miteinander vertauscht.
>Bankett
Nutzt der Spieler diese Karte muss er sie einer ausliegenden eigenen Karte zuordnen. Diese muss einen Geld- und Punktwert besitzen. Bei der nächsten Wertung werden Geld- und Punktwert jeweils verdoppelt.
>Doppelzug
Nutzt der Spieler diese Karte muss er sofort zwei Aktionen durchführen.
>Langfinger
Nutzt der Spieler diese Karte muss er zu Beginn einer Runde (wenn die Karten ausliegen) als Startspieler beginnen. Die übrigen Spieler folgen reihum.

Strategie:

Als Spieler von Sankt Petersburg wird man sich relativ schnell an die neuen Karten gewöhnen. Ungewohnt sind lediglich die Runden zu Fünft, wobei auch hier die Fähigkeit der Goldscheibe sich der Attraktivität der anderen Figuren anpassen. Zwei zusätzliche Rubel nimmt man gerne. Eine andere Möglichkeit hat man schließlich nicht. Strategisch gesehen stellt es für Vielspieler eine neue Herausforderung dar, die Handlungen eines fünften Spielers zu beobachten, insbesondere welche Karten der Spieler auf die Hand nimmt und wie viel Geld er womöglich vor sich liegen hat. Das klingt für Wenigspieler verrückt, doch wenn man als Sankt Petersburg Spieler so viele Partien wie wir gespielt hat kann man sich Karten der Mitspieler und Karten im Nachziehstapel gut merken. In der Erweiterung „Das Bankett“ sind auch die Sonderkarten sehr reizvoll, insbesondere die Bankett-Karten. Diese Sonderkarten in Zügen auszuspielen in denen man wertvolle Karten ausliegen hat macht durchaus Sinn. Das Problem dieser Sonderkarten ist nur, dass man sein Handkartenlimit damit nicht erhöhen kann. Auch die „Langfinger“-Karte ist für viele Spieler sehr interessant, wenn sie beispielsweise auf die Karte der „Baumeisterin“ warten und diese auch unbedingt besitzen wollen. Wie bereits im Grundspiel muss man abwägen ob einem diese Aktion als sinnvoll erscheint oder man eher darauf verzichtet.

Interaktion:

Mit den Karten „Doppelzug“ und „Langfinger“ macht man es seinen Mitspielern schon schwerer zumal man hier plötzlich vor oder während eines Zuges aktiv wird. Das Spiel lässt sich gerade in der Erweiterung „Das Bankett“ für viele Spieler schwer überschauen, da überraschend bestimmte Sonderkarten ausgespielt werden. Als Spieler muss man sich noch besser konzentrieren, somit sind hier spannende Runden garantiert.

Glück:

Bereits im Grundspiel haben wir den Glücksfaktor als gering eingestuft. Das ändert sich auch nicht mit den beiden Erweiterungen.

Packungsinhalt:

Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt wo wir gerne den Verlag in Punkto Verpackung und Preis zitieren: „Bei der Sankt Petersburg Erweiterung "In bester Gesellschaft - Das Bankett" ist einiges schief gegangen: Die Schachtel ist viel zu groß und der Preis steht bei normaler Kalkulation in keinem wirklich guten Verhältnis zum Inhalt. Ansonsten ist die Erweiterung technisch sauber produziert und die Ideen der beiden Autoren, Karl-Heinz Schmiel und Tom Lehmann, verdienen durchaus eine Veröffentlichung. Wir vom HiG haben uns daher zu folgendem Schritt entschlossen: Weder der HiG-Verlag noch Michael Tummelhofer erhalten eine Vergütung für die verkauften Spiele. Nicht 1 Cent. Nur K.-H. Schmiel und Tom Lehmann bekommen ihre normalen Tantiemen. Sie sollen nicht für unsere schlechte Planung büßen müssen. Unser Vertriebspartner, die Schmidt-Spiele GmbH, hat seinen Anteil ebenfalls reduziert. Wir hoffen daher, dass sich aus all den Maßnahmen ein Verkaufspreis ergibt, der den Freunden des Spiels St. Petersburg und der Erweiterung einigermaßen Freude bereitet. Doch eine Konsequenz hat das ganze leider: Wir können keine Ersatzlieferungen der Kartenpakete anbieten.“ Was war geschehen? Hierzu haben wir ein Photo der Verpackung beigefügt und jeder kann sich vorstellen, dass ein paar Karten in einer solch großen Box für Fragen sorgen! Warum kostet die Box so viel? Warum ist die Box so groß? Warum hätte man die Karten nicht gleich dem Grundspiel beifügen können? Man kann die Spieler verstehen und auch unsere Verwunderung war bis zur Stellungnahme des Verlags sehr groß. Aktuell kostet diese Erweiterung zwischen 8 und 10 Euro, was aufgrund der Vorwürfe mittlerweile auch angemessen ist. Allerdings wird man sicherlich die Karten in das Grundspiel legen und die Box…., naja man kann es sich denken! Schade, doch das Beispiel zeigt dass auch bei einem Hans im Glück Verlag Fehler passieren und man sich aufgrund der Kritik auch gerne dazu äußert.

Spaß:

Wird das Spiel durch die Erweiterungen besser? Noch besser? Für Spieler von Sankt Petersburg ist diese Erweiterung Pflicht, zumal insbesondere die Sonderkarten für noch mehr Spannung sorgen. Endlich hat man auch die Möglichkeit zu Fünft eine Partie zu wagen, wobei man hier auch leicht den Überblick verlieren kann und nur mit Hilfe der Sonderaktionen etwas den anderen Spieler dazwischen funken kann. Für den mittlerweile angemessenen Preis kann man sich aber ohne groß nachzudenken die beiden Erweiterungen zulegen. Enttäuscht wird man nicht, zumal einige neue Karten mit überraschenden Merkmalen einfließen.

s Meinung:

Nach der Kritik in Punkto Verpackung und Preis hat sich der Verlag geäußert, daher wollen wir hierzu nicht weiter eingehen.
Die beiden Erweiterungen machen sehr viel Spaß und wer das Grundspiel besitzt sollte auch nicht lange über diese Kaufentscheidung nachdenken.
Mittlerweile spielen wir fast nur noch mit der Erweiterung, da gerade mit den Sonderkarten und den neuen Zusatzkarten die Partien noch spannender verlaufen.
Hinzu kommt, dass man ab sofort auch zu Fünft eine oder mehrere Partien wagen kann.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Vorausschauendes Planen erforderlich!
INTERAKTION
6 von 10
Mit den Sonderkarten zum Teil noch höher!
GLÜCK
3 von 10
Keine Veränderung zum Grundspiel!
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Durch die Preisänderung mittlerweile angemessen!
SPAß
8 von 10
Beide Erweiterung machen das Grundspiel fast noch attraktiver!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Mit den beiden Erweiterungen wird das Spiel fast noch spannender, zumal man ab sofort auch bis zu fünf Spieler eine Partie wagen kann!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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